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wenig beffer als ein nichtenußiger Troßbube. Einige der Scenen zu schaft, und den folgenden königlichen Vergnügungen, die Fes Lochleven sind von verschiedenem Werthe, obgleich die förmlichen ste und Jagden, Schmeicheleyen und Verstellungen, Stolz, und abgemessenen Sarcasmen, welche die Königinn Maria Stuart Eifersucht, Ehrgeiß, Rache sind alle mit dem lebendigsten und Lady Douglas mit feyerlicher Weitschweißigkeit wechseln, Pinsel gemahlt. Das Prachtvollste, was Scotts Geist je ge schwerfällig und unnatürlich sind. Diese Fehler werden aber sehr schaffen, ist aber wohl die Beschreibung von Amy's Gemächern verdeckt durch die Schönheiten, auf welche wir stoßen. In Katha, in Cumnor Place, und die des liebenswürdigen Wesens, für rine Seyton sind einige große Züge von Enthusiasmus und welche sie geschmückt sind. Die Kunst der Werkmeister mag fols frommem Muthe. Die Flucht von Lochleven ist mit Geist und che Pracht wohl nicht nach schaffen, und obgleich wir nicht großer Wirkung geschildert, die Musterung, der Marsch nach übersehen, daß die lebendige Schönheit den Scenen diese Bau. Longside, so wie die Schlacht selbst, sind voller Leben und berkraft gibt, und das Ganze mit dem Odem der Liebe, der Unschuld und Frömmigkeit anhaucht, so ist es doch unmöglich, Glanz. Die edle, kummervolle und ergebene Liebe des Georg Douglas das Treiben in den Straßen von Edinbourgh, die nicht zu fühlen, daß die warme Zeichnung der sichtbaren Ge Scenen zu Holyrond, ernst und komisch, ja viele der unterge. ordneten Charaktere, wie z. B. der Er.Abt von St. Maria in den Gärtner von Lochleven verwandelt u. f. w. sind in der

genstände, welche Amy umgeben, und der Glanz, in welchen man sie verschlossen hat, den Eindruck vervollständigen und heben, die Katastrophe der unglücklichen Gräfinn Amy ist zu furchtbar; wir beben davor zurück, und die Theilnahme, wel

großen Weise des Verfassers geschaffen und dargestellt. Im che an das leichtsinnige Kind sich fesselte, ist großen Theils der Ganzen ist das Buch aber ungenügend, und der Mangel an Grund des Schauders, der uns bey ihrem fürchterlichen Ende Plan und an Einheit des Plans zu sichtbar. Wir wissen nicht, überfält. Treffilian's Charakter ist im Ganzen unglücklich erwarum es «der Abt" heißt, da dieser Abt eine ganz unbedeus faßt; im Einzelnen fehlt es ihm nicht an Interesse und Schöns tende Rolle spielt. Als historische Skizze hat es weder Anfang heit. Der Umriß von dem jungen Raleigh ist glänzend, und noch Ende: die Zeit, welche es umfaßt, ermangelt ganz eines vorzüglich gehalten. Der alte Hugh Robsart wäre vielleicht ers eigenthümlichen Interesse, und als Geschichte von Roland Gräs greifender zu schildern gewesen: ein oder zwey kleine Züge von me (der einzige passende Titel) ist die Erzählung nicht nur zu väterlicher Liebe sind unnachahmlich zart und rührend. Der Ko. unbedeutend an sich, sondern auch zu zerstückelt durch das Ein. bold, der Wirth, der Krämer u. s. w. sind zu phantastisch und schreiten höherer Personen und wichtigerer Ereignisse, um affectirt gehalten. Sie gleichen cher alten Masken, als leben, digen Charakteren. ein Interesse fest zu halten.

