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Stande gebracht hat. Denn man liest am Schlusse dieser schön geschriebenen Handschrift, in welcher die Kapitel - Aufschriften roth erscheinen, folgende roth ausgezeichnete Stelle: „Anno Domini Milesimo quadringentesimo sexagesimo sexto per manus Martini delakch. In die s. Gregorii". Sie beginnt: " Got vater herr ihesu christ | Wann dein genad vnczergankleich ist | Vnd dein grundlosse mynne | Verleich mir herr wicz vnd synne | Das ich guetten lewtenn | Ein red mug bedewtenn | Die ich latein geschriben vand | In dem puech Coronica | Ewsebius der schreybt sy alda | Der weyzz vnd auch der heylig man | Der hann ich mich genomen an Inn dewtsch wortt zu dichtenn" etc. Schluss fol. 125': „Nw hab wir vollenndett | Vnd Inn dewtsch sprach gewenndett | Das puech als vns der virgilius | In seinem puech verrichtett hatt | Das allexandries ist genanntt In latein | Vnd hann gesecztt darein | Was sand Ewsebius do | In seiner Kononika (sic) von dem hatt | Geschriben. Das han ich euch gesagt gar | Vnd der guett sannd Augustin | Von Im an dem puech sein | Das da haisst die gottes statt" etc. Ueber die Verhältnisse des Schreibers gibt der letzte Absatz von 49 Versen einigen Aufschluss. Unter anderm liest man hier: „Gott vater sun vnd heyliger geyst | Den genaden dein aller maist | Dankch ich wann dw die herez waist | Das ich mitt deiner vollaist | Das puech hatt volbrachtt | Als ich mir des hett gedachtt | Mitt klaynnen synn vnd kchranckher macht | Wa ich mich dar an vergachtt | Das ichs nicht han gemaistert eben | Die reim vor oder nebenn | Welich das lesen vnd nu leben | Die pitt ich mir das zw vergebenn | Wann vngelukch vnd armuett | Sarig vnd auch weltlich guett | Habenntt verryrtt mir den muett | Vnd dikch als es noch maniger tuett | Dar zw grosse wirlschafft | Vnd vngunst meiner herschafftt | Habennt mir des synnes kchrafftt | Benomen vnd die maisterschafftt | Ich pitt.... Vnd das vns der Engell schar | Vor allem vbell hie pewar | Das vns Alles das wider var | Vnd vns hie und dortt leib und seell bewar | Des sprecht all amen gar". Mit derselben Schrift roth anno Domini etc. wie oben. - fol. 127. Eine Anmerkung aus der Gleichzeit, in deutscher Sprache, über sieben Messen, die man gegen jeden geistigen und leiblichen

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Schaden, mit Angabe der zu brennenden Kerzen, sprechen soll.
Als zufällige Anmerkungen mit ganz anderer aber gleichzeitiger
Hand fol. 127-128 von den Fürsten von Oesterreich.

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Anno domini 1273 da ward erwählt der edle Herr Graf Rudolf von Habsburg von den Churfürsten zu einem römischen König darum wann er war gerecht und fromm. Item a. D. 1291. In dem Jahr starb der obgenannte König Rudolf in dem Monath Julio und liess zwei Söhne, der eine hiess Albrecht, und der andere Rudolf und wurden Herzoge zu Oesterreich. Er ward begraben zu Speyer. Item 1308 an dem ersten Tag des Mai ward erschlagen der König Albrecht, des römischen Königs Sohn, von Herzogen Hansen, seines Bruders Sohn, nahe bei dem Geschloss „pruchk" (sic) an der statt, da nun der Grossvater tritt in dem Kloster zu „Kunichsfeld“. Der obgemeldete König Albrecht hat gelassen zehn Kinder. Item war erst Friedrich, der römischer König wurde, der andere Leopold, der dritte Albrecht, der vierte Heinrich, der fünfte Otto, die sechste war eine Tochter, die hiess Agnes und hatte einen König von Ungarn, die siebente Elsbet, die hatte einen Herzog von Lothringen, die achte hiess Anna, die hatte einen Herzog von Polen, die neunte hiess Katharina, die hatte einen Herzog von Kalabrien, die zehnte hiess Agnes und hatte einen Grafen von Oetingen. (Rudolf ist nicht gezählt.) Der obgemeldete König Albrecht ist begraben zu Speier. Item 1312 (sic) starb Herzog Friedrich, König Friedrich's Sohn, und ward begraben zu Königsfeld. Item 1316 an s. Simonis und Judas Tag starb die Fürstin Frau Elsbet, des römischen Königs Albrecht seligen Weib, die war eine Tochter des Herzogs Meinhard von Kärnthen, die eine Mutter war der zehn Kinder, und ist begraben zu Königsfeld. It. 1326 den letzten Tag des Monaths Februari ist gestorben Herzog Leopold, Sohn des Königs Albrecht, und ist begraben zu Königsfeld. It. 1327 am Blasii Tag ist gestorben Herzog Heinrich, Sohn des Königs Albrecht, begraben ist in Königsfeld. Item 1329 am fünften Tag des Märzes ist gestorben Frau Agnes, die Gräfin von Oetingen, und ist begraben in Königsfeld. Item 1330 am achten Tag der h. drei König ist gestorben der röm. König Friedrich, des Königs

