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der in darnach verurtlen that

das man in schmertzlich gekreutzigt hat.
daselben gab Er auf sein sel,

Nun hofften wir das Israel

durch seinen tod erlöst werden,

wann er vnns das verhiesz auf erden.
so ist es heut der dritte tag,

nach im so hab wir grosse clag!
ettlich aus vnns der weyb vnnd man
haben vnns gleichwol zaiget an.
Sy warn frue zum grab hinkomen:
des herrn leib nit mer vernomen.
aber gesehen der enngl gsicht,
die hetten sy genntzlich bericht
vnnd auf ir frag die Antwurt geben:
er wer erstannden vnnd thet leben.
den wir all haben auszerkorn.

Sallvator:

O ir vnweisen vnnd ir torn!
wie trag sind eur Hertz zuglauben,
kynnd ir schrifften nit zamen clauben,
was thundt uch die propheten sagen,
das Cristum zymbt hat disen tagen.
zu leyden tod vnnd martter schwer
vnnd allso eingeen in sein Eer.
lest Esaiam vnnd Moisen
auch Jeremiam vnd alls dann
annder provethen in gemain

durch Sy werd ir bericht ganntz rain,

So synndt ir, das hat muessen sein.

Dann erzeigt er sich von in zugeen vnnd spricht Lucas zu ime allso:

Pleib bey vnns lieber prueder mein
an vnnser herberg ist mein rat,
wann es gleich nun ist worden spat

der tag hat sich jetzt fast genaigt,

dir wirt Fruntschafft von vnns erzaigt.

Dann so geet er mit inen zu dem Tisch, pricht das Prot, darim sie in erkennen, verpürgt sich vor inen so spricht Lucas allso: O Bruder ist es nit allso, das vnnser Hertzn warn fro, vnnd prannen recht insprünstigclich alls nun der Herr ernechnet sich.

vnnd mit vnns redet in dem weg,
darumb ich mich in freyden reg
er zaigt vnns die Propheten an.

Cleophas:

Erkannt sollt wir in pillich han.
wie sey wir nur so plindt gewesen,
das wir den Herrn auszerlŏsen
haben mit danngkperkait nit geert
Ee das er sich von vnns hett kert.
Brueder vnnd ist es dir genăm
so geen wir geen Jerusalem

vnnd thunds den vnnsern allen sagen.

Lucas:

Prueder darfst mich nit drumb fragen
es fuet mir gleich so wol alls dir.

Cleophas:

wol auf Brueder so ganngen wir.

Vnd so sy komen zu Petro vnd Joanni. Spricht zu inen Cleophas allso:

Ir lieben Brueder mergkent mich:
was grosser Freud verkund ich,
das Got mein her erstannden ist,
des frey ich mich zu diser frist.
alls wir giengen geen Ebmaus hin,
von erst wir nit erkanntten in
in pillgram weysz er zu vnns kam
an der herberg das prot her nam,
vnnd prachs alls ob es gschnitten wer
allsdann darnach verschwannde er.
daselb wir in erkannten recht
da zohen wir her des weges slecht,
der mainung euch dasselb zesagen.

Die Anntwurt Johannis:

Lieber prueder, in denen tagen
hab wir den Herrn gesehen ee,
dessgleichen ettliche Frawen mee,
die vnns das auch vor zaigten an:
er hiet in grosse gnad gethan.

inen ir sind gelassen ab;

darumb ich grosz freyd empfanngen hab,

Nachmalls kompt Thomas zu Joanni fragend was in für Freid zuekomen sey.

Lieber Johannes thu mir sagen?

Johannes:

Thoman sag an was willtu fragen?

Thomas:

Ir bedunkt mich so frölich sein
vnnd wisst das Cristus lytt die pein:
vnsäglich schmertz bis in den Tod
vnnd starb am Creutz mit grosser not.
darumb mein Hertz ist laides vol,
wie mugt ir üch gehaben wol,

was ist üch neues für Frewd beschehen?

Johannes:

Den herrn Jhesum hab wir gesehen,
der ist erstannden ganntz warlich!
des mag Petrus berichten dich.
vermerk, was ich dir sagen thue:
er hat im fruntlich gesprochen zue.
darumb frag du in zu diser stundt.

Thomas zu Petro:

Petre sag mir den rechten grundt:
hastu gesehen den herrn mein?

Petrus:

Thoman du sollt on zweyfl sein,
er ist erstannden rain vnnd clar,
das sag ich dir genntzlich fürwar.
hab in erpeten vmb genad:
mein Sind er mir verzigen hat
vnnd mir bevolhen grosse ding;

woll Got, das ich es recht verbring:
darumb ich in von hertzen pitt.

Thomas zu Petro:

Petre, ich glaub das warlich nit,
das er vom Todt erstannden sey.
ich kom dann selber auch darbey,
vnnd in locher der negl leg
mein finger; mir zaig auch den weg.

sech die wunden der seytten sein vnnd leg darzue mein hennd darein. sunst glaub ichs nit das wiss fürwar!

Sallvator gegen Thoman: Thoman, komb her erfar dich gar! leich her dein finger, sich den weg, die in die locher der negl leg. in die wunnden der seytten mein: komb her vnnd leg dein hannd darein! bis nit vnglaubig merk den sin vnnd glaub, das ich es selber bin: daran sollt du nit zweiflen mer!

Thomas:

O du mein got vnnd du mein Herr!
ich glaubs vnnd mir kain zweyfl ist,
das du pist mein got Jesus Crist!
o liebster Herr, beschaffer mein,
du wollest mir parmbhertzig sein:
so ich im glauben zweyfelt hab!

Sallvator:

Thoman, ich lass dirs alles ab,
so du hast griffen vnnd gesehen,
thustu den glauben recht verzehen.2
selig sind, die da glauben recht,
den nit sehen verstanndnus precht.
seyd das du hast gesehen mich,
sollt du leer beraitten dich!

von meiner vrstennd in deinem leben magstu ain ewig zeugknus geben.

Thomas:

Ich sag dir lob mein lieber Herr mit dannkperkeit vnnd grosser Eer, so du den zweyfl nimst von mir: mit höchstem vleyss so wil ich dir bezeugen du mein Herr vnnd got, bist war erstannden von dem tod! dir zu aim lob vnnd hohen Eern den glauben in der wellt wil mern.

Vollgt hernach der beslus. Allso verenndet sich das Spil. darumb ich herzlich bitten wil

ganntz vnnderthenig vnd mit vleis,
das man es nun zum pessten weys:
ob dises spil nit wăr verbracht,
wie es ist Got zu lob erdacht;
ob ainich Misfell darinn wern,
das man es thue zum pesten kern:
woll darab haben kain verdriessen!
damit thue ich das spil besliessen.
Gott sei lob!

München, im April 1867.

Dr. A. Birlinger.

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