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Kenilworth aber ist der Flug eines andern Geistes, der Der Pirat ist ein kühner Versuch, eine lange, begeben. sich, wenn auch nicht ganz, bis zu Ivanhoe's Höhe erhebt. heitreiche Erzählung aus einem kleinen Gesellschaftskreise zu Die Menge historischer Materialien jener romantischen Zeit sind nehmen; wenn der Gegenstand verfehlt ist, so ist dieß dem cort vielleicht eben so anziehend vertheilt und geordnet, als Mangel der Materialien zuzuschreiben. Dem zu Folge mußte der Mangel geschichtlicher Daten in Ivanhoe durch den Reich. der Verfasser zu andern Regionen seine Zuflucht nehmen. Der thum von Scotts Phantasie ersekt ist. Elisabeth, umgeben Charakter (und die Geschichte) von Mertoun, der des Piraten, von so vielen lebendigen und auffallenden Erinnerungen, war der des Dichters Halcro, stehen nicht im Einklang mit der 2o. schwer in einem Werke der Dichtung hervorstechend zu zeich, calität von Shetland oder den Eigenthümlichkeiten des Insel. nen: der Versuch ist aber nicht allein kühn unternommen, sons Lebens. Eben so ist es mit Vellowlees, obgleich er das Aus. dern bewundernswürdig ausgeführt worden. Leicester ist weni mahlen der Kontraste begünstigt. Der große Fleck aber, der ger glücklich gerathen: die Rohheit Michael Lambourne's, die an diesem Werke haftet, ist das Unzusammenhängende in Eleve. kede Niederträchtigkeit von Varney und Foster, und die Ge- lands Charakter, oder vielmehr die Art, wie er uns täuscht, heimnißkrämerey von Alasco und Wayland Senith find ges indem er viel besser zu werden scheinen soll, und doch wiß übertrieben. Alle untergeordneten Personen in diesem No. gentlich so schlecht bleibt. Dieser Wechsel fält so sehr auf, daß man haben eine Art von dämonischem Charakter: so wenig als man glauben muß, der Verfasser habe während der Ausarbei diese, werden die Darstellungen einzelner Daten ansprechen, tung erst seinen Plan geändert, und sich auf einem Scheidedie auf die innere Geschichte Englands Bezug haben. Aber der weg stehend, wo er aus dem Piraten einen Dämon oder einen große Reiß und Ruhm von Kenilworth liegt in dem Glanz und Helden machen mußte, gestrebt, ihn zu einem Mitteldinge zu Reben der Beschreibungen: die Begebenheiten gehen lebendig bilden, ein Zustand, der weder seinem frühern Thun, noch der an une vorüber, mit einer Frische und Kraft der Färbung, Wirkung entsprach, welche der Dichter beabsichtigen mußte. welche fast nur die wirkliche Anschauung geben kann, und woAlles was wir von ihm hören, sehen, bezeichnet den kecken, durch alle Pracht und Stattlichkeit, Glanz und Feine jener heroischen Regierung uns vor Augen tritt. Der nächtliche Ein. rohen, herzlosen Menschen, welcher nicht geeignet ist, die Liebe zug der Königinn Elisabeth in Kenilworth, ist so geschildert, eines hochsinnigen, romantischen Mädchens, wie Minna ist, daß wir in die Mitte der Handlung verseht zu seyn glauben. zu gewinnen, oder einen alten Freund in der Gunst des alten Wir fühlen das Gedränge, und hören die Musik und das Ge. Udallers zu ersehen. Reißend ist das Gemählde der Familie töse, und das Vorschreiten und Wehen der Banner, welche des Udallers. Nichts schöner, als die Schilderung der zwey um die heroische Königinn versammelt sind, während uns Schwestern, und die füße, unschuldige Liebe, welche sie fort. die verbleichenden Lichter eines lieblichen Sommerabends um, während verbindet, selbst dann noch, als die Liebe ihre Wün. fpicien. Die Erzählung von Leicesters fürstlicher Gastfreund, sche und Interessen trennt. Ihr Besuch bey der Norna, und

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Wir kommen nun zu dem Werke, welches uns zu diesem langen Rückblick verleitete; da es schon seit Monathen in den Händen des Publicums ist, so können wir eben so kurz damit verfahren, wie mit den vorhergehenden.

