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gends gefeßt ist. Von den erstgebornen des Kaisers Rus dolphi L stehet an keinem Der allhier nichts geschrieben, obwohlen die andern alle an ihren Jahrtagen emsig einges tragen seynd.

Daß Hartmannus unser Stiftung solle vollendet ha ben, ist nicht gründlich, sondern sein Herr Bruder Alber tus, der nach seinem Herrn Vattern Kaiser worden. Der hat das mehreste und nach ihm der Fridericus zu unserem Kloster gestiftet. Was Orthen rubet, wissen wir nicht. Zweis felsohne wird er zu Speyer liegen. Er aber Hartmannus ist gestorben den 21, December ohne Jahrzahl. Die zwey junge Herrn Henricus und Rudolphus, die werden unfehle bar unter denen 16 Kaiserl. Prinzen und Prinzessinnen lie. gen. Allein ist es so Schad, daß man so gar kein Nahmen und Jahrzahl geseßet.

In diesem gegenwärtigen Säculo ist erst der gottsel. Erzherzoginn, hernach unseres heiligen Ordens Schwester Euphemia, ihr Brevier verbrunnen, welches auf Pergament geschrieben in rothen Sammet eingebunden war. Die Schwestern zur Gedächtnuß in großen Ehren gehabt.

„Unno 1491 ist dieses Kloster abgebrunnen fammt dem Mayerhof. Anno 1626 ist folches wiederum in Grund ab. gebrunnen, den 29. November Morgens frühe um 6 Uhr an gefangen, ist das Convent allein abgebrunnen."

Wenn ihr mit füßem Zaubermunde
Besingt der jungen Liebe Glück,
Dann fällt ein Schimmer eurer Jugend
Auch in mein altes Herz zurück!

Ein Balsam ist mir eure Laute,
Der mild durch meine Adern dringt:
Denn Lauten ist der Jungfrau Stimme,
Und Himmele Nachhall, was sie singt.

Ja, dent' ich's recht, so schmückt euch leuchtend
Der Schönheit milder Heil'genschein,
Daß sich ein Freyer rühmen dürfte,
Von solcher Brust ersehnt zu seyn!
Glückseelig, wem des Himmels Fügung,
3u eigen spendet eu'ren May:
Wer also pflegt des alten Vaters,
Ist auch dem jungen Gatten treu!

Doch wie Prophetensage, hör' ich
Nun voller eure Lauten weh'n;
Ja, wie mich auch der Neid verfolgte,,
Mein Lied, ich fühl' es, wird besteh'n!
Singt weiter! Euer Zauber ist es,
Der dem Vergessen mich entzieht!
Cingt fort, denn ew'ge Unschuld träufelt
Aus euren Liedern in mein Lied!

Johann Gabriel Seidl.

Die Dynasten von Welisch.
Bon Franz Aloysius Wacet,
Dechant in Kopidlno.

(Fortseßung.)

In diesem Kloster befand sich das einzige Standbild des großen Uhnherrn Rudolph im Umfange des gesammten Kaiserstaates: eine pedestre Statue Rudolphs und seiner Gemahlinn Anna. Bey der Aufhebung erkaufte sie ein meistbiethender Steinmeß und pflasterte damit seinen Thors weg: eines der unzähligen und obendrein noch nicht das ärgste Beyspiel des Vandalismus jener vielposaunten Aufklärungs. periode, in der auch die Rudolphinische Schah- und Wuns derkammer zu Prag, die Archive, von Klein Mariazell und Seissenstein, jene des tausendjährigen Offiach und Arnoldstein mit so vielen andern Überresten deutscher Art und Kunst den Reichsbaronen, die beym Carl IV. in ausgezeichneter unwiderbringlich zu Grunde gingen.

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Milton an feine Töchter.
(Nach Soumet.) -

Singt, Töchter eines alten Dichters,
Dem Nacht der Augen Stern umgraut,
Weckt ihr die stummen Saiten wieder,
Weil ihr den heit'ren' Himmel schaut!
Spielt mir ein Lied von seinen Wundern,
Von Gottes Welt ein Lied mir vor,
Und laff't mein Ohr doch wieder finden,
Was ach! mein Auge längst verlor!

