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magt Marîâ bot (Blatt 21 b) im selber lob vnd êr dô sich Got menschlich in ier selbs lib beschlossen hêt vnd dennat im dâ er geborn ward vnd vf ertrich gẽng in menschlicher natûr, dô prediat er selb von im vnd lopt in vir alli die von wibes lîb ie geborn wurden. die hailig driveltikāt bot im êr; die grôsz wirdikāt vnd alles das mocht in dar zu nit bringen, das sin hertz ie bewegt wurd zu kainer hôfart als vil als mit ainnem gedanck. sant Johannes was als dêmutig, das er sich selb nit wirdig dunckt, das er vnserm hêrren den riemen bund an sinem schuch; sid er nun der dêmutigest mensch was der vf dis ertrîch ie geborn ward, so ist och kain zwifel, er sy in dem himelrich vor Got och erhôcht über all engel vnd hailigen. die sechst tugend das was grôssi gedultikāt in widerwertigen dingen. dô in Hérodes hiesz fâhen vnd binden vnd in ain kerker werffen dô ward er also fast gebunden, das im das blut zu den nageln vsz trang, das er nie kain vngedultig wort sprach. er lag vil nâch zwai iâr in dem kerker, das er nie kainner liplichen spîsz enbaisz, wan Hêrôdes het es verbotten, (Blatt 22 a.) das im nieman weder zetrinckend noch zessend geb vnd maint er wet in allsô verderben. alli die gebresten vnd arbat, die er in dem karker laid, die laid er alsó willklich vnd als gedultklich vnd só gutteklich, das er nie kain vngedultigen gedanck gewan; er enpfieng och sin vnschuldigen tôd fröhlich vnd gedultklich, wann dó im der engegen geng, der in tôtten wōt, dô stund er enmitten in dem karker vnd rufft mit lûter stim vnd sprach: hêre min Got, ich gib dir min gaist in din hend! vnd dô er dis wort sprach, dô naigt er sin höpt vnder das schwert. zu dem tritten mål vorcht Hêrôdes sant Johannes, wan er wist wol, das er hailig was; es ist och von rechter natûr, das kain mensch sô bôsz noch so vnraines lebens ist, sicht es ain menschen der an der wârhat hailig ist, es hab ain vorcht in sinem hertzen gen im vnd mocht gedencken: wellist du den menschen nit êren durch sîn hailikāt, só sōttist du in doch êren durch Got, der all zit bi im ist; wie aber Herodes der erlüchtung nit bêt, noch der erkanttnust, des globen des was doch sant Johannes also vol der gothat vnd gotlicher tuget; sin leben vnd (Blatt 22 b.) sin wandel was got als gelich, das Herodes selber sprach, dar nâch dô er sant Johannes enthöptet het vnd vnser herre bredia ward: ich waisz nit wer der mag sin, es si denn sant Johannes der toffer, den ich enthōptet hùn. wan nun die gothāt lücht in sinem hertzen vnd vswendig an allen sinen werken, dô von must in Hêrôdes fürchten. es spricht Origenes, es was bilich, das Hêrôdes sant Johannes forcht, wann er trug den herren vnd den Got all zit in sîner

sel vnd in sînem hertzen von des gewalt himel vnd ertrîch erzittret. das sant Johannes hailig wer, das brediat vnser hêrre selber von im, dô er die lüt frâget, wenn sie in gesen hen hette in der wiesti vnd set dem volk vil von sîner lêr vnd von sîner hailkāt. sant Augustinus spricht: nun hûn ich allain vs dem behalter aller diser welt der von der magt geborn ward, wann allain die von wîbes lîb ie geborn sind die sind all vnder Johannes dem töffer. wier habi ōch hüt gelesen in der metti ain gut wort von sîner hailkāt das spricht ain (Blatt 23 a.) hailiger bischoff, haisset Johannes, der gehailigôt was, der wōt noch hailiger werden; er wart drivalt gehailgot: in benügt nit, das er gehailigot was vnd erfült mit dem hailigen gaist ê das er geborn ward, wana er hailiget sich selber all zît mit dem aller gestrengòsten leben, das ie kain mensch vf ertrich gewan. als sîn leben was also gestreng vnd alsô hailig, das er nie stund gelept vf ertrîch si brécht im ain sunderlichen hailkāt; er wot och zu dem tritten mâl hailig werden in sins selbs blut, als wier .hût begangen, dasz er sîn lib gab in den tôd vnd sîn hailig blut vnschulklig vergósz, ê das er ain angstlich wort vermiden wet, das wider die gerechtikāt was. das all hailkāt an im volbråcht wurd, spricht Johannes mit dem guldîn mund von im, Johannes ist ain schul aller tugend, er ist ain form der hailigen dryveltikāt, er ist ain regel der gerechtikāt, er ist ain spiegel des magtums; er ist ain bild der küschhāt; er ist ain weg der ruwigen; er ist ain applâsz der sünder; er ist ain festung des glöbens. Johannes ist erhôcht über menschliche natûr er ist glich (Blatt 23 b.) den engeln; er ist ain hailkāt des êvangeliô; er ist ain stim der botten, er ist ain still schwigender wîssag; wann allas das die wîssagen ie gesetten, das was recht als die glocken, die kain hal hûnd vnz das die süs stim kam sant Johannes, dô er bredia ward. Johannes ist ain brinnende lucern aller diser welt, er ist ain ruffer des richters, er ist ain zistern vnsers hêrren Jhêsu Cristi, er ist ain gezüg Gots, er ist ain mittler der hailgen dryveltikāt. der gut hêrre sant Johannes, der ward geschaffen mit wunderlicher ordnung der hailigen dryveltikat, wann der vater vnd der sun vnd der hailig gaist heten sunderlichen rât dar zu dô si sant Johannes schöphen wolten vnd dô das lîplich volbracht ward in der muter lib, dô sprach der vater zu dem hailigen gaist: far hinab vnd sunder das gold von dem rost vnd erfull das aller lûttrest fasz, das ie geschaffen ward vnd erlücht es also das es mînem aingebornen sun den weg vorgangen sy mit allen tugenden; er erlücht die

