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d) Taube, Stumme, Taubstumme nach Gemeinem Recht, falls sie nicht schriftlich oder mündlich ihren Willen kundgeben können. Nach Preußischem Landrecht sind taube oder stumme Personen, welche sich nicht schriftlich oder mündlich ausdrücken können, testierunfähig. Unterrichtete Taubstummgeborene sind nach heutigem Recht als testierfähig zu betrachten;

e) Hauskinder in betreff ihres adventitischen Vermögens. Nach Preußischem Recht können Hauskinder, sofern sie das gesezmäßige Alter haben, auch über das nicht freie Vermögen ohne väterliche Einwilligung testieren; f) Mönche und Nonnen nach Preußischem Landrecht; denn sie sind (bürgerlich) tot.

Testamentes.

justinianischen Rechts.

475. Testamentorum autem genera initio duo fuerunt: nam aut calatis comitiis faciebant, quae comitia bis in anno testamentis faciendis destinata erant, aut in procinctu, id est, cum belli causa ad pugnam ibant; procinctus est enim expeditus et armatus exercitus. Gaj. II, 101.

476. Diese beiden Testamentsformen sind durch das testamentum per aes et libram, sogen. Mancipationstestament, außer Anwendung gekommen: sed illa quidem duo genera testamentorum in desuetudinem abierunt. Gaj. II, 103. 477. Das Mancipationstestament, welches aus 2 Teilen, der mancipatio und der nuncupatio, besteht, tritt in 2 Gestalten: als mündliches und als schriftliches Testament auf. 478. a) Das mündliche Mancipationstestament. Nach älterem Recht überträgt der Testator unter Zuziehung von 5 mündigen cives, als Zeugen, (die weder in der potestas des Testators, noch in der des familiae emptor stehen dürfen) und des libripens-einem Dritten, dem familiae emtor, sein ganzes Vermögen zwecks Vererbung. In der nuncupatio giebt er ihm über die Verteilung des Nachlasses gehörige Anweisungen und fordert die anwesenden Zeugen zum Zeugnis darüber auf: is qui.. morte urguebatur [olim] amico familiam suam, id est patrimonium suum, mancipio dabat, eumque rogabat, quod cuique post mortem suam dari vellet. Gaj. II, 102.

478. Wie wurde das Mancipationstestament errichtet?

479. Wem gab der Prätor die bonorum possessio secundum tabulas? Welches Testament entstand daraus?

Dbg. III, 129, 130; Q. 299, (335, 336); S. 391.

Später wurde der familiae emtor zum bloßen Solennitätszeugen herabgedrückt, in der nuncupatio der Erbe ernannt, und anderweitige leßtwillige Verfügungen getroffen: nunc.. alius heres testamento instituitur, a quo etiam legata relinquuntur, alius dicis gratia propter veteris juris imitationem familiae emtor adhibetur. Gaj. 1. c. § 103. b) Das schriftliche Mancipationstestament. Der Testator pflegte nach vorausgegangener Scheinmancipation die Testamentsurkunde sofort den 5 Zeugen, dem libripens und familiae emtor gegenüber als sein Testament anzuerkennen und dieselben zum Zeugnis aufzurufen mit den Worten: haec ita ut in his tabulis cerisque scripta sunt, ita do, ita lego, ita testor, itaque vos, Quirites, testimonium mihi perhibetote. Gaj. II, 104. Nach der nuncupatio wurde alsdann die Urkunde gewöhnlich von den Zeugen unter Beifügung ihres Namens versiegelt und in sacro deponiert.

479. Dem in einer von sieben Zeugen besiegelten Urkunde zum Erben Eingesetzten gab der Prätor die bonorum possessio secundum tabulas, ohne Rücksicht darauf, ob die Form der mancipatio und nuncupatio beobachtet war: etiamsi jure civili non valeat testamentum, forte quod familiae mancipatio vel nuncupatio defuit, si signatum testamentum sit non minus quam VII testium civium Romanorum signis, bonorum possessio datur. Ulp. XXVIII, § 6. Diese bonorum possessio war aber dem civilen Intestaterben gegenüber bis zur Zeit des Antoninus Pius sine re.

Erst durch ein Resfript des Antoninus Pius erhielt der bonorum possessor gegen des Intestaterben heredititatis petitio eine doli exceptio; die bonorum possessio dadurch cum re: Rescripto imperatoris Antonini significatur eos, qui secundum tabulas testamenti non jure factas bonorum possessionem petierint, posse adversus eos, qui ab intestato vindicant hereditatem, defendere se per exceptionem doli mali. Gaj. II, § 120. Seitdem bildete eine solche Urkunde ein Testament, das prätorische Testament.

480. Was ist ein testamentum nuncupativum?

Q. 299, (336).

481. Welche Bestimmungen traf Theodosius II. in betreff der Testamentsformen?

Dbg. III, 130; Q. 300, (336); S. 391.

b) Testamentsformen des

482. Welche Arten von Testamenten unterscheidet das Justinianische Recht in bezug auf die Form der Errichtung?

A. 903, 908; B. 644 ff.; Dbg. III, 130, 134; Q. 300, (336); S. 392; W. III, 34; Wächter, Pand. II, S. 708; Vangerow, Band. II, S. 161, 171; Glück, Comment. Bd. XXXIV, S. 150.

a) Öffentliche

483. Was versteht man unter einem öffentlichen Testamente? Welche kennt das Justinianische Recht?

A. 908; B. 649; Dbg. III, 134; Q. 300, (336); S. 392; W. III, 45, 46; Wächter, Pand. II, S. 712.

484. Welches öffentliche Testament ist durch das Kanonische Recht sanktioniert?

A. 908; B. 649; Dbg. III, 135; W. III, 44; Wächter, Pand. II, S. 712; Glück, Comment. Bd. XXXIV, S. 180 ff.

485. Kennt das Preußische Landrecht das testamentum principi oblatum?

A.L.R. I, 12 §§ 175, 176.

480. Testamentum nuncupativum ist ein mündliches Mancipationstestament vor 7 Zeugen, bei dem der familiae emtor bloß dicis gratia fungierte, die mancipatio, wie die nuncupatio unterbleiben konnte.

481. Theodosius II. verschmolz die civile und prätorische Testamentsform: er erklärte sowohl für das schriftliche als mündliche Testament die Zuziehung von 7 Zeugen für obligatorisch.

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483. Öffentliche Testamente sind diejenigen, deren Errichtung unter Mitwirkung staatlicher Organe vor sich geht.

Das Römische Recht unterscheidet:

a) testamentum principi oblatum: das schriftlich abgefaßte Testament, welches dem Kaiser zur Aufbewahrung übergeben wurde;

b) testamentum judiciale. Die gemeinrechtliche Praxis unterscheidet: testamentum apud acta conditum und judici oblatum, je nachdem der Testator seinen lezten Willen zu gerichtlichem Protokoll erklärt oder das schriftlich abgefaßte Testament dem Gericht zur Aufbewahrung übergiebt. Im letteren Falle ist darüber ein Protokoll aufzunehmen.

484. Nach Kanonischem Recht kann ein Testament zu Gunsten von Kirchen und milden Stiftungen vor dem Pfarrer und 2 Zeugen errichtet werden.

485. Ja.

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