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Citadelle, und ein Tagebuch fand, worin er seine Geschicke Um den fortlaufenden Faden der Erzählung von den während seines Aufenthalts in Hanti aufgezeichnet hatte. Sitten, Gebräuchen, und der Landesverwaltung der Hays Wahrscheinlich schmeichelte sich der gute Mann mit der Hoff tier nicht zu unterbrechen, wurde bisher meiner Berrich nung ein günstiges Gestirn könne ihn doch einmahl nach tungen und der Resultate meiner naturhistorischen Forschun einem Vaterlande geleiten, und er seinen Mitbürgern durch gen nicht erwähnt. Wir kommen nun darauf. die Mittheilung seiner überstandenen Abenteuer eine abs Alle meine angewandten Bemühungen von Christoph schreckende Warnung geben, wenn ihr Sinn von glän die Erlaubniß zu erhalten, das Innere des von ihm beherrs zenden Aussichten' betäubt, zur Auswanderung noch jener ten Landstriches zu durchstreifen, blieben fruchtlos, ChrJasel lüstern würde. Allein Herr N**** wurde ergriffen, stoph, der wie gesagt, jeden Weißen als einen Kundscafe und im Forte Royale *) in ein scheußliches unterirdisches ter fürchtete, gestattete ihnen bloß das Landhaus Habita Gefängniß geworfen, wo er sein Elend nicht lange übers tion étrangere genannt, von welchem ich anfangs gespree lebte, und wo ihm so manches andere Opfer von Christophs chen habe, als eine Zuflucht besuchen zu dürfen. Hierher zog Grausamkeit vorangegangen war. ich nun, um von da meine Ausflüge zu wagen.. Von diesem Gegenwärtig beherrscht der Präsident Boyer den lan- Orte aus wurden nun verschiedene Streifzüge durch die desstrich, den Christoph usurpirt hatte, er behandelt die Waldungen unternommen. Weißen und Farbigen mit Menschlichkeit, ja sogar mit Auszeichnung, und unterscheidet sich überhaupt durch einen edleren Charakter von jenem seines Vorgängers.

Ein Lied, das nach Christophs Tode im Lande allges mein von den Negern gesungen wurde, drückt den Haß der Haytier gegen ihren Unterdrücker aus, und es mag ihm hier als Pröbchen creolischer Composition ein Pläßchen ge= gönnt seyn. Langsam

Ha-i ha-i Moucher Christ. touit tête a-li

(Die Fortseßung folgt).

Gallerie aus Walter Scott.
Von Dr. Adrian.
(Fortsehung.).

VI.

Peveril of the Peak.

Hier sehen wir uns in die Zeiten der Regierung Carl II. verseßt, die einleitende Erziehung schildert den Zustand Englands während der Periode, wo Carl II. nach der Schlacht bey Worcester nach Frankreich geflohen war, und die Parteyungen der Königlichgesinnten und der Presbyterianer in England und Schottland zu heftigen Scenen Veranlassung gaben. Unsere Geschichte beginnt 1658, da Peveril of the Peak noch in weniger Leser Hand seyn.

Venez, laissez quittez-li Venez, laissez quittez-li Hai, Ha-i bedeutet in der creolischen Mundart eis wird, so werden wir bey der Darlegung des Plans dieses Romans etwas ausführlicher seyn müssen. nen Ausruf der Verwunderung. Gottfried Peveril of the Peak (von dem Gipfel). ift ein wahrer, wenn auch nicht ganz legitimer Abkömmling von

Moucher Christoph! touit tête, ali heißt: Herr Christoph hat sich getödtet.