VI. Dynastie.

Die Wartenberge. A. Jeßko v. Wartenberg. Jeßko oder Marquard von Wartenberg war (1360) Oberstburggraf des Königreichs Böhmen, und einer von

Achtung und Gunst standen. *) In einer Urkunde, die Paprocky in seiner Beschreibung des Herrnstandes ange=" führt, and in der die Verdienste der Vorfahrer Marquards um die Herrscher Böhmens angerühmt werden, wird dies fem Baron und seinen Erben ein ganz besonderes Recht querkannt, nähmlich: daß, so oft er auf seinen Gütern,

*) Im Jahre 1360 gab dieser Monarch dem Burggrafen Burks ́ hard zu Magdeburg und Feßko von Wartenberg einen Schein über ihm vorgeliehene 1500 Schock Prager Gros schen, mit dem Versprechen, ihnen diese Summe am künf.. tigen Walburgistage im Schloffe Welisch bezahlen zu lassen. S. Glafey Seite 123 und Pelzels Carl IV. 2. Th. S, 634.

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die an die königlichen Domänen gränzen, eine Jagd ans auf, obwohl fein Kampf gegen diesen unbesieglichen Heiz stellt, er sie auch bis auf die leßtgenannten ausdehnen, und den, so muthig er war, meistens unglücklich ausfiel. auch auf diesen alles Wild frey jagen und fangen könne. So lange Czenek Zizkas Anhänger war, bekämpfte er Ein viel schöneres Denkmahl stiftete sich aber dieser Edel. mit gleicher Wuth, wie diefer furchtbare Krieger, alle mann in unserer Landesgeschichte dadurch, daß er ein gros Feinde der Hussiten. Er war es, der, als der Hauptmann Ber Wohlthäter der Armen war, und fein Vermögen zu Hynek von Czerwenka Hora, kaiserlicher Befehlshaber der ihrer Unterstüßung menschenfreundlich widmete. Öfters Stadt Jaromierz, am St. Stephanṣtage 1420 aus über. wird sein Nahme hierinfalls in den Ernestinischen Stiftungs. triebenem Eifer in die Kirche zu Krezin mit der städtischen büchern belobt. Es ist von ihm auch eine Urkunde (1360) Besoßung eindrang, und dem Taboritenpriester, der eben bekannt, die er auf dem Schloß Welisch ausgestellt hat, das Volk unter beyden Gestalten kommunizirte, den großen und in der eine fromme, zum Seelenheile seiner Väter ge- Kelch aus der Hand nahm, und daraus sein Pferd tränkte, widmete Stiftung auf gewiffe Feldgründe bey Zebin, (ein mit dem hinzugefeßten Spotte: „daß es auch nun sub konischer Berg nächst Gitschin) anweiset. *) Eben er wide utraque fen;" — Czenek war es, der mit dem Zizka am mete auch zum Unterhalte des Pfarrers in Weleschicz (ießt 13. May 1421 die Stadt Jaromierz, nachdem sie sich auf eine Commendatkirche zu Hochwefeli gehörig) eine ganze die Aufforderung des Prager Hauptmanns Wacek (der Bauernhube, auf welcher Urkunde Beneß sein Sohn, und furchtbare „Hrozny” genannt) nicht ergeben wollte, fürchGeßko und Beneß von Wartenberg, Herrn auf Tetschen, terlich stürmte, und die ganze Stadt sammt allen Leibern unterschrieben erscheinen, im Jahre 1361 den 13. Jöns der Erschlagenen verbrannte. *) Hierauf verließ er die

