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Annales ordinis s. Bened. welche von Ruinart und Martène fortgesetzt wurden.

Mai, Angelo, Kardinal und Bibliothecarius S. R. E. Seine Scriptorum veterum nova collectio e vaticanis codicibus eruta, beginnend mit dem J. 1825 und sein Spicilegium Romanum, so wie die Classici auctores ex vaticanis Codd. seit 1828, sind Fundgruben, die in Bezug der Vaticanischen Schätze oben an stehen. Im Spicilegium findet man unter anderm benützt die Nrn. 399, 479, 520, 577, 1442, 1587, 1654 u. s. w.

Mansi, Johann Dominik, Erzbischof, † 1769. Seine Sanctorum conciliorum nova et amplissima collectio, 1757 begonnen und nach seinem Tode fortgesetzt, enthält vieles aus der bibl. Reg. Ersetzt den Labbé, Harduin und den Nic. Coleti.

Merkl, Professor des deutschen Rechtes in Halle, untersuchte Alles, was sich auf das ältere Recht bezieht; namentlich prüfte er nach Dr. Bethmann's Mittheilung die Nrn. 378, 407, 441, 453, 469, 520, 596, 612, 849, 973, 1049, 1060 u. s. w.

Montfaucon, Bernard, Benediktiner der Congregation von s. Maur. 1741. Nicht nur in seinem Diarium italicum, Paris 1702. 4. und in seiner Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova. Paris 1739. 2 Bände in Folio, sondern auch in der Collectio nova Patrum et Scriptorum graecorum. Paris 1706, 2 Vol. in Fol. und seiner Palaeographia graeca, Paris 1708, fol. findet sich die bibl. Reg. benützt, und doch sagt er noch in seinem Diarium Ital. von den Vaticanischen Sammlungen p. 277: „Non pro voto lustrare omnes codices et evolvere licuit“.

Pertz. Neben Bethmann hat Pertz die bibl. Reg. für Deutschland's alte Rechte und Geschichte am gründlichsten ausgebeutet. Im V. Bande des Archivs der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde beschreibt der gelehrte Herausgeber der Monumenta Germaniae historica medii aevi eine Menge Mss. der bibl. Reg. Viele sind auch im 3. Bande des Archivs angegeben. Ueberhaupt ist das Archiv für Jeden, der die bibl. Reg. benützen will, das unentbehrlichse aus allen bis jetzt angeführten Werken.

Schelstrate, Emanuel, einer der feurigsten Vertheidiger des apostolischen Stuhles, geb. 1649, vom Papst Innozenz XI. der

Vaticanischen Bibliothek zugetheilt, starb 1692 als Domherr von s. Giov. in Later. In seinen Werken über das Konstanzer Konzil und Antiquitas ecclesiae dissertationibus, monumentis ac notis illustrata. Romae. fol. 2 Bände findet sich abgedruckt, was in den Nrn. 229, 232, 238 etc. vorkommt.

Sirmond, Jakob († 1651), war einer der gelehrtesten französischen Jesuiten, welcher unter Baronius seine historischen und antiquarischen Studien in Rom machte; er fand trotz seiner Stellung als Beichtvater Ludwig XIII. Zeit genug, um in 5 Foliobänden zu Paris eine ganze Reihe von historischen und antiquarischen Arbeiten zu publiciren. Die Nr. 191 findet sich in ihm vor.

Surius, Laurenz, Kartheuser († 1578), ein geborner Lübecker und Freund des P. Canisius, benützte für sein Werk: Vitae Sanctorum ab Aloysio Lipomano olim conscriptae mehrere Mss. die später in die bibl. Reg. kamen, so z. B. Nr. 568, obwohl sehr fehlerhaft.