Venez,

laissez quittez-li will fagen, kommt, Wilhelm dem Eroberer, und lebt, während Cromwells Vor. laffet, verlasset ihn. Der Anfang wird mit voller Stimme fchritten, mit seiner Gattinn auf dem Schloße Martindale in Umständen, welche durch das Übergewicht der Presbyte im ganzen Chor gelungen, bey Venez etc. nehmen die rianer täglich drückender werden. Sein Nachbar ist der Mas Stimmen ab, und das zweyte Mahl wird es nur von einer jor Bridgenorth, wohnend zu Maultraßie Hall, ein Press Stimme piano wiederhohlt, es fehlt jedoch bey diesem Gebyterianer, der Gottfried gegen die Bedrückung der Re sange nicht, an wunderlichen Geberden und Verzuckungen, gierung unterstügt, und einen Theil von des Freyherrn welche die Begeisterung der Sänger ausdrücken sollen. Gütern für eine Summe an sich kauft, die in jener Zeit Nach dieser Mimik fangen dann wieder einige mit und Lage seiner Uneigennüßigkeit Ehre machte, und ihm Fistel, andere mit Baßstimmen ihr Ha-i, Ha-i, da des Ritters Gottfried Dankbarkeit sicherte. Als des Majors Gattinn und Kinder plöhlich wegstarben, und ihm nur eine

capo an.

*) Forte. Royale, ehemahls Forte - Dauphin ist eine kleine Tochter blieb, deren Anblick seinen Kummer, stets mehrte, Stadt. both sich die Gemahlinn des Freyherrn an, Mutterstelle ba

Alicen zu vertreten, uub das Mädchen wird nun mit Julian, dieser Beschimpfung seines Vaters zuvorzukommen. In der
Gottfrieds einzigem Sohne, gemeinschaftlich auf dem Schloß Herberge, in welcher er sich zum ersten Mahle eine kleine
Martindale erzogen.
Raft gönnt, schließt sich ihm eine geheimnißvolle Person