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ner. **) —~ Sowohl Marquard von Wartenberg, als auch Partey der Huffiten, von denen er sich wegen der Wahl jeder Große unseres Landes hatte damahls an dem vortreff. des Kruschina von Lichtenburg zum Generaliffimus in Prag lichen Monarchen Carl das schönste Beyspiel, wie man zurückgesett glaubte, wußte aber zuvor als Burggraf von Unterthanen zu beglücken habe, und zur Ehre der er. Hradschin die Schäße vieler Pragerbürger in seine Hände steren sey es gesagt, sie ahmten es auch nach, und hin zu spielen. Sie brachten sie nähmlich, ihn für ihren treuen terließen deshalb aus ihrer Zeit so manches ehrenwerthe Anhänger haltend, auf das benannte Schloß und vertrau Denkmahl von Frömmigkeit, Milde und Menschenliebe. ten sie seiner Verwahrung. So wie dieß geschah, öffnete B. Ezenek der Ältere von Wartenberg. Czenek dem Feldherrn von Plauen, der Sigmunds Trup.

Auf Marquarden folgte vor dem Jahre 1393 im Bes pen befehligte, heimlich das Thor, übergab ihm das Schloß, siße von Welisch sein Sohn, Czenek der ältere genannt.***) selbst verfügte er sich aber mit allen diesen Schäßen nach Auch er war Oberstburggraf zu Prag, ein edler Patriot, seiner festen Burg Welist. **) Eben darum ward er auch der die Ehre seiner Nation enthusiastisch liebte, die er auch, jest, als royalistisch gesinnt, von Zizka sehr angefeindet, als er sie durch die zu Constanz erfolgte Verbrennung seis verfolgt, und von diesem an seinen Gütern eine schreckliche ner Landsleute Huß und Hieronymus (1415 und 1416) Rache geübt. So hat sich dieser Verwüster im März 1423 verlegt glaubte, mit der Huffitenparten, an die er sich nun mit seinen Horden gegen Welisch gewendet, und es mit anschloß, mit Waffen gerächt hat. Er wird deshalb vom Feuer verheert, ***) welches Schicksal wohl auch seine übriJacobus Jacobaeus maximus Hussitarum antesignanus gen angränzenden Besißungen, als: eseli, Cornici, genannt. ****) Später war er jedoch dieser Partey nicht Kumburg und Bidschow traf. Czenek erlebte nicht das Ente hold, wie ich es in der unten benannten Skizze erwiesen; des Laboritenkrieges, durch welchen unser Böhmen so denn er trat als Gegner gegen Zizka und seine Cohorten schrecklich verheert ward, so sehr er sich nach deffen Beendic

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digung gesehnt, und auch dann in dieser Hinsicht große Opfer gebracht hat. Er starb auf seiner Burg Welisch im Jahre 1425; die damahls wüthende Pest, sagt Balbin, raffte auch ihn dahin. Ihm hat seine schwankende Politik

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****) S. Adaucti Voigtii Acta litteraria, Volum, I., pag. 340. ***) Balbiui lib. cit, pag. 453.

