Obrázky na stránke
PDF
ePub

5

Conclusio.

Gratia Baptismatis regulariter et semper aequalis est, qnantum est ex parte Dei et sacramenti, inaequalis tamen esse potest, quantum ad ministros, meritum, passionem Christi et recipientis subiecti.

Pro deductione huius Conclusionis praesuppono, quod duplex est effectus baptismi. Quidam praecise sequitur opus operatum vel sacramentum adhibitum, semoto impedimento, circumscripto devotionis merito tam conferentis. quam suscipientis. Quidam consequitur non opus operatum, sed opus operans vel dispositionem seu meritum conferentis vel suscipientis. Et prior effectus 10 Baptismi sequens opus operatum proprie est effectus sacramentalis. Secundo notandum, quod ad effectus Baptismi concurrunt plures causae, effectiva principalis, Deus scilicet ipse gloriosus, secundo meritoria, quae est passio Christi, unde sacramenta habent efficaciam, tertio dispositiva subiecti suscipientis, quarto dispositiva conferentis ministri, et secundum quodlibet horum 15 potest variari gratia in Baptismo collata.

Vorrede

zu der

unvollständigen Ausgabe der „deutschen Theologie“.

December 1516.

Eine der herrlichsten Blüthen mittelalterlicher Mystik ist unstreitig die sog. ,,deutsche Theologie". Ihre Erhaltung verdanken wir zunächst Luthern. Im Jahre 1516 war ihm ein Bruchstück dieser köstlichen Schrift ohne Titel und Namen" zu Händen gekommen, und er veröffentlichte es als ein geistlich edles Büchlein". Später, 1518, konnte er das Werkchen vollständig bieten und nannte es ein deutsch Theologia", woraus die jest geläufige Bezeichnung entstanden. Jede der beiden Ausgaben leitete er mit einer eigenen Vorrede ein.

Schon das Bruchstück wirkte mächtig auf Luther. Seinem Freunde Spalatin sandte er einen Abdruck mit warmer Empfehlung des Büchleins zu. Si te delectat, schreibt er, puram, solidam, antiquae simillimam theologiam legere in Germanica lingua effusam, sermones Iohannis Tauleri, praedicatoriae professionis, tibi comparare potes: cuius totius velut epitomen ecce hic tibi mitto. Neque enim ego vel in latina vel in nostra lingua theologiam vidi salubriorem et cum Euangelio consonantiorem. Vermuthlich meint er mit dem Werke, das er in einem andern Briefe an Spalatin kurzweg Adam nennt, auch noch dies Bruchstück: hier rühmt er es als ein Buch, wie es ihm so theologisch noch nicht vorgekommen, dergleichen der hochgelehrte Erasmus sammt seinem vielgepriesenen Hieronymus nicht zu machen vermöchte.

Sicherlich hat Luther bei der ersten Ausgabe handschriftlich nicht mehr ge= habt, als der Druck enthält: es ist etwa der vierte Theil der vollständigen Schrift. G. L. Plitt vergleicht in der Zeitschrift f. d. luth. Theologie u. Kirche" 1865 S. 59 f. beide inhaltlich genau miteinander, worauf wir verweisen; nur heben wir noch her= vor, daß der Ausgabe von 1516 ein besserer Text zu Grunde gelegen hat als in dem entsprechenden Stücke der von 1518. Wir haben hier allein Luthers Vorrede zu der ersteren zu liefern: der Druck schloß ab am 4. December 1516.

Vgl. De W. I S. 46. 258 f. (Anfang 1518).

Vorrede der vollständigen Schrift.

Weitere Literatur geben wir zu der

[ocr errors]

Ausgaben.

A. Eyn geystlich edles Buchleynn. || von rechter vnderscheyd || vnd vorstand.
was der || alt vñ new mensche sey. Was Adams || vñ was gottis kind
sey. vñ wie Ada ynn vns sterben vnnd Christus || ersteen fall. "
Darunter ein Holzschnitt. Titelrückseite bedruckt. 14 Blätter in Quart.
Am Ende: „a Gedruckt zu Wittenbergk durch Joanne || Grunenbergk.
Anno. nach Christ geburt || Tausent funffhundert vñ jm sechzenden ||
jar am tag Barbare. || Bey den Augustinern. ||"

"

Titelholzschnitt: Christus am Kreuz.

