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Gabe es nur diese vier Claffen ähnlicher und gleicher niedern Begriffe und erst der pilosophirenden Welt ist es Wörter, so könnte von einer Verwandtschaft der deutschen vorbehalten, die Kathegorie auszusprechen, zu welcher die Sprache mit der Pohlnischen gar nicht die Rede seyn; verschiedenen coordinirten Begriffe gehören. Um ein Beyo aber es ist noch eine fünfte vorhanden, stärker als die vori. spiel anzuführen, so bemerkt der Deutsche an einem stars gen zusammen, in welcher diese Verwandtschaft eigentlich ken, schnellfließenden Wasser das auffallendste Merkmahl, ihren Sit hat. Sie begreift alle diejenigen Wörter, von nähmlich eben das des starken schnellen Fließens. Bald aber denen sich vernünftigerweise nicht annehmen läßt, daß sie bemerkt er dasselbe an dem starken Winde. Jenem hat er aus dem Pohlnischen ins Deutsche, noch aus dem Deuts den Nahmen Strom gegeben, für die unsichtbare Luft schen ins Pohlnische übergegangen seyen, kurz, die nicht aber hatte er bis dahin noch gar keinen Nahmen, weil sie die Kennzeichen einer der vier andern Classen an sich tras sich seinen Sinnen nicht aufdrängte und ihm vielmehr der gen und doch in beyden Sprachen vorhanden sind. Diese mit ihr gefüllte Raum als leer erschien. Nun aber zwingt beweisen durch ihre große Menge, daß beyde Sprachen ur. ihn das heftige Strömen der Luft, ihr in diesem Zustande sprünglich nur eine waren, oder mit andern Wörtern, ebenfalls einen Nahmen zu geben. Nannte er das Waffer daß sie Geschwister und einem gemeinschaftlichen Urstamme in diesem Zustande Strom, so nennt er die Luft in demsels entsproffen sind. Diese, beyden Sprachen gemeinschaftlichen ben Zustande Sturm, also im Grunde mit demselben Nahs Wurzelwörter aufzusuchen und die verschiedene Entwick, men und uns ist es erst aufbehalten, den Punct zu erspå. lungsart ihres Sinnes in beyden zu betrachten, ist eine hen, in welchem sich beyde Begriffe vereinigen. Wenn schon fehr anziehende Beschäftigung. Es ist das eigentliche Feld in einer und derfelben Mundart die Benennungen verschies der Etymologie. Ohne Zweifel kann man darin zu weit ge- denartiger Gegenstände aus einer gemeinschaftlichen Wurs hen; man wird es aber so leicht nicht, wenn man mit zel erwachsen sind, so ist dieß noch mehr in verschiedenen einer mehr als ganz oberflächlichen Kenntniß der Sprachen, Mundarten einer Hauptsprache, oder gar in verschiedenen, mit denen man es zu thun hat, ausgerüstet zum Werke aber wenigstens theilweise verwandten Hauptsprachen der fhreitet. Wer diese Ausrüstung in sich fühlt, dürfte eher Fall, wo sich oft ein und dasselbe Wort ohne alle Modis vor dem entgegen gesetzten Fehler, nähmlich von einer zu fication in mehreren von ihnen wieder findet, aber in jeder großen Furchtsamkeit, zu warnen seyn. Man darf es zwar etwas anderes bedeutet, wiewohl diese verschiedenen Bee nicht wagen, ein Wort bis zu dem einfachsten Naturlaute, deutungen sich unter einen Gattungsbegriff zusammen reis aus welchem es sich gestaltet haben kann, verfolgen zu wols hen lassen. Um wieder ein Beyspiel anzuführen, so heißt len, weil dieß, mit Ausnahme derjenigen Wörter, die in dem alten Celtischen, so wie es in Gallien gesprochen hörbare Gegenstände bezeichnen, zu bodenlosen Träume, wurde, Ver, Zris, Fear, der Mann, dasselbe Wort, repen führt, aber man kann und muß bis zu der allgemein, welches im Lateinischen zu vir geworden; on und an aber ften Bedeutung hinaufsteigen, die es als schon gebildetes sind Vergrößerungsendungen, von denen sich die Endung Sprachelement wahrscheinlicher Weise gehabt haben kann. one noch im Italienischen erhalten hat; Veron heißt dems