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das Leben nicht wenig verkümmert. Bald war er königlich, und hat durch deren Besiegung den goldenen, lang ersehnbald taboritisch gesinnt, und obwohl er nach dem Ziele ten Frieden, den fein Vater nicht zu erkämpfen vermochte, oller Beffergesinnten gestrebt hatte, konnte er es doch nicht endlich glücklich errungen. Unser Böhmen befand sich das erstreben. Seine Güte gegen seine Unterthanen wird aber mahls in einem Zustande der schrecklichsten Zerrüttung, als von Czerwenka von Weznow und Paprocky ausnehmend Zizkas Nachfolger und Bögling, Procop der kahle, in fele gerühmt, wie ich dieß in der obbemeldten Skizze umstånd, bem furchtbarer noch wüthete, und Alles grausamer noch licher dargestellt habe. *) Zur Zeit Czeneks von Wars verwüstete, als es fein Vorgänger gethan. Adel und Volk tenberg lebten mit ihm mehrere seiner Anverwandten auf waren nun das äußerste zu wagen bereit, um ihr unglücke der Burg Welisch. Die Ernestinischen Stiftungsbücher ge- liches Vaterland von diesem schrecklichen Qualer und Ver. ben beym Jahre 1402 Wenzel von Wartenberg, beym wüster zu befreyen. In dieser bedrängten, sehr kritischen Jahre 1413 Heinrich von Wartenberg, **) und beym Jahre Lage seßte die Nation ein großes Zutrauen in Czenek den 1414 Peter von Wartenberg oder von Welisch an, von jüngeren und seinen Bruder Hinco (Heinrich), deren Edels denen die zwey Ersteren fromme Stiftungen für die Kirs und Heldenmuth sie bereits hinlänglich kannte, und ihn den in Gitschin und Altenburg (auf der Herrschaft Kopidle durch eben dieß Zutrauen jest auszeichnend lohnte, als no) gemacht haben.***) Auch erscheint in unsern Landese sie beyde nebst Alex von Prizmberg zu Gubernatoren des shriften um diese Zeit (1422) ein sogenannter Haffek von Königsreichs ernannte. *) Diese thaten nun alles, um Welisch, den der Stadtrath in Prag im besagten Jahre eine Kriegsmacht aufzustellen, die es mit der Taboritenzum Hauptmanne ernannt þat. Darüber gerieth der berüche Armee aufnehmen könnte; bald begann der edle Kampf, tigte Johann von Seelau, oder Plaubal genannt, in unter den Anführern der ständischen Truppen waren Cen Wuth, drang in die Rathskude ein, und drohte allen kos beyde wackere Söhne; und am 30. May 1434 haben Rothsmännern mit dem Tode. Er wurde aber ohneweiters echter Muth und wahre Vaterlandsliebe für unser Böhmen ergriffen, und im untern Hofe geköpft. †) Das Familiens den schönsten Tag herbeygeführt, als Procop der Große, band dieser Individuen können wir hier nicht genauer bes dieser sieggewohnte Laboritenhauptmann und seine ganze stimmen. Kriegsmacht in den Fluren zwischen Böhmischbrod und Kaurzim den Untergang fand. Ein theures Opfer heischte

C. Czenet der jüngere von Wartenberg. Auf Czenko folgte im Befihe von Welisch sein Sohn, aber dieser herrliche Sieg. Hinco von Wartenberg, des in unsern Landesschriften Czenko der jüngere genannt, auf Welischer Dynasten Bruder, ward in dem blutigen Kampfe den der ritterliche Geist seines Vaters überging, der aber tödlich verwundet. Man brachte ihn von dem Schlachtfelde vom festerem und entschiedenerem Charakter war. ++) Gleich nach Prag, wo er die Woche nach Galli seinen Heldengeist Anfangs erklärte er sich gegen die Orebiten oder Waisen, aufgab. **) Sein Leichnam ward auf die Familienherrschaft wie sich Zizkas Horden nach seinem Hinscheiden benannten,

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Kumburg geführt, und in Gitschin begraben. Lange Zeit ehrte seinen edlen Nahmen folgende Grabschrift: „Dahin= geschieden ist der edle und wohlgeborne Herr Heinrich, Sohn des Czenko von Welisch, ein eifriger Vertreter der Guten, aber ein Rächer der Bösen. So bewies er sich in dem Kampfe der Taboriten und Waisen, die mit Gottes Beystande von den Böhmen besiegt wurden." ***)- Hinco war bereits mit Kunka (Kunegunden) von Lipa, einem eben so edlen als schönen Fräulein, verlobt, und der Sie