Im Jahre 1660 besteigt Carl II. den Thron Englands, an. Dieser unabweisbare Fremdling, Gaulisse genannt ohne daß Peverils Hoffnungen, als Königlichgesinnter, er- (eigentlich Eduard Christian, Alicens Oheim, ein kalter, füllt würden. Major Bridgenorth und Peveril entzweyen rohentbrannter Bösewicht), begleitet ihn auf der weitern Fich; der Grund dieser Entzweyung ist die Erscheinung der Reise, und führt ihn zu einem seiner Freunde, Smith, Grafinn von Derby zu Martindale, die als Königinn von den wir später als den berüchtigten Kuppler am Hofe Man, Bridgenorths Schwager Christian zum Tod verdammt Carls II. kennen lernen. Julian gelangt endlich in das hatte, und von einer Partey des Hofs verfolgt wird. Peveril Schloß seines Vaters, den er aber schon in den Händen befördert ihre Flucht; sie erreicht die Insel Man, und zahlt der Presbyterianer findet: er versucht das Möglichste, ihn eine Abgabe an England als Buße für jenes Todesurtheil, zu befreyen, und feuert sein Pistol gegen Bridgenorth ab, wird aber vom Major Bridgenorth und seinem Schwager ohne ihn aber zu verwunden; es zeigt sich später, daß Eduard Christian, die Beyde vor Rache gegen die Grä: man die Kugeln aus seinen Pistolen genommen hatte. finn glühen, stets bedroht. Sogleich nach der Entzwepung Gottfried Peveril wird mit seiner Gattinn nach London ab. der Hauser Martindale und Bridgenorth, wird Alice aus geführt, Julian aber läßt der Major nach Maultraßie - Hall dem Hause des Ritters genommen, und verschwindet mit bringen, wo wir bald auch Alice und eine Gesellschaft von Deborah Debbitch, ihrer Amme, man weiß nicht, wohin? Sectikern finden. Julian wird durch die Landleute aus seiEine Reihe von Jahren wird übersprungen, und wir finden nem Gefängniß befreyt, und nimmt auf dem Weg nach Julian, Gottfrieds Sohn, den Helden des Romans, von London seinen frühern Reisegefährten die Papiere ab, wels Reisen mit dem jungen Grafen von Derby zurückgekehrt, che ihm die Gräfinn Derby vertraut, und die ihm genom auf der Insel Man, wohin der Zufall auch Alice geführt men worden waren: zugleich erfährt er hier, daß man Uli« hatte, die mit Deborah eine einsame Wohnung inne hat. cens Reiße für den König bestimmt hatte. Er erreicht Lons Julian findet hier seine Jugendgespielinn wieder, und es er don, wohin man seine Geliebte bringt, die des Herzogs folgt eine gegenseitige zärtliche Zuneigung, deren Glück von Buckingham Sinnlichkeit erregt. Die Pläne dieses ungestört bleibt, obgleich Alicens Vater auf der Insel er. Günstlings scheitern aber an dem Umstande, daß Julian scheint, wohin ihn vorzüglich sein unvertilgbarer Haß ge. durch Fenella's Beyhülfe in die Nähe des Königs kömmt, gen die Gräfinn von Derby führt. Die Liebenden fürchte hier mit Alice zusammentrifft, und nachdem er seiner Auften, getrennt zu werden, allein Bridgenorth fand es seinen träge von der Königinn von Man sich entledigt, für seinen Plänen angemessener, dem Jüngling nicht alle Hoffnung zu Vater mit aller Wärme eines guten Sohnes redet, und nehmen, sondern ihn für sich und seine Unternehmungen zu Alicen aus schmählichen Händen befreyend, mit ihr und gewinnen, das Gewebe der Papistischen Verschwörung beginnt Fenella den königlichen Pallast verläßt. Während sie die nun den Lesern näher gerückt zu werden, und die geheimen Themse entlang gehen, wurden sie von zwey Banditen, Triebfedern werden in Bewegung geseßt. Die Gräfinn yon welche der Herzog von Buckingham gedungen hatte, angeDerby trägt Julian auf, wichtige Papiere nach London zu fallen. Den ersten streckt Julians Schwert zu Boden; Alis überbringen, und wir machen, kurz nach Julians heimli ce aber ist in demselben Augenblick unsichtbar geworden; cher Entfernung von seiner Wohlthäterinn die Bekanntschaft auch nach Fenella sieht sich Julian vergeblich um, darauf eines sylphengleichen Wesens, Nahmens Fenella, welches folgt des Jünglings Verhaftung und Gefangenseßung in als Kammermädchen bey der Gräfinn diente, und sich dem Newgate. Man biethet ihm hier die Freyheit an, wenn Jüngling nun als Gefährtinn aufzudringen bemüht war. Sie er Alicen entsagen will; er verschmäht aber die Freyheit fand wirklich Mittel, sich auf das Schiff zu schleichen, um solchen Preis. Endlich wendet der König seinen Einfluß welches ihn nach England bringen soll, ward aber entdeckt zur Befreyung der Peverils an, welche mit Hudson, dem und zurückgewiesen. Julian segelt ab, und will seiner Bes Zwerge Carls II., das Gefängniß verlassen, auf der Stras stimmung zufolge zu Whitehaven landen, wird aber durch se aber von dem Pöbel angefallen werden. Sie flüchten in ungünstige Winde nach Liverpool geworfen, wo er mit einer ein offen stehendes Haus, wo sie auf den Major Bridge. Parlamentsperson zusammentrifft, deren Auftrag, wie er north und eine Menge Puritaner stoßen, deren verrätheris erfährt, darin besteht, daß er Julians Vater, als Theil- sche Absichten ihnen alsbald klar werden. Der Herzog von nehmer an der Pavistischen Verschwörung, auf Martindale Buckingham wurde durch Eduard Christian in diese Vers verhaften soll. Julian segt seine Reise schleunig fort, um schwörung verflochten, und die bevorstehende Nacht war bes