11. Der robe Mensch erfindet für die Dinge Nahmen, nach ein großer Mann. Diesen Nahmen scheinen häufig welche ursprünglich die am meisten in die Augen fallenden die Kriegsführer bey den Galliern als Titel geführt zu has Merkmahle derselben bezeichnen. Es findet sich aber im weis ben. Die Römer haben ihn Brennus ausgesprochen und tern Fortgange der Sprachbildung, daß dieselben Merk aus Unkunde der Gallischen Sprache für einen Eigennah☛ mahle sich noch an andern Dingen finden, die doch im men gehalten, so wie sich auch erweisen läßt, daß mehrere Übrigen von den ersten sehr verschieden sind; nun erhalten der uns von Cäsar aufbehaltenen Gallischen Nahmen keine diese andern Dinge zwar denselben Nahmen, aber modifis Eigennahmen, sondern Amtstitel waren, als Vergobroziret durch eine Aspiration, durch einen Umlaut oder durch tus, der Richter, Vercingétorix, der Anführer eines Verwechslung derjenigen Consonanten, die nach der Ein besondern Zuges, Vergosillaunus, der Bannerträger. richtung der menschlichen Sprachorgane am meisten zur Die erste Sylbe in den letten Nahmen ist ebenfalls das Verwechslung geeignet sind. Eigentlich sollte nun der erst. obige Ver, Veron, welches an das chinesische Ta - Tschin erfundene Nahme auf den höhern Gattungsbegriff überges (großer Mann) erinnert, das eben so den Eigennahmen tragen werden, aber dieß würde ein philosophisches Bes der höchsten Mandarine zur Bezeichnung ihrer Würde nachwußtseyn voraussehen, welches von dem rohen Naturkinde, geseßt wird, und ist nun wahrscheinlich nichts, als das spätere das die Sprache bildet, nicht erwartet werden kann, es Baron. Dieß bezeichnet im heutigen Deutschen und Franks verbleibt also der erste Nahme ebenfalls einem coordinirten zößchen eine bekannte Standeswürde, außerdem im Deuts

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föhen, etwas Deutscher lautend; nähmlich als Frohn, ter mit Pohlnischen aus der vorbemerkten 5. Claffe fole den Herrn, wovon Frohndienst, Frohnfeste, Frohnleichs gen. Von der großen Menge Wörter beyder Sprachen, nahm, im Spanischen heißt es der Mann schlechtweg, im deren Verwandtschaft auf den ersten Blick ins Auge fällt, Italienischen aber ist es ein Schimpfwort. (barone, ba- follen keine vorkommen. Diese würden nur in ein umfass ronaccio.) sendes Verzeichniß, welches für eine Zeitschrift nicht

Er arz.

