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Me doctarum hederae praemia frontium 30 Dis miscent superis, me gelidum nemus

Nympharumque leves cum satyris chori
Secernunt populo: si neque tibias
Euterpe cohibet, nec Polyhymnia
Lesboum refugit tendere barbiton.

35 Quod si me lyricis vatibus inseres, Sublimi feriam sidera vertice.

II.

Iam satis terris nivis atque dirae

29. doctarum, Strodtmann: der Preis 'kundiger Dichterstirn'. Hederae Schmuck des Bacchus und der von ihm begeisterten Dichter: der Subjectsnominativ steht zwischen seiner Apposition, wie III. 24. 42. IV. 8. 31.

30. miscent me s. v. a. evehunt, ohne desshalb mit feriam sidera zusammenzufallen. Jenes bezeichnet die selige Gemeinschaft mit den Göttern; dieses einen Ruhm und eine Herrlichkeit, die hoch über das Gewöhnliche erhaben, gleichsam bis an den Himmel reichen. Ov. Met. VII. 61 vertice sidera tangam.

32. populo Ablativ bei dem Verbum der Trennung, auf die Frage unde. Die Absonderung vom Volke ist zugleich eine Erhebung über das Volk: vgl. distat Cic. Off. II.

4. 15.

33. cohibet zurückhält, versagt (ihr Flötenspiel).

34. tendere (pulsando) mittelbar und anschaulich für 'spielen'. So Schiller: Sie [die Hand] hat der Leier zarte Saiten, Doch nie des Bogens Kraft gespannt'. Das Spielen der Laute entspricht dem Flötenspiel. Andere nehmen tendere für 'stimmen' oder 'beziehen'. Lesboum mit Rücksicht auf Alcäus und Sappho.

35. inseres, nicht inseris. Der Dichter erwartet das Urtheil des Freundes. Mäcenas soll lesen, soll

prüfen. Selbst feriam verlangt in

seres.

II.

Vater und Friedefürst. "Wir haben genug gelitten durch Aufruhr der Elemente und Bürgerkrieg. Welcher Gott wird uns retten und sühnen? O komm, Apollo, oder Venus, oder Mars: oder wenn du der Friedebringer Mercur bist, du der es nicht verschmäht zu heissen Rächer des Cäsar; so kehre spät in den Himmel zurück, und bezwinge alle Feinde des Reiches'.

Die Ode ist jedenfalls vor dem J. 27 verfasst, wo der erhabene Cäsar den Namen Augustus erhielt: vielleicht 28 v. Chr., wo er zum princeps senatus ernannt ward. Die ersten 6 Strophen handeln von dem Verderben, die letzten 6 von der Sühne; das Quem vocet divum der mittelsten Strophe bildet den Wendepunct, das Hic ames dici pater atque princeps der letzten den Zielpunct des Ganzen. Die ganze Disposition wie III. 11.

1. satis terris grandinis. Die Wiederholung des is ist ganz geeignet, den unablässigen und unabsehbaren Zorn des Himmels der Vorstellung näher zu bringen. Vgl. ἐν δίνῃσι βαθείῃσιν μεγάλῃσιν Π. XXI. 239.

Grandinis misit pater, et rubente
Dextera sacras iaculatus arces
Terruit urbem,

5 Terruit gentes grave ne rediret

Saeculum Pyrrhae nova monstra questae:
Omne cum Proteus pecus egit altos
Visere montes,

Piscium et summa genus haesit ulmo
10 Nota quae sedes fuerat columbis,
Et superiecto pavidae natarunt
Aequore damae.

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2. pater wie III. 29. 44 und parens I. 12. 13, rubente wie fulgente C. S. 61. Der Abl. auf i (adjectivisch: 25. 17. II. 16. 1. Ep. 5. 11) würde eine bleibende Eigenschaft bezeichnen, während dieses Geröthetsein eine vorübergehende Erscheinung ist.

3. Die heiligen Höhn' sind die sieben Hügel mit ihren Tempeln und dem Capitol. Verg. G. II. 535: Septemque una sibi muro circumdedit arces.

5. ne: weil terrere den Begriff der Furcht einschliesst.

6. saeculum Pyrrhae: die Deucalionische Fluth, Ov. Met. I. 260; nova, wie man sie nie gesehn.

7-12 ist eine poetische Verweilung, deren 3 Kommata zu dem Vorhergehenden die entsprechende Hälfte bilden: omne alles (daher auch allerlei) Seegethier, vornehmlich seine Robben.

