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einem siebenjährigen Aufenthalte 14) daselbst kam nach der Ermordung Cäsars (710) M. Brutus dabin, welcher alle studirenden römischen Jünglinge für seine Parthei entflammte. Der Dichter schloss sich ihm an (711 im Frühling), und begleitete ihn als Kriegstribun 1) auf mehreren Heerzügen bis zur Schlacht bei Philippi (712 im Herbst), wo er nebst Vielen seiner Gefährten das Heil auf der Flucht suchen den Schild wegwerfen musste 16).

und

Da Horaz nicht zum Helden geboren war 17), begab er sich nach dem unglücklichen Ausgange des Kriegs nicht zur Parthei des Sextus. Pompejus 18), sondern kehrte nach Italien zurück (Anf. 713) 19), wo er sein väterliches Gut zu Venusia bereits in fremden Händen sab 20), und kaufte sich mit dem Reste seines Vermögens eine Schreiber

Hertzberg zu Prop. III (IV), 5 (4), 10. und Winer, bibl. Realwörterb. I. S. 343., welcher Hom. Odyss. XVIII, 228. Genes. II, 9. III, 4. 22. anführt u. d. W.,,von der sittlichen Unterscheidungsgabe des Guten und Bösen" erklärt. Verum dagegen bezieht sich auf die Lehre der neuern (vierten) Academie, welche durch Vereinigung der ältern academischen, stoischen und peripatetischen Doctrinen durch Eclecticismus die Wahrheit zu finden strebte (daher quaerere); s. Cic. Acad. II, 4, 35. 43. Brut. 91. Sext. Empir. Pyrrhon. Institut. 1, 235. Damals war Theomnestus das Haupt der Academiker und Kratippus das der Peripatetiker in Athen; s. Plut. Brut. 24. Weber S. 22.

...

14) Dies geht unzweifelhaft aus Ep. 1. 1. 81. hervor: Ingenium, sibi quod vacuas desumpsit Athenas Et studiis aunos septem dedit insenuitque Libris et curis hic ego rerum Fluctibus in mediis et tempestatibus urbis Verba lyrae motura sonum connectere digner? Vgl. Passow Anm. 41. Rotter, De stud. Hor. graecis (Gleiwitz 1836. 4.) p. 10. Weber S. 21 ff. Andere lassen den Dichter nur ein Jahr in Athen verweilen, s. Strodtmann S. X. Teuffel ,,Horaz“ S. 5.

15) Ep. 1. l. 47: Civilisque rudem belli tulit aestus in arma Caesaris Augusti non responsura lacertis. Sat. I, 6, 47: olim, quod mihi pareret legio romana tribuno. Sueton. 1. 1. 1. Plut. 1. 1. Dio Cass. 47, 20. Welche Länder H. mit Brutus durchzog,_ist_ungewiss (vgl. Franke S. 12. Arm. 33.). Aus Od. I, 7, 11. II, 11, 23. Ep. I, 3, 4. 16, 13. schliessen Mehrere, dass er Macedonien und Asien auf jenem Zuge gesehen habe. Ueber seine muthmasslichen Secwege . Weber S. 39. Anm. 26. Düntzer II. S. 33.

16) Od. II, 7, 1...10. nebst uns. Bemerk. daselbst. Heidenhan, Ob H. von der schimpflichen Flucht in Philippi freizusprechen sei? Cüstrin 1784. 4. Mehreres s. unten Anm. 47.

17) Epod. I, 16. Ep. 1. 1.; II, 1, 124: Militiae quamquam piger et malus, utilis urbi.

18) S. d. Einleit. zu Od. II, 7.

19) Diejenigen, welche sich dem Sieger unterwarfen, wurden begnadigt (s. Appian b. civ. IV, 135. Dio Cass. 47, 49.), wenn auch die eigentliche Amnestie erst 714 erfolgte; s. Dio 48, 29. Welchen Weg H. von Philippi aus nahm, ob er vielleicht von der Insel Thasos aus nach Italien ging und ob III, 4, 28. der Schiffbruch bei dem Vorgebirge Palinurum (s. das. uns. Bem.) in diese Zeit fällt, ist ebenso unbekannt, als ob er sich gleich nach Rom begab oder sich erst in Neapel einige Zeit aufhielt (Epod. V, 43., s. das. die Einl.) und zuvor seine Heimath besuchte. Schreiber wurde er sicherlich zu Rom, s. Anm. 21.