Tosti, Luigi, Benediktiner von Monte Casino, machte für seine Lega italiana eigene Studien in der bibl. Reg. u. s. w. u. s. w. 1)

Dies also die Wenigen von den Vielen, welche aus der bibl. Reg. schöpften, oder deren Werke, wie oben gesagt, sich in ihr wiederfinden. Da ich mir jedoch nach S. 5. d. W. zur Aufgabe stellte in der bibl. Reg. nachzuforschen, was sich hier aus der mährisch-böhmischen Beute noch etwa erhalten hatte, so mögen nun nach Abschluss der allgemeinen die Resultate dieser besonderen Forschungen nachfolgen. Zur leichteren Uebersicht spreche ich A. von Mss. die mit Sicherheit, und B. die mit Wahrscheinlichkeit aus Mähren und Böhmen stammen, und hier wieder von solchen, welche sich ehedem a. in Nicolsburg, b. in Olmütz und c. in Prag befanden, und C. von solchen, welche die böhmisch-mährische Geschichte beleuchten.

1) Ueber die verschiedenen in der bibl. Reg. liegenden Martyrologien ist besonders der Bollandist Soller in dem V. und VI. Tom. der Acta ss. mense Iunii nachzulesen.

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Besondere Forschungen.

A. Handschriften, die mit Sicherheit aus Mähren oder Böhmen

stammen, und zwar:

a. aus Nikolsburg.

1. Cod. Ms. Memb. fol. min. sec. X. Folia 192.

Titel: Quatuor Evangelia cum argumentis capitulorum et Capitulare, sive breviarium Evangeliorum per circulum anni. Sig. Nr. 14.

Auf dem ersten Blatte dieses schönen, vollständigen, ganz unbeschädigten Codex, in welchem nur fol. 82 und 192 der untere drei Finger starke Margo abgeschnitten ist, steht mit einer Schrift des 16. Jahrhunderts folgende Bemerkung: „Iste liber creditur fuisse divi Venceslai, Ducis Boemie: Donatus Augustino: Olomucensi et Brunnensi Preposito: per Collegium sanctorum Cosme et Damiani: in antiqua Boleslevia: ubi per impiissimum Boleslaum fratrem necatus: martirij Lauream victorioso triumpho suscepit".

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Wir haben freilich zur Festsetzung dieser Angabe keine zureichenden Gründe, und müssen uns blos auf die Untersuchung beschränken, ob das ,creditur" irgend eine Wahrscheinlichkeit für sich habe, oder nicht. Nun was die Schrift, welche im ganzen Codex von einer und derselben Hand stammt, und die ganze Anordnung des Codex anbelangt, so widerstreiten beide der Zeit, aus welcher sie stammen sollen, nicht. Die Ermordung des h. Wenzel wird nach der altslovenischen Legende auf Montag den 28. Sept. 935 gesetzt; sollte also unser Codex dem Heiligen angehört haben, so müsste er vor 935 geschrieben worden sein. Und wirklich, wie die Form der lombardischen reineren und festeren Minuskel des Textes und der schönen Uncial in den Ueberschriften, so die Art und Weise der Unterscheidungszeichen (falls man auf selbe Gewicht legen wollte), statt des Komma durchgängig der Punkt, statt diesen häufig ; als Fragzeichen ein eigenes Zeichen etc, tragen durchgängig den Charakter des

10. Jahrhunderts an sich. Auf i steht nirgends ein Punkt, wohl aber auf ý. Die Worte, besonders die Präpositionen, sind häufig in einandergeschrieben; der Dyphtong ae erscheint, doch nicht durchgängig, als e; der Abkürzungen gibt es wenige, und die vorhandenen sind fest und sicher. Die Initialen und Aufschriften, so wie die am oberen Rande fortlaufenden Kolumnentitel: secundum Matheum, secundum Marcum etc. sind roth, oft mit grün und gold, aber ganz kunstlos und sehr einfach verziert; nur die Anfänge der Evangelien in Unicialschrift haben eine Räder- und Schnörkelverzierung zur Seite und tragen Spuren einer einstigen Vergoldung. Die Tinte ist durchgängig schwarz und sitzt fest an dem Pergamente, welches zu der festesten Art, die man im 10. Jahrhunderte antrifft, gehört. Die Linien, 23 auf einer Seite, sind mit einem scharfen Griffel so gezogen, dass immer ein Quaternio als Lage durchpausirt erscheint. Im Margo rechts sind zwischen zwei rothen Linien die Parallelstellen in ähnlichen Werken aus dieser Zeit nichts ungewöhnliches gute zwei Finger breite Margo links ist leergelassen. Die Schrift in der Vita s. Remigii et s. Gendulfi sec. X. wie sie der Codex bibl. Reg. Nr. 561 zeigt, hat mit der dieses Evangeliars die grösste Aehnlichkeit.

