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XXXIX. Band, 4. Heft.

Abhandlungen.

Joseph von Petrasch. Von Dr. L. Hirzel.

Seite

353

Altdeutsche Predigt auf den heil. Johannes den Täufer. V. Dr. A. Birlinger. 357

Ein Spil von der Urstend Christi. Von Dr. A. Birlinger.
Die Aussprache des deutschen G. Von L. Rudolph.
Ueber die Aussprache des Altfranzösischen. Von G. Michaelis.
Beiträge zur französischen Lexicographie. Von Franz Scholle.

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Beurtheilungen und kurze Anzeigen.
Germania. Herausgeg. von Fr. Pfeiffer. 11. Jahrgang. 3. Heft. (Dr. Sachse.) 437
Germania. Herausgeg. von Fr. Pfeiffer. 11. Jahrgang. 4. Heft. (Dr. Sachse.)
Anzeiger für Kunde der Deutschen Vorzeit. No. 5-8. (Dr. Sachse.).
K. A. Hahn's Mittelhochdeutsche Grammatik. Neu ausgearbeitet von Dr.
Fr. Pfeiffer.

Lehrbuch der mittelhochdeutschen Sprache, für Gymnasien von A. Thurnwald.
Register zu J. Grimm's Deutscher Grammatik von Dr. K. H. Andresen.
Aesthetische Vorträge von A. W. Grube. Erstes und zweites Bändchen.
Der Grossätti aus dem Leberberg. Sammlung von Volksliedern etc. von
Frz. Jos. Schild..

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Ueber die altnordische Philologie im skandinavischen Norden. Ein Vortrag
von Dr. Thd. Möbius. (Dr. Maerkel.)
Alemannisches Büchlein von guter Speise von Dr. A. Birlinger. (Dr. Sachse.) 447-
Ulfilas oder die uns erhaltenen Denkmäler der gothischen Sprache. Bearb.

448

u. herausgeg. von Fr. Ludw. Stamm. (Dr. Sachse.) Heliand. Mit ausführlichem Glossar hrsgeg. von M. Heyne: (Dr. Sachse.) 448 Dictionnaire de la langue française par E. Littré. T. prem. A-H. (Schlegel.) 449 Elementargrammatik der engl. Sprache von Dr. L. Georg. (Dr. Asher.) 459 Dr. E. Kade: Erste Anleitung zum Uebersetzen in's Englische. (A. Benecke.) 461 Dr. Emil Otto: Kleine englische Sprachlehre für Anfänger. (Alb. Benecke) 463

Programmenschau.

Etymologie von Obstnamen. Von H. Oberdieck.

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468

Die französischen Fremdwörter in unserm heutigen Verkehr. Von Dr. Laubert.
Ueber den Kampf der deutschen Sprache gegen fremde Elemente. Von Dir.
Dr. L. Schacht.

468

Ein Hof-Pfalz-Grafen-Diplom Johann Rist's. Von Dir. Dr. O. Frick.
Zur Beurtheilung Klopstock's nach religiösen Gesichtspunkten. Vom Ober-
lehrer O. Natorp.

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Aulegung des Mährchens von der Seele und des Mährchens von der schönen
Lilie. Von Dir. Dr. Hartung.

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471

Ueber Wilhelm von Humboldt. Ein Vortrag von Prof. Dr. J. W. Steiner. 471
De Cypriano mago et martyre Calderonicae tragoediae persona primaria.
Von Prof. Dr. Wilh. Beyschlag.
Montesquieu's Esprit des lois, übersichtl, zsgest. von Oberl. Dr. Hoffmann. 472
Ein Denkstein, gesetzt den Manen des Dichters William Edmondstoune Ay-
toun. Von Dir. Dr. Alex. Schmidt.

Miscellen.
Seite 473 480.

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Joseph von Petrasch.

Zu meinem Befremden thut weder K. Goedeke in seinem vortrefflichen Grundriss des Joseph von Petrasch als Schriftsteller irgend eine Erwähnung, noch haben Koberstein, Gervinus oder Kurz seinen Namen in ihren Werken auch nur vor

übergehend genannt. Und doch besitzen wir von Petrasch ausser zwei Bänden lyrischer Gedichte zwei Bände Lustspiele, von denen der erste nicht weniger als 944, der zweite 684 Seiten umfasst.

Ich erlaube mir im folgenden die Leser auf den über den glänzenderen Erscheinungen seines Jahrhunderts ganz vergessnen Mann kurz wieder aufmerksam zu machen. Meine Hauptquelle dabei ist: (Pelzel,) Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten und Künstler, Prag 1777, dritter Band, p. 185.

Joseph von Petrasch wurde zu Brod an der slawonischen Militärgrenze, wo sein Vater,,Befehlshaber" war, am 19. October 1714 geboren. Zu Olmütz, unter Leitung der Jesuiten, studirte er Philosophie, doctorirte, trieb dann in Löwen Jurisprudenz. Von weiten Reisen zurückgekehrt, nahm er Kriegsdienste und machte als Adjudant des Prinzen Eugen einige Feldzüge am Rheine mit. „Er erhielt eine Compagnie unter dem Daunischen Regimente, da er erst das 17. Jahr seines Alters zurückgelegt hatte." Zu dichten begann er 1734.*) Nach dem Friedensschlusse zwischen Oestreich und Frankreich besuchte er wieder deutsche Universitäten und nach vorübergehendem Aufenthalt zu Olmütz, Griechenland und Italien. Neuerdings nach Mähren

*) Vgl. Gedichte II, 171. Archiv f. n. Sprachen. XXXIX.