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stimmt, sich der Person des Königs zu versichern. Der Seine Familie lebte in dieser Zwischenzeit unter Anvers Zwerg entdeckt die Verschwörung zuerst, und man trifft wandten in Zerbst. Die Stadt hatte außerordentlich gelitalle Maßregeln, die Plane der Verräther zu vereiteln. ten, das Schauspielhaus war abgebrannt, der empfindlichste Buckingham erhält Verzeihung, und die übrigen werden Mangel lastete auf den Einwohnern, selbst auf der Hausverbannt. Julian und Alice werden vermählt, und die Gü- haltung des Churfürsten. Eine so schwere und allgemeine Bes ter von Martindale und Maultraßie Hall vereinigt. drängniß gewährte für die Wiederherstellung des Theaters die Was historisch an diesem Roman genannt werden kann, schlechtesten Aussichten. Der Churfürst both dessenungeachtet ist zum Theil nur unvollständig gezeichnet. Dahin gehören frengebig die Reitschule als interimistisches Locale und Mate8. B. die Verzweigungen der Verschwörung der katholischen rialien zum Wiederaufbau eines Theaters an, wenn Koch Partey, und deren hauptsächliche Folgen. Glänzend ist das die Direction auf eigene Rechnung führen wollte. Diesem gegen Carls Porträt; seine heitere Gutmüthigkeit, sein schien die Unternehmung bey den zerrütteten Verhältnissen zų umfassender Geist sind in dem schönsten Lichte dargestellt; gefährlich, um sich mit ihr zu befaffen. Ein Belobungsdecret man kann hier sagen, daß Scott diesem Bilde die glücklich erkannte sein Wohlverhalten während jener kritischen Perios ften Momente abgelauert habe, um es nur von der Lichts de in den gnädigsten Ausdrücken an, verbunden, mit einer feite zu schildern. Dem mit der Geschichte von Carl und unerbethenen Entschädigung, die so geringfügig sie an sich seinem-Hofe näher Vertrauten, entgehen die zarten Anz selbst war, durch den Druck der Finanzverlegenheiten einen deutungen, die überall verstreut sind, freylich nicht, und er besondern Werth erhielt. sieht das Gemählde mit seiner Licht und Schattenseite. Wir Unter so ebrenvollen Umständen schied Koch von dem loben es sehr, daß unser Dichter die Orgien dieses durch geliebten Mainz, mit seiner ältesten Tochter Betty dem seine Ausschweifungen auf die Nation höchst nachtheilig Freundschaftsrufe Ifflands folgend, der damahls das chur. wirkenden Regenten mit keuschem Schleyer zu bedecken bes fürstliche Theater in Mannheim mit großem Glück und Ruh. müht war.

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Des Herzogs von Buckingham Charakter und Lebens, me leitete. Vater und Tochter hatten vorher auf der Weis weise scheint uns zu grell gefärbt, seine Umgebungen find marer Bühne im Jahre 1793 mehrere Gastvorstellungen offenbar sehr karrikirt, so wie uns das Gemählde der Erz mit dem entschiedendsten Beyfalle gegeben, in Folge dessen bärmlichkeit, welche dieses Hofleben einschließt, vielfach man Beyde durch vortheilhafte Anträge daselbst festzuhalten überladen scheint. Den Anachronismus, der die über zwans wünschte, worauf sie aber nicht eingingen, indem sie bey zig Jahre im Grabe modernde Gráfinn Derby wieder er. dem damahligen ungewissen Zustande Deutschlands eine grös weckt, hat Scott in seinem Vorwort selbst eingestanden, ßere Sicherheit suchten. Die edelgesinnte Herzoginn, welche so wie er daselbst gesteht, seinen Puritaner zu schwach ge. die Geschichte deutscher Art und Kunst unter ihre empfänge zeichnet zu haben. Julian ist ein liebenswerther Charakter lichsten und edelsten Wohlthäter zählt, war auch bey dieser und seine Geliebte steht Scotts Heldinnen zweyten Ranges vorübergehenden Gelegenheit als Beschüterinn des Talents nicht nach.

(Der Beschluß folgt).

Gallerie feenischer Künstler.

Erstes Bild.

Siegfried Gotthilf Eckart, genannt: Koch, E. P. Hofichauspie ler und Regisseur des Hofburgtheaters.

Von Friedrich Wähner.