B. Eyn gehstlich edels Buchleynn. von || rechter vnderscheid vnd vorstand ||
Was der alt vnd new mensche sey. Was Adams || vnd was gottis
kind sey. vnd wie Adam yn | vns sterben vnd Christus ersteen fall.
[Holzschnitt] || a Getruckt zu Leypßgt durch Wolfgang Stöckel. 1518. "
Titelrückseite bedruckt. 10 Blätter in Quart. Am Ende: „a Getruckt
zu Leypßgk durch Wolffgang Stöckel yn der Grym= || mischen gaffen pey
den Paulern wonhafftig. Anno dñi. 1518. ||"

Titelholzschnitt: Christus am Kreuz.

Abgedruckt findet sich unsere Vorrede als „auff das Büchlein, Was der alte vnd newe Mensch sey, Anno 1516" in der Sammlung von Luthers Schriften Eisleben I Bl. 16 und danach Altenburg I S. 13. Löscher I S. 301f. Leipzig XXII Anhang S. 74f. Walch XIV Sp. 207. Erlangen, deutsche Schrr. LXIII S. 238, nach dem Urdruck in der Zeitschrift f. d. luth. Theologie u. Kirche" a. a. D. Wir geben nachstehend den Tert nach A ohne Berücksichtigung der anderen Drucke.

[ocr errors]

Vor Rede.

uvoran vormanet diß Buchleynn alle die das leßen und versteen wollen,
funderlich die von heller vornunfft und sinnerehch vorstandts seyn, das

sie zum ersten mal nit sich selb mit schwindem urteyl uber ehlen, dan es ynn etlichen worten schehnet untüchtig ader auß der wehße gewonlicher prediger unnd lerer reden. ja es schwebt nit oben, wie schawm auff dem wasser, Sunder es ist auß dem grund des Jordans von einem warhafftigen Ifraeliten erleßen, wilchs namen gott wehß unnd wen er eß wissen wil. dan dißmall ist das buchlehn an titell unnd namen funden. Aber nach müglichem gedencken zu scheßen ist die matery faßt nach der art des erleuchten doctors Tauleri, prediger ordens. Nu wie dem allen, das ist war, gruntlich lere der heilgen schrifft muß narren machen, adder narre werden, Als der apostel Paulus berurt 1. Co. 1. Wir predigen Christum, eyne torheht den 1. Cor. 1, 23. heyden, aber ehne weyßheit gottis den helgen.

F. Martinus Luber
Subscripsit.

Die sieben Bußzpsalmen.

Erste Bearbeitung 1517.

Bedeutungsvoll scheint es, daß die erste von Luthers Schriften, die er selbst dem Druck übergeben, eine Auslegung der Buß psalmen in deutscher Sprache ist: fie kündet den Reformator und Mann des Volkes an. Lange schon hatte er sich mit dem Pfalter beschäftigt. Wohl auf seine Veranlassung und vielleicht eigens für seine Vorlesungen bestimmt war derselbe 1513 lateinisch in weit auseinander stehenden Zeilen und mit breitem Rande gedruckt zu Wittenberg erschienen. Ein Exemplar davon mit vielen Gloffen von Luthers Hand bewahrt die Herzogliche Bibliothek in Wolfenbüttel, und Profeffor Ed. Riehm hat daraus 1874 in dem Osterprogramm der Universität Halle die sieben Bußpsalmen als Initium theologiae Lutheri s. exempla scholiorum quibus D. Lutherus psalterium interpretari coepit ver= öffentlicht. Luther schloß dann seine Vorlesungen über die Psalmen im Jahre 1516. Auch sie sind uns größtentheils erhalten geblieben und zwar in seiner eigenen Niederschrift, neuerdings gedruckt (2 Bände in Oktav) unter dem Titel: Doctoris Martini Lutheri scholae ineditae de psalmis habitae annis 1513-1516. E codice ms. bibliothecae regiae Dresdensis primum edidit J. C. Seidemann. Dresdae MDCCCLXXVI."

Aber weder seine Gloffen noch seine Vorlesungen hat Luther in unsern „Bußpsalmen" besonders berücksichtigt. Nicht den Gelehrten, sondern dem Volke bot er sie oder, wie er selbst sich in einem Briefe an Christoph Scheurl vom 6. Mai 1517 ausdrückt, „nicht feingebildeten Nürnbergern, sondern rohen Sachsen, denen die christliche Lehre nicht wortreich genug vorgefäut werden könne“. Daher wehrte er seinen Freunden, sie sich anzuschaffen, und bedauerte ihre Verbreitung in deren Kreisen. Gleichwohl hatte er seine herzliche Freude an ihnen. Psalmi translati a me et explanati vernacula, si nulli placerent, mihi optime placerent, schreibt er den 1. März 1517 an Johann Lang in Erfurt. Ebendemselben hatte er sie schon vor der Veröffentlichung übersandt; denn den angeführten Worten fügt er sogleich hinzu: Iohannes [Grünenberg] chalcographus expectat, ut absolvas eos, quos misi ad te. Lang hat sie also durchsehen sollen, vermuthlich um als

Kenner des Hebräischen die Überseßung zu prüfen. Ihr Druck kann hiernach erst im März 1517 begonnen haben und ist spätestens im April beendet, da nach jenem Briefe an Scheurl sie zu Anfang des Mai schon in Nürnberg befannt waren.

