Strausse, welcher vor allen übrigen Thieren einen Ansatz nahm zu fliegen? Friedrich Klose. Allen Anderen sehr ähnlich. Wie kurz das Leben" bringt die oft ausgesprochene Klage über die Kürze des Lebens, welche besonders dann berechtigt ist, wenn man, ohne etwas Erhebliches zu fördern, frühzeitig altert; ein Schicksal, welches romantischen Literaten oft vor dem zwanzigsten Jahre begegnet. Als Gegenmittel wird eifrige und rastlose Thätigkeit empfohlen, wozu wir ausserdem noch Vergnügen, Körperbewegung und nahrhafte Kost hinzufügen. Hinter mir die engen Pfähle, Lebet wohl, ihr meine Lieben, Dank dir, Wandrer, deine Weise Wenn ich wanke, muthentblösst. Lebet wohl, ihr meine Lieben, Die in der Eile gemachte und zugestuzte Braut gehört, wie man sieht, zu den zartesten und empfindsamsten Heiligen ihres Geschlechts, die eben nur einen solchen, in Schwäche und Empfindelei verkommenen Romantiker anziehen kann. Ausserdem noch zwei Libationen. Für Platen's Grab," eine in Ottaverimen etwas weitläufige Verherrlichung des Dichters, der bei grosser, oft zu klangreicher Glätte in den meisten Erzeugnissen, besonders lyrischer Gattung, leider wenig Kraft und charakteristischen Inhalt besitzt, ein Mangel, der einem deutschen Verehrer natürlich gleichgiltig ist. Das Gedicht ,,Schiller" giebt, nach einer sehr erregten Betrachtung der staatlichen und geistigen Entwickelung Deutschlands im Mittelalter, eine Verherrlichung des grossen, dem Volksherzen angehörenden Dichters. Das an sich gute Thema ist leider zu oft ausgeführt worden, und es ist überhaupt wenig erbaulich, eine in Literatur zerblätterte Nation beständig auf ihre berühmten Männer hinzuweisen, deren Behandlung ihr nicht zur Ehre gereicht. Alexis Lomnitz. Einer der begabtesten und leidlichsten Dichter in dieser Sammlung, dessen natürliche Gefühlsweiche durch Geist und Formensicherheit wenigstens in erträglichen Schranken gehalten wird. Der Ungetreuen. Wenn du dich auch abgewendet, Darf ich jetzt auch nicht mehr schauen Nicht mit Zürnen, nicht mit Klagen Wie du dich auch fortgewendet, Jene Träume will ich segnen, Ja, du hast dich abgewendet, „Dornenröschen“ führt, mit Anwendung des bekannten Märchens auf die unglückliche Germania, schliesslich zu einem wehmüthigen Thränenerguss über die gegenwärtigen deutschen Zustände. Dazu ist allerdings jeder Mensch, nicht bloss ein Deutscher, vollkommen berechtigt. Die Weinerei hilft nur zu Nichts. Ausserdem fällt es, besonders heutzutage, sehr übel und für die Vertreter der freieren Richtung wenig ehrenvoll auf, dass die thränenseligsten Klageführer des Liberalismus, unter günstigen Verhältnissen, nachträglich sich oft zu den brauchbarsten und rüstigsten Beförderern der allgemeinen Rechtlosigkeit und Zerrüttung herausmustern, von der wir einen grossen Theil auf Rechnung der empfindsamen und thatunkräftigen Natur unserer guten Landsleute setzen können. Camoëns. Luis de Camoëns wurde 1517 zu Lissabon (Lisboa) geboren, studirte zu Coimbra und ging 1533 nach Indien, von wo er jedoch wegen einer Satire: Disparens en India, nach Macao, der Hauptstadt der gleichnamigen Halbinsel in der Provinz Kanton, verwiesen wurde. Noch heute zeigt man bei Macao die Grotte, in welcher er an seiner Lusiade gedichtet haben soll. Letztere, die Lusiade, ist das Hauptwerk dieses einzig grossen Dichters Portugals und behandelt Vasco de Gama's Unternehmung in Indien. Geschichte und Poesie, Christenthum und Mythologie finden sich in diesem Werke auf das Anziehendste vereinigt. Die Pest verzögerte die Herausgabe desselben, welche endlich 1572 erfolgte. König Sebastian bewilligte für die Dedication dem Dichter eine lebenslängliche Pension von ungefähr 25 Thalern jährlich. In äusserster Dürftigkeit erhielt er sich durch das nächtliche Strassenbetteln eines Dieners, den er aus Indien mitgebracht hatte. Er starb 1579 arm und verlassen in einem Hospiz. Ungefähr funfzehn Jahre nach seinem Tode wurde ihm ein prächtiges Denkmal errichtet. Der Passeio publico ist die belebteste Strasse Lissabons. 1. Der kranke Dichter spricht: Schön ist die Welt, wer möchte sterben, Hörst, Sadi, du den Tajo rauschen, Dess Nass das durst'ge Weltmeer trinkt? Das jetzt mein kühner Fuss beschreitet, Mich dir zu nähern, Weltenseele, Mich manches Jahr mit meinem Lied. Wird auch wohl durch der Jahre Wellen Auf dem Passeio publio 2. Stehet die gaffende Menge und lauscht, Des Tajo glänzendes Wasser rauscht. |