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Einige wissenschaftliche Erklärungen über den Primat der römischen Kirche in den 4 ersten Jahrhunderten.

Schon in dem Briefe Ignaz des Märtyrers an die Römer kommt eine Stelle vor, die Beachtung verdient; es ist die Stelle C. 1., worin die Kirche zu Rom die Vorfeber in besliebe bunbes (προσπαθημένη της αγαπης), d. h. der Christenheit, genannt wird, „Zwar spricht die Stelle nicht ausdrücklich vom römischen Bischof, sondern von seiner Kirche; allein wenn man bedenkt, mit welchem Eifer Ignatius in allen seinen Briefen zur Einheit und zum Gehorsam gegen den Bischof ermahnt, so daß er ihn als den eigentlichen Vater und Repräsentanten der Gemeinde betrachtet, an den sich Alle anschließen und in ihm sich konzentriren, so ist es hier so viel, als wenn er geradezu den römischen Bischof Vorsteher der ganzen Kirche genannt hätte.') Irendus sagt lib. 3. adv. haeres. cap. 3:,,Da es aber zu weitläufig sein würde, in diesem Buche die Folgereihe der Bischöfe aller Kirchen her

.3.

1) Leu, allgem. Theologie. S. 356.

Bettschr. f. Vbiles. u. fathol. Theol. R. F. XIII. 38 Heft.

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zuzahlen, so sei es genug, durch die apostolische Ueberlieferung und durch die den Menschen verkündigte Glaubenslehre der größten, uralten, Allen bekannten, von den glorreichen Apo. steln Petrus und Paulus gegründeten und geordneten Kirche zu Rom, welche Ueberlieferung durch die Folgereihe der Bischöfe auf uns kam, alle diejenigen beschämend zu wider. legen, die auf irgend eine Weise, sei es aus übelm Wohlgefallen an sich selbst, oder aus eitler Ehre, oder aus Blindheit und bösem Wahn unrechtmäßige Versammlungen stiften. Denn mit dieser Kirche müssen wegen ihres vor, züglicheren Ansehens) alle Kirchen, d. h. die Gläubigen allenthalben, übereinstimmen, in welcher allzeit die von den Aposteln kommende Ueberlieferung aller dieser Gläubigen aufbewahrt worden ist". Wenn mit der römischen Kirche wegen ihres vorzüglicheren Anfes hens alle andere Kirchen in der Lehre 3) übereinstimmen

2) Ad hanc enim ecclesiam propter potiorem principa litatem necesse est omnem convenire ecclesiam etc. (Potior) principalitas ist nicht so viel als (potior) origo (dex); theol. "wie Gieseter, in seiner Kirchengeschichte und die Tübinger 14,1'! Quartalschr. (im Jahrg. 1828, S. 281) wollen: denn Rom's origo (doxn) war weder antiquior (dgxaiorega) noch sonst potior als die origo der Kirchen von Jerusalem, Antiochien, Ephesus 2c.; sondern principalitas ist, da im Urtexte unstreitig xvgos stand, soviel als auctoritas. Vergl. Möhler, die Einheit in der Kirche. Tübingen, 1825. S. 268–270. Leu, a. a. D. G. 357.

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¡¡3), Den Ausdruck convenire = ovußalvely (fagt Hefele in der Tü...bing. theol. Quartalsch. von 1845 S. 192–193) vom Leiblichen Zu 57סsammenkommen zu verstehen, wie Neander (K. G. Th. Į. S. 210) gethan hat, weil nach Rom Leute aus allen Gegenden kämen, ist lächerlich, wie schon die Zenaer Literaturzeitung (1827. Nr. 212) anerkannt hat. Ebenso Roskovany, de primatu rom. pontif. 1834. p. 30. Convenire bedeutet die uebereinstimmung in der Lehre, denn hiervon ist ja in der ganzen Stelle die Rede, und nur die gröbste konfessionelle Beschränktheit und pietistisirende Blindheit konnte dies verkennen«.

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müssen, dann kommt der römischen Kirche offenbar Etwas zu, das keine andere hat, nämlich ein vorzüglicheres Ansehen in Beziehung auf die Repräsentation des Kirchenglaubens, und zwar gründet Irengus nach dem Zusammenhange dieses vorzüglichere Ansehen, diesen Vorrang, auf Petrus und Paulus, als von welchen darin ihre gemeinsame Lehre niedergelegt, und von den nachfolgenden Bischöfen überliefert worden sei.4). Tertullian sagt cap. 1, de pudicitia, welches Werk er um, das Jahr 217, also zu einer Zeit schrieb, wo er schon in die Montanistischen Irrthümer verstrickt war, über die Verordnung des römischen Bischofs Zephyrin, wornach auch die nach der Laufe in die Sünden des Fleisches Gefallenen zur Buße zugelassen werden sollen: „Ich höre, es sei ein Edikt, und zwar ein peremptorisches, publizirt worden. Der Oberbischof, d. i, der Bischof der Bischöfe (summus pontifex i. e. episcopus episcoporum) sagt: Ich erlasse die Sünden der Hurerei und des Ehebruchs denen, welche Buße darüber gethan haben", Freilich sind diese Worte ironisch gesprochen; aber fie håtten offenbar keinen Sinn, wenn nicht zur Zeit tullian's in der Kirche, welcher sich Tertullian mit den Montanisten gegenüberstellte, d. h. in der allgemeinen Kirche, der römische Bischof als Oberhaupt derselben aners faunt gewesen wäre. - Die Stellen, worin Cyprian den Primat Petri und auch offenbar den Primat seiner Nachfolger auf dem Bischofssiße zu Rom anerkennt, find theils in diesem, theils in dem vorigen §. vorgekommen. Ich wiederhole hier nur die Eine Stelle aus epist. 55. ad Cornelium:,,Sie, (die Schismatiker) unterstehen sich, zu schiffen zur Katheder Petri, und zu der Haupt. kirche, von woher die priesterliche (bischöfliche) Einheit ihren Ursprung genommen hat (Navigare audent ad Petri cathedram atque ad ecclesiam principalem, unde unitas