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Hierdurch ist gezeigt, daß man sich bey etymologischen net ist, gehören. Hier kommt es nur darauf an, die obie Forschungen durch die verschiedenartige Bedeutung der gen Grundsäße auf einige sich ganz fremd scheinenden WörWörter nicht irre machen laffen darf. Man darf sich nicht ter beyder Sprachen zur Probe anzuwenden. einmahl irre machen lassen, wenn eine Bedeutung der an dern so entgegen gesett ist, daß sie die völlige Negation Die sogenannten grammatischen Endungen, sowohl derselben ausspricht, denn zuweilen ist es die Kathegorie die der Conjugation, als die, vermöge derer aus einem selbst, die das Wort ursprünglich bezeichnet und die also Wurzelwerte andere Redetheile formirt werden, sind urs den höhern Vereinigungspunct der verschiedenen Bedeutun- sprünglich keine nichts bedeutenden Klänge, sondern ebens gen ausmacht. So sind vermuthli gelidus und calidus falls Wurzelwörter, die aber in der Zusammenseßung meis ursprünglich eins und das Deutsche kalt daher mit beyden stens nicht zum Bewußtseyn kommen und deren Eigen. verwandt, wenn es auch in seiner Bedeutung nur mit dem thümlichkeit auch im langen Verlaufe der Sprachenbildung ersten, dem es am wenigsten gleicht, übereinkommt. Eben allmählich verwischt wird. In Betreff der Conjugationsen. sp dürfen entstellende Zusammensetzungen kein Hinderniß dungen kann man sich anschaulich davon überzeugen, wenn seyn, die übereinstimmenden Wurzeln zweyer Wörter zu man das lateinische Zeitwort posse betrachtet, in dessen erkennen. Oft kommt es darauf an, die ursprüngliche ganzer Conjugation die Zusammenstellung der Wurzel pot grammatische Natur einer Form zu erkennen, um das (im Deutschen bod und both, woher Gebot, Bothmäßig. Wurzelwort herausfinden und mit einem andern vergleis keit, im Türkischen pad, woher Pafcha und Padi. Shah) den zu können. So hat man Beyspiele, daß ein ursprüng mit esse deutlich ist. Man betrachte nun pot - eram, liches Hauptwort in einer Sprache ganz verloren geht und potens, pot-ero, pot-ui, in welchem lettern das ein daraus geformtes Bepwort statt desselben zum Haupt- F als eine bloße Aspiration in der Mitte wegfallen muß. worte gestempelt wird und im Gebrauche kommt. Wer sollte Eben so erkennt man auch in der deutschen Sprache noc wohl glauben, daß das deutsche Wort Furcht, oder wie häufig das in der grammatischen Endung liegende zweyte et ehemahls geschrieben wurde Forcht, mit dem Italienis Wurzelwort. Am deutlichsten ist das der Fall in den Haupts schen paura, mit dem es doch nur das einzige r gemein wörtern, die eine Person bezeichnen, insofern sie eine ges þat, ein und dasselbe Wort ist? Und doch ist dem so; wisse Handlung verrichtet, als Schreiber, Fechter, Schneis Forcht ist der Form nach ursprünglich ein Beywort auf der u. dgl. Hier ist die Endung er keinesweges eine nicht cht, wofür man jest ig schreibt, z. B. schlammicht, bedeutende Sylbe, sondern das die Männlichkeit bezeich d. i. schlammig, das alte Hauptwort muß also For gewes nende Er, welches nicht bloß ein Fürwort, sondern in sen seyn, welches in modifizirter Bedeutung noch in den Herr auch ein Hauptwort ist. Nimmt man das er von Wörtern Fahr und Gefahr lebt, dieses For aber ist das jenen Wörtern weg, so bleibt die reine Wurzelsylbe der Englische Fear (die Furcht) und mit diesem läßt sich die Handlung übrig, als Schneider, Schreib er. Das er Verwandtschaft des Französischen peur und Italienischen in dieser Endungsform lautet in mehreren deutschen Mundpaura niet verkennen. Eben so haben die Italiener das arten ar, z. B. im Holländischen (aer), und eben so lous Lateinische dies, der Tog für den gewöhnlichen Gebrauch tet die Endung in den Slavischen Sprachen, im Pohl. gang beseitigt und dafür das daraus gebildete Beywort di- nischen aber arz, weil der Pohle das r überhaupt nicht urnum (scil. tempus) angenommen, woraus sie im Laufe ohne einen hinzugefügten sanften Zischlaut auszusprechen der Zeiten giorno (nach deutscher Aussprache ungefähr liebt. (Die pohlnische Aussprache des z entspricht der dest Dfchiorno) die Franzosen aber jour gemacht haben. Wer Französischen j.) So hat der Pohle pisarz, der Schreiber, wird aber auf den ersten Blick eine Verwandtschaft zwischen lekarz, der Arzt, mlynarz, der Müller und viele andere, dies und jour finden? woben immer bloß das Wurzelwort der Handlung mit arz

