5 Sunt quos curriculo pulverem Olympicum Evitata rotis palmaque nobilis Certat tergeminis tollere honoribus, 7. nobilium B (a pr. man.) T, quiritum B. 7. evehere coni. Bentl. verschafft hatte (II, 17, 4. Ep. 1, 1, 103. das. Obbarius), und decus bezeichnet die Ehre, welche Horaz durch die Freundschaft eines so grossen Mannes u. Vertrauten des Augustus genoss (IV, 14, 43.). Vgl. üb. d. Verbindung Lucret. II, 640: Praesidioque parent decorique. esse. Tac. Germ. 13. ... 3. Sunt q.] Der Indicativ nach sunt qui findet sich sowol bei Prosaikern (8. Cic. de Offic. I, 24, 84. das. Beier, de Invent. I, 40, 72. Tuscul. III, 34, 76. das. Klotz, ad Famil. I, 9, 25: sunt qui putant [Cod. Med., putent Orell.], Kritz und Herzog zu Sall. Catil. XIX, 4.) als auch bei Dichtern (s. I, 7, 5. Sat. I, 4, 24. das. Heindorf, II, 1, 1. 4, 47. Schmid zu Ep. 1, 6, 4. Prop. III (IV), 9, 17. Grat. Fal. 75 u. s. w.) dann, wenn der Relativsatz nicht das Prädicat, sondern das Subject ausmacht, so dass est, sunt, inveniuntur u. s. w. Copula und Prädicat bilden, und wenn,,das Prädicat einen weitern, d. h. unbestimmtern Umfang hat, als das Subj." In beiden Fällen wird eine Sache als wirklich vorhanden betrachtet, während der Conjunctiv nur die Art und Weise, wie sie vorhanden sein könnte, anzeigte. S. Reisig's lat. Sprachwissensch. S. 332. und das. Haase's Anmerk. 507. F. Jacob de formul. sunt qui. Lüb. 1840. 4. Curr.... iuvat bezogen fälschlich frühere Ausleger auf die Griechen, während andere, welche die sämmtlichen Horaz erwähnten Liebhabereien und Beschäftigungen aus dem Leben der Römer entlehnt glaubten, an die circensischen Spiele dachten, aber deshalb unnöthig ist, weil die Vornehmen häufig die Olympischen zu besuchen pflegten und einen Siegerkranz mit nach Hause zu bringen für die grösste Ehre hielten; vgl. IV, 2, 17. Cic. Tusc. II, 17, 41. 20, 46. ad Herenn. IV, 3, 4. Prop. III (IV.), 9 (8), 17. Dio Cass. 52, 30. Ov. Trist. IV, von Was 10, 96: Pisea vinctus oliva Abstulerat, Curriculus masculine diminutio est V. 4. metaque ... deos] In diesen 7. Illum, si proprio condidit horreo, Nunquam dimoveas, ut trabe Cypria 9. 10. [] Peer!k. — 13. demov. B Peerlk., Dillenbg., cf. III, 1,17, H. Schmidt. das Bild, wenn man zu hunc und zu illum mit G. Hermann (a. a. O.) und Jahn beide Begriffe iuvat und eveh. ad deos supplirt, um sowol das Verlangen als auch die Erfüllung desselben auszudrücken. Mobiles heissen die Römer nicht wegen ihres geschäftslosen Umhertreibens auf dem Forum, sondern wegen der Unbeständigkeit, welche sie bei demUebertragen der Ehrenstellen bewiesen, s. III, 20, 20. Ep. I, 19, 34. Obbar. zu Epist. 1, 6, 52-54. Ov. Trist. I, 9, 13. Senec. de vita beata 1: evenit, quod in comitiis...cum se mobilis favor circumegit. Tergem. hon. erklärte man früher (8. auch Ch. G. Herzog. observatt. part. XV. etc. Ger. 1843. 4. p. 7.) durch summi, amplissimi honores, wogegen Eckermann (comm. Gedanensium fasc. I. Obss. in Soph. Hor. etc. Berol. 1813. 4. S. 3.) W. A. Becker (Eleg. rom. p. 44.) u. A. nach H. Stephanus (Diatr. p. 99.) erinnerten, dass diese Deutung zu allgemein sei und die Worte sich auf das dreimalige Beifallklatschen im Theater (s. 1, 20, 5.) beziehe: allein das Richtige sah ohne Zweifel schon der Scholiast Acro, welcher die drei höchsten Würden im römischen Staate, die Aedilität, die Prätur und das Consulat gemeint glaub→ te, s. Liv. XXXII, 7. Uebrigens ist terg. hon. nicht der Dativ,,in localer und finaler Bedeutung für in oder ad mit dem Accus.", sondern der Ablativ und bezeichnet das Mittel, wodurch Jemand erhoben wird; ähnlich tollere laudibus. Vgl. I, 21, 9. Cic. de N. D. II, 24, 