die Erzählung, welche sie ihnen um Mitternacht mittheilt, chen Banquier des Königs, Georg Heriot, in den Weg kömmt: trägt zur Entwicklung der hohen Reinheit ihrer Herzen bey, dieser wohlthätige Mann nimmt sich Nigels an, und stellt seir so wie sie den Adel und die Würde ihres Charakters erhebt. ne Sache nicht nur dem König auf eine günstige Weise dar, Vielleicht zeigt sich noch mehr Geist in der Entwicklung und sondern führt ihn auch bey einem andern Edelmann ein, `mit völligen Darstellung des Charakters ihres Vaters, der sich uns dessen Sohn, Lord Dalgarno, Nigel eine, nicht gerade Glük Anfangs bloß als jovialer, gedankenloser und gastfreyer Haus. weissagende freundschaftliche Verbindung schließt. Dieser Jüng. wirth zeigt, nach und nach aber mehr anzieht, und durch Muth ling führt ihn auf die Tummelpläße der Freuden Londons, von und Güte, durch Adel und Gefühlswärme fesselt, ohne seinem denen sowohl wie von den Sitten und dem Benehmen der Mode. gewohnten freyen Wesen im Geringsten zu entsagen. Norna ist welt jener Zeit, ein lebendiges Bild entworfen wird. Unter andern die wieder erstandene Meg Marrilies: obgleich auf einer hös muß Nigel sein Glück im Spiel versuchen; da er aber arm und hern Stufe stehend, weniger pathetisch in ihren Äußerungen, vorsichtig ist, so spielte er nur um kleine Summen, und zog widerspricht sich dieser Charakter doch weniger, und wenn er sich (ein nicht sehr nobles Benehmen, wir gestehen es) nach einem im Ganzen unter dem Vorbild steht, so erhebt er sich doch mäßigen Gewinne gewöhnlich zurück Dieß wird bey Hof be. weit über, bloß nachgeahmte oder entlehnte Charaktere. Unter kannt, und er hört, daß man mit Verachtung von ihm spre. den humoristischen Personen ist Yellowley der Beste. Cloud che, und daß Lord Dalgarno den König und den Prinzen ge-Haliro ist zu phantastisch, und nach unserer Ansicht in einer gen ihn eingenommen habe: er stellt den Lord D. daher wegen folchen Region gar nicht an seiner Stelle. Derselbe Vorwurf seiner Treulosigkeit im Park zur Rede, und zieht gegen ihn, trifft Bunce. Die Entwicklung der Geschichte ist gezwungen innerhalb der Gränzen der königlichen Wohnung. In jener Zeit und unwahrscheinlich, und der Schluß, wie in Scotts meisten war dieß ein schweres Verbrechen; den unmittelbaren Folgen Romanen, ungenügend. Im Ganzen aber eröffnet der Pirat desselben zu entfliehen, räth man ihm, in Whitefriars eine eine Welt vor unsern Augen, und gibt einen neuen Bes Zuflucht zu suchen, ein Ort, den man damahls Alsatia nannte, weis von dem außerordentlichen Umfang, Leichtigkeit und und der das Privilegium hatte, einen Schuß gegen gewöhnliche Kraft, welche Scott's Geiste eigenthümlich sind. Verhaftungen abzugeben. Hier stoßen wir auf ein anziehendes und lebenvolles Gemählde der Gauner, Schurken und des lies derlichen Gefindels, von denen dieser Zufluchtsort hauptsächlich bewohnt war, und unter denen der junge Lord das Mißgeschick hat, Zeuge eines Mordes zu seyn, welchen man au der Perfon seines Wirthes beging. Darauf nimmt er sich vor, nach Nigels Schicksale, obgleich größten Theils Erfindung des Greenwich zu gehen, wo der Hof war, der Güte des Königs Verfassers, haben einen historischen Charakter, wie Old Mortas vertrauend und hoffend, man werde ihm seine Ankläger, ents lity und Kenilworth, und können als ein Versuch angesehen wer gegenstellen: unglücklicher Weise begab es sich aber, daß er den, die Sitten des Hofes, und, um allgemein zu sprechen, dem König in einem abgelegenen Theile des Parkes begegnete, die des Zeitalters Jacobs I. von England zu beschreiben, und wohin er von allen feinen Dienern getrennt, einen Hirsch ver. durch Beyspiele anschaulich zu machen. Im Ganzen ist dieß der folgt hatte. Sein piößliches Erscheinen bestürzt und erschreckt günstigste Gesichtspunct, unter welchem dieses Werk betrachtet den feiedeliebenden Monarchen so sehr, daß er ihn eines vers werden kann; denn während es uns von den Gebräuchen und rätherischen Anschlags gegen sein Leben beschuldigt und ihn geEitten jener Zeit gewiß eine glänzende, und wie wir glauben, fangen nehmen läßt. Eine gewisse Margareth Ramsay aber, die fehr treue Skizze darstellt, können wir doch nicht sagen, daß Tochter des berühmten Uhrmachers dieses Nahmens, welche sich Walter Scott jene in einer sehr anziehenden Geschichte verkörs am Tische Heriots, ihres Pathen, in Nigel verliebt, seit der pert hat, oder daß er diesen Mangel durch eine reiche Mannig Zeit seine Schritte bewacht hatte, und ihm zu helfen bemüht faltigkeit interessanter Charaktere erseßt. König Jacob und war, erscheint jest in Manuskleidern zu Greenwich, mit dem Richia Moniplies ausgenommen, ist nur eine unbedeutende Vorfas, den König für den schottischen Lord zu gewinnen, und Zeichnung vorstechender Personen hier zu finden. Vielleicht was die Schändlichkeit seiner Feinde offenbar zu machen. Ein glück. re Meister Georg Heriot noch zu nennen; er, ist aber eine zu licher Zufall gibt ihr Gelegenheit, ihr Wort vor Jacob anzu. starre und kluge Person, um Interesse in einem höhern Grade bringen. Der König will die Wahrheit ihrer Aussage prüfen, zu erregen. Der Bau der Erzählung ist höchst einfach, und und sendet sie in ihrer Verkleidung zu Glenvarloch in das Ge. nimmt wenig Raum hier ein. fängniß; auch Heriot und ein sarkastischer Höfling besuchen ihn Lord Glenvarloch, ein junger schottischer Edelmann, dess daselbst, während der König ihre Unterhaltung in einem an= sen Vermögensumstände in Verfall gekommen waren, durch stoßenden Semache, zu diesem Zwecke eingerichtet, mit anhör. seines Vaters Verschwendung und besonders durch reichliche Ans te. Das Resultat dieses Dionysischen Experiments war, daß lehen an die Krone, kömmt nach London, um zu versuchen, der scharfsinnige Monarch von der Unschuld seines jungen Landswie er durch die Gerechtigkeit des nun der Noth entrissenen mannes, und von der Bosheit seiner Anbringer überzeugt ward, Königs die Bezahlung der Schuld erhielte? Weil er ohne Schuß welche er durch Nigels Freylassung und Aufnahme in seine und Erfahrung ist, wird er beym ersten Versuch zurückgewiesen; Gunst beschämt.