III. Dieß mag zur Andeutung der etymologischen zusammengesett wird. Zwar sind manche aus dem Lateini Grundfäße des Verfassers genug sepn. Jest soll zur Probe schen in das. Pohlnische übergegangene Wörter auf arius der Nachweis der Verwandtschaft. einiger deutschen Wöre eben so abgekürzt und . B. aus Commissarius Kom-

Kert Król.

missarz gemacht und man könnte daher auf den Einfall ferrum hierro, aut filius hijo gemachts- und so isl kommen, daß diese Endung aus dem Lateinischen entlehnt auch im Pohlnischen herszt das h in die Stelle deß f grá fey, aber eine Ursprache, wie die Pohlnische, kann so treten. Herszt heißt auch ein Oberhaupt, ein Anführer» wesentliche Formen nicht erst aus dem Lateinischen, wel. aber mehr in einem schlimmen Sinn, ein Rådelsführer. ches vor Einführung des Christenthums nach dem Römis fchen Ritus in Pohlen keinen Einfluß auf sie ausgeübt hat, Das im Hochdeutschen von seiner alten Würde so hers entlehnt þaden, vielmehr ist wohl kein Zweifel, daß es abgesunkene Wort Kerl ist eins mit dem Nahmen Carl die Urverwandtschaft der pohlnischen Sprache mit der Deuts (Carolus) und bedeutet ursprünglich einen ausgezeichneten fchen ist, die uns aus dem Übereinkommen der Endungen Mann, einen Helden, ein Stamm Oberhaupt. In Schwes er und arz anspricht. den bezeichnet Jarl noch eine hohe Würde, im Englischen Earl ebenfalls. Das Pohlnische Król, der König, Russisch

Leib. Chleb.

Der höhere Gattungsbegriff von Leib scheint eine Korol, Böhmisch Kral, ist offenbar dasselbe Wort. aus gleichartigen Bestandtheilen bestehen. Sie suchy. be kompacte Masse zu seyn, denn in diesem vereis Suchy beißt zwar nicht krank, sondern dürr, trocken, nigen sich die verschiedenen Bedeutungen dieses deutschen aber siech mag anfänglich wohl dasselbe bedeutet haben, Wortes und so erinnert es auch an das verwandte lateinis und, weil trockene Hiße das gewöhnlichste Merkmahl eines sche gleba, so wie an kleben. Laib heißt, vom Brote Krankheitszustandes ist, auf den Begriff von krank übers gebraucht, nicht ein abgeschnittenes Stück Brot, sondern getragen worden seyn. Krank heißt im Englischen sick, ein ganzer gebackener Brotkuchen. Man sagt ein Laib Bros dieß kommt aber wieder mit dem Lateinischen siceus, tes, aber man braucht auch Laib ohne diesen Zusak. So (trocken) überein, wodurch sich der Zirkel schließt.. kommt es mit chleb, welches Brot heißt, überein. Jm Holi Kloda. Pohlaischen braucht man zwar für eine einzelne Brotkuchen

Kloda, im Ruffischen Koloda, im Böhmischen Klabochen und chleb beißt nur das Brot überhaupt, diese da, heißt ein gefällter Baumstamm, ein Klot, und hat geringe Abweichung kann aber die Anerkennung der Ver- noch manche abgeleitete Nebenbedeutungen, Kloß aber ist wandtschaft ven Laib und Chleb nicht hindern. Wer sie das deutsche Wort, welches ihm zunächst etymologisch ents noch bezweifelt, den mag die Bitte „Unser tägliches Brot spricht. Aus der böhmischen Form ist der Nahme der Stads gib uns heute" im Baterunser beym Ulphilas überzeugen. Glaß gemacht. Sie heißt im Böhmischen Kladzko und Sie lautet in der ältesten gothischen Sprache also: alle Böhmisch sprechenden Einwohner der Grafschaft wise

Erst Fürst Herszt.