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gestag follte auch ihr Vermählungstag feyn. Die Braut, zur Wohnung des Matthäus Legat. Auch diese Kirche wurde niedergebeugt von Schmerz über den vorausgesehenen Vers von dem gemeinschaftlichen Gelde der Gewerken und Knaplust ihres Geliebten, verschied drey Tage vor ihm. In jener pen unterhalten. Der Bau der Kirche kann in kein frühes Welt, wo ewige Treue und seliger Friede liebend sich küf- Jahrhundert hinauf gerückt werden. Schon die Nahmen sen, wurden ihre Geister vermählt. des kaiserlichen Paares, Heinrich und Kunegunde, dessen Czenek der jüngere freçte sich hoch, sein Vaterland Schußes die Kirche sich rühmt, deuten an: daß diese Kirche endlich gerettet zu sehen; nur durch den schmerzlichen Tod erst nachmahls erbauet worden sey, als Heinrich im Jahre seines würdigen Bruders wurde ihm diese Freude getrübt. 1146 und Kunegunde im Jahre 1197 bereits kirchlich ver. Über Böhmen ging nun das so lange umwölkte Gestirn der herrlicht, und der Christenheit als Heilige vorgestellt waren Ruhe und des Glückes wieder auf, in deren Genuße auch und als das Stift Urnoldstein schon über das windische Czenek bis zu seinem Tode (1440) im Besige von Welisch Gailthal seine hirtenamtliche Sorgfalt erstreckte. Die Kirs verblieb. *) Mit ihm ist die Weseler Welische Branche che scheint nach und nach erbaut worden zu seyn. Die Inder Wartenberge, die unter allen übrigen, diesen Baronen schriften weisen auf die Jahre 1505, 1509, 1524. As gehörigen Branchen am lángsten gedauert, erloschen. **) die Übte von Arnoldstein keine Ansprüche an die Kirche Von ihr entlehnen die heutigen Waldsteine ihren Ursprung mehr machten; fing die Villacher Burgherrschaft an, die an die auch Gitschin, so wie das Schloß und die Herrschaft vogteylichen Rechte auszuüben. Welisch, nach der Erlöschung der Wartenbergisch. Welischer Weil im Winter die Windstöße den Schnee so sehr Linie, gelangte, wie es Balbin im oft belobten Gitschiner- anhäufen, daß von St. Florian im Bleyberg nach St. Manuscripte umständlich beschreibt.

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(Die Fortseßung folgt.)

Heinrich im Gerdut kein Zugang offen ist, und beyde völs lig von einander geschieden sind; so konnte ein einziger Priester nicht beyde Kirchen versehen. Das Volk von St.

Die Herrschaften des vormahligen Hochstiftes Bams Heinrich wollte an jedem Sonntage der Messe beywohnen,

berg in Oberkärnthen.

Von Philipp Wonend,
Pfarrer zu St. Martin bey Villach.

(Fortsetzung.)

und berief einen Geistlichen für sich. Dieser lebte ärmlich von den Gaben, die für die Messe dargebracht wurden, bis im Jahre 1786 der Religionsfond des Landes die Besole dung eines Geräuter Pfarrers übernahm.

Die Kirche heil. Geist am vordern Bleyberg verblieb

(1663) Seit dem Jahre 1570 wurde die Kirche St. eine Filial von St. Martin, während jene Capellen im Heinrich im Geräut von dem Geistlichen mitbesorgt, der Thale sich zu Pfarrkirchen erhoben hatten. Die weite Ents fernung von St. Martin, woher das Volk von heiligen auch für die Kirche St. Florian angestellt war. Bis zum Jahre 1570 gehörte diese Kirche zur Arnoldsteiner Stifts, Geist und Kadutschen die geistliche Hülfe empfangen sollte, pfarrey St. Georgen, und selbst die Gerichtsbarkeit des machte es unzufrieden. Als daher der erste Erzbischof von Pfarrers zu St. Martin erstreckte sich bis zum Jahre 1663 Görg, Michael Graf von Attems den Antheil des vormahs ligen Patriarchats von Aquileja in Kärnthen bereište, er.

