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Einführung

in das

Griechische Neue Testament.

Von

Eberhard Nestle.

Mit 8 Handschriften - Tafeln.

Göttingen

Vandenhoeck und Ruprecht

1897.

96950

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Vorbemerkung.

Die folgenden Blätter wurden im August 1895 nach Verabredung mit dem Leiter der »Sammlung Göschen« für diese Sammlung geschrieben. Da sie ihm für seine Sammlung zu spezifisch-theologisch wurden, liess ich sie liegen; über der Arbeit an dem Artikel Bibelübersetzungen für die dritte Auflage der Protestantischen Realencyklopädie habe ich sie wieder vorgenommen und musste mir sagen, wenn in Amerika Schaff's >>Companion to the Greek Testament« schon 1892 die vierte Auflage erreichte und in England Kenyon's Buch »>Our Bible and the Ancient Manuscripts<< sofort in mehreren Auflagen erschien (1895, 1897), so giebt es vielleicht auch in Deutschland noch einige Leute, die über das griechische NT. und seine Geschichte etwas mehr erfahren wollen, als ihnen bisher leicht zugänglich war. Aus diesem Gesichtspunkte bitte ich die folgenden Blätter zu beurteilen. Die Nachweise über die Litteratur und die übrigen Bemerkungen (von Seite 113 ab) habe ich während des Drucks beigefügt, nachdem meine anspruchslosen Blätter das Glück gehabt haben, in einem um die wissenschaftliche Erforschung des NT.s so verdienten Verlag zu erscheinen.

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Ulm, Mai 1897.

Eb. Nestle.

Im folgenden sind die 27 Schriften, aus denen heute das griechische Neue Testament besteht, je mit einem einzigen und zwar mit ihrem griechischen Anfangs - Buchstaben bezeichnet; dabei ist Matthäus, das erste und grössere Evangelium, von Markus als M von μ, Jakobus von Johannes als i von, Epheser von Hebräer als ε von §, die kleinen kapitellosen Briefe Judas und Philemon durch kleineres und (Johannes und Philipper) unterschieden. So ist jede Verwechslung ausgeschlossen und die möglichste Kürze erzielt.

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Inhaltsübersicht.

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Capitel I. Die Geschichte des gedruckten Textes seit 1514 . . S. 5-19. Ximenes 5, Erasmus 6, Stephanus 9, Polyglotten 11, Elzevir 12, Mill 14, Bentley, Bengel 15, Wettstein, Griesbach 16, Lachmann, Tischendorf 17, Tregelles, Westcott-Hort, B. Weiss 19.

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Capitel II. Die Materialien der neutestamentlichen Textkritik . . S. 20-79. 1. Die Handschriften 22-47. a) Uncialhandschriften 28, b) von einigen der wichtigsten Minuskeln 43, c) Lektionarien 47.

2. Die Uebersetzungen 48-77. a) Syrisch 49, b) Lateinisch 56, a) vor Hieronymus 58, 6) Hieronymus 64, c) Aegyptisch 71, d) Gothisch 74, e) Aethiopisch 75, f) Armenisch 75, g) Georgisch 76, h) Arabisch 76.

3. Die Schriftstellercitate 77-79.

Capitel III. Theorie und Praxis der neutestamentlichen Textkritik S. 80-112.

Schluss des Marcus 86, Apokalypse 89, Pastoralbriefe 93, Hebräerbrief 94, Paulinische Briefe 94, Katholische Briefe 97, Apostelgeschichte 97, Evangelien 101.

Litteraturübersicht und Anmerkungen

Anhang: Tafel 1-8.

S. 113-129.

Druckfehler.

Seite 19, Zeile 11 setze: welchen.
Seite 41, Zeile 7 setze: 4 statt D.

Capitel I.

Die Geschichte des gedruckten Textes seit 1514.

Es ist nicht gerade ein Ruhmesblatt für die kirchliche Wissenschaft des ausgehenden Mittelalters, dass vom griechischen Neuen Testament im Laufe des 15. Jahrhunderts keine einzige Druck-Ausgabe erschien, während die Juden den hebräischen Psalter schon 1477, das ganze hebräische Alte T. schon 1488 zum ersten mal druckten.

1) Dem spanischen Kardinal Franz Ximenes de Cisneros (1437-1517) gebührt der Ruhm die erste Ausgabe veranstaltet zu haben, in der nach ihrem Druckort Complutum (jetzt Alcalà de Henares) so genannten Complutensischen Polyglotte, die er schon 1502 zur Feier der Geburt des nachmaligen Kaisers Karl V. geplant hatte. Jakob Lopez de Stunica hiess der Gelehrte, der den meisten Anteil an der Arbeit hatte. Der Druck des NT.s wurde am 10. Januar 1514 beendet, der der übrigen 5 Bände (AT. mit Grammatik und Wörterbuch) am 10. Juli 1517 am 8. Nov. desselben Jahrs starb Ximenes

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-; erst am 22. März 1520 erteilte Papst Leo X. die Genehmigung zur Verbreitung des Werks, nachdem am 9. Juli, beziehw. 23. August 1519 die im ersten Jahre Leo's auf ein Jahr aus Rom entlehnten zwei vatikanischen Handschriften des griechischen AT.s zurückgegeben worden waren; am 5. Dez. 1521 wurde das für den Papst bestimmte, auf Pergament gedruckte, in roten Samt gebundene Geschenkexemplar der vatikanischen Bibliothek einverleibt; vor 1522 scheinen keine Exemplare durch den Handel nach Deutschland gekommen zu sein. Nur 600 Exemplare wurden gedruckt und zu 61⁄2 Dukaten verkauft; auf das ganze

Nestle, Einführung.

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