Hlaif unsarann, thana finteinan, gif uns himmadas sen, daß die Stadt von einem Kloge genannt sey, wor ga. Hier fließt das Hlaif ganz mit dem Slavischen chleb von sie noch ein, dem Verfasser entfallenes Geschichtchen zu zusammen, wenn man die andern Slavischen Mundarten erzählen wissen. Denselben Nahmen führen noch andere annimmt, die, wo der Pohle ch bat, immer nur h seßen. Ortschaften in slavischen Ländern, z. B. die an der Ecks Auch dient der Umstand zur Bestätigung, daß die meisten grânze der Moldau, der Walachey und Bessarabiens lies Jayrischen Slaven das Brot Kruh nennen. Dieß ist das gende Festungen Galacz. Holz aber ist wieder mit Klog Pohlnische Kruch welches ebenfalls eine Maße, ein Stück einerley, denn lo und ol werden in allen Sprachen häufig bedeutet. verwechselt und eben so die ohnehin wenig verschiedenen Buchstaben k und g, desgleichen diese beyden mit h. Lege Erst und Fürst ist ohne Zweifel ursprünglich ein teres kommt ganz besonders in den slavischen Sprachen vor Wort. Die Aspiration Fist nicht wesentlich, auch beißt und wo die Pohlnische g hat, haben ihre Schwestern ges im Englischen der erste, First. Der Ursinn des Worts wöhnlich h, so doß aus gora (ter Berg) hora, aus Bóg scheint etwas über einesgleichen Hervorras (Gott) Boh wird. In der Mitte zwischen Kloß und Holz gendes, die oberste Spise zu seyn, daher auch steht der in dem ehemahls Slavischen Deutschlande einheis der oberste Theil des Daches die Firste oder Förste genannt mische Familiennahme Glog. Auch Galizien hat seinen wird. Das Lateinische arista (die Åhre, auch Spiße über. Nahmen von der Stadt Halicz, welcher Nahme eben das baupt) und das Griechische aploos (aristos, der Beste, was Glatz und Galacz und mit Holz gleichbedeutend zu Vornehmste) scheint auch auf demselben Begriffe zu beru: seyn scheint. Ein waldiges Gebirge am Nordwestende der ben. Die Aspirationen & und H. werden von einer Spra. Grafschaft Glah heißt der Hallatschberg. Ob dasselbe Wort de jur andern häufig verwechselt. So hat der Spanier aus nicht auch in der alten celtischen Sprache vorhanden gewes

fen ist und ob nicht die Nahmen Gael; Gallien, Galater, reyen bezeichnet werden. Tritt das Wasser aber so weit zus ebenfalls auf Wald und Holz deuten, muß dahin gestellt rück, daß bloß feuchter Boden übrig bleibt, so kann eine bleiben. laka, d. i. eine Wiese, daraus werden. Alle drey Wör. ter sind ursprünglich eins, da a und e Nasenlaute sind,

Kirshe Kierz.

Garten Grod.

Grod heißt im Pohlnischen ein Schloß, eine Burg.