62. ad Att. IV, 26. An dere Prosaiker gebrauchen dafür auch efferre und attollere, 8. Kritz zu Sall. Jug. 49. Ruperti zu Tac. Ann. I, 2, 6. XI, 1, 1. XIII, 21. Hist. IV, 28, 1. prius, s. Sat. II, 2, 34.) besitzt und sich einer reichlichen Ernte erfreuen kann, s. Senec. ep. 117: Adspice, quod locis vertatur terra... unum putas videri ventrem, cui et in Sicilia et in Africa seritur. Libya war ein Theil von Africa zwischen Aethiopien und dem atlantischen Ocean, welcher Name aber von den Dichtern häufig für den ganzen Erdtheil gebraucht wird, s. II, 10,10. Ep. I, 10, 19. 11. Gaudentem... mare] Dem Reichen gegenüber stellt der Dichter den Landmann, der seinen vom Vater ererbten Acker in stiller Zufriedenheit bebaut, und den Schiffer, welcher nie die Freuden eines behaglichen Land-Lebens mit seinem Geschäfte vertauschen mag. Atta lus, König von Pergamus, setzte die Römer (621 U. c.) zu Erben seines Reiches ein (s. II, 18, 5. Flor. 11, 20, 6.), und der Dichter will durch Anführung dieses Factums ausdrücken, dass ein treu an dem väterlichen Besitzthume hängender Landmann nicht durch sicher zu erwartende Erbschaften und Reichthümer (condic., s. Cic. ad Quint. I, 1. nullius pecuniae conditione ab integritate deduci, pro Manil. 23.) von seinem Stande abgebracht werden könne. Andere erklären Attal. cond. mit Manso (Leben Constantins d. Gr. S. 428.) von den durch Attalus II. angekauften Kunstschätzen. trabe Cypria] Auf der Insel Cypern wurden die besten und dauerhaftesten Schiffe aus dem daselbst wachsenden Cedernholze verfertigt, s. IV, 1, 20. Strab. XIV. p. 748. Iuven. XIV, 276. Ausserdem aber pflegten die Einwohner derselben mit Wein, Holz, Salben u. s. w den bedeutendsten Handel in damaliger Zeit zu treiben; s. III, 29, 60. Plin. h. n. V, 31. ,,Trabs (trabes) sunt duo tigna aedificii gratia simul compacta." Festus. Daher das Schiff selbst; s. Catull. IV, 3. Virg. Aen. III, 191. IV, 566. Pers. V, 141. disp. de discrim. verborum demov. et dimov. Viteberg. 1844. 4. 14. impavidus coni. Peerlk. 17. tuta opp. coni. Acidalius ad Vellei. II, 110. prob. Bentl. G Aehnlich pinus I, 14, 11. nauta] Vgl. 1, 28. 15. Icar.... met.],,Als besonders gefahrbringend führt der Dichter uns hier das Myrtoische Meer zwischen Creta und Euböa (Strab. VII. p. 323. Plin. IV, 11.) und das klippenvolle (III, 7, 21.) Icarische zwischen Samus und Mykonus (Plin. a. a. O.) vor; der stürmische Africus (III, 23, 5. 29, 57. 1, 3, 12. 14, 5. Epod. XVI, 22. bei den Griechen diy, und wol besonders wüthend auf Sicilien, Theocr. IX, 11. vgl. Veget. IV, 38.), der selbst Kühe von den Felsen stürzen sollte, dient neben der Gebrechlichkeit des damaligen Schiffswesens zur Vollendung des Gemäldes, das uns von der Alles auf das Spiel setzenden Gewinnsucht, die gern das Grösste und Beste dahin gibt, um das Kleinste zu gewinnen, entworfen werden soll." LUEBKER. Vgl. S. Obbarius zu Epist. I, 1, 45. 16. opp. rura erklärt Peerlkamp richtig durch rura oppido vicina, s. Virg. Aen. VII, 711. 19 ft. Est qui...sacrae] Hier folgt die Schilderung eines nur dem Genusse der Gegenwart Ergebenen, welcher entweder an Trinkgelagen Gefallen findet (s. üb. poc. Mass. I, 20, 9.) oder der Trägheit sich weiht und bald unter einem Baume, bald an einer Quelle ausruht. Die Worte nec... spernit bezeichnen das Allgemeine, während das folgende nunc ... sacrae das Specielle andeutet und entweder von Zechgelagen im Freien (II, 3, 9 ff.) oder richtiger von einem müssigen Umherschlendern und theilweisen Verschlafen des Tages verstanden werden kann, wie es der Gegensatz erheischt und schron F. A. Wolf (Lit. Anal. I. p. 266.) und Fr. Jacobs (verm. Schrift. V. S. 374.) sahen. membra... strat.] S. Zumpt §. 