(Fortsetung).

aufmerksam und fördernd gewesen; auf ihren ausdrücklichen. Wunsch, ohne jede weitere Vermittelung spielte Koch die obenerwähnten Rollen. Diese Auszeichnung ist um so ges wichtiger, da Goethe an der Spise des weimarischen Theas ters stand, mit dem das launische Glück dem Künstler indeffen keine Zusammenkunft verstatten wollte.

Selten geht das Talent des Vaters auf die Kinder über, diese Bemerkung gilt im Gebiethe der Schauspielkunst fast noch mehr als irgendwo. Tritt aber eine solche geistige Fortpflanzung ein, so gehört sie auch zu den erfreulichsten Erscheinungen; durch sie wird das Familienband auf eine Koch's Hoffnung zählte für die Kunft noch immer eigene höhere Weise gekräftigt, sie öffnet uns lehrreiche, auf Mainz, das damahls von der preußischen Armee belas oft überraschende Blicke in die tiefere verwandtschaftliche Orz gert wurde; er hielt sich deßhalb in der Nähe derselben auf, ganisation der Natur, fie zeigt uns die ungehemmte, forte und zog mit dem Belagerungscorps in die Stadt ein, wo gefeßte Entwickelung einer ausgezeichneten Gabe unter dem er die frühern abgerissenen Verhältnisse mit Hintansehung bildenden Einfluß, und in der stärkenden Nähe einer an jedes andern Engagements wieder anzuknüpfen gedachte, dern derselben Gattung. Auf der Bühne besonders beleidigt

und emport dagegen nichts so sehr als die kastenmäßige durch eine Schaufvieterinn gewinnen müsse, die außer dem: Forterbung des Kunstberufs, ohne wahre hervorstechende Furchtbaren dieses Charakters auch im Stande sey, Des Anlagen; sie ist ein Fluch der meisten größern Theater, demonens Liebe nach zu empfinden.

bey denen das Protectionsunwesen, zuweilen noch begüns ftigt durch die blinde Schwachheit des Publicums, leichter Eingang findet, als auf den kleinern, wo jedes Mitglied mehr auf sich selbst gestellt ist.

(Die Fortsesung folgt),

Anzeiger für Literatur und Kunst.