er will seine Wünsche schon aufgeben, als sein Diener, Richard

Weniger glücklich ist die Erfindung einer Episode. Eine geheim. Moniplies zufällig dem begünstigten Juwelier und gelegentli- nißvolle Dame wohnte in Heriots Haus, in einem unzugänglichen

Flügel; es zeigt sich, daß sie Lord Dalgarno's verlassenes Weib, Scheußlichkeiten dieses Ortes werden in das Breite ausgemahlt. und eine nahe Verwandte von Glenvarloch ist. Der König Zwey oder drey Morde werden begangen, an welchen er keinen zwingt den erstern, sie anzuerkennen; sein Widerwillen gegen Theil hat, bey welchen er keine Rolle spielt, als die, daß er diese Verbindung wird dadurch vermindert, daß er durch dies zufällig gegenwärtig ist: seine Unthätigkeit in der Mitte einer selbe das Recht zu einem Unterpfand auf alle Güter Niegels ers Menge anderer, thätig bewegter Kräfte hebt nicht nur die Ein. hält; nur die unmittelbare Erlegung einer großen Summe heit der Erzählung auf, fie schwächt auch das Intereffe, kann den Verlust dieser Güter verhindern. Hier gibt Richie und macht das Ganze zu einer bloßen Sammlung von Skiz Moniplies Rath. Der Schluß ist etwas tragisch und beschleu,

nigt. Lord Dalgarno reist, mit dem Lösegeld in einem Man. sen, welche sich auf jene Periode und auf den Gegenstand der Gesellschaft beziehen. telsack nach Schottland, und fordert Glenvarloch, eine Stas