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angezeigt; der

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Aber auch der Inhalt dieses Codex widerstreitet nicht dem sec. X. Er enthält die vier Evangelien mit Kapitelanzeigen und dem gewöhnlichen Capitulare Evangeliorum per circulum anni, um zu ersehen, welche Perikope an den Sonn- und Festtagen dem Volke vorgelesen werden solle. Eröffnet ist dieses Evangeliarium fol. 1' mit: Beatissimo Papae (sic) Damaso Hieronymus der gewöhnliche Brief, den auch die Vulgata hat. fol. 3. Incipit Prologus quatuor Evangeliorum eine scharfe, abgegrenzte Uncial, beginnt: Plures fuisse qui evangelia scripserunt. fol. 4. Eusebius Carpiano fratri in domino salutem — Uncial, beginnt: Ammonius quiden Alexandrinus. fol. 5. Hieronymus Damaso Papae. Sciendum et iam ne quis ignoret. fol. 5'. Incipit breviarium eiusdem in 28 Kapiteln; fol. 8'-15. der Kanon, wie gewöhnlich tabellarisch zwischen zwei kunstlos bemalten Säulen. fol. 16 recto leer, verso: In nomine trino divino orditur liber sacri evangelii. Cata

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Matheum

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etwas ganz eigenthümliches, was mir sonst nirgends vorkam, überall wiederholt sich das Wort „secundum" und das „Divino“ steht hier nur als Unicum da. Dass der Schreiber Cata statt secundum nahm, geschah wohl aus keiner anderen Ursache, als blos des Raumersparnisses wegen. fol. 17. Liber generationis IHV XPI. filii David, filii Abraham, nimmt in Uncial geschrieben zwei volle Seiten ein. Diese Einrichtung, wie sie hier bei Matthaeus vorkommt, wiederholt sich auch bei den andern Evangelisten. Aus einer viel späteren Zeit und mit einer vergilbten Tinte stehen in Lucae fol. 102' über den Worten: factum est autem, ut baptizaretur omnis populus" und über den nachfolgenden Liber generationis bis Iesus autem plenus Spiritus sancti regressus est a Iordane, Musiknoten, anzeigend, wie die Perekope im Chore abzusingen sei. fol. 102. Explicit liber Evangeliorum. Incipit Capitulare Evangeliorum per circulum anni. Mit der Nativitas Domini, als dem Jahresanfang, beginnen diese Anzeigen, und enden mit der vigilia nativitatis, worauf fol. 92 die Initia Evangeliorum de diversis causis sich anschliessen.

Schrift also und Inhalt würden gegen das Creditur nicht anstossen, wie aber gewisse historische Bedenken? In der obgesetzten Note wird Augustinus, Olomucensis et Brunnensis praepositus als derjenige genannt, dem dieser Codex von der Kollegiatkirche zu Alt - Bunzlau zum Geschenk gemacht wurde. Dass dieser Augustinus, mit dem Beinamen Käsenbrod, zugleich als Verfasser der Series Episcoporum Olomucensium bekannt, im J. 1513 starb, zeigt sein Denkmal in der Olmützer Metropolitankirche, wo er begraben liegt. Die Note ist aus seiner Zeit; ob von ihm selbst, wage ich nicht zu behaupten ich kenne Augustin's Handschrift nicht. Also vor dem J. 1513 hätte das Kollegiatstift zu Alt - Bunzlau diese kostbare Reliquie verschenkt! Es ist allerdings wahr, dass der h. Wenzel schon auf der Schule zu Budeč sich hingab, „Knigam Slověnskym po slědu popovu“ wie die alslovenische Legende sagt, dass er auch lateinisch, und namentlich die h. Schrift fleissig studierte, wie in der lateinischen Legende, welche Dobrovský in seinen kritischen Versuchen publicirte, in folgenden Worten zu lesen: „crebris sacrisque informa

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