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Dorwort.

ehr als in den beiden ersten Bänden war der Verfasser in dem hier vorliegenden Abschnitte der Kolonisationsgeschichte genöthigt, auf die ursprünglichen Quellen zurückzugehen. So überaus groß die Litteratur über die Kolonialpolitik und die Kolonien Großbritanniens auch ist, fehlt es nämlich an jeder auch nur irgend erschöpfenden Verarbeitung des von amtlicher Seite veröffentlichten Materials. Besonders auffällig tritt dieser Mangel in den über die britischen Afrikakolonien vorhandenen Darstellungen in Erscheinung.

Wenn der Verfasser durch sorgsame Berücksichtigung der großartigen und überaus lehrreichen Blaubuchlitteratur eine Lücke ausgefüllt zu haben hofft, ist er sich der Mängel seiner Arbeit dennoch wohl bewußt. Eine nach jeder Richtung erschöpfende und gleichmäßige Schilderung der unvergleichlichen Leistungen Großbritanniens auf kolonialem Gebiete zu geben, übersteigt eben bei Weitem die Kräfte eines Einzelnen, der noch dazu dieser Arbeit nur seine Mußestunden widmen kann. Ist doch die Geschichte der neueren britischen Kolonialpolitik im wesentlichen zugleich die Geschichte der gesammten auswärtigen Politik Englands!

Um den Umfang des Buches nicht ins Ungemessene zu steigern, konnte der Zusammenhang des Geschilderten mit der allgemeinen. Geschichte immer nur kurz angedeutet werden. Es läßt sich ja bei dem Leser gewöhnlich eine genügende nähere Kenntniß der neueren Geschichte voraussehen. Dafür ist den Fragen der Verfassung und Verwaltung in den britischen Kolonien, welche im Allgemeinen nicht hinreichend bekannt sind, und die gegenwärtig hohes Interesse beanspruchen, ein breiterer Raum gewidmet worden.

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In Bezug auf die Anordnung des Stoffes ist eine andere Methode als im Vorband gewählt worden. Da Großbritannien seine Kolonien je nach den örtlichen Verhältnissen in neuerer Zeit sehr verschieden behandelt, hat der Verfasser hier die Entwickelung seiner Niederlassungen in jedem Erdtheil besonders geschildert und die großen Züge der kolonialen Gesammtpolitik in einem besonderen Kapitel anzudeuten versucht.

Wie in den früheren Bänden ist von kritischen Erörterungen ebenso wie von allgemeinen Schlußfolgerungen abgesehen worden. Der Leser soll durch das übersichtlich und unparteiisch vorgeführte Material in den Stand gesetzt werden, sich selbst ein Urtheil zu bilden.

Die Angaben der Blaubücher, besonders auf statistischem Gebiete, weichen oft ohne ersichtlichen Grund stark voneinander ab. Auch Ungenauigkeiten sind in den von amtlicher Seite veranstalteten Veröffentlichungen nicht selten. Der Jahrgang 1898 der sonst sehr verdienstvollen colonial office list nennt (um nur ein Beispiel herauszugreifen) den vor Jahren abgegangenen Gouverneur v. Zimmerer als deutschen Generalkonsul für die Goldküste! In den meisten Fällen ist es nicht möglich, die falschen Angaben richtig zu stellen.

Kaum der Erwähnung bedarf es, daß das hier gebotene Werk in erster Linie mit steter Rücksicht auf Deutschlands überseeische Bestrebungen und Bedürfnisse abgefaßt ist. Es soll zeigen, wie ein großes, kräftiges und tüchtiges Volk es angefangen hat, um ungeachtet aller Angriffe und Feindseligkeiten sich zum Beherrscher der halben Welt aufzuschwingen; welche Fehler es begangen hat, welchen Umständen es seine Erfolge verdankt.

Berlin, März 1899.

Alfred Zimmermann.

Inhaltsverzeichniß.

Vorwort.

Die Kolonialpolitik Englands.
Einleitung.

Die Entstehung der britischen Weltherrschaft.

Französisch englischer Krieg S. 2. Englische Erfolge in Westindien S. 3. Erfolge Generals Victor Hugues S. 4. Siege Abercrombys S. 5. Schwierigkeit der Behauptung Westindiens S. 6. Friede von Amiens S. 7. Nelson bringt Napoleons Pläne zum Scheitern S. 8. England im Besik der französischen und holländischen Kolonien S. 9. England Herr des Weltmeers S. 10. Ergebnisse des Wiener Friedens S. 11.