20) Ep. 11, 2, 49: Unde simul primum me dimisere Philippi Decisis humilem pennis inopemque paterni Et laris et fundi paupertas impulit audax, Ut versus facerem; sed, quod non desit, habentem Quae polerunt nunquam satis expurgare cicutae, Ni melius dormire putem quam scribere versus? Dass Horaz' Vater sein

stelle 21). Allein die äussere Noth, in welcher er sich damals befand, sowie der Widerspruch seiner ehrlichen Gesinnung mit diesem Dienste

Gut zu Venusia nicht verkauft habe, als er seinen Sohn nach Rom brachte, ist schon oben (Anm. 6) bemerkt worden. Ebenso unwahr behaupten Viele (8. Franke S. 17. Anm. 50. Teuffel S. 7.), H. habe es als Proscribirter verloren. Venusia gehörte zu den achtzehn Städten, welche die Sieger von dem Octavian vor der eigentlichen Proscription zum Geschenke für ihre Tapferkeit erhielten; s. Appian IV, 3. V, 12. Zumpt S. 9. Kirchner S. 60. Weber S. 45 ff. Auf dieselbe Weise verlor Ofella sein Besitzthum, den Acro zu Sat. II, 2, 112. auch für einen Proscribirten hält. S. üb. ähnl. Ländervertheilungen Dio Cass. 49, 14. Heindorf zu Sat. II, 6, 55.

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21) Sueton. I. 1.: bello Philippensi excitus a M. Bruto imperatore tribunus militum meruit, victisque partibus venia impetrata scriptum (Andere richtiger scribatum) quaestorium comparavit. Da der Dichter dieses Amtes nie selbst Erwähnung thut, hat man zumal durch Missverständniss von Sat. I, 5, 34. (Fundos Aufidio Lusco praetore libenter Linquimus, insani ridentes praemia scribae, Praetextam et latum clavum prunaeque batillum) und von Sat. II, 5, 55. (Plerumque recoctus Scriba ex quinqueviro corvum deludet hiantem Captatorque dabit risus Nasica Corano) behauptet, dasselbe sei eine Erfindung Suetons oder wer sonst jene Lebensbeschreibung verfasst habe; s. Franke S. 32. Paldamus in JJahrb. XV. S. 84. u. in d. Gymnasialzeit. 1842. S. 37., vgl. dagegen Düntzer II. S. 39. Weber S. 55. u. dess. Abhandl. „üb. d. röm. Scribae in JArch. f. Phil. IX. S. 90 ff. Allein in der ersten Stelle schildert H. einen aufgeblasenen und wichtigthuenden Kleinstädter, und in der zweiten einen Erbschleicher, den der Erblasser trotz aller ihm gegebenen Hoffnung leer ausgehen lässt. Den Stand der Scribae verspottet er nicht, die sich, obgleich es eine honestus ordo war, oft Betrügereien zu Schulden kommen liessen (Cic. in Verr. III, 79, 183.); hätte er es aber auch gethan, so wäre zu bedenken, dass ihn die Noth zur Annahme dieses Amtes zwang, und dass er dasselbe wahrscheinlich wegen der vielen damit verbundenen Unredlichso bald als möglich wieder aufgab. Nach der Ueberlieferung nämlich trat er es vor der Bekanntschaft mit Mäcenas an, und legte es nach erhaltenem Sabinum, von welcher Zeit an er sorgenfrei leben konnte, nieder (Grotefend S. 462., nach Obbarius in Ztschr. f. Alterth. 1834. S. 915. u. A. schon 717). Zumpt (S. 15 ff.) dagegen fragt, woher H. das Geld genommen habe, um sich in die ordo honestus scribarum einzukaufen (s. unten)? und wagt die Vermuthung, er habe dasselbe durch Vermittlung des Mäcenas erhalten und sein Sabinum als Grundbesitz eingesetzt. Allein da Sat. H, 6, 36., wo H. seinen Schreiberdienst nach siebenjähriger Bekanntschaft mit Mäcenas erwähnen soll, nach Anm. 51. anders zu fassen ist und auch die Ansicht, ein Freund habe ihm das Geld dazu vorgeschossen, wenig für sich hat, so glauben wir, derselbe sei von der geringen Nachlassenschaft seines Vaters erkauft worden, der sicher schon vor seiner Heimkehr in Rom gestorben war. Die Scribae publici hatten ihre Stellen zu kaufen, wurden aber in eine Decuria aufgenommen (Cic. l. 1.), denn es gab Scribae quaestorit, aedilicii, praetorii u. s. w. (Cic. pro Cluent. XLV, 126. Vales. ad Amm. Marc. XXVII, 6. Eschenbach, De scrib. rom. disp. in dessen Dissertat: academ. p. 257 ff. Weber a. a. O. Zumpt a. a. O.), welchen nicht nur die tabulae publicae u. 8. w. anvertraut waren (Cic. in Verr. 1. 1.), sondern die sich zumal in späterer Zeit den Rittern gleich achteten und daher die Erlaubniss hatten, goldne Ringe zu tragen (Cic. 1. 1. Plin. XXXIII, 4ff. Io. Kirchmanni, De annulis lib. Sleswic. 1657. S. 161.). Die Ritterwürde legt sich der Dichter auch wirklich selbst bei, indem er sich von einem Sclaven seine Unbeständigkeit vorwerfen lässt, welcher unter Anderm sagt (Sat. II, 7, 52.): Tu, cum proiectis insignibus, annulo equestri Romanoque habitu, prodis ex iudice Dama Turpis, odoratum caput obscurante lucerna. Lambin und Andere nahmen zwar Tu allgemein gegen den Gedankengang der Satire, und Mehrere