tion vor der Stadt, zum Zweykampf auf: diesen erwartend, Der Charakter des Helden ist ganz verfehlt. Sein vorfich. wird er von einem der alfatischen Gauner todtgeschoffen, der tiges Betragen am Spieltisch, und sein wiederhohltes Geldbors von dem kostbaren Inhalte des Mantelsackes gehört hatte. gen sind mehrmahls getadelt worden; wir fügen noch hinzu, Sein Gegner kömmt früh genug, ihn zu rächen. Bald darauf daß er, als ihn Heriot des verkleideten Mädchens wegen, frag. verheirathet er sich mit Miß Ramsay, für die der König eine te, welches man bey ihm im Gefängniß gefunden, diesem gebührende Ahnentafel findet, und an deren Hochzeit Mahl gelegentlich mit kalter, erfindungsreicher Gegenwart des Gei er sich herabläßt, den Vorsiß einzunehmen, während Richard stes, eine falsche Geschichte aufbindet, welche nicht an den Moniplies, die heroische Tochter eines Elsaßer. Unglücklichen hochsinnigen Sohn eines streng puritanischen schottischen Freys heirathet, und auf eine charakteristische Weise von dem guts herrn erinnert. müthigen Monarchen zum Ritter geschlagen wird.

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Dieß sind die vorzüglichsten Fehler des Buches; man sieht, Nigels Schicksale stehen, nach unserem Urtheile, an Geist daß ste bedeutend sind. Seine großen Verdienste brauchen wir und Interesse unter Ivanhoe, Kenilworth und andern frühern nicht aufzuzählen. Sie umfaffen alles, wogegen wir nichts be Romanen desselben Verfassers; und dennoch ziehen viele Leser sonderes eingewendet haben.

dagegen höchst überflüßig.

Miscellen..

Dr. Adrian *).

jene allen diesen Werken vor, und dieß aus denselben Grün- Die Übersehung des Herrn v. Halem hat den Vorzug einer den, die uns bewegen, fie unter dieselben zu stellen. Diese geschmackvollen und treuen Kopie, mit der man sich im Noth. Gründe sind: 1) Die Seene ist London; folglich fehlt das In- falle behelfen kann. Das Colorit der Walter Scott'schen Spras tereffe und die Mannigfaltigkeit, entspringend aus den schönen che kann er nicht in die unsrige herübertragen: die Farben Beschreibungen der natürlichen Scenerie; noch mehr aber die sind dort leicht hingehaucht, und jedes Mahl dem bezweckten fchöne Verbindung ihres Ausdrucks mit den Gefühlen der han. Eindruck entsprechend; in der Kopie herrscht nicht selten bedeus delnden Personen, wodurch sich jene früheren Werke auszeichnen. tende Schwerfälligkeit vor; und es gibt auch zuweilen einen 2) Die Charaktere sind den Überlieferungen, der Zeit, in wel ehrbaren Klecks. Die Motto's zu den einzelnen Abschnitten cher sie lebren, fast gänzlich entlehnt, und gehören jener ewis vermissen wir ungern, wegen der sinnreichen Gedanken, die gen und allgemeinen Natur, welche alle Zeiten umfaßt, we sie oft ausdrücken, und wegen der Gedankenfolge, welche niger an, als die in Scotts früheren Romanen. Das große Walter Scott zuweilen daran knüpft. Linda u's Beyspiel wäre Drama jener Zeit, die Briefe uud Memoiren, welche sie uns hier zu beachten gewesen. Manche Note des Überseßers war in Fülle hinterließ, machten jeden aufmerksamen Leser vertraut mit den sie bezeichnenden Eigenthümlichkeiten. Unglücklicher Weise war aber der Geschmack jener Schriftsteller affectirt und phantastisch, und obgleich ihre Darstellungen uns ein hinreiz chend treues Bild von den Sitten und Thorheiten jener Zeit Rembrandt hatte eine sehr geschwäßige Magd. Um geben, so ist es doch ein verzerrtes und übertriebenes Bild, sich einen Zeitvertreib zu machen, mahlte Rembrandt ihr Por. und ihre Charaktere sprechen und handeln, wie lebende Men trät, und stellte es an ein offenes Feaster, aus dem die Magd schen nie thaten. Dieser karikirte Styl ist aber zu sichtbar in mit den Nachbarn ihre gewöhnlichen, oft sehr langen, Cons den Fortunes of Nigel kopirt, und dieß ist so vorherrschend, ferenzen zu halten pflegte. Die Nachbarn wurden wirklich ge= daß die meisten seiner Charaktere, uns eher wie lächerliche täuscht, erzählten Neuigkeiten und erwarteten Neuigkeiten. Da Puppen, denn wie treue Kopien der Gesellschaft irgend einer sie aber endlich bemerkten, daß die Magd dieß Mahl, ges Periode vorkommen. Jeder wird sich unwillig von diesen Masgen ihre Gewohnheit, ganz stumm blieb, strengten sie ihre ken abwenden, der die Natur allein für die Quelle alles natürlichen Interesse hält. 3) Die Theilnahme knüpft sich mehr an Sehkraft besser an, und wurden nun inne, daß sie Meister die Situationen, weniger an Charaktere und Handlung, als Rembrandt zum Besten gehabt hätte. im Ivanhoe u. f. w Der Held ist in den dargestellten Bege= benheiten nicht sowohl thätig oder leidend, als — ein Zu schauer. Er hat eine Geschichte bey Hof, und nun folgen die Beschreibungen der reichen und glänzenden Einzelnheiten, der Eigenheiten und Launen des Königs u. s. m.; er muß eis nen Tag in Whitefriars zubringen, und alle Schrecken und