IV. Wenn gleich Lucullus die Kirschen aus Pontus die eigentlich der pohlnischen Sprache allein angehören, zuerst nach Italien gebracht haben soll, so ist dieß doch wohl während die andern slavischen Mundarten statt denselben u nur von den edlen füßen Kirschen zu verstehen, denn die haben. Mit Luga ist aber Lauge augenscheinlich verwandt. wilden sauern waren gewiß schon von jeher im größten In den germanisirten Slavenländern Deutschlands Rind Theile von Europa einheimisch. Den Nahmen cerasus außerdem mehrere Verwandte dieses Wortes zurück geblie. brauchen die Deutschen nicht erst von den Römern ange ben, die aber bloße Provinzialismen sind. So nennt man nommen haben, sondern er beweist nur, daß der Baum in der Mark Brandenburg ein Dorfmoor luch, z. B. das in den asiatischen Ursißen der Deutschen und Slaven mit Haveländische Luch und in Schlesien nennt man einen Eleis einem ähnlichen Nahmen genannt worden, als bey dem nen Waffertümpel mit einem Nahmen, der sich mit deuts Deutschen in Europa, welches nicht zu verwundern ist. Die schen Buchstaben gar nicht schreiben läßt, nähmlich Luzn, Wurzelsylbe des Nahmen Kirsche aber bedeutet ein Ges das z wie ein französisches j gesprochen, diese Ausdrücke sträuch, weil die in Europa einheimischen sauren Kirschen gehören aber eigentlich nicht hierher, da sie aus dem Slas auf einem strauchartigen Baume wachsen und kommt mit vischen ins Deutsche übergegangen sind und nicht zu der dem pohlnischen Worte Kierz, welches einen Strauch bes Urverwandtschaft beyder Sprachen gehören. deutet überein. Kierz wird etwa wie Kersch ausgesprochen und es wäre daher am bequemsten, Kirsche und Kersch für einerley Wort zu erklären, dieß würde aber ein arger Feb. Dieses Wort ist allen slavischen Sprachen gemein und lau ler seyn. Das z am Ende des pohlnischen Worts ist nichts tet in den übrigen grad und hrad, im Ruffifchen horod, als der Zischlaut, den der Pohle dem r anzuhängen ge- welches aber die Stadt bedeutet. Mit dem deutschen Garwohnt ist und gehört nicht zur Wurzel, diese ist vielmehr ten ist es durch den Begriff eines eingeschlossenen Plages bloß Ker, wie das Wort auch im Böhmischen wirklich lau. verwandt, auch heißt der Garten selbst im Pohlnischen tet. Der deutsche Nahme aber ist ursprünglich ein von der o-grod. Das deutsche Garten ist aber auch in dem Sinne fowohl slavischen als deutschen Wurzel Ker gebildetes Bey- von Burg, vorhanden, in dem Skandinavischen Asgard wort auf sch, und muß Beere oder Frucht dabey sub- und die Burg (jcht Stadt) Garda am See gleiches Nah. intendirt werden, so daß Kirsche nicht der Strauch, sons mens in Italien wird in den Heldensagen des deutschen dern die Strauchfrucht heißt. Bey den Landleuten an der Mittelalters ebenfalls Garten genannt. Das übrigens Nieder Weichsel und in einigen Gegenden Deutschlands Stargard, Belgrad, Naugard Slavische Nahmen sind, hört man auch wirklich Kesbeern (Kersbeeren) statt Kits von denen ersteres Altenburg, das folgende Weissen - oder schen. Das deutsche Kerlich ist den Wörtern Weidich, auch große Burg und das legte Neuenburg bedeutet, kann Fichtich analog und verhält sich ungefähr zu Ker, wie Ges als allgemein bekannt angenommen werden. strauch zu Strauch. lect Zly.

Wetter Waffer wiatr.

So sehr die Verwandtschaft von schlecht und zly,

Wind und Wetter gehören schon in der Redensart neutr. zle, böse, schlecht, (ausgesprochen fle) in die Au zusammen; man wird es daher nicht sonderbar finden, wenn gen fällt, so kann man sie doch leicht übersehen, wenn der Verfasser das Pohlnische wiatr, der Wind, mit dem man nicht daran denkt, daß bey dem deutschen Worte das deutschen Wetter, English weather, für verwandt an cht bloß Form des Beyworts und Eigenschaftworks ist, nimmt. Das Waffer gehört aber auch eben dahin, wenn also nicht zur Wurzel gehört. auch nicht in seiner Hochdeutschen, so boch in seiner Nies derdeutschen Form Water. Man erinnere sich dabey dess sen, was oben von Strom und Sturm gesagt worden ist. Lauge Laka.