458. Lituus sacrae] An eine Versetzung der Adjectiva kann gar nicht gedacht werden, sondern die Quellen waren alle den Göttern geheiligt, weil man sie als Wohnung der Nymphen ansah (8. Hom. Od. XVII, 240. Virg. Aen. VII, 83.) und lene bezieht sich auf das leise Rauschen des Wassers an der Mündung; s. Loers zu Ov. Trist. I, 8, 1. Senec. ep. 41. Hartung Relig. der Römer II. P. 101. 23 ff. Multos... plag.] Der Gegensatz von Bequemlichkeit und Ruhe ist der Krieg und die Jagd. est genus bucinae incurvae, quo qui cecinerit Liticen dicitur." Fest. p. 206. Vgl. II, 1, 17 f. Virg. Aen. VI, 167. Stat. Theb. VII, 622. Dieses Instrumentes bediente sich vorzüglich die Reiterei als Angriffssignal (Virg. G. III, 185), während die tuba von dem Fussvolke gebraucht wurde und nicht gekrümmt war; vgl. Ov. Met. I, 98. Virg. A. II, 313. Tac. Ann. II, 81. Detest. gebrauchen Horaz (sowie abominatus Epod. XVI, 8.) und Cicero (de Leg. II, 11, 28.) passivisch, s. Zumpt §. 632. Reisig §. 151, 4, b. Ruhnken zu Ter. Phorm. II, 1, 18. sub love] ὑπὸ 4Lós, III, 10, 7. Epod. XIII, 2. Mark - Venator tenerae coniugis immemor, Me doctarum hederae praemia frontium Euterpe cohibet nec Polyhymnia land zu Stat. Silv. V. 1. S. 350. Marsus] Vgl. zu 1, 22, 2. 29. Te coni. Harius. Fea. Def. Fr. A. Wolfius (Anal. litter. II. p. 261.) et Fr. Lindemann in diss. II. de A. P. (Zittau 1840. 4.), qui expl.:,,Te iuvat doctum esse i. e. philosophum et tractare seria studia.“ 30. [] Peerlk. hardy röm. Literaturgeseh. S. 103. Anm. 184. doctar.] Vgl. zu III, 8. 5. hederac] Der Epheu war dem Bacchus heilig (s. Ovid. Fast. III, 767. Trist. I, 7, 2.), unter dessen Schutze die Dichter standen und als Preis ihres Sanges einen Ephenkranz erhielten, s. II, 19. III, 25, 19. Ep. 1, 19, 4. II, 2, 78. Prop. IV, 1, 61. Serv. zu Virg. Ecl. VII, 25., aus welchen Stellen zugleich erhellt, dass vorzüglich die dithyrambischen Dichter sich der Gunst dieses Gottes zu erfreuen hatten. Daher berechtigen auch die Worte Nymphar. zu der Annahme, dass dis superis von den obern Göttern (maiorum gentium) verstanden werden müsse, welchen man vorzüglich Hymnen weihte, und ein Gegesatz entsteht, wie er eben angegeben wurde. Populus bezeichnet hier alle diejenigen, welche andere Beschäftigungen als die Dichtkunst lieben, die Alltagsmenschen (V. 3-29.) Vergl. Iuven. III, 244. 256. 260. si neque] Die folgenden Verse enthalten eine Einschränkung der vorigen: „Ich werde als Dichter glänzen, wenn nämlich die Musen mir wohlwollen und du Mäcenas." Si hat daher dieselbe Kraft als wie si quidem oder slyɛ, s. R. Kühner (griech. Gramm.) §. 704. II, b. – 33. Euterpe und Polyhymnia in der frühern griechischen Periode, welche Horaz hier befolgt, nur Vorsteherinnen der Lyrik; diese der Aulodik, welche letztere erst in der alexandrinischen Periode Vorsteherin der Mythenkunde und noch später der pantomimisch getanzten Mythen wurde. S. Böttiger Ideen z. Kunstmythol. I. S. 199. 34. Lesboum.. barb.] Der Dichter nahm sich beson 29 ff. Me...vertice] Allen den vorhergenannten Beschäftigungen und Liebhabereien setzt Horaz die seinige entgegen, die Dichtkunst, welche ihm Umgang mit den Göttern verleiht, welche ihn bald in die Wohnung der oberen Götter versetzt, bald zu den Nymphen und Satyrn gesellt: d. h. bald ein ernstes, nur den Unsterblichen und bald ein scherzhaftes, der Liebe, dem Weine und der Freundschaft geweihtes Lied singen lässt (s. Jahn a. a. O.). Nach dieser Erklärung erscheinen die Sätze Me doctarum...me gel. als zwei Glieder eines Gedankens, welche gestört werden, wenn man Te doct. in den Text aufnimmt, was