und der damaligen Zeit überhaupt, in der es weder im politischen noch im socialen Leben ein Römerthum mehr gab, wo eine Parthei die andere aufzureiben drohte, wo die alte Sittlichkeit gewichen war, wo Kunst und Wissenschaft ganz daniederlagen u. s. w., musste in ihm eine Missstimmung hervorrufen, welche sich in den ersten Versuchen seiner Muse, in einigen Epoden und Satiren entäusserte 22), in denen er dem Bestehenden den Krieg ankündigte. Wurden auch dieselben theils wegen ihrer rücksichtslosen Schärfe, theils weil diese Poesie an sich neu war, von dem Volke sehr ungünstig aufgenommen, so zog er doch sich dadurch die Freundschaft der grössten Dichter damaliger Zeit, des Virgilius und Varius, zu (715), welche ihn dem C. Cilnius Mäcenas, dem mächtigen Gönner aller Gelehrten, empfahlen. Mit diesem hatte H. in der Mitte des Jahres 715 seine erste Zusammenkunft, in welcher er durch seine Schüchternheit wenig befriedigt haben mag, aber nichts desto weniger nach einer Zwischenzeit von 9 Monaten wieder zu ihm geladen wurde, worauf die Aufnahme in den Kreis seiner Freunde erfolgte (Frühjahr 716) 23). Das Verhältniss Beider wurde leiten das Tragen eines Ringes bei H. daher, dass nach einem besondern Falle (s. zu Epod. IV, 15.) auch die Freigebornen, oft sogar die Freigelassenen, z. E. der Arzt Antonius Musa, die Erlaubniss dazu erhielten; s. Dio Cass. 53, 30. Allein hiergegen spricht das Beiwort equestri und Ritter musste H. auch schon deshalb sein, weil er im Theater neben Mäcenas sass (Sat. II, 6, 47.), der gewiss nach dem otho'schen und iulischen Theatergesetze auf den für die Ritter bestimmten ersten Reihen Platz nahm; s. zu Epod. 1. 1. Dass ihm schon früher als Kriegstribun diese Würde zukam (Sat. I, 6, 25.), lässt sich nicht widerstreiten, allein er verlor sie nach der unglücklichen Schlacht bei Philippi und der darauf erfolgten Aechtung; wann er sie aber wieder erlangt hat, ob mit dem Einkauf in die Decurie was wir für das Wahrscheinlichste halten, zumal da die 714 ertheilte Amnestie (s. Anm. 19.) Alle in ihren vorigen Stand wieder einsetzte oder ob später (725), nach dem Bekanntwerden mit Augustus (Suet. 1. 1.: una atque altera liberalitate locupletavit), wie Weber will, ist unbekannt, da sich die Abfassung von Sat. II, 7. nicht bestimmt ermitteln lässt. Vgl. üb. die versch. Ansichten Heindorfs Einleit. in dies.

