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To excuse fann freilich manchmal „mildern” bedeuten, aber nur, wenn das Objekt ein Fehler ist, der durch die Entschuldigung gemindert und dadurch gewissermaaßen gemildert wird. Aber die Wuth ist vielmehr eine Pflicht Romeo's, die er nicht erfüllt, weil andere, wie es ihm jezt scheint, höhere Pflichten mit dieser Pflicht in Collision treten. Also: die Ursache, die ich habe, dich zu lieben, entschuldigt die Wuth (d. h. das Ausbleiben der Wuth), die sonst auf diesen Gruß sich ziemt.

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Die hierauf folgende Rede Tybalt's und Romeo's Antwort darauf hat Schlegel wohl nur aus Versehen überschlagen; wenigstens ist gar kein Grund abzusehen, warum sie ausgelassen werden sollten. Deffen ungeachtet sind die von Tieck eingeschalteten Verse in der neuesten Auflage wieder getilgt doch wohl nur Eigensinn Schlegel's!

Aft II, Sz. 2. Schl.-T., 1. Aufl., S. 235, 3. 6 v. v. 2. Aufl., S. 177, 3. 1 v. u. 3. Aufl., S. 197, 3. 9 v. u.e

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Hier haben die alten Ausgaben die unverständliche Lesart: That run-away's eyes may wink. Unter den vielen meist unglücklichen Conjecturen zur Herstellung des Sinnes ist mir keine bekannt, die der Schlegel'schen Ueberseßung hätte zu Grunde liegen können. Der neueste englische Shakspeare -Kritiker Aler. Dyce schlägt vor: That rude da'ys eyes may wink, und diese Conjectur wird ohne Zweifel sich hier festseßen. Unsere Uebersetzung bedürfte dann wohl keiner Aenderung; denn die Rohheit des Tages wäre doch wohl gerade die rohe Neubegier.

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Aft III; Sz. 3. Schl.-T., 1. Aufl., S. 241, 3. 19′ v. u. 2. Aufl., S. 185, 3.4 v..u. 3. Aufl., S. 206, 3. 6 v. v.

Sympathie des Weh's!

Bedrängte Gleichheit!

Hier scheint mir das Adjectiv „bedrängt" für piteous verfehlt und undeutlich. Die wörtlichere Ueberseßung: D traur'ge Gleichheit! ist auch für den deutschen Leser viel verständlicher. Tieck's Ausdruck:,,kläglich Wesen“ gefällt mir nicht.

Aft II, Sz. 4.

3. Aufl., S. 210, 3. 7 v. v.

Heut Nacht verschloß sie sich mir ihren Gram.

Hier ist der sinnentstellende Druckfehler „mir“ in „mit“ umzuändern.

Aft III, S. 4. 1. Aufl., S. 245, 3. 4 v. o. 2. Aufl., S. 190, 3. 9 v. v. 3. Aufl., S. 211, Z. 5 v. o.

Nach meiner Weise ist's so spåt, daß wir

Bald früh es nennen können.

Wenn die späte Nachtstunde dadurch bezeichnet wird, daß man es bald früh nennen kann, so hat eine Weise (des früheren oder späteren Zubettegehens) darauf gar keine Beziehung. Collier interpungirt hier:

A fore me! it is so very late, that we

May call it early by and by.

Dann ist A fore me! die Aufforderung an den Bedienten, ihm mit Licht voranzugehen, und es heißt:

Geh' mir voran! Es ist so spåt, daß wir

Bald früh es nennen können.

Aft III, S. 8. Schl.-T., 3. Aufl., S. 211, 3. 9 v. u.
Der munt're Tag erklimmt tfe durst'gen Höhn;

Hier ist,,durst'gen“ ein Druckfehler für „dunst'gen.“

Aft III, S. 5. Schl.-T., 1. Aufl., S. 246, 3. 20 v. u. 2. Aufl., S. 192, 3. 3 v. o. 3. Aufl., S. 213, 3. 2 v. v.

Gieb Nachricht jeden Tag, zu jeder Stunde;

Schon die Minut' enthält der Jahre viel.