folgenden Sinn geben würde: „Du, Mäcenas, bist ein grosser, erhabener Dichter, Du bewegst Dich in der Sphäre der oberen Götter, ich dagegen bin ein kleiner, welcher sich nur in der Mitte der Nymphen und Satyrn aufhält allein ich werde ein grosser, wenn Du mich unter die Lyriker rechnest." Abgesehen davon, dass dieser Gedanke an sich mit der Tendenz des Gedichtes in Widerspruche steht, so würde Horaz, wenn er Te wirklich geschrieben hätte, ewig den Namen eines Schmeichlers verdienen, da Mãcenas zwar für einen Kenner der Poesie gehalten wurde, aber nach Seneca (ep. 114.) keine Eigenschaften eines guten Stilisten und Dichters besass: haec verba tam improbe structa, tam negligenter abiecta, tam contra consuetudinem omnium posita ostendunt, mores quoque non minus novos et pravos et singulares fuisse. Vgl. Quinctil. IX, 4, 28. Bern 35 Quodsi me lyricis vatibus inseres, ODE 11. Iam satis terris nivis atque dirae 35. inseres] BT Orelli, inseris cet. Fürstenau Vd. de v. 35. Not. ad 1. ad Aug. Caesarem edd. · 1. tetrae coni. den Tiberüberschwemmungen aus und setzen das Gedicht entweder in das J. 732, wo aber die Verse 25 ff. ihre Bedeutung ganz verlieren, oder 727 (s. auch Schiller a. a. O.), wo Octavian seine Herrscherwürde niederzulegen vorgab (Dio Cass. 53, 3 – 12.), allein später sich anders besann und den Ehrennamen Augustus erhielt (Dio eb. 16.). Diese letztere Meinung würde einzig Wahrscheinlichkeit haben, wenn nicht die Tiber erst nach jenem Tage, wo Octavian mit dem erwähnten Titel beehrt wurde, ausgetreten und von den Römern selbst für ein günstiges Zeichen gehalten worden wäre (Dio 53, 16. 20.). Daher bezieht Franke (Fasti Horat. p. 141.) die V. 1 ff. geschilderten Naturerscheinungen (selbst die Riberüberschwemmung mit den Scholien) auf die unmittelbar nach Casars Tode eingetretenen (s. uns. Bemerkungen zu V. 1 ff.), weil Ilia damals nur nimium querens genannt werden könnte, und setzt das Gedicht ins J. 724 oder in den Anfang des folgenden, wo Octavian mit dem Agrippa Magister morum war (V. 46.) und ihm grosse Triumphe vorbereitet wurden. Allein da auch nach dieser Auffassung die Worte Audiet u. s. w. nicht genau erklärt werden können, so verdient es den Vorzug, das Gedicht in das Ende des J. 725 nach jenen Triumphen zu setzen, in eine Zeit, wo Augustus nach Dio Cass. 52, 1 ff. dem Staate die republicanische Form wiederzugeben gedachte, aber später dem Rathe des Mäcenas folgte und von dem Volke den Titel Imperator erhielt. Der Zweck des Horaz war demnach, durch diese Ode die Ansicht seines Gönners bei dem Octavian noch mehr zu bekräftigen und er beginnt deshalb mit einer Aufzählung vieler zu verschiedenen Zeiten eingetretener Naturerscheinungen (V. 1–20, Ode II. Rodell, und Dillenburger (Zeitschr. für Alterth. 1840. S. 669.) nehmen als Abfassungsjahr dieser Øde 713 an, in welchem Bürgerkriege ausbrachen und die Meder sich empörten (Dio Cass. 44, 52. 48, 44.) und beziehen die Futura (V. 21 ff.) auf die spätern Ereignisse. Allein da diese Auffassung mit der damaligen politischen Gesinnung des Horaz nicht übereinstimmt, auch der 23jährige Octavianus noch nicht Pater genannt werden konnte (8. C. Schiller: Horatian. Schwerin 1844. S. 16 ff.), so stimmt W eber (S. 183.) für das Frühjahr von 723 als Abfassungszeit und betrachtet das Gedicht als das letzte äussere Zeichen der im Horaz bis zur Schlacht bei Actium politisch vorherrschenden Oppositionsgesinnung, welche, bereits zur Wagschale des Octavianus Caesar durch des Mäcenas Einflüsse sich hinneigend, durch die Schlacht selber, ihren Ausgang und ihre Folgen, eine entschiedene Wendung bekam." Andere dagegen gehen von |