Dolch Dlugi.

Dlugi, lang, lautet in andern slavischen Mundarten dolgi und ist das Griechische doλaxos (dolichos) welches dasselbe bedeutet. Mit diesem aber ist Dolch offenbar ver. Lug, auch luga heißt ein Sumpf. Neben dieser mehr wandt. Lang und kurz sind relative Begriffe und es kann reussischen Form hat die pohlnische Sprache aber auch noch nichts an und für sich lang oder kurz genannt werden. Viel lag und leg, womit mehr oder weniger fumpfige Ländes leicht ist der Dolch in Vergleichung mit einer noch kürzern

Waffe zu seinem Nahmen gekommen. Nannte man doch die Jut: Buche Job sind einige, nicht unintereffante, historische Spontons der Unterofficiere in den frühern Preußischen Aussprüche. Außer dem, was er im Rapitel 26 V. 7 von Heeren, Kurzgewehr, wiewohl sie länger waren, als alle Edelsteinen, Gold und Silber, wie auch von unserem Erdballe übrigen damahls üblichen Waffen, vielleicht in Vergleichung fagte, fpricht er im 28. K. 8. B. von einem Stein, der durch mit den ältern großen Spießen und Hellbarten. die Wärme in Erz verwandelt wird; im 14. K. 3. B. von der Pflanze, welche dem Geruche des Waffers gemäß treiben wird.

Elle ielen.