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22) Ep. II, 2, 49 ff (die Worte s. Anm. 20.). Die alte Erklärung der Worte paupertas imp. audax, wonach H. für Geld Gelegenheitsgedichte machte, vertheidigt auch Zumpt S. 10., obgleich dabei das Adjectiv audax bedeutungslos ist. Andere denken gar an Buchhändlerhonorare; s. aber hierüber Obbarius zu Ep. I, 20, 2. Anm. und Hocheder zu A. P. 345, 373. Nach Jani u. A. wollte sich der Dichter durch jene ersten Versuche nur Freunde und Gönner erwerben, denen er sie nach Passow (S. XXXIV. Anm. 104.) nicht einmal übersandte, sondern bloss vorlas. Die von uns gegebene Erklärung findet sich ähnlich zuerst bei Kirchner, Quaest. Hor. p. 17. Strodtmann S. XIV. Weber S. 54. u. Teuffel S. 7. Düntzer II. S. 42. erklärt: „H. hatte damals nichts zu verlieren, er konnte sich, ohne etwas zu fürchten, an's Dichten [nämlich der Satiren und Epoden] geben. Jetzt dagegen würde er in Gefahr stehen, das, was er sich erworben, durch einen neuen Versuch zu verlieren."

23) Sat. I, 6, 54: optimus olim Virgilius, post hunc Varius dixere quid essem. Ut veni coram, singultim pauca locutus, Infans namque pudor prohibebat plura profari, Non ego me claro natum patre ... Sed, quod eram, narro: respondes, ut tuus est mos, Pauca; abeo: et revocas nono post mense iubesque Esse in amicorum numero. Ueber den L. Varius s. zu Od. I, 6, 1. und A. Weichert, De L. Vario et Cass. Parm. poetis. Grim. 1836. 8. Ueber Virgil

immer inniger, und der Dichter wurde deshalb oft von der Menge beneidet 24). Denn schon im folgenden Jahre begleitete er den Mäcenas auf seiner Reise nach Brundusium 25); und wenige Jahre später (721) erhielt er von ihm ein Landgut 26) im Sabinerlande, vier Meilen nördlich von Tibur (j. Tivoli) und ungefähr zwei Meilen von Varia (j. Vico Varo) gelegen 27), wodurch sein Lieblingswunsch,

vgl. zu Od. 1, 3. u. I, 24. Düntzer III. S. 43. die Einleit. Das Jahr der Aufnahme in den Kreis des Mäcenas erhellt aus Sat. II, 6, 40: Septimus octavo propior iam fugerit annus, Ex quo Maecenas me coepit habere suorum In numero etc. Diese Satire ist nämlich nach V. 53 ff. (Num quid de Dacis ... militibus promissa Triquetra Praedia Caesar an est Italia tellure daturus?) zu Ende des J. 723 geschrieben, wo die Dacier als Freunde des Antonius Mysien eroberten (Dio 51, 22.), und wo Octavianus mitten im Winter (Dio 51, 3.) ans Asien nach Brundusium eilen musste, um durch die Abgabe der den Veteranen versprochenen Ländervertheilung einem Aufstande vorzubeugen (Dio 1. 1. 5.). Vgl. Franke S. 120. Kirchner S. 27. Weber S. 52. Andere setzen diese Sat. 724 (Grotefend, Jahn, Obbarins in JJahrh. XVI. S. 53.) und Zumpt 720. Septimus octavo propior etc. erklären wir mit Wieland, Passow, Obbarius, Weber, Frandsen (Mäcenas S. 199.), Grotefend (Ztschr. f. Alterth. 1845. S. 924.) und Teuffel (rhein. Mus. 1845. S. 216.) durch: ,,es ist das siebente Jahr vergangen und das achte wird auch bald vollendet sein", während Andere mit Lambin, Kirchner und Zumpt übersetzen: „es sind sechs Jahre vergangen und das siebente wird bald zu Ende sein". Vgl. üb. das Grammatische Obbarius und Nitzsch zu Hom. Odyss. 11, 89: Ἤδη γὰρ τρίτον ἐστὶν ἔτος, τάχα δ' εἶσι τέταρτον, welcher diesen Vers freilich gegen V. 106 ff. durch:,,jetzt ist das dritte, bald kömmt das vierte" für „jetzt ist verschwunden das dritte, bald anch schwindet das vierte“ übersetzt. Rechnet man hun vom December 723 sieben Jahre rückwärts, so muss die Aufnahme in den Freundeskreis des Mäcenas in das Frühjahr 716 fallen und sein erstes Zusammentreffen mit ihm 9 Monate früher, also in den Sommer von 715. Ueber Mäcenas' Leben und Character s. unt. Anm. 48.