[ocr errors]
[ocr errors]

Nach dem Vorwort hat Luther außer der Vulgata und der Version des Hieronymus auch Johann Reuchlins Septene“ benußt. Unter legterem Ausdruck versteht er folgende Schrift: Septem pfalmi pœnitétiales hebraici || cum grāmaticali tralatione latina ||*, mit welcher verbunden: „IOANNIS REVCHLIN PHOR || cenfis .ll. doctoris in feptem pfalmos || pœnitétiales hebraicos interpretatio || de uerbo ad uerbum, & fuper || eifdem commentarioli fui, ad || difcendum linguam he brai || cam ex rudimentis. || auf der lezten Seite das Impressum: Tubingæ apud Thomam Anshel || mum Badenfem M. D. XII. ||" und darunter das Drucker= zeichen zusammen 98 Blätter in Klein-Oktav. Ob von den vielen Bearbeitungen der Bußpsalmen vor ihm Luther sonst noch einige zu Rathe gezogen, läßt sich schwer entscheiden: Anklänge sind da, aber sie erklären sich aus dem gemeinsamen Tert; er selbst ist der Meinung, daß seine Auslegung von Etlichen für neu an= gesehen werden und darum ihnen nicht zusagen möchte.

"

"

Luthers Arbeit fand Beifall, auch wo er ihn nicht gesucht. Johann von Staupit, sein Vorgesezter im Orden, empfahl fie in Nürnberg schon gleich nach ihrer Veröffentlichung. Caspar Güttel in Eisleben benußte die deutsche Septene des Wittenbergischen Augustiners" stark bei seinen Fastenpredigten 1518. Ihre tiefste Wirkung aber hatte sie da, wofür sie bestimmt war, im Volke. Der Absatz war so reißend, daß, ehe noch der Druck vollendet war, die ersten Bogen schon wieder aufgelegt wurden, und vielfach ward sie in den nächsten Jahren nachgedruckt. Luther selbst gab dann, da er mit seinem ersten Ausflug" nicht mehr zufrieden war und er seit der Zeit weiter gekommen", im Jahre 1525 seine Auslegung der Bußpsalmen beffer zugerichtet und auf den rechten Tert gegründet" neu heraus. Da diese seine zweite Bearbeitung sprachlich zu sehr umgeändert ist, als daß wir uns mit bloßem Vermerk der Abweichungen begnügen könnten, so geben wir sie später besonders und lassen hier die erste von 1517 folgen.

"

"

Vgl. De W. I S. 54 f. 259 (Anfang 1518). 52. Güttels Schrift: „Ein fast fruchtbar buchlein von Adams wercken" 2. Bl. Ciija u. ö., f. dazu Kawerau, Caspar Güttel, Halle a. S. 1882, S. 28. 77. Jürgens III S. 271 ff. Köstlin I S. 123, und die reiche Literatur über Luthers Bibelübersetzung.

Ausgaben.

A. Die Sieben puszpsalm mit || deutscher auszlegung nach || dem schrifftlichen
synne || zu Christi vnd gottis gnaden, neben || seyns selben. ware
erkentnih. || grundlich gerichtet." Titelrückseite bedruckt. 46 Blätter
in Quart, lehtes Blatt leer. Am Ende: „Gedruckt zu Wittenbergk
yn der Churfürstlichen stad || durch Joannem Grunenbergk Nach
Christ || geburt Tausent funffhundert vnd jm || fibenzen jar. || Bey den
Augustinern. "

B. „Die Sieben puszpsalm mit || deutscher außlegüg nach dem schrifftlichen ||
synne zu Christi vñ gottis gnaden, neben || seyns selben. ware erkentniß.
grūdlich | gerichtet. || 1517. ||" Titelrückseite bedruckt.
Quart, leztes. Blatt leer. Am Ende wie A.

46 Blätter in

« PredošláPokračovať »