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zurückgekehrt, gründete er 1747 die gelehrte Gesellschaft der „Unbekannten,“ die erste deutsche gelehrte Gesellschaft in den östreichischen Erblanden. Im Jahre 1749 wendete man sich von Wien aus an ihn, um den Plan zu einer kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu entwerfen. Der Plan wurde entworfen, die Akademie kam nicht zu Stande. Nachdem die Gesellschaft der Unbekannten eingegangen war, verliess Petrasch Olmütz und zog sich auf sein Gut Neuschloss im Hradischler Kreise zurück. Er war Mitglied der gelehrten Gesellschaften zu Kempten, Altorf und Augsburg; 1758 wurde er der letztern Präsident. Bis an sein Ende vielfach thätig, starb er zu Neuschloss am 15. Mai 1772.

Ich besitze von ihm:

Des Freyherrn | Joseph von Petrasch | sämtliche | Lustspiele, herausgegeben von der deutschen Gesellschaft | zu Altdorf. Erster Theil. | Vignette. |

Nürnberg zu finden bei Carl Fellsecker, 1765. 944 Seiten. 8o.

Enthaltend: Tiefsinn, oder das Geheimnissvolle, in fünf Aufzügen. Das Eiland der Bucklichten, in einem Aufzuge. **) Der Dichter in fünf Aufzügen. Pantoffel oder der übelgerathene Länderreiser, in fünf Aufzügen. Der lächerliche Erforscher, in fünf Aufzügen. Die altvätterische Erziehung, oder der Mensch allezeit einerley, in fünf Aufzügen. ***) Der Redliche, in fünf Aufzügen.

Zweiter Theil. Ebenso. 684 Seiten.

Enthaltend: Der Tag nach der Hochzeit, in fünf Aufzügen. Der Beruf, in fünf Aufzügen. Der Hof der Schauspieler, in fünf Aufzügen. Der Ungefällige, in fünf Aufzügen.

Ferner besitze ich:

*) Den Inhalt dieses Entwurfes theilt ausführlich mit Josef Feil: „Versuche zur Gründung einer Akademie der Wissenschaften unter Maria Theresia" im Wiener Jahrbuch für vaterl. Geschichte, I. Jahrg., Wien, Gerold, 1861. (p. 321 ff).

**) Vgl. zu diesem Stück das gleichnamige und auffallend ähnliche Lustspiel von Lieberkühn im 3. Bande des Theaters der Deutschen, Berlin, Königsberg und Leipzig, 1769.

***) Laut Vorrede bereits im ersten Bande der altdorfischen Bibliothek der schönen Wissenschaften zur Probe abgedruckt.

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Sammlung verschiedner deutscher | Gedichte | eines | SclaI voniers, des Freyherrns | Joseph von Petrasch. Vignette. Erster Theil. Frankfurt und Leipzig, | Im Jahr 1767. — 191 Seiten. 8°.

Zweyter und letzter Theil. Frankf. u. Leipz. Im Jahr 1768. 189 Seiten.

In seinem Verzeichniss der gedruckten Werke des Freiherrn von Petrasch zählt Pelzel die ebenangeführten Drucke nicht mit auf. Möglich indessen, dass mit Nr. 4 „Der Slawonische Dichter" die vor mir liegende Ausgabe der lyrischen Dichtungen gemeint ist. Pelzel und, wie es scheint, auch sein Gewährsmann Wratislaw Monse hatten keine Ausgabe derselben vor sich.

Der dramatischen Werke gedenkt Pelzel in einer andern Ausgabe:

Dreyssig Schauspiele zur Besserung der deutschen Schaubühne. Nürnberg 1765. 8. Drey Bände.

(In oben genannter Ausgabe nur 11 Lustspiele.)

Die übrigen gedruckten Schriften P.'s enthalten keine dichterischen Versuche. Es sind Abhandlungen über verschiedene literarische und historische Gegenstände, nur zum Theil deutsch geschrieben: Petri Cinerii [Peter Asch] Dissertationes litterariae varia hebdomade publicatae, Florens, 1742.

Monatliche Auszüge alter und neuer gelehrten Sachen. Zwey Bände. Olmütz, 1747. 8. Das meiste ist des Petrasch Arbeit, setzt Pelzel zur Angabe dieses Titels hinzu. Ausser einigen Journalartikeln zählt Pelzel in seinen „Abbildungen“ auch noch die ungedruckten Werke des Freiherrn auf. Darunter „die Träume," ein Gedicht nach der Art des Dantes." Nach Petrasch's gedruckten Werken zu schliessen, haben wir es nicht zu bedauern, dass dies Gedicht nicht gedruckt worden ist. Denn seine uns vorliegenden lyrischen Versuche, wie seine Lustspiele, sind vom allergeringsten aesthetischen Werth und erinnern oft an das abgeschmackteste aus dem abgeschmackten 17. Jahrhundert. Mögen die Lustspiele immerhin, wie die altdorfische Gesellschaft versichert,*) auf den Bühnen zu Wien,

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*) Vgl. die Vorrede zu der eben beschriebenen Ausgabe der Lustspiele.

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