Ach, so zu rechnen, bin ich hoch in Jahren,

Eh' meinen Romeo ich wieder seh'.

Wie diese Verse hier übersezt sind, steht der zweite unter den angeführten in gar keiner Gedankenverbindung mit dem vorhergehenden. Freilich könnte man denken, sie wolle sagen: gieb, so oft als möglich, Nachricht; denn die Zeit wird mir in Deiner Abwesenheit so lang werden, daß Minuten schon Jahre enthalten; aber der Sprung ist doch zu stark. Der fragliche Vers ist aber auch falsch überseßt. Er lautet:

I must hear from thee every day i'the hour,
For in a minute there are many days.

Das heißt wörtlich: Ich muß an jedem Lage, den die Stunde bringt, von dir hören; denn (nicht bloß in der Stunde, nein) schon

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in einer Minute sind viele Tage (nämlich für die Liebende, die ihres Geliebten harrt). Der erste Vers enthält eine kühne Hyperbel; auf einen fragenden Blick Romeo's erläutert Julie sie durch eine noch kühnere. Metrisch könnte der fragliche Vers im Deutschen lauten: Gieb Nachricht mir an jedem Tag der Stunde.

Sommernachtstraum.

Aft I, S. 1. Schl.-T., 3. Aufl., S. 266, 3. B v. u.

Bon jener Zeit, als ich Lysandern sah,

ist ein Druckfehler, für:

Vor jener Zeit u. s. w.

Aft II, S. 1. Schl.-T., 1. Aufl., S. 212, 3. 3 v. c. 2. Aufl., S. 248, 3. 10, v. u. 3. Aufl., S. 277, 3. 7 v. s.

Indeß ein würz'ger Kranz von Sommerknosyen

Auf Homen's Kinn und der becisten Scheitel
Als wie zum Spotte prangt.

Hier ist zuvörderst „Hymen's“ ein Druckfehler für „Hvems”,“ (des Winters). Sodann ist zu bemerken, daß ein Kranz nicht zugleich auf dem Scheitel und auf dem Kinn zu liegen pflegt. Schon Tyrwhitt hat hier die Lesart thin für chin vorgeschlagen und der neueste englische Shakspeare-Kritiker Aler. Dyce hat dieser Conjectur seinen vollen Beifall gegeben. Dann heißt es:

Indeß ein würz'ger Kranz von Sommerknospen

Auf Hyems' kablem Haupt (thin gleich dünn mit
Haaren beseßt) und becistem Scheitel

Als wie zum Spotte prangt.

Julius Cäsar.

Aft I, Sz. 2. Schl.-T., 1. Aufl., S. 119, 3. 16 v. o. 2 Aufl., S. 16, 3. 14 v. u. 3. Aufl., S. 20, 3. 7 v. v.

Dein löbliches Gemüth kann seiner Art`

Entwendet werden.

Hier haben alle englischen Ausgaben, die ich kenne:

Thy honourable metal may be wrought

From that it is disposed.

Dies hat freilich im Wesentlichen denselben Sinn, den die Ueberseßung giebt; aber im Driginal ist dieser Sinn poetisch durch ein Bild ausgedrückt, das die Ueberseßung nicht aufzugeben genöthigt ist. Metal ist das Metall, der Stoff, aus dem etwas gebildet wird. Ich schlage die Ueberseßung vor:

Der edle Stoff in dir kann seiner Art
Entfremdet werden.

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Was ihr wollt.

Aft I, S. 3. Schl.:T., 1. Aufl., S. 7, 3. 13 v. u.

Castiliano vulgo! denn hier kommt Junker Ardreas u. f. w.