Wanderung in die Ateliers hiesiger Künst Koch ist auch aus dem Grunde als ein Günstting der Ler. Johann Fridrich Leybold (Salvator. Gasse Kunft zu betrachten, daß seine Virtuofitât in einer unvers Nr. 378), wurde den 18. Junius 1755 zu Stuttgart geboren. geßlichen Tochter, gleichsam wiedergeboren wurde, und Zu seiner frühesten Jugend trat schon die Neigung für die bile durch die erwünschteste Verjüngung seine zurückgelegte Laufs dende Kunst hervor, vorzüglich dadurch, daß er Ales nachzu, bahn von neuem hell aufleuchten ließ. In der Tiefe und machen furchte, was in dieses Fach einschlug. Der Ober- Boss fierer Hafelmayer aus der Ludwigsburger Porzelan - Fas dem Reichthum ihrer schönen Seele, in der Schicklichkeit der brit befah die Arbeiten des Knaben, und da er yn gerade aur Grazie, ihrer Bewegungen; in der ergreifenden schmeicheln, Modelliren eines Kopfes aus eigener Idee antraf, so bossierte. den Gewalt ihrer Stimme, die so zu sagen der laute Aus- er ihm ein liegendes Kind vor, welches er auch bis zu seiner druck von der Harmonie ihres ganzen Daseyn war; in der Wiederkunft, zur großen Zufriedenheit desselben, nachmachte. unwiderstehlichen Beredsamkeit ihrer sanften, einnehmenden Haselmayer forderte hierauf den Vater Leybolds auf, ihn zum Gesichtszüge hatte ihr die Natur das Beste verliehen, was Kunstfache zu verwenden. Einige Monathe darnach kam er zum Hofbildhauer Bauer, der ihm den ersten Unterricht im Hauddem Küustler schnell und wirksam die Herzen der Zeitges zeichnen ertheilte. Als der Knabe nur eine kurze Zeit bey ihm nossen gewinnt, und ihn durch Aufregung sympathetischer war, erfuhr er, daß der regierende Herzog zu Würtemberg den Gefühle auch noch dem Andenken der Nachkommen verges Befehl ertheilet habe, drey Eleven aufzunehmen, die in der genwärtigt und empfiehlt. Zu einer so glänzenden Ausstat- Stuccatur- und Bildhauerkanst unterrichtet werden sollen. Da tung kam die verständige Weisung eines klar und gründlich er nun schon einige Vorkenntnisse im Zeichnen hatte, welche deukenden Vaters, die um so tiefern Eindruck machte, je eine gute Anlage verriethen, so nahm man keinen Anstand, stärker sie unmittelbar practisch auch aus seinem musterhaft ihn unter diese beschränkte Zahl aufzunehmen. Von dieser Zeit an erhielt Leybold seine eigentliche Bestimmung zur Kunst. ten Beyspiele zurückstrahlte; sehr glücklich wirkte ferner die Die Akademie der bildenden Kunst war damahls in Ludwigsfrühe Bekanntschaft mit der Bühne und dem Publicum, burg, wo der diensthabende Professor wechselweise auf drey wodurch Leben und Kunst von selbst und zum wechselseitigen Monathe anwesend seyn mußte; die übrigen Professoren wohnVortheil in einander verschmolzen; nicht weniger trug zu ten aber sämmtlich in Stuttgart, und in deren Wohnungen dieser Sicherheit die lebhafte Anerkennung bey, aufstrebenden Talente an verschiedenen Orten von der gro ben Mase, wie von einzelnen ausgezeichneten Personen auf die Solitude, (ein herzogliches Schloß), wo mehrere Pracht. gebäude aufgeführet wurden, zu einem Meister in der Stuc war zu Theil geworden; den entscheidenden Ausschlag gab catur. Kunst, Nahmens Sonnenschein, dem die Verzieendlich die redliche Liebe zur Sache, die wahrhafte Bescheis rungen von Kunstarbeiten in den Zimmern übertragen warendenheit, die aus Uchtung für das Höchste sich so schwer selbst Als Leybold sah, daß es hier bloß auf das Handwerk abgesehen Genüge leistete. Wenn sie das Lustspiel durch ihre sittliche war, und die Eleven nur in der freyen Zeit, und zwar bloß Anmuth veredelte, so milderte sie das Herbe der Tragödie bey Nacht, zeichnen durften, auch für die Zukunft keine weite. ren Aussichten hatten, nach Untiken und nach der Natur zu durch die Töne eines tiefen Gefühls, und stand zwischen Audteren, so fuchte er, besondere da der Gyps ohnehin feiner diesen beyden entgegengesetzten Gattungen im Kreise des Gesundheit sehr nachtheilig war, von da wegzukommen, wozu Naiven durch frische, gehaltene Natürlichkeit wieder in eis sich bald eine schickliche Gelegenheit fand. Der Herzog ließ nähmnem neuen eigenthümlichen Reiße da. Sie erregte in der lich 15 Kinder aus dem Militär. Stande auf gewöhnliche WeiTragödie weniger Schrecken als Mitleid, so lautet das Ur. theil von mehreren Seiten. Das Schrecken, welches Künst. lerinnen auf Kosten der Innigkeit hervorbringen, läuft zu legt auf hohle Eisenfrefferey hinaus, an der sich der große de militärische Pflanzschule genannt, und es ist nicht Haufe erheben mag; die Kenner sind der Meinung, daß zu bezweifeln, daß die Aufnahme der drey ersten Eleven die die höchste tragische Wirkung das eine Lebenselement so noth Hauptveranlassung zu der nachmahligen algemein bekannten wendig als das andere fordere, daß selbst Lady Macbeth hohen Schule war. Auf die öffentliche Erklärung des Herzo,

e dem erhielten die Eleven den Unterricht. Nachdem sie nun im Zeich

nen und Modelliren vorgeschritten waren, kamen sie alle drey.