weg vnsers herren vnd geng im vor als sant Augustinus spricht: Johannes geng (Blatt 24 a.) vnserm hêrrn vor dem liecht als die stim vordem wort, als die lucern vor dem liecht, als der morgen rôt vor dem tag, als der stern vor der sunnen, als der ruff vor dem richter, als der fründ vor dem gemahel; der hailig gaist erlücht sant Johannes, dô er in sîner muter lib was vnd erlücht in sunderlich mit sechs dingen. bi dem ersten mâl erfült er in mit volkumner rainnikāt der sêl vnd des libs; alsó der vater sprach zu dem hailigen gaist: nim das gold von dem rost vnd erfüll das aller lûttrast fasz bî dem gold. ist betüt rainnikāt; wann als das gold gelûttrat wirt von dem rost in der hitz des füres, also ward der gut sant Johannes gelûtrat vnd gerainget in dem für vnd in der hitz des hailigen gaistes von aller erbsünd; der hailig gaist berait in also, dasz kain gebrest der an menschlichi natúr gevallen mag von sunden in sîn hertz noch in sin sel nie berut vntz an sîn tôd. das ander mâl dâ mit der hailig gaist sant Johannes erfüllt, das was vester glōb, dô er in sînner muter lib beschlossen was vnd er noch denn nit reden kund, dô brediat (Blatt 24 b.) er mit den werken vnd bewart, das er gewârrer mensch was; er was der erst der cristenn glōbenn ie gebrediat, wann er fieng zîttlich an vnd brediat den glōben mit sînen worten vnd mit sinem gestrengen leben bis vf sîn end. das tryt dâ mit sant Johannes erlücht ward von dem hailigen gaist in siner muter lîb, das was erkanttnust gottlicher vnd êwîger ding. sant Augustinus vnd sant Bernhart die sprechend, ê das ɛînni gelider volbrâcht wurden an dem lib, dó dennata si Got, vnd ê das hertz ain geschöpfft gewan, dô er kant es Got, ê dasz der sêl gantz leben îngossen ward, do minet si Got, er lobt Got in im selber, ê dasz er das liplich liecht gesach mit den ōgen, dô er kant er in inwendig das vsser liecht, das den englen lücht in dem himel. zu dem vierden mâl erlücht der hailig gaist sant Johannes in sîner muter lib mit gotlicher minn; er hêt als grossi minn zu vnserm herren, dasz die werck, die er in siner mutter lib worcht lôns wert wâren vor Got; er worcht wunderlich, dô er dennocht beschlossen was in siner muter lîb. er stund vf vnd knüwet vir sin schöpffer (Blatt 25 a.) der då gegen wirtig was in der magt lib, das er sinem hêrren vnd sînem Got die min erzögtin, die er hêt in sînem hertzen. er buck sin rucken zu ainnem zaichen, das er zittlich vf sich wet niemen die schweren vnd die gestrengen burdi, die er vnserm hêrren vortrug; er naigt och sîn hōpt, das er dêmutteklich wōt enpfahen die gebot vnsers hêrren; er betüt öch in sîner muter lib vnd bezaichnet dâ