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sacerdotalis exorta est". Dem Freunde Cyprian's, Antonianus, ist die Gemeinschaft mit dem römischen Bischofe so viel als Gemeinschaft mit der kathos lischen Kirche. Epist. 52 ad Antonianum: Du schreibst, ich möchte eine Abschrift dieses Briefes (des Antonianus) an Kor nelius senden, damit er wüßte, daß du mit ihm, d. h. mit der katholischen Kirche in Gemeinschaft steheft (te secum, hoc est, cum ecclesia catholica, communicare)." Wie könnte dem Antonianus die Gemeinschaft mit dem römischen Bischofe gleich sein der Gemeins schaft mit der katholischen Kirche, wenn der rómische Bischof nur ein Bisch of gleich allen andern Bischöfen wäre und keine Autorität über die ganze Kirche hatte? - Athanasius schreibt an den römischen Bischof Felix: „Darum hat er euch und eure Vorgänger, nämlich die apostolischen Vorsteher, auf die höchste Spiße der Burg gesezt und euch befohlen, für alle Kirchen Sorge zu tragen, damit ihr uns zu Hülfe kommet." - Optatus Milevitanus lib. 2. cont. Parmen. Donat cap. 2. (um 374): „Nicht läugnen kannst du, daß du weißt, daß in der Stadt Rom zuerst dem Petrus der bischöfliche Stuhl gegeben ward, ihm dem Haupte aller Apostel, auch Kephas genannt, auf daß durch diesen Einen Stuhl alle in der Einheit blieben; daß nicht jeder der übrigen Apostel auf einen besondern (d. h. unabhängigen, jenem nicht untergeords neten) Stuhl Anspruch machte: so daß wer gegen diesen Stuhl einen andern aufstellte, als Schismatiker und Sünder anerkannt würde. Auf diesem einzigen Stuhle (einzig offenbar weil der Hauptstuhl der Christenheit) also, welcher der erste in Bezug auf Begabung ist, saß zuerst Petrus, ihm folgt Linus, dem Linus Klemens, dem Damasus Siricius, welcher anist unser Mitgenosse ist, mit dem die ganze Welt, so wie auch wir, in Kirchenges meinschaft steht." Hieronymus schreibt (um 376) epist. 14. ad Damasum papam: "Ich, der ich keinem dußer

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Christus als erstem folge, stehe in Gemeinschaft mit deiner Heiligkeit, d. i. mit der Katheder Petri: über diesen Felsen weiß ich, daß die Kirche gebaut ist." Contra lovinianum (um 390) lehrt derselbe:,,Auf Petrus wird die Kirche gegründet. Obwohl eben dieses an einem anderu Orte über alle Apostel geschieht und alle die Schlüssel · des Himmelreichs erhalten und über sie gleichmäßig die Kirche befestigt wird, so wird doch deßwegen Einer aus den Zwölfen ausgewählt, damit durch Aufstellung eines Hauptes, die Gelegenheit zum Schism a benommen werde (tamen propterea inter duodecim unus eligitur, ut capite constituto schismatis tollatur occasio." „Wenn" sagt Rothensee),,aus jenen auserwählten: Zwölf Einer als Haupt Aller nöthig war, um wie vielmehr unter Tausenden, die in der ganzen Welt zerstreut sind?" Und wer anders kann nach Hieronymus dieses Haupt sein als der Nachfolger Petri auf den Bischofs siz zu Rom? Augustinus sagt epist. 43. n. 7. (gegen das Ende des 4. Jahrh.): „In der römischen Kirche hat allzeit der Vorrang des apostolischen Stuhles geblüht (In romana ecclesia semper apostolicae cathedrae viguit principatus)." Und lib. 2. cont. Donat. c. 1.:,,Wer weiß es nicht, daß jener Vorrang des Apostelthums jegli chem Bischöfthum vorzuziehen ist (illum Apostolatus principatum cuilibet Episcopatui praeferendum)." Lib. 2. cont. Faust. c. 7. nennt August in den römischen Bischof den Hirten der ganzen Kirche (pastorem totius ecclesiae), und lib. 4. cont. duas epist. Pelag. c. 12. nennt er ihn den Hirten der Hirten (pastorem pastorum). Diesen wenigen Zeugnissen aus den 4 ersten Jahrhunderten füge ich aus der Mitte des 5. Jahrh. noch folgendes bei, was

3) Der Primat des Papstes I. S. 271. Dieses aus 4 Bänden bestehende Werk enthält ein reichliches, der Sichtung jedoch sehr bedürftiges, Material für den gegenwärtigen Zweck.

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