9. Ov. Met. I. 296: hic summa piscem deprendit in ulmo summa parte ulmi.

=

in

10. quae ist durch sedes bedingt, nicht durch ulmo; stände cubile, so stände quod. Mit columba ist die Species palumbes gemeint.

11. superiecto näml. terris, damae wahrscheinlich Gazellen. Superiecto ipsis, damis, würde bedeuten: unter dem Wasser.

14. litore (ab) Etrusco: vgl. C. S. 38, Ep. 16. 40. Der Fluss, statt in das Meer zu münden, wird vom Gestade zurückgedrängt, und überschwemmt das linke Ufer, wo Rom liegt. Der Ablat. wie 1. 32.

15. monumenta regis die Königsburg des Numa, welche mit dem Vestatempel zusammen am Fusse des Palatiums lag.

17. Ilia oder Rea Silvia, nach der Geburt des Romulus und Remus in den Tiber gestürzt, war die Gattinn des Stromgottes geworden: nimium querenti (wie dulce loquentem 22. 24), wegen der Ermordung des Jul. Cäsar.

19. Iove non probante, nai inÈQ

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Διὸς αἶσαν. Juppiter wollte das Volk strafen und schrecken, aber nicht verderben. Dass der u-xorius amnis (gleichsam aus den Ufern des Metrums tretend) in den andern Vers hinübergeht, ist vielleicht nicht zufällig; wenigstens ist es sehr malerisch. Dasselbe gilt von der Wortbrechung 25. 11 und II.

16. 7.

21. cives acuisse ferrum, näml. in cives: so verlangt es der folgende Vers.

22. perirent umkamen umgekommen wären: vom Standpuncte der Nachkommen aus. Vgl. ferrem III. 14. 27.

23. pugnas 'die' Kämpfe: nämlich der Bürger unter einander.

25. divum. Genit. part. Anders quem deum 12. 3.

26. rebus (sustentandis) Dativ; fatigare erweichen, prece durch Gebet. Die carmina sind specieller als die preces, und gewissermassen liturgisch.

29. partes die Rolle; scelus den theils durch die Bürgerkriege, theils und vornehmlich an Cäsar selbst verübten Frevel. Vgl. 35. 33.

31. Π. V. 186 νεφέλῃ εἰλυμένος ὤμους. Erycina ridens φιλομμει δὴς Αφροδίτη, Iocus der Gott des Scherzes wie Cupido der Liebesgott. (Wie circum volat, so ist auch circum volitas Ep. I. 3. 21 getrennt zu schreiben).

36. respicis mit dem Begriff der Theilnahme und Fürsorge, das Gegentheil von neglectum; auctor nämlich generis, nach dem Zusammenhang: III. 17. 5. Wesshalb Venus und vor Allen Apollo genannt wird, ist aus C. S. 50 und aus der Anmerk. zu colendi C. S. 2 zu ersehen.

37. ludus Kriegsspiel, clamor Schlachtruf. Sonst ist Ares άτος πολέμοιο.

38. leves leia, die Helme zá

κειαι

39. 'Blutig' oder blutbespritzt ist der siegende Feind, welcher den

Sive mutata iuvenem figura
Ales in terris imitaris almae
Filius Maiae, patiens vocari
Caesaris ultor:

45 Serus in caelum redeas diuque
Laetus intersis populo Quirini,
Neve te nostris vitiis iniquum
Ocior aura

Tollat. Hic magnos potius triumphos, 50 Hic ames dici pater atque princeps, Neu sinas Medos equitare inultos, Te duce, Caesar.

III.

Sic te diva potens Cypri,

(berittenen) Mauren 'unberitten' (peditem) gemacht hat.

aus

41. Sive hebt von Neuem an, indem es den Fall setzt dass der pacifer dieser war Mercur von Amts wegen bereits erschienen sei. Wie also die erste Hälfte 3+2+1 Strophen besteht, so wiederholt sich hier dasselbe Verhältniss: und zwar sind die drei ersten Strophen den Göttern, die 2+1 letzten dem Augustus gewidmet.

=

43. filius 'als' der Sohn, patiens tu qui non dedignaris: dah. vocari ohne te, wie V. 50 dici wegen der in ames liegenden Bedeutung von velis. Über denjenigen, welcher vielleicht als der geflügelte Sohn der Maja in der angenommenen Gestalt des Jünglings d. h. Octavians auf Erden weilen soll und mit patiens vocari angeredet wird, kann man nicht zweifelhaft sein; aber mit demselben Tacte, den der Dichter C. S. 50 bewährt, hat er die namentliche Anrede bis zum Schluss verspart. Andere (Zumpt §. 50) nehmen umgekehrt filius für den Vocativ und patiens für et pateris: dann wäre es wohl auch Mercur, der V. 52 Cäsar heisst?