24) Sat. I, 6, 44 ff.: Quem (d. i. Horatium) rodunt libertino patre natum, Nunc quia sum tibi Maecenas convictor.

25) S. die Beschreibung ders. Sat. I, 5. Der Zweck dieser Reise war, eine Versöhnung zwischen dem Octavian und Antonius herzustellen (8. das. V. 28.), welche auch dem Mäcenas durch den Vertrag zu Tarent 717 einigermassen gelang. Vgl. Dio Cass. 48, 54. Unrichtig nehmen Andere mit Weichert (Poet. lat. rell. p. 454.) 715 an.

26) Zuerst erwähnt der Dichter dieser Villa Sat. II, 3, 10. (Atqui voltus erat multa et praeclara minantis, Si vacuum tepido cepisset villula tecto), an den Saturnalien d. J. 721 gedichtet, wie aus der Erwähnung der von dem Aedilis Agrippa veranstalteten Spiele hervorgeht (V. 185 ff.), und zwar wie Od. I, 17. u. 22. auf dem Landgute selbst; denn, war es auch etwas baufällig, so scheint H. doch gleich anfangs daselbst gewohnt zu haben; s. V. 307 ff.

27) Diese Villa lag an einer Thalhöhe (Ustica), südwestlich von dem Berge Lucretilis (jetzt Gennaro, 8. zu Od. I, 17, 11.), von welchem Punkte aus man eine Aussicht nach Bergen und Thälern hatte (Od. 1. 1.). Nah bei derselben rieselte ein Quell, welchen als Bach Digentia der Fluss Anio (j. Teverone) aufnimmt (Ep. I, 16, 12: Fons etiam rivo dare nomen idoneus. Ep. I, 14, 29. 18 104: Me quoties reficit gelidus Digentia rivus. Od. III, 16, 29.), und der der Gegend Fruchtbarkeit verlieh. Vergl. des Dichters eigene Beschreibung Ep. I, 16, 1...14., von Neuern Heerkens, Notabilia (Groning. 1765. 8.) S. 29 ff. Cluveri antiq. ital. II, 9 ff. D. Domenico de Sanctis, Diss. sopra la villa di Orazio Flacco. Roma 1761. 4. (2. Ausg. 1768, Nachdruck Ravenna 1784. 4.) Capmartin de Chaupy, Découverte

ein sorgenfreies Leben, in Erfüllung ging 28). Denn, war auch der Ertrag dieses Gutes nicht eben bedeutend, so reichte er doch für den an Mässigkeit gewöhnten Dichter hin, dem es nur darauf ankam, in

de la maison de campagne d'Horace. III tomes. Rome 1767 ff. [Noch immer die Hauptschrift. Der Verf. hatte 10 Jahre und sein ganzes Vermögen auf diese Untersuchung verwandt.] Vannetti, Sopra villa di Orazio da lui dipinta. Roveredo 1790. 8. Eichholz, „Reise nach Licenza" in Hauff's Philol. II, 1. S. 158 ff. Campenon, Recherches sur la maison de campagne d'Horace. Vor sein. Ausg. Par. 1823. [Uebers, Leipz. 1826. 8.] Hase, „Horazens Sabinum" in Beckers Taschenb. zum gesell. Vergnügen, herausgeg. v. F. Kind, 1824. F. A. Sebastiani, Viaggio a Tivoli. Fuligno 1828. 2 Bde. 8. Sickler, Erklärung der 30 Bilder zu H. Karlsruhe 1829. 8. Tate, Einleit. zu Hor. restitutus (Cambridge 1832) S. 11. Some Account of an Excursion from Rome to Horace's Sabine Farm im Classical Journal 1824. S. 231. W. Gell, The topographie of Rome and its vicinity. Lond. 1834. 2 Bde. 8. Grotefend im rhein. Mus. 1844. III. S. 471. Die übrigen Schriften, zumal die zahlreichen Reisebeschreibungen s. bei Richter zu Sueton. vit. Hor. S. 118. Obbarius zu Ep. I, 8, 16 (zumal die Excurse). Teuffel S. 9. Quelle Bandusia (Andere Blandusia, nach Einigen j. Fonte bello, nach Andern Sambucco), welche der Dichter Od. III, 13. besingt, ist in seinem Heimatlande, nicht auf der Flur seines Sabinums zu suchen; s. uns. Bemerk. das.

