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von Durham, Bath und Winchester den Sir Thomas ein, bei der Krönungsceremonie mit ihnen zu erscheinen. Sie schickten ihm zugleich mit der Einladung in Betracht seis ner dürftigen Umstände ein Geschenk von zwanzig Pfund, um sich zur Feier des Tages ein neues Gewand zu kaufen. More nahm das Geld, rührte sich aber nicht vom Hause. Beim nächsten Zusammentreffen sagte er heiter zu ihnen: « Mylords! in Eurem mir neulich zugesandten Schreiben habt Ihr mich um zwei Dinge gebeten. Eines davon habe ich Euch gerne zugestanden, damit ich das Andere Euch kühn abschlagen könnte. Und wie ich nun das Eine, weil ich Euch nicht für Bettler und mich selbst für keinen reichen Mann halte, willig gethan, so brachte mir das Andere die Geschichte von einem Kaiser ins Gedächtniß, der ein Geseß erließ, daß, wer immer ein gewisses abscheuliches Verbrechen dessen ich mich nicht mehr erinnere begangen, die Todesstrafe erleiden sollte. Ausgenommen hievon sey eine Jungfrau; solche Achtung hatte er vor der Jungfrauschaft! Nun begab sichs aber, daß die erste Person, welche das Gesetz übertrat, gerade eine Jungfrau war; weshalb der Kaiser in nicht geringe Verlegenheit gerieth, denn er wünschte sehr, sein Geseß durch ein Beispiel in Anwendung zu bringen. Darüber hielt sein Rath lange Sizungen, und die Sache ward feierlich debattirt. Plößlich erhob sich einer aus dem Rathe es war ein guter, schlichter Mann - und sprach: «Was macht Ihr doch, Mylords, so viel Lärmens um eine so geringfügige Sache? Laßt sie zuerst ges schwächt, alsdann geradbrecht werden» 17). Und so, obgleich Eure Herrlichkeiten in dieser EhestreitigkeitsGeschichte bisher ihre Jungfräulichkeit rein erhalten haben, möget Ihr doch auf Eurer Hut seyn, dieselbe auch ferner

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zu bewahren, denn es giebt Leute, die anfänglich Eure Herrlichkeiten dahin bringen, der Krönung beizuwohnen, demnächst werden sie Euch bewegen, diese Heirath in öffentlicher Predigt anzupreisen, und zulet in Euch dringen, zur Vertheidigung derselben Bücher zu schreiben. Hierdurch suchen sie nur, Euch erst zu schänden, und dann werden sie nicht ermangeln, Euch zu verschlingen. Nun, Mylords, es steht nicht in meiner Gewalt, zu verhindern, daß man mich verschlinge, aber mit des gütigen Gottes Hülfe werde ich solche Vorsorge treffen, daß man mich nimmer entehren soll. »

Anmerkungen.

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p. 107.

1) More's Brief an den König. Bei Lewis, Nro. III. 108. It plesed your highnes ferther, to saye unto me, that for the service, which I before had done you that in any sute that I should after have to your grace, that either should concerne mine honour (the word it liked your highnes to use unto me) or that should perteine unto my profite, I should finde your highness good et gracious Lorde unto me. »

2) Stat. of the Realm. III. p. 527. 528. John (Fisher) Byshop of Rochester, Cristofer Plumer, Nicolaus Wylson, Miles Wylyn, Edw. Pawell, Richard Fetherston.

3) Siehe oben, als Roper ihn glücklich pries, daß er so hoch in des Königs Gunst stehe.

"After this

4) Brief an Cromwell. Bei Lewis, p. 116. (nachdem der König ihn versichert, in der Ehescheidungs-Angelegenheit sich anderer Räthe zu bedienen,) did I never nothing more therein nor never anye worde wrote I therein to the empairing of his graces part, neither before or after: but setling my minde in quiet to serve his grace in other thigns etc. »

5) I. Erasmische Correspondenz, III. I. p. 1439-1442. A E. More an Erasm. d. d. 14. Junius 1532. Ex aedibus nostris Chelsicis. Auch in Mori opp. p. 316. col. 2 319. col. 1.