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Albrecht Sohn, und hat gestiftet das Kloster zu Mauerbach und ist daselbst begraben. It. 1330 ist gestorben die Fürstin, des Königs Friedrich seligen Gemal, die eine Tochter war des Königs Jakob von Arragonien, und ist begraben zu den Minderen Brüdern zu Wien. It. 1336 am s. Veneronica (sic) Tag ist gestorben Frau Katrin, des Herzogs Leopold von Oesterr. Gemal, und ist begraben zu Königsfeld. It. 1340 (sic) den 17. Tag Februari

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ist gestorben Herzog Otto und ist begraben zu Neuburg. — Item 1344 in exaltatione s. Crucis ist gestorben Frau Elsbet, Gemal des Herzogs Heinrich von Oesterreich, und ist begraben zu Königsfeld. It. 1349 an s. Michel Abend ist gestorben Frau Katrein, des Herzogs Leopold Tochter, uud ist begraben zu Königsfeld. It. 1352, 19. Mai starb Frau Elsbet von Lothringen, und ist begraben zu Königsfeld. It. 1358 den 19. Juli starb Herzog Albrecht, Sohn Königs Albrecht, der liess sechs Kinder: Rudolf, Friedrich, Albrecht, Leopold, und zwei Töchter, Margretha und war eine Markgräfin zu Brandenburg, die andere Frau Katrein, die war eine Aebtissin zu s. Claren zn Wien. It. 1362 den 10. December starb Herzog Friedrich von Oesterreich, begraben zu Wien zu s. Stephan. It. 1365 am Sonntag nach s. Jakob starb Herzog Rudolf von Oesterreich, der hatte ein Gemal, die war Kaiser Karl IV. Tochter. Derselbe Herzog Rudolf hat herzubracht, die Grafschaft zu Tyrol und hat gestiftet Probst und Kirche zu Wien bei s. Stephan und ist da begraben. It. 1367, zehnten Tag Juni starb Frau Agnes, Königin von Ungarn, Tochter Königs Albrecht von Oesterreich. It. 1386 des 9. Juni ward erschlagen Herzog Leopold von den Schweitzern und von den von Zürich mit vielen Rittern und Knechten. Derselbe Herzog Leopold hatte vier Söhne: Wilhelm, Leopold, Ernst und Friedrich, und derselbe hat angehebt die Burg zu der Neustadt zu bauen. It. 1395, den 18. Augusti starb Albrecht, der hat gestiftet die Hochschule zu Wien und hat gebaut Laxendorf und die zwei Teich zu Gundersdorf und zu Pidermansdorf, und liegt begraben zu Wien bei s. Stephan. It. 1404 starb Herzog Albrecht, des obgenannten Herzogs Albrecht Sohn, zu Neuburg, da er kam von Znaim auf dem Feld, und sein Gemal war eine Fürstin von Holland,