*) Das Archiv rechnet es sich zur Ehre, für die von nun an immer frequentere Rubrik der Unterhaltungs-Literatur den Herrn Dr. Adrian, geist und gemüthvollen überseher brittischer Meisterwerke, so wie durch seine „Priesterinnen der Isis" und andere vers dienstvolle Forschungen ruhmvoll bekannt, feinen thätigsten Mitars beitern benzählen und vorerst eine vollständige Gallerie aus Walter Scott verheißen zu können. M. S. auch Nr. 38 vom 29. März 1822 über Walter Scott und Lord Byron und über des Ersteren Pirat.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormapr.- Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig.

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für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

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Freytag den 21. März 1823.

”(55)་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་་

suchte er die Lehrkanzel der Pädagogik und Katechetik, an dem im Jahre 1775 von Marien Theresien zu zweckmäßi

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Nefrologe verdienter Böhmen *). 2) Im 15. Avril v. 3. starb zu Prag Alerius Vincenz ger Bildung brauchbarer geist und weltlicher Lehrer neuParzizek, Director der Hauptmusterschule, infulirter errichteten Musier - Institute. Bald wurde ihm Gelegenheit Ehrendomherr und Consistorialrath zu Leitmerik, bischöf- Beweise des guten Erfolgs zu geben, welchen der ange= licher Notar, Mitglied der Oberlausiger gelehrten Gesells strengteste Fleiß hatte, mit dem er sich in dieser Schule für schaft zu Görlitz u. s. w. In ihm verlor Böhmen den Ne- einen neuen Wirkungskreis vorbereitete, als er zum Lehrstor seiner Pädagogen, einen der tüchtigsten und würdigsten amt eines Katecheten an der Pfarrschule ben St. Ägyd be= Schulmänner, die es je hatte. Das: „Laßt die Kleinen rufen wurde. Die rühmliche Art, wie er diesem Amte durch zu mir kommen!" war in das innerste Leben dieses edlen zwey Jahre vorstand, wurde die Veranlassung, daß er in Kinderfreundes verwebt, es offenbarte sich wohlthätig in derselben Eigenschaft an die k. k. Normalschule versetzt wurWort und That. Seinem rastlosen unermüdeten Wirken de, nachdem er früher bereits stellvertretend im Fache der beynahe die Dauer eines halben Jahrhunderts ausfül- Schönschreibung, Geschichts- und Naturkunde den auf Reis lend dankt der Staat die erste eben darum nicht sen befindlichen Lehrer dieser Gegenstände, Franz Steinsky, unwichtigste Bildung so vieler Familienväter, Beams vertrat. Ein bedenklicher Anfall von Bluthusten nöthigte ihn ten und Bürger, die Tüchtigmachung so vieler brauchbaren nach zwey Jahren seiner Stelle zu entsagen. Von diesem Schulmänner, deren sich das Land erfreute, welche er übel geheilt, erhielt der bereits erprobte Schulmann den als Lehrer und Vorbild, theoretisch und praktisch, für ihren Ruf, sich in die im Jahre 1783 in Klattau errichtete schweren Beruf wie ein liebender Vater vorzubereiten wuß- Hauptschule als Organisateur und Director zu begeben. Hier Parzizek wurde am 10. November 1748 zu Prag wirkte der redliche Kinderfreund mit erfahrungsreicher Sachvon bürgerlichen unbemittelten Ältern geboren. Jesuiten kenntniß und unverdrossenem Eifer durch sieben Jahre. Ein waren seine Lehrer in den Humanitätsclaffen und der Logik. verdienstvoller Säemann! Carpent sua poma nepoDie Philosophie studierte er zu 3napm in Mähren, die tes. - Hier ehrte sein Verdienst der Bischof von Budweis Theologie an dem Lycäum zu Brünn und an der Universität durch Verleihung der Würde eines bischöflichen Notars. zu Prag. Seine Lehrer konnten keinen ausgezeichnetern Während seines Aufenthaltes in Klattau trat er in den Schüler wünschen. Als 17jähriger Jüngling legte er im Weltpriesterstand über, weil in dieser Zeit der dortige Do= Dominikanerkloster der Kreisstadt Leitmeriß die Gelübde minikaner - Convent aufgelöst wurde. Ferdinand Kindermann des Predigerordens ab. Diesen folgte nach fünf Jahren die Ritter von Schulstein, Bischof von Leitmerit ein echter Weihe zum Priester zu Prag. In einem Kloster seines Or- Grund- und Schlußstein des böhmischen Normalschulwesens, dens zu Gabel lebte er hier auf dem Beruf seines Stan- dessen Oberleiter er war-empfahl im Jahre 1790 Alexius des als Beichtvater und Bibliothekar durch einige Jahre. Parzizek für den erledigten Plaß eines Directors der PraDie dortige Kirche dankte ihm die Verbesserung ihrer Or: ger Musterschule den großherzigen Kaiser Joseph dem II., gel. Das Predigeramt rief ihn von da nach Prag, wo es ihn durch zwey Jahre beschäftigte. Während dieser Zeit be.