II. Epitaph. Mori.

III. Roper, p. 65-67. 68. 69. 70. 71. p. 86. 87.

IV. Staplet. cap. IX. p. 35. col. 1.

cap. XIII. p. 48.

col. 1. cap. XV. p. 51. 52. p. 54. col. 1.

V. Hoddesd. p. 40. 41. p. 90-94.

VI. More, p. 191 -193. p. 207. 209. 210. 211. 221. p. 231.
VII. Biogr. Brit. p. 3163. cum nott.

VIII. Brit. Plutarch. p. 75. 76.

6) Staplet. CXIII. p. 48. col. 1. sagt: «Erat enim officii ves pertini hora. „ More, p. 209. giebt die Messe an.

7) More's english Works, p. 866. col. 2. citirt nach der Biogr. Brit.

8) Altaynder of Sir Th. More in den Statutes of the Realm. III. p. 528. giebt den 8. Mai im 14ten Jahre Heinrichs VIII. und

den 16. Januar im 16ten desselben Königs als die Zeit königlicher Schenkungen an More an.

9) Roper und seine Frau, die geliebte Megg, wohnten, nach More, p. 213. in fine, in dem Hause neben ihm.

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10) More an Erasmus, 1532 14. Juni. Aliud olim temporis vivere Deo duntaxat ac mihi ipsi.» Epitaph. «Itaque mortalium harum rerum satur, quam rem a puero semper optaverat, ut ultimos aliquot vitae suae annos obtineret liberos, quibus hujus vitae negotiis paulatim se subducens futurae posset immortalitati meditari etc. »>

11) Mihi studio est, pro mea virili etc. Siehe oben.

12) Siehe Literatur: More's englische Werke, von lit. gg. bis lit. kk. inclusive.

13) Quia spicula praevisa minus nocent, sett Roper, p. 69. hinzu. 14) Es war Lord Roß, den Heinrich VIII. zum Earl of Rutland gemacht. Siehe The Live of all the Lord Chancellors. Vol. I. p. 72. 73. Hoddesd. 184. u. More, p. 197. geben einen vom Hause der Manners an, was allerdings das Wortspiel mit Mores, Manners und More mehr heraushebt.

15) Honores mutant mores. Die lateinische Sprache war da= mals die Umgangssprache der Gebildeten.

16) Staplet. c. XV. p. 51. Der Brief More's an Cromwell, bei Lewis, Nro. I. p. 103-106.

17) Let her be first deflowred, and thear after may she be devoured.

2. Beginn der Verfolgung 1).

Dies Betragen und die damit verbundenen Aeußerungen

des Sir Thomas kamen sicherlich zur Kenntniß des Königs und Annens, wodurch die Erbitterung der leßteren bedeutend gesteigert ward. Sie haßte einen Mann, der noch immer, troß aller geschehenen Schritte, der Gegner ihrer Ehe mit Heinrich VIII. blieb, und ihr Haß war furchtbar durch den Einfluß, den sie auf ihren Gemahl übte. Jetzt schon suchten Annens Verwandte einen Vorwand, gegen Sir Thomas mit Strenge zu verfahren. Begierig ward daher die sich bietende Gelegenheit einer Anklage wider den vormaligen Lord - Kanzler wegen Bestechung ergriffen.

Hätte More in allen hohen Aemtern, welche er eine Reihe von Jahren hindurch bekleidete, nicht immerdar rein von aller Bestechlichkeit sich erhalten, so würde er ohne Zweifel in jener unruhigen Zeit und bei des Königs Unwillen gegen ihn den starken Beschuldigungen und der vollen Strenge der Geseße erlegen seyn, weil solche Beschwerden Heinrich VIII. willkommen waren, um More's Troß zu brechen.

Ein gewisser Parnell nämlich erschien auf Veranstaltung des Grafen von Wiltshire, Annens Vater2), und beschwerte sich, daß in dem Rechtsstreite, den er mit einem, Namens Vaughan gehabt, der damalige Kanzler einen Spruch wider ihn erlassen habe; weßhalb More von Vaughans Frau einen großen vergoldeten Becher als bestechendes Geschenk erhalten. Vor den Rath gefor=

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