*) Unter ihm und seinem Vater war Burggraf von Welisch bob er am 21. August 1762 die Filiale zur Kuratkirche, (Castellan, später auch Hauptmann genannt) ein gewisser und bestellte einen Priester, dem zum Unterhalte die Stols Herr Marquard, der in einer Urkunde beym Paprocky als gebühren, ein Deputat von der Kirche, 129 fl. aus dem Zeuge erscheint. Diese Burggrafen hatten, wie bekannt, Vermögen der Pfarrkirche St. Martin, und eine Collec. nicht nur die Aufsicht über die Burg, sondern übten auch tur zugewiesen wurden, die in so vielen Mageln Korns bes die Gerichtsbarkeit über die Herrschaft. Solche Bedienstuns

gen wurden nur freyen Personen oder der kleinen Ritters ftand, als in dem Bezirke Zinsgüter waren. Das kaiserlischaft überlassen; daher der noch jest gebräuchliche Titel che Oberamt der erkauften dambergischen Güter zu Wolfőder Wirhschaftsbeamten: „Verzeny Pan." Unterthanen, berg erklärte am 24. December 1769 die Einsegung eines die damahls Leibeigene waren, hatten zu solchen Civil. Priesters bey der Kirche heiligen Geist, als einen Eingriff diensten selten den Zutritt. in sein Patronatsrecht, und befahl ihn abzurufen. Zu St. **) Omnes lineae Procenum de Wartenberg perierunt, una Martin wurde ein zweyter Kaplan mit den erwähnten Ein. excepta Welischensi, quae a Weselensi (das Gut

Hochweseli zwischen Bidschow und Gitschin) primaria War. Fünften gesezt, der an jedem dritten Sonntage zu heil. tenbergicorum stirpe descendit, a qua Proceres de Wald- Geist den Dienst zu verrichten hatte. stein orti supersunt. Balbin. in Miscill, hist.

Als der Kaiser Joseph II. die verlassenen Gemeinden

im Gebirge bedachte, deren große Entfernung von der thale. Nach der Errichtung des Bisthums Laibach, wozu Mutterkirche als die Ursache ihrer Verwahrlosung angefes der Strich Landes von Villach, bis an den Klagenfurter. ben werden konnte; so wurde im Jahre 1788 ein Curat See, und das Rosenthal gehörte, war meistens der Pfar gefeßt, dessen Gehalt aus dem Religionsfonde ergänzt wurde. rer von St. Jacob und bisweilen jener von St. Nikolai,

Nach der Erscheinung des Toleranz, Ediktes ging ein als Erzpriester, Stellvertreter des Bischofs. Der Lehtëre großer Theil der Insaßen der beschriebenen Pfarreyen St. wird in den alten Urkunden auch Erzpriester von Villach ge. Florian, St. Heinrich, heil. Geist und Arnoldstein zur nannt;-und ist daher von dem Pfarrer der Kirche St. Jas evangelisch. lutherischen Kirche über, und vereinigte sich zu cob wohl zu unterscheiden.

einem Pastorate an der Nötsch.

Eine der beyden Stadtkirchen hatte schon in den früs Die Bergleute, die in den Schächten der innerösters hesten Zeiten einen Erzpriester. In der Urkunde, worin reichischen Gebirge arbeiteten, verehrten unter dem persis der Patriarch Berthold das Patronat der Pfarrey St. schen Nahmen Mythras die Sonne, von welcher das reine Martin dem bambergischen Fürsten Heinrich übergibt, ist Licht ausfließt, dessen die Knappen in ihren unterirdischen der Magister Holward, als Archidiakon unter den Zeugen. Gewölben durch den größten Theil des Lebens entbehren (21. Dec. 1244 zu Villach.) Nicht minder erscheint ein Are mußten, und das ihnen der Schimmer der Talglampe nicht chidiakon Otto von Villach, in dem Schenkungsbriefe, erfegen konnte. Als die heidnische Religion verdrängt wurs worin der bambergische Fürstbischof Berthold das Spital de, konnte der Übergang des Volkes zum Christenthume St. Katharina dem Stifte Grieven überläßt. dadurch befördert werden, daß an die Stelle der anstößi- Nach der Wiedereinführung der katholischen Religion gen heidnischen Gebräuche andere Sagungen eingeführt im Jahre 1600 schien es ein Bedürfniß zu seyn, die höhern wurden, welche die Abschaffung der alten erträglich machten. geistlichen Würden dem Volke anschaulich zu machen, und um Der heiligen Martyrinn Barbara wurde die Ehre zuerkannt das Ansehen des Stellvertreters eines Patriarchen zu erhö die Southeilige der Bergarbeiter zu seyn. Ihr Fest, am hen, wurde der Stadtpfarrer Andreas Ländler im Jahre 4. December wurde einst sehr feyerlich begangen. 1608 zum Probste ernannt. Der Papst Paul V. ertheilte