Collier hat

Was Tieck in der Anmerkung zu dieser Stelle zu der Vertheis digung der Lesart der alten Ausgaben (vulgo) sagt, kann ich nicht verstehen. Warburton hat Castiliano volto! vorgeschlagen, und das darauf folgende for begünstigt diese Conjectur in hohem Grade. Es würde dann bedeuten: Still Mädel! mach' ein kastilianisches Gesicht (ein spanisch-ernsthaftes); denn hier kommt Junker Andreas. Dieser Conjectur ist Schlegel gefolgt und in den beiden neuern Auflagen ist der ursprüngliche Schlegel'sche Tert wieder hergestellt. natürlich auch hier die alte Lesart in den Tert wieder aufgenommen. In der Anmerkung meint er, Castiliano vulgo müsse wohl ein Trinkwort sein und beruft sich dabei auf Rio Castiliano in Marlowe's reichem Juden von Malla, bedenkt aber nicht, daß hier die Bezie hung auf's Trinken in dem Rivo liegt und nicht in dem Castiliano, wie uns das,,Rivo! cries the drunkard in Shafspeare's Heinrich IV. beweist. Aber was sollte auch nach diesem Trinkerausruf das for Non comes Sir Andrew Ague-face?

Aft I, Sz. 3. Schl.-T., 1. Aufl., S. 7, 3. 6 v. u.

Courtoisie! Junker Andreas, Courtoisie!

Tieck hat uns in der Anmerkung zu dieser Stelle keine Gründe angegeben, warum er die treffliche Ueberseßung Schlegel's für das Accost! Haf ein! mit Courtoisie! vertauscht hat. Es trifft sich nicht oft, daß ein Wortspiel sich so leicht im Deutschen wiedergeben läßt, wie hier das Accost durch Hak' ein.

Aft I, S. 3. Schl.-T., 1. Aufl., S. 9, Z. 4 v. o.

Ach! hätte ich mich doch auf die Künste gelegt!

Hier vermuthet Tieck noch eine versteckte Anspielung. Es ist hier aber nichts, als der jedem aufmerksamen Leser verständliche Scherz über Künste und die Kunst der Haarverschönerung. An das Theater ist hier gar nicht zu denken.

Aft I, S. 3. Schl.-T., 2. Aufl., S. 112, 3. 7 v. u. 3. Aufl., S. 226, 3. 6 v. u.

Hier ist am Schluffe der Rede des Junker Christoph ausgelaffen: Der Graf felbft, unser Nachbar hier, wirbt um sie.

Aft I, Sz. 3. Schl.-T., 1. Aufl., S. 9, 3. 17 v. u. 2. Aufl., S. 112, 3. 1 v. u. 3. Aufl., S. 126, 3. 1 v. u.

So will ich einen Monat långer bleiben.

Wenn ich hierfür vorschlage:

So will ich noch vier Wochen bleiben.

wird das vielleicht Mancher für arge Mikrologie halten. Aber so ganz unwichtig, wie es auf den ersten Blick scheint, ist diese Berichtigung doch nicht. Denn wenn der Engländer sagt: Stay a little longer, so heißt das wirklich nicht: bleib' ein Wenig länger, sondern: bleib' noch ein Wenig, und die beiden Ausdrücke sind im Deutschen keineswegs synonym. Eben so läßt sich das englische once more nicht wörtlich überseßen, sondern der entsprechende deutsche Ausdruck ist noch einmal. Sodann hat jede Sprache für die Zeiträume, die im täglichen Leben oft genannt werden, in der Regel nur einen Ausdruck, der als der eigentliche Ausdruck dafür in Gebrauch ist. Wir sagen: „Acht Tage, vierzehn Tage,“ der Engländer:,,sieben Nächte, vierzehn Nächte," der Franzose:,,funfzehn Tage." Wir sagen:,,vor einem halben Jahre,“ der Römer:,,vor sechs Monaten." So ist es nun auch mit den Ausdrücken:,,ein Monat“ und „vier Wochen.“ Dem Engländer ist der erstere, und der leßtere geläufig. Und daß an unserer Stelle eben der geläufige Ausdruck des täglichen Lebens gebraucht werden muß, wird Jeder leicht finden.

Aft I, S. 3. Schl.-T., 2. Aufl., S. 113, 3. 8 v. o. 3. Aufl., E. 127, 3. 8 v. v.

Hier ist der Schluß der Rede des Junker Christoph: „und doch will ich mich nicht mit einem alten Manne vergleichen," weggelassen. Tied hat in der ersten Auflage das Fehlende ergänzt, aber nicht

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