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Achtes Kapitel.

Geschichte des Fränkischen Reiches unter den Karolingern.

Von 752 bis 888 n. Chr. Geb.

Quellen.

Die verschiedenen Chroniken, welche man unter dem Namen der Annales Francorum begreift, finden sich sämmtlich in den beiden ersten Bånden der Monumenta Germaniae historica, welche von G. H. Pertz herausgegeben sind. Unter ihnen sind besonders auszu= zeichnen:

Die Annales Laurissenses majores (741—829), früher gewöhnlich Annal. Plebeji oder Loiseliani genannt. Mit ihnen beinahe völlig übereinstimmend find: Einhardi Annales. Ueber den Verfasser dersel= ben f. unten S. 3. Ferner verdienen Erwähnung: Das Chronicon Moissiacense (bis 818), Die Annales Mettenses (687-768),

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Die Annales Fuldenses, welche aus 5 Theilen -(1; 680- -838. 2; 838-863. 3; 863 882. 4; 882-887. 5; 882-901) bestehen; von den Verfas= fern dieser verschiedenen Theile sind nur die der beiden Phillips, Deutsche Gesch. II.

A

ersten bekannt, nåmlich Enhardus und Ruodolfus Ful

densis.

Annales Bertiniani, welche in drei Theile (1; 741-835. 2; 835861. 3; 861 882) zerfallen. Prudentius Trecensis (S. über ihn unten §. 46) ist der Verfasser des zweiten und Hincmarus Remensis (882) der des dritten Theiles.

Annales Xantenses (bis 874).

Annales Vedastini (877-900).

Reginonis Prumiensis Chronicon*) (bis 906). Zu den Chroniken ist gewissermaßen auch zu zähe len der sogenannte Poeta Saxo; er ist jedoch keine selbstständige Quelle und von geringem historischen Wer the. Der Verfasser dieser poetischen Chronik lebte wahr

*) Regino fagt in seiner Chronik ann. 813 i. f. (bet Pertz a. a. . Tom. I. p. 566): Haec quae supra expressa sunt in quodam libello repéri, plebejo et rusticano sermone composita, quae ex parte ad latinam regulam correxi, quaedam etiam addidi, quae ex narratione seniorum audivi. Caetera quae sequuntur, meae parvitatis studio descripta sunt, ut in chronicorum libris adnotata inveni aut ex relatione patrum auditu percipere potui etc. Nach einer Chronik von Prům stammte Regino von edeln Eltern von Alta ripa (Altrep, Altrip, ein Römisches Castell in der Nähe von Speier) her. Er starb i. I. 915 den 28. Mai zu Trier, wo man im Jahre 1581 im Kloster St. Marimin seinen Grabstein gefunden hat. Seine Lebensbeschreis bung hat Stephan Baluße zu Wien i. J. 1676 herausgege= ben. S. über diese Nachrichten: Schannat, Eiflia illustrata, herausgegeben von Bärsch. Bd. 1. S. 112 u. f. (Aus merkung 18.)

scheinlich in dem ums Jahr 872 gestifteten Kloster Lammspringe, während der Regierungszeit des König Arnulf.

Außer diesen Chroniken sind hauptsächlich folgende Werke für jene Zeit von Wichtigkeit:

Einhardus, Vita Karoli Imperatoris.*) Einhard oder Eginhard war Archicapellan Karls des Großen, nach dessen Tod er in den geistlichen Stand trat. Im Jahre 816 wurde er Abt von Fontenay (bis 823), 826 Abt zu St. Bavo in Gent**) und gründete dann selbst im Jahre 829 ein Kloster zu Mühlenheim oder Seligenstadt, als dessen Abt er im Jahre 844 gestorben ist. Die Beendigung seines Werkes über Karl den Großen, welches bald die verdiente Berühmtheit erlang= te, ist in die Zeit zwischen die Jahre 814 und 820 zu sehen.

Theganus, Vita Hludowici Imperatoris. Thegan scheint sein Werk ums Jahr 835 geschrieben zu haben; er war Bischof von Trier und starb vor dem Jahre 849.