(1665) Das Erzbisthum Salzburg erstreckte sich von die Erlaubniß, bey einer feyerlichen Veranlassung den bie den Ufern der Isar an jene der Save in Pannonien. Das schöflichen Stab und die Infel zu gebrauchen. Patriarchat von Aquileja begriff einen großen Theil Ita Die bambergische Regierung bewog den Patriarchen liens, die nächsten Länder an den Alpen, bis nach Dale von Aquileja, das Archidiakonat mit der Stadtpfarrey St. matien hinab. Als noch dem Jahre 800 wandernde Bischöfe Jacob für immer zu verbinden. Als der staats kluge Vices in den bekehrten Provinzen ohne Erlaubniß der Oberbischöfe dom, Peter Philipp von Dernbach das Archidiakonat zu Bile sich festseßten, unterwarfen die Lehtern die geistlichen An- lach befestigen half, und den Patriarchen Johann dazu begelegenheiten der weitgestreckten Länder ihrer unmittelbaren wegte, wurde hier nur eine kirchliche Anstalt eingesetzt, Aufsicht. Aber bald wurden sie gewahr, daß sie nicht im die der Erzbischof von Salzburg schon längst über minder Stande seyen, den dringenden Bedürfnissen abzuhelfen, merkwürdige Gegenden gegründet hatte. *)

und das Verworrene zu ordnen. Daher bestellte der Erzbi schof von Salzburg in den ansehnlichen Städten Friesach und Gmünd Erzvrießter und Archidiakonen, und der Pa. triarch von Aquileja gewöhnlich zu Villach und Arnoldstein für Oberkärnthen, und zu Eberndorf für das Jaunthal.. Die Erzpriester waren Stellvertreter der Bischöfe und alle vorkommenden Geschäfte wurden von ihnen, als erster Bes hörde in dem Archidiakonalbezirke abgethan.

Das Archidiakonat des Patriarchen war nicht immer mit der Stadtpfarrey St. Jacob verbunden, sondern es verfahen es auch zuweilen die Pfarrer zu St. Martin, und St. Paternian. Die Aufsicht über die Pfarregen des Gailthals wurde vom Patriarchate fchon im dreyzehnten Sahrhunderte dem Abte von Arnoldstein übergeben. Doch nar auch der Pfarrer zu Egg bisweilen Erzpriester im Gaile

*) Illustrissimo D. Petro Philippo de Dernbach, vice Do
mino Bambergensi Wolfsbergae. Illustrissime et Reveren-
dissime Domine! Illustrissimus D. Comes Martinus Vid-
mann (Graf zu Ortenburg und zu St. Paternian) suis lit-
teris datis Villaci die sexta currentis Augusti mihi signifi-
cat,
quod a Dominatione vestra illustrissima, ultimo loco
Clagenfurti, ei expositum fuerit, excellentissimum Princi-
pem Episcopum Bambergensem stare velie in propósito,
ut ecclesiastici suo episcopatui subditi in hac Diocesi Aqui
lejensi jurisdictionem ecclesiasticam hujus mei Patriarcha-
tus, prout hactenus observatum est, omnino recognoscant;
quod sicuti piam illius Principis voluntatem erga omnipo-
tentis Dei servitium et ecclesiasticam disciplinam maxime
demonstrat, ita etiam fateri libeo, non sine prudenti Do
minationis vestrae illustrissimae consilio hoc provenisse."
Quam plurimas ideo ei ago gratias, ipsamque rogo, ut

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