te.

*) M. S. 1) im Nr. 21 und 22.

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als den würdigsten der gleichzeitigen Pädagogen. Die uns vermuthete Anlangung des Decrets, welches ihn zu Klattan an seine neue Bestimmung nach Prag abrief, war eine ehrenvolle Überraschung. Der Mann war für den Plat, der

Plaß für den Mann. Hier trug sein stilles unermüdetes stichel und der Preffe, zum Genuße des Publicums zu überWirken, sein rastloses Streben für jedes Gute und Nügli- geben, welches diese Erscheinungen mit beyfälligem Danke che, durch den langen Zeitraum von drey Jahrzehenden, die aufnahm. Eine zahlreiche aus Gypsabgüssen, bestehende herrlichsten Früchte für das allgemeine Wohl. Im Jahre Münzen - und Medaillen - Sammlung, welche der Verewig1798 war er ein Mitglied der nach Wien zur Ausarbeitung te selbst verfertiget hatte, und wenige Jahre vor seinem eines neuen Schulplans berufenen Studien Commission. Tode, der Privatgesellschaft des böhmischen Museums verehr Sein vielfaches Verdienst fand in der Ernennung zum Ehs te, ist ein Beweis mehr seiner vielseitigen Geschicklichkeit rendomherrn am Leitmerißer - Domcapitel, und in der Wahl und seines Fleißes.