er

mit das er sot werden ain bekêrer des volks vnd ain brediar der êwîgen wârhāt. als sîn leben was ain urkund grôsser min zaichen, die der mensch vf ertrîch haben mag. der gut Johannes hết mê arbāt vnd lebt strencklicher durch die minn vnsers hêrren denn ie kain mensch. es spricht Johannes mit dem guldîn mund: aller hailigen leben mag sich sînem leben nit gelîchen, er gab durch die min vnsers hêrren, das er im selber nuntz liesz vnd das er sêl vnd lîb vnd leben samenthäfftig by sînem geminten Got liess. das fünft dâ mit der hailig gaist sant Johannes erlücht, das was gotlìchi vorcht, die was bî im in allen sînen wercken. man list von im dô er vnsern herren tofft vnd er gedacht, das er vnsern hêrren vnder sînen henden hêt (Blatt 25 b.) vor des anttlit alli die fürstengel mit forchten stund in dem himel, dó erzittrat er vnd ruff mit lûter stym vnd sprach: hêrre mîn behalter! ich sol von dir gehailgôt werden vnd so wittu gehailgot vnd geraingót von mir werden? die sechst då mit der hailig gaist sant Johannes erlücht bât, das was stätikāt der tugend vnd sicherät des êwigen lebens. ward gesichert ê dasz er geborn ward, das er von Got nimmer geschaiden söt werden, sô ain kindlîn geborn wirt, sturb es denn vnder tōff, so gesêch es Gots angesicht nimmêr mê; von den sunden ward er allain gefrit mit der gnåd des hailigen gaist. wêr er tôtt dô er dennnocht beschlossen was, in mutter lib, er wêr dennnocht wirdig gewesen, das er das anttlit vnsers herren immêr êwklich sōt hûn gesen hen. mann lobt die hailigen dar vm sunderlich, das si vnser hêrre sichert vnd man in die or bôt vn end, dasz er si wōt behalten vnd ist ōch grösz lobs wert. die sicherhāt enpfieng sant Johannes in siner muter lîb, wann dó sichert in vnser lieber hêrre mit sînem hailigen gaist das er in nimmer von im geschaiden wet. nun (Blatt 26 a.) solli wier bitten den werden toffer des tag hüt ist, das er vns lász geniessen sîns vnschuldigen tots vnd das wier sim hailigen leben alsó nâch volgin, dasz wier sicherhāt vnd trôst enpfâhin an vnserm end vnd vns arwerb an Got dem almechtigen, das wier von in nimmêr geschaiden werdi: das helf vns allen Got.

Vom Zauberer Simon.

Sanctus Pêtrus ward gesent von Antiochia gen Ròm; wann er was ain fürst vnd ain hōpt der cristenhāt. dò er gen Ròm kam, dô brediat

*) In der hs. der Predigt angehängt.

er von vnserm hêrren Jhêsum Cristum vnd sant Paulus kam öch dar vnd lêrten bêd vnd bekêrten vnmâssen vil lüt. dô was zu den selben ziten ain zōbrār ze Ròm der hiesz Symon, der sprach, er wêr Got vnd machet mit zōbry, das sich ain êrîni schlang ragt vnd das die staininen sûl lachetta vnd das man in in den lufften sach. Sant Pêter hiesz dâ wider die tôten vf stûn vnd vertraib die tüfel von den lüten vnd machet die blinden gesenhen vnd die siechen gesund, werlay der siechtag was; disi hêrren kâmen vir den kaisser. do verwandlet sich der zōbrer vor dem kayser, das er ain wîl ward ain kind. zum (Blatt 26 b) annder mål ain junglin, zum triten mâl ain allter man vnd sprach, er wêr Got. do sprach sant Péter vor dem kayser, er wêr ain zōbrer vnd ain betrieger vnd sprach zu im: sigistiu Got, sô sag mir, was ich gedenck vnd nam hainlich ain brôt in die hand. der zōbrer kund im das nit gesagen vnd rufft das gross hund kêmmin und sant Pêttern frêssin. sant Pêter bôt den hunden das brôt, das er in sinnen henden het, zehand verschwunden die hund. dô sprach der zōbrâr zu dem kayser, das du wissist das ich Got sy, sô haiss mich haimlìch enthōpten vnd erstand ich nit an dem tritten tag, sô glob mir nuntz. vnd do man in enthōpten sot, dô schuf er mit zōbrî, das ain wider vir in enthōptet ward vnd er verbarg sich dry tag vnd an dem dryten tag erzögt sich der zōbrār vor dem kayser vnd sprach: haisz mir beraitten ain hohen turn vor der stat. so wel ich dar vf kumen vnd wil ze himel farn zu angesicht aller der welt. der kayser hiesz den turn beraitten vf dem feld vnd gebôt das alles land dar kêm vnd sêch die vffart. sant Pêter vnd sant Paulus kámen ōch dar. dô sprach sant Paulus zu sant Pêtern: ich sol ligen vf minen knüwen vnd sol bitten vnd an ruffen vnsern hêrren, sô soltu gebietten, ist das der (Blatt 27 a) zōbrar etwas gross will beginnen. do sprach der zōbrār zu dem kayser: du sōt wissen zehand als bald ich ze himmel bin gefarn sô wil ich mînen engel nach dir senden, dasz du ōch zu mir kumist in den himmel. mit der red gēng der zōbrār vf den turn vnd machet ain krantz vf sîn hōpt von lorbōmenlōb vnd was also gekrönt vnd zerspēn sinni arm vnd fur vf in die luft vor aller der welt. dô das sant Pêter ersach, dô sprach er zu sant Paulus: richt vf dîn hōpt vnd lug wie der zōbrar flügt. dô in sant Paulus ersach, dô sprach er: Pêtre, wess baittest du so lang? zerstör disen grössen vnglōben. do sach Pêtrus vf vnd sprach: „,adjuro vos angeli sathane," ich beschwer dich engel des tüffels, das die lüt dâ nit betrogen werdi vnd gebüt üch bî Got dem schöpffer aller ding vnd bî sînem aingebornen sun

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