se unentgeldlich unterrichten, welcher Anstalt die erwähnten drey Eleven im Jahre 1770 zugetheilt wurden, die übrigens zu ih rer Arbeit gingen, wie zuvor; aber statt des Salariums hier Kost, Kleidung und Unterricht erhielten. Diese Lehranstalt wurs

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Bedeutung fey, ihm zu übersenden. Leybold erhielt bald dar= auf das Decret als Sachsen-Coburgscher Hofmahler und Hofkupferstecher, von dessen Vater, dem Herzoge Eraft Fridrich, den 8. Julius 1797 unterzeichnet.

ges, daß er nicht gesonnen sey, Soldaten aus ben Zöglingen Die Kupferstecherschule lieferte Blätter von solchem Gehal zu machen, sondern daß seine Absicht dahin ginge, tüchtige te, daß der Erbprinz von Coburg veranlaßt wurde, an Leybold Männer für den Staat zu bilden, vermehrte sich diese Pflanz zu schreiben, und ihm den Auftrag ertheilte, Alles, was vou fchule immer mehr. Es wurden mehrere geräumige Häuser auf der Solitude dazu verwendet, auch Schlaf-, Speise und Lehr fäle für die Jugend eingerichtet. Ein Jahr später wurden tüchtige Lehrer, mit dem Charakter eines Professors, in den wis. fenschaftlichen Fächern angestellt, die Kunst Akademie in LudAls endlich Earls Hochschule durch den folgenden Regenten wigsburg aufgehoben, und mit dieser militärischen Pflanzschule Herzog Ludwig aufgehoben wurde, so unternahm Leybold den vereiniget. Jeßt bekam sie den Nahmen: Herzogliche Mi, 13. Julius 1798 eine Reise nach Wien, und kam am 15. Aus l i t å r . A k a de mie, und die Zöglinge aus adeligem und bür, gust 1798 hier an. Er beschäftigte sich durch fünf Jahre in den gerlichem Stande vermehrten sich auf 200. U18 Kaiser Joseph vorzüglichsten Häusern Wiens mit Miniatur - Mahlen, ließ aber unter dem Nahmen eines Grafen von Falkenstein zu Stuttgart an- schon im ersten Jahre seines Aufenthaltes in der Residenz seine kam, und die Akademie besuchte, war sie schon an 300 Zöglin zahlreiche Familie kommen. Seine drey Söhne, Carl, Historiens ge stark, und hatte einen fo guten Ruf und eine so treffliche Mahler, Friedrich, Porträt ▪ Mahler in Öhl und Miniatur ; dann Einrichtung, daß ihr der Kaiser das Privilegium einer hohen Gustav, Kupferstecher, die er der Kunst widmete, erhielten Schule ertheilte, und sie wurde endlich Carls Hochschu- durch die k. k. Akademie die erwünschte Gelegenheit, sich ausle genannt. Sie gelangte bald in allen Wissenschafts- und zubilden, so, daß er seinem ältesten Sohne Carl bald die, Kunstzweigen auf eine so hohe Stufe, daß der Kaiser, als er Miniatur - Arbeiten überlassen, und er selbst sich wieder ganz seine Reisen beendiget hatte, den Grafen Kinski auf ein halbes der Kupferstecherkunft widmen konnte. Die bereits vor mehre, Jahr nach Stuttgart sendete, um die Einrichtung derselben zu ren Jahren angefangenen Platten: „Der Tod des Marcus beobachten, und dem Kaiser die Resultate davon bekannt zu Antonius,” und «der Tod des Papirius” wurden beendiget, und machen *). In diesem Institute also wurde Leybold zum Künst» erhielten den verdienten Beyfall. Im Journal général de France ler gebildet. Nachdem er zwey Jahre bey der Stuccatur Kunst (26 novembre 1803) heißt es von demselben: L'artiste célèbre, war, so wählte er, auf Unrathen des damahligen Gallerie Dis qui l'a gravé au burin, est M. Leybold, l'un des plus habiles rectors and Rectors der Kunst - Akademie Guibald, die Mah. graveurs de toute l'Allemagne." Jerey zu seinem Studium.