Erster Theil.

Die Kolonisation Afritas.

Erstes Kapitel: Die Anfänge der britischen Afrikapolitik

Petitionen gegen Negerhandel S. 13. Versorgung befreiter Neger in Sierra Leone S. 14. Beginn der Kolonisation Sierra Leones S. 15. Gesellschaft für die Besiedelung Bulamas S. 16. Schlechte Erfahrungen der Kolonisten S. 17. Aufgabe Bulamas S. 18. Fortschritte der Antisklavereibewegung S. 19. Parlamentarische Untersuchung S. 20. Negeraufstand in San Domingo S. 21. Neue Anstrengungen der Negerfreunde S. 22. Verbot des britischen Negerhandels 1807 S. 23. England erobert das Kapland S. 24. Organisation der Verwaltung S. 25. Rückgabe Kaplands an Holland S. 26. Zweite Eroberung Kaplands S. 27. Vernachlässigung Westafrikas S. 28. Zweites Kapitel: Feldzug gegen den Sklavenhandel

England bestraft den Sklavenhandel S. 29. Portugals und Spaniens Sklavenhandel S. 30. Frankreichs zweideutige Haltung S. 31. Wiener Kongreßverhandlungen S. 32. Die

Ceite
V

12-28

28-42

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Spanien und Frank

Barbareskenfrage S. 33. Mißerfolg der Wiener Verhandlungen
S. 34. Vertrag mit Portugal S. 35.
reich sehen den Negerhandel fort S. 36. Portugal führt seine
Versprechungen nicht aus S. 37. Sträuben Spaniens S. 38.
Vertrag von 1841 S. 39. Agitation für Befreiung der Sklaven
S. 40. Negerbefreiung in den britischen Kolonien S. 41.
Kosten des Feldzuges gegen die Sklaverei S. 42.
Drittes Kapitel: Westafrikanische Schwierigkeiten 1807-1827 .

Die Goldküste S. 43. Streitigkeiten mit Aschantis S. 44. Sierra Leone Mittelpunkt der westafrikanischen Kolonien S. 45. Militärmacht S. 46. Krieg mit Aschantis 1823 S. 47. Parlamentarische Untersuchung S. 48. Aufgabe der Goldküste beschlossen S. 49.

Viertes Kapitel: Ordnung der Verwaltung Westafrikas

Besserung der Lage in Westafrika S. 51. Westafrikanischer Skandal S. 52. Sendung Dr. Maddens S. 53. Enquête von 1842 S. 54. Bericht des Parlamentsausschusses S. 55. Neuordnung der Verwaltung S. 56.

Fünftes Kapitel: Westafrika 1843 bis 1864 . .

Lage am Gambia S. 57. Verwaltung der Kolonie S. 58. Handel Sierra Leones S. 59. Wirthschaftlicher Aufschwung S. 60. Ausdehnung britischen Einflusses an der Goldküste S. 61. Erwerb des dänischen Goldküstengebietes S. 62. Unruhen wegen Einführung der Kopffteuer S. 63. Neuer Aschantikrieg S. 64. Volkswirthschaft der Goldküste S. 65. Entstehung der Kolonie Lagos S. 66.

Sechstes Kapitel: Die Enquête von 1864 .

Untersuchung der westafrikanischen Kolonien S. 68. Bericht Colonel Ords S. 69. Parlaments ausschuß S. 70. Bericht des Ausschusses S. 71. Vorschläge Adderleys S. 72. Beschlüsse des Ausschusses S. 73. Siebentes Kapitel: Der Aschantikrieg und seine Folgen .

Erwerb der holländischen Goldküste S. 74. Konflikt mit den Aschantis S. 75. Vergebliche Verhandlungen S. 76. Sendung Wolseleys S. 77. Vormarsch der Engländer S. 78. Ergebniß des Feldzuges S. 79. Handel Sierra Leones S. 80. Lagos S. 81. Das britische Westafrika S. 82. Kosten S. 83. Achtes Kapitel: Die erste Zeit britischer Herrschaft im Kapland

Eingeborenenfrage S. 84. Wirthschaftliche Lage S. 85. Parlamentarische Untersuchung S. 86. Regelung der Rechtspilege S. 87. Handel S. 88. Sklavenfrage S. 89. Negerbefreiung S. 90. Entschädigung der Sklavenhalter S. 91.

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