45. in caelum in Beziehung auf in terris V. 42.

47. vitiis Ablativ des Grundes zu iniquum.

49. triumphos hängt ab von ames, lass dir gefallen. Das Verbum hat zweierlei Object wie spernit 1. 21, und dieselbe Stellung wie vidit 3. 19. 51. equitare von feindlichen Einfällen in römische Gebietstheile. Vgl. II. 9. 24.

III.

Geleitsgedicht. Für Vergil, als dieser nach Griechenland reiste. Zum Eingang legt der Dichter seine Wünsche für den Freund in eine Anrede an das Schiff desselben. Diesen Wünschen dienen zur Unterlage zwei gleiche Theile: 1. Betrachtungen über die Kühnheit des ersten Schiffers, 2. Betrachtungen über die Verwegenheit des Menschen überhaupt. Sophocles: Πολλὰ τὰ δεινά, κοὐδὲν ἀνθρώπου δεινότερον πέλει τοῦτο καὶ πολιοῦ πέραν πόντου χειμερίω νότῳ χωρεί, περιβρυχίοισιν περῶν ὑπ ̓ οἶδμασιν.

1. Sic versetzt in medias res: So möge dich Venus, so mögen dich die

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Illi robur et aes triplex

10 Circa pectus erat, qui fragilem truci Commisit pelago ratem

Primus, nec timuit praecipitem Africum

Decertantem aquilonibus,

Nec tristis hyadas nec rabiem noti,

Dioskuren und Äolus dich lenken. Was der Dichter mit diesem Wunsche sagen will, bezeichnet er noch näher mit den Worten: mögest du ihn an die Grenzen Atticas abliefern unverletzt, dies ist mein Gebet. Das Zweite folgt aus dem Ersten. Dagegen wollen Andere in dem Zweiten die Bedingung des Ersten finden: Sic te di servent, ut tu servabis amicum. Aber wenn das Schiff den Freund erhalten sollte, so musste es doch wohl zuerst selbst erhalten sein. Sodann übersehe man nicht das precor, durch welches sich unsere Stelle von Stellen wie Sen. Troad. 731-36 (Sic te' revisat coniugis sanctae torus, annosque dum te recipit extendat suos | Laerta; 'sic te' iuvenis excipiat tuus, et vota vincens vestra felici indole aetate avom transcendat, ingenio patrem: miserere matris!) wesentlich unterscheidet. Vgl. die Anmerk. über sic 28. 25.

potens Cypri Κύπρου μεδέουσα, d. i. die als Verleiherinn einer glücklichen Fahrt angerufene Venus marina: III. 26. 5.

2. IV. 8. 31: clarum Tyndaridae sidus.

3. Bei Vergil. (Aen. I. 51) heisst Äolus, d. i. der Bewegliche, der König, bei Homer (Od. X. 21) der

Schaffner oder Beherrscher der Winde.

4. aliis. Man konnte ceteris erwarten; aber es genügt die Angabe der Verschiedenheit.

6. debes in Beziehung auf creditum. Dass aber das Schiff, welches. den italischer Seits ihm anvertrauten Vergil schuldet, diesen den attischen Grenzen zurückgeben, abliefern oder zahlen soll: dies darf so wenig befremden, als wenn Jemand aufgefordert wird eine Schuld an eine bestimmte Person oder an ein bestimmtes Haus zu zahlen. Ebenso: ὁ δελφὶς τὸν ̓Αρίονα τοῖς λιμέσιν ἀπέδωκεν.

8. Zwei Freunde sind ein Herz. und eine Seele, μία ψυχὴ ἐν δυοῖν σώμασιν. Ι. 17. 5.

9. Bei Eiche und Erz hat man zunächst an Schild und Panzer, dann an Gleichgültigkeit gegen Gefahr zu denken. III. 16. 1 u. 2 ist aeneus und robustus zusammengestellt.

12. praecipitem λάβρον ἐπαιγίζοντα.

14. tristis: weil sie, et cum oriuntur et cum occidunt, tempestates pluvias largosque imbres cient. Gell. XIII. 9. 4. Über die Bedeutung des Namens Hyaden zu IV. 14. 21.

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