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28) Sat. II, 6, 1 (nach Anm. 23. im J. 723 geschrieben): Hoc erat in votis: modus agri non ita magnus, Hortus ubi et tecto vicinus iugis aquae fons Et paullum silvae super his foret. Schon früher, vor der Schenkung des Sabinums, wünschte sich H. das reizende Tarent (Od. II, 6, 13.) oder Tibur zum Sitz seines Alters (Od. 1, 7, 12. 18, 2. II, 6, 5.), in welcher letztern Stadt er sich auch in späterer Zeit zuweilen aufgehalten hat (Od. IV, 2, 30. 3, 10. Ep. 1, 7, 44. 8, 12: Romae Tibur amem ventosus, Tibure Romam). Einige Ausleger suchten durch die Worte des Sueton: Vixit plurimum in secessu ruris sui Sabini aut Tiburtini domusque eius ostenditur circa Tiburni luculum, zu beweisen, dass entweder das Landgut des Dichters nah an den Gränzen der Feldmark von Tibur auf sabinischem Boden gelegen, oder dass derselbe zu Tibur eine zweite Villa besessen, oder dass zu seinem Sabinum eine Meierei auf tibur'schem Boden gehört habe. Allein gegen die erstere Ansicht lässt sich erinnern, dass bei Sueton statt aut Tib. sicherlich vel oder sive Tib. stehen müsste (s. z. B. Catull. XLIV, 1: 0 funde noster seu Sabine seu Tiburs, Nam te esse Tiburtem autumant), abgesehen davon, dass die Flur von Tibur damals nicht 4 Meilen nördlich im Umfange hatte; s. Sebastiani a. a. O. I. S. 36. 104 f. Nibby, Viaggio antiquario (Rom. 1819) I. S. 194. J. G. Westphal, Röm. Campagna (Berl. 1821. 4.) S. 96. 111. Die zweite Ansicht wird durch Acusserungen des Dichters wie Od. II, 18, 14. (Satis beatus. unicis Sabinis) III, 1, 47. hinlänglich widerlegt, während die letzte, sowie Zumpts (S. 18.) Ansicht, dass das zur Villa gehörige Herrenhaus in der Stadt Tibur gewesen sei, eines sichern Grundes ermangelt. Da sich der Aufenthalt des H. in Tibur nicht ableugnen lässt, so vermutheten Andere, er habe entweder eine Mieth wohnung (diversorium) daselbst gehabt oder auf einer Villa des Mäcenas gewohnt, welche zu Suetons Zeit noch als Horaz' Haus gezeigt worden sei. Dieses Letztere wird wahrscheinlicher, weniger durch die noch vorhandnen Ueberreste eines nach Mäcenas benannten Landhauses, sondern dadurch, dass er selbst in Rom, wo er eine eigene Wohnung hatte und ihm 3 Sclaven aufwarteten (Sat. I, 6, 114 ff.), doch gewöhnlich in Mäcenas' Hause auf dem esquilinischen Berge sich aufhielt (Öd. I, 29, 8. Sat. II, 6, 33.). Vgl. Passow S. C. Obbarius' Excurs. zu Ep. I, 8, 12. Strodtmann S. XXIV. Die Worte des Sueton aut Tiburtini sind wahrscheinlich ein Glossem. Ueberhaupt ist es auffallend, dass alle übrigen ältern Biographen des H., die ihn vor Augen hatten, des Landgutes gar

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