Telen heißt der Hirsch; beyde Wörter liegen also in Er bemerkte weiter, daß aus den Felsen Wasser und Öhl fließt. ihrer Bedeutung sehr weit von einander ab, doch verschwin. Er spricht im 33. K, 5-g. V. sehr scharfsinnig, über die Bex det das Auffallende, sobald man die dazwischen liegenden gierde zur Freyheit der von uns sogenannten unvernünftigen Verbindungsglieder keunt. Die pohlnische Sprache hat kein Thiere; und im 12. K. 7. 8-9. V. fagt er: frage die Thiere ächtes eigenes Wort, welches mit e anfängt, sondern und sie werden dich belehren: rede zu der Erde und sie wird sezt demselben allemahl ein i vor, so daß aus est-iest aus die antworten. Unter andern fragt er auch: Wer kennt die e'sdz-ie'sdz (effen) wird. Wirklich heißt auch der Hirsch in einigen flavischen Mundarten elen und dieß ist derselbe Schäße des Schnee's?" Nahme, welcher im deutschen Elen, auch Elent lautet und ebenfalls ein zum Hirschengeschlechte gehöriges Thier (Elk, Was man oft den Reisenden und was die Reifenden Uus alcis) bezeichnet. Dieses ist aber, vermuthlich in Verglei dung mit dem Reh oder anderm schwächern Gewilde ähnli. biethen dürfen, davon gibt auch Tavernier ein Beyspiel, den Geschlechts, von seiner Stärke also genannt, denn erzählend wie er einst zu Baroche, ben brittischen Kaufleuten Ellen heißt altdeutsch auch die Kraft und in einer andern, gewesen und indische Gaukler sich erbothen hätten, vor ihm vielleicht nicht abgeleiteten, sondern dem Ursprunge noch ihre Künste zu versuchen. Die erste war, daß sie in einem gro nähern Bedeutung, der Arm, als dasjenige Glied, durch ßen Feuer, eiserne Retten glühend machten, die sie sich, ohne welches sich die Muskelkraft des Mannes vorzüglich äußert. das geringste Zeichen des Schmerzes, um den bloffen Leib wickel Nun liegt der Elle, als Längenmaß, die Idee der Arms- ten. Dann steckten sie ein Stückchen Holz in die Erde, fras länge zu Grunde, weshalb Elle und Arm in mehreren gend, was sie daraus sollten wachsen lassen ? — Tavernier vers Sprachen gleich bedeutend ist. Griechisch heißt der Arm und langte Feigen die Gaukler versprechen es und Einer aus Ellenbogen way, (olen) und eben so der Hirsch im ihnen bedeckt sich mit einem leinernen Tuche, und kauert fünf Russisden. bis sechsmahl nieder. Tavernier, dessen Neugierde auf das Der Verfasser wünscht den Leser nicht zu ermüden und Höchste gestiegen war, näherte sich der Leinwanddecke und ers nimmt daher Anstand, hier weiter mit seinen Vergleichun zählt gefehen zu haben, daß dieser Mensch mit einem Scheer. gen deutscher Wörter mit Pohlnischen fortzufahren. Lieber messer sich ein Stück Fleisch unter der Achsel abschnitt und mit will er sich die Fortseßung auf ein anderes Mahl vorbehal. seinem Blute das in die Erde gesteckte Holz bestrich. Jedesa ten. Die vorstehenden Wörter sind übrigens keineswegs ausgesucht, sondern so niedergeschrieben, wie sie zufällig mahl, wenn er zurück trat, wuchs das Holz vor unsern Augen dem Verfasser einfielen, nur daß er denen vor andern den ein Stück in die Höhe; bey dem dritten Mahle kamen Äste und Vorzug gegeben hat, die am wenigsten mit einander ges 3weige mit Knospen hervor beym vierten Mahle bekam der mein zu haben schienen und die zu den anzichendsten Bes Baum Blätter— beym fünften Mahle fahen wir Blüthen. Dies merkungen Veranlassung gaben. Schließlich kann der Vers ses Schauspiel würde noch länger gewährt haben, wenn nicht faffer nicht umbin, die überzeugung auszusprechen, auf ein englischer Geistlicher daran ein Ärgerniß genommen, den welche ihn seine obwohl wenig umfassende Beschäftigung Baum zerbrochen und erklärt hätte, daß er demjenigen den Ges mit der deutschen und pohlnischen Sprache geführt hat, nuß des Abendmahls versagen werde, welcher noch weiter einen nähmlich, daß die germanischen und slavischen Sprachen Zuschauer bey der Teufeley abgäbe. Die brittischen Kaufleute einander wechselseitig erklären und daß ein jeder deutscher wußten nun nichts anders zu thun, als die Gauller fort zu Literat wenigstens eine der legtern, und zwar eine von den schicken; sie entfernten sich, nachdem sie ein Geschenk von etwa höher gebildeten, sey es nun die Russische, die Pohlnische oder die Böhmische, zu erlernen bemüht seyn sollte, weil 12 Thalern erhalten hatten, sehr zufrieden, und Tavernier er ohne eine solche Kenntniß immer außer Stande bleibt, schrieb nieder, was er gesehen. feine eigene Muttersprache in ihren innersten Elementen zw verstehen und aufzufassen.

Miscellen.

Laube.

Der Raaber Domherr und Erjesuite Paintner bewies in einer eigenen Abhandlung, doß die Luftfahrt nicht den Montgolfiers, sondern schon dem XVI. Jahrhundert ange, höre, aber aus Mangel der Unterstüßung damahls vernach, läßigt worden sey.- Die Dampfschifffahrt ist im Grunde nur ein Folgesag der Luftfahrt.

Alles Obst ist aus dem Morgenlande zu uns gekommen und nicht allein jenes, das bey uns auch jezt noch nur in Treibhäusern gedeiht z. B. die Citronen, Orangen, Granaten u. f. w. Die Eitronen Bamen aus Assyrien oder Medien. Einige Perser brachten sie nach Italien. Virgil spricht davon, wie von einem sehr seltenen Baum und zu Plinius Zeiten konnten die Römer noch nicht einmahl den Samen davon erzies len und erhielten ihn aus andern Ländern.

Der Öhlbaum muß aus einem noch viel wärmeren Lande kommen. Wean wir die heilige Schrift zu Rathe ziehen, wer

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