mit der lies er einen Sohn, der hiess auch Albrecht und ist begraben zu Wien bei s. Stephan. — It. 1406 starb Herzog Wilhelm von Oesterreich, der hatte ein Gemal, die war Königs Karl (sic) von Polen Tochter, der starb ohne Leibeserben; begraben zu s. Stephan 1). It. 1411 ist gestorben Herzog Leopold, der hatte eine Gemalin, die war eine Fürstin von Burgund, und starb ohne Leibeserben, und er hub die Burg zu Neustadt zu bauen an nach seines Vaters Tod. It. 1424 am 10. Juni starb Herzog Ernst, Erzherzog von Oesterreich und sein Gemal ist gewesen des Herzogs Alexander von der Masau Tochter, geheissen Chinburga von Polan, mit der hat er gelassen drei Söhne und drei Töchter: Friedrich, Albrecht, Ernst, Margreth, Katrein, Anna, und ist begraben im Kloster zu Felben (?!), und der Herzog Friedrich ward römischer Kaiser. It. 1463 den vierten tag in (eine Stelle für ein Wort leer) ist gestorben Herzog Albrecht, des Kaisers Friedrich Bruder ohne Leibeserbe, aber sein Bruder Kaiser Friedrich hatte einen Sohn, genannt Maximilian, der nahm des Herzoge Karl von Burgund Tochter zu einem Weib, damit hatte er einen Sohn, genannt Herzog Philipp, auch eine Tochter, genannt (ein leerer Raum für Ein Wort), die nahm der König von Frankreich zu einem Weib, auch hatte Kaiser Friedrich eine Tochter, die nahm Herzog Halbrecht (sic) von München. It. 1487 (sic), 7. Tag des Monaths (ein Wort fehlt -- leerer Raum) ward erwählt Herzog Maximilian von den Churfürsten zu einem römischen König und ward gekrönt zu Achen."

Stammt die Handschrift nicht aus Königsfeld? Zur Charakteristik für die Sprache mag die Bemerkung dienen, dass der Schreiber durchgängig für w das b, z. B. er bas, statt was, gebrauchte.

1) Ueber das Verhältniss des Erzherzogs Wilhelm von Oesterreich zu Hedwig, Königin von Polen, die ihm die Politik so grausam entrissen, siehe meine Forschungen in Schweden S. 272. ff. Dass Hedwig's Vater nicht Karl, sondern Ludwig hiess, ist bekannt.

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Diese an Druckwerken reichste Bibliothek Rom's ist im Kloster der Dominikaner s. Maria sopra Minerva aufgestellt und trägt ihren Namen von dem gelehrten Kardinal Girolamo Casanata, einem Spanier von Geburt, welcher bei seinem Tode im Jahre 1700 seine Bibliothek von 23.000 Bänden und ein Kapital von 80.000 Scudi in Gold dem Konvente unter der Bedingung vermacht hatte, dass die Bibliothek eine öffentliche und von einem Theile der jährlichen Renten stets vermehrt werde 1). Indess, da man daselbst neuere, besonders in Deutschland erschienene, grössere historische Quellenwerke sehr empfindlich vermisst, scheint der Wille des Testators auf manche Hindernisse gestossen zu sein.

Die Handschriftensammlung ist zwar zahlreich, aber für die ältere Zeit, mit Ausnahme der Ritualschriften vom VIII. bis XV. sec., welche hier reich vertreten sind, sehr untergeordneter Art; das XVI. und XVII. Jahrhundert und dann das Leben der Heiligen haben hier allerdings gute Quellen, doch da man ähnliche auch in anderen Sammlungen findet, so ist die strenge Haltung an dem Verbote, nichts kopiren zu lassen, fast ohne Schaden. In der Regel wird auch der Handschriften-Katalog, den ich jedoch ganz benützen konnte, verweigert.

Dieser in Fol. im Jahre 1744 halbbrüchig angelegte Katalog 2)

1) In Blume's Iter. Ital. Bd. 3. S. 125. sqq. kann man die Geschichte der Bibl. umständlicher nachlesen; das Leben aber des Kardinals und Bibliothekars S. R. Eccl. in Biographic univers. Paris 1813. Tom. VII. 252.

2) Höchst wahrscheinlich geschah die erste Anlage des Katalogs durch Giovan. Batt. Audiffredi, den Verfasser des ausgezeichneten Catalogus bibl. Casanatensis librorum typis impressorum. Romae Dudik's Forschungen.

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