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zum Mitglied der Oberlausißer Gesellschaft der Wissenschaf So wie im Leben jedes ausgezeichneten Menschen, Haß, ten in Görlit beydes 1798 - ehrenvolle Anerkennung. Neid, Verfolgungsgeist, und all das verworfene Gesinde Vier Jahre später wurde er Doctor der Gottesgelahrtheit, ihres Gefolges, ihre schändliche Rolle spielen, so fehlte dies und Director des Privatwaisenhauses bey St. Johann dem se entwürdigende Erscheinung auch nicht in Parzizeks Leben Täufer in Prag. Im Jahre 1811 Decan der theologischen Er verdiente einen tüchtigen Biographen, damit es ein Fakultät. Die Verleihung einer Gehaltszulage jährlich, heller Spiegel für Priester und Schulmänner werde. Es war eine Gnade, mit welcher ihn im Jahre 1812 die Huld folgt mit Weglaffung der unbedeutenderen ein gedrängtes des Monarchen erfreute, und hierdurch seinen kärglichen Verzeichniß der von Parzizek verfaßten und verfertigten, Glücksumständen einen behaglichern Aufschwung verlieh. und im Druck herausgegebenen, wichtigern Schriften, Im Jahre 1816 berechtigte den hochverdienten Schulmann Zeichnungen und musikalischen Compofitionen. (1780 ein Studien Hofcommissionsdecret zum Gebrauch der Religion der Unmündigen, auf katholische Art eingerichtet Infel. Kurz darauf erhielt er auch das goldene Pontifie und vermehrt. Das nähmliche Böhmisch. Versuch kalkreus sammt Kette. Der Leitmerißer Bishof Hurs einer Geschichte Böhmens für den Bürger; nebst angehängdalek ernannte Parzizek 1817 zum Consistorialrath, und ter historischer Erdbeschreibung dieses Landes, zum Gebrau im Jahre darauf, wurde er Eraminator der Bewerber che der Jugend. 1782 Versuch einer kurzgefaßten Weltge um Seelsorgerpfründen in der Erz- Diözes. Verehrt und schichte für Kinder, in Verbindung mit der Erdebeschreis geliebt von so vielen dankbaren Zöglingen, geachtet von bung. 1784 kurzgefaßte Naturgeschichte Böhmens, zum Zeitgenossen des In- und Auslandes, verfolgte er fest Gebrauche der Jugend. 1785, 1786 und 1787 Erklärung das unverrückte Ziel seines nüßlichen Lebens, Belehrung der sonn- und festtäglichen Evangelien in Schulen, zum und Veredlung des kommenden Geschlechts, bis an das Gebrauche der Katecheten. 3 Bände 1788 und 1789 EbenEnde desselben, welches nach einer kurzen Krankheit im 74. dieselbe in böhmischer Sprache. 1790 Villaumes practisches Jahre seines ehrenvollen Greisenalters erfolgte. Handbuch für Schullehrer, ins Böhmische überseßt, unter

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Der Hinübergegangene stand mit mehreren der ausge- dem Titel: Prakticka kniha ruknj pro Vcitele mestskych a zeichnetsten Pädagogen des Auslandes in freundschaftlicher wenkowskych sskol, z nemeckeho gazyka na Czeffinu prželožena. Verbindung. Vorzugsweise müssen hier die Nahmen Nies 1791 Skizze eines rechtschaffenen Schulmannes für anges meyer und Rökl genannt werden. Was letterer in sei. hende Landschullehrer. 1796 über Lehrmethode in Volks ner pädagogischen Reise durch Deutschland schulen, für Präparanden, Katecheten und Lehrer. 1797 (Dillingen 1808) von seinem böhmischen Schulfreunde sagt Ebendasselbe böhmisch, doch im gedrängteren Auszuge. ist ein echtes Bild, in welchem der Mahler die hervorstes 1801 Ausführliche Beschreibung der am 15. November 1800 chendsten Züge seiner Seelenphysiognomie ohne Schmeiches gehaltenen Jubelfeyer der kaiserl. königl. Prager Normal= ley glücklich aufgefaßt hat. schule, nebst einer kurzen 25jährigen Geschichte dieser Schu

Nebst den Hauptgegenstand, für welchen er ein ganzes le. 1863 und 1804 Exhorten für Kinder auf alle Sonn, Leben hinarbeitete, und wodurch er der Stolz seines Va- und Festtage, wie auch auf besondere Schulfeyerlichkeiten terlandes wurde, ,,Vaterländisches Volksschulwesen" des ganzen Jahres. 3 Bände. 1804 Exhorten für Jünglins widmete er die Stunden seiner Muse, dem Studium frem ge, auf besondere Kirchenzeiten und über Kirchen - Ceremo der Sprachen, bildender Künste und der Musik. (In der nien. 1806 und 1807 Erklärung der fonntägigen Episteln in leßtern war der rühmlich bekannte Segert sein Lehrer.) In Schulen, zum Gebrauche der Katecheten. 3 Bände. 1809 allen mit so glücklichen Fortschritten, daß er im Stande Legende der Menschenliebe, oder Beyspiele christlicher Wohls war, die zu gelungenen Zeichnungen und musikalischen thätigkeit gegen die Mitmenschen, aus den Biographien Compositionen gereiften Früchte dieser Stunden, dem Grab- der Heiligen gezogen. 1810 Herrmanns. Unterhaltungen mit

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