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Als Leybold bald darauf diese Blätter dem unvergeßlichen

Als der Herzog auch noch die Kupferstecherey in seiner Uras Director Füger zeigte, äußerte er: ob es kein Mittel gäbe, auf demie einzuführen beschloß, ließ er den Pensionär Gotthard eine freyere und schnellere Art Blätter zu liefern, die mehr durch Müller, nachdem er sein Studium in der Kupferstecherkunst Üßen hervor gebracht werden könnten. Leybold machte sich gleich vollendet hatte, von Paris kommen; machte ihn zum Profess anheischig, ihn zu befriedigen, und radierte vier Blätter in for, und gab ihm vom Anfange vier Zöglinge, weil er sich auf Octav, bloß Köpfe, nach ihm, welche die Schreyvogel'sche Kunstmehrere nicht einlassen wete, zum Unterrichte. Die Vorliebe, die Leybold zur Kupferstecherkunst jederzeit hatte, zog ihn so ses war auch die eigentliche Veranlassung, warum ihm in der handlung im Berlage hatte, zu seiner größten Zufriedenheit. Dies an, daß er sich nun, im 21. Jahre seines Alters, entschloß, Folge die Scenen aus der Messiade, zwanzig an der Zahl, sich derselben zu befleißen. Da Leybold den anderen Schülern nach Füger Handzeichnungen, durch den großen Kenner im Zeichnen weit überlegen war, auch sich indessen die Zahl und Kunstschäßer, Herrn Grafen von Fries, welcher der Bederselben bis auf acht vermehrte, so übertrug ihm sein verdienst siger davon ist, in der Original-Größe zu stechen übertragen voller Lehrer unter seiner Leitung den Unterricht seiner Mit - Eles wurden. Man darf die Beendigung dieses Werkes um so siche. wen in den Anfangsgründen der Kupferstecherkunst; ja, als Mül. ler nach Paris berufen wurde, das Porträt Ludwigs des XVI. rer hoffen, als Leybold nun auch seinen Sohn Gustav, der zu stechen, bekam Leybold, bis zu Müllers Wiederkunft, die im Kupferstecherfache gehörig ausgebildet ist, zur Mitarbeitung ganze Leitung dieser Schule. Nachdem Leybold nun sechs Jahre an demselben bestimmte. sich der Kupferstecherkunst gewidmet hatte, und von seinem Leybold hatte bereits sieben Blätter dieser Handzeichnungen Lehrer, der ihn stets wie ein Freund behandelte, gehörig aus, gestochen, als, durch den Tod des Directors Schmußer, 'gebildet war, so wurde er 1782 aus Carls Hochschule, nachdem derselbe am 29. Jänner 1812 zum f. k. Hofkupferstecher, und er 12 Preise in verschiedenen Fächern der Kunst erhalten hatte, am 1. März zum Professor der Kupferstecherschule ernannt wurs mit dem Prädicate eines Hof kupferstechers entlassen. de. Um 4. May des nähmlichen Jahres wurde ihm auch der Er lieferte nun mehrere Blätter, auch zwey zur Galérie du Titel eines k. k. akademischen Rathes verliehen. Duc d'Orleans; mahite nebstbey, vorzüglich für den Hof en miniature, und ward am 14. October 1789 Professor an der genannten Hochschule, um Unterricht im Zeichnen und Model. liren nach der Natur zu geben.

*) Bald darauf wurde die Militär- Ukademie zu Wiener - Neustadt ers richtet.

Es sind also bereits schön über zehn Jahre verflossen, daß Leybold an dieser Schule angestellt ist, und was er als Lehrer wirkte, und noch wirket, werden diejenigen verewigen, die sich seiner Leitung anvertrauten, und wovon schon mehrere in dies sea Blättern besprochen wurden.

Seine Arbeiten als Kupferstecher, (deren mehrere schon oben

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