Vita Hludowici Imperatoris von einem unbekannten, doch wohl unterrichteten***) Verfasser. Die

*) Daß auch Alcuin (unten §. 46.) eine Lebensbeschref= bung Karls des Großen verfaßt habe, ist sehr zweifelhaft; die Annahme beruhet wahrscheinlich auf einer Verwechse= lung mit Einhards Biographie und so haben wir hoffent lich keinen Verlust in dieser Rücksicht zu betrauern. Vergl. Lorenk, Alcuius Leben. S. 207. 208.

**) Gesta Abbat. Fontan. c. 17. (bei Pertz a. a. . Tom. II. p. 294.) Annal. Gandens. ann. 828. (ebendas. p. 187.)

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***) Astronom. Praef. bei Pertz a. a. D. Tom. II. p, 607: Porro quae scripsi, usque ad tempora imperii Ad

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ses Werk wird gewöhnlich unter der Bezeichnung Astronomus citirt. *)

Agobardus (840), liber apologeticus pro filiis Ludowici adversus patrem (in Agobardi opera, edid. Steph. Baluzius.)

Ermoldus Nigellus. In honorem Hludowici christianissimi Caesaris Augusti elegiaci carminis libri quatuor. Ermoldus Nigellus gehörte zu den An· hångern. Pippins von Aquitanien und war so wie dieser in Ludwigs des Frommen Ungnade gefallen. Um den Kaiser wiederum auszuföhnen schrieb er im Jahre 826 feiu Carmen elegiacum.

Nithardus, Historiarum libri quatuor. Nithard war ein Enkel Karls des Großen von dessen Tochter Bertha; sein Vater war Angilbertus. Diesem letz teren wird ein episches Gedicht auf Karl den Großen zugeschrieben (Pertz, Monumenta. Tom. II. p. 391); es ist jedoch sehr zweifelhaft, ob Angilbert wirklich der Verfasser dieses Gedichtes war. Vergl. Helperici sive ut alii interpretantur Angilberti Karolus Magnus et

hemari nobilissimi et devotissimi monachi relatione addidici, qui ei coaevus et connutritus est; posteriora autem, quia ego rebus interfui palatinis, quae vidi et comperire potui, stilo contradidi.

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*) Diese Bezeichnung beruht auf einer Aeußerung des Verfassers in cap. 58. Quod cum imperator talium (Con= stellationen) studiosissimus, primum ubi constitit, conspexisset, antequam quieti membra committeret, accitum quendam (idem me qui hacc scripsi et qui hujus scientiam habere credebar) percontari studuit, quid super hoc mihi videretur.

Leo Papa; e codice Turicènsi sec. IX. emendavit Jo. Casp. Orellius. Turici 1832. Nithard, welcher hauptsächlich die Streitigkeiten unter den Söhnen Ludwigs des Frommen bis zum Jahre 843 beschreibt, scheint. auch um eben diese Zeit gestorben zu seyn; er selbst nahm an den Kämpfen, welche dem Vertrage von Verdün vorangingen, thätigen Antheil.

Von keinem historischen Werthe sind die zur Zeit Karls des Dicken von einem St. Galler Mönche gefchriebenen: Gesta Karoli. *)

Vielen Aufschluß über die damaligen Verhältnisse geben sodann noch:

Der Codex Carolinus (bei Cenni, Monumenta dominationis pontificiae. Rom. 1761, 1764. 2 Vol. 4to und bei Muratori, Script. rer. Ital. Tom. III. P. 2), eine auf Veranlassung Karls des Großen gemachte Sammlung der von den Päbsten an ihn und seinen Vater gerichteten Briefe.

Anastasius Bibliothecarius, Vitae Pontificum (bei Muratori a, a. D. P. 1.)

Hülfsmittel:

G. ab Eckhart, Commentarii de rebus Franciae orientalis. 2 Vol. fol. Wirceb. 1729.

H. K. Dippold, Leben Kaiser Karls des GroBen. Tübing. 1810.

Fr. Lorenz, Alcuins Leben. Ein Beitrag zur Staats, Kirchen- und Kulturgeschichte der Karolingis schen Zeit. Halle 1829.

*) Möser, Osnabr. Gesch. Bd. 1. S. 290. Note g. betitelt dieselben: Karl bei guter Laune.“

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