Obrázky na stránke
PDF
ePub

2012. Dei Greit Piriwatra.

[ocr errors]

... 443

2012 der griechischen Kitche so wenig érfahren, daß sie selbst die : -in Ein Greis zu Leschitj in Jåbär suchtë auf dem Schnee meisten Nahmen der kirchlichen Handlungen verdorben aus. an einem ́Nachmittag die Spur eines Fußses auf und verí sprechen, z. B. Priceschalo statt Pricsechtje (Commünion, folgte ̋ fiès ¿ Als2er· aber auf einem ́Berge`immer weiter forts ·heiliges Abendmàbl) und Navornjak: statt Navora - (Una... · gegangen' war yɛ ohne den Fuchs finden zu können und die phora der griechischen Kirche) sagen. Darüber wird folgende Nachť sich råberte, ging er zurück, um nach Hause zu keh. tragisch komische Anekdote von den Serben erzählt. Miche ren.» Allein es überfiel ihn die kalte Nacht und der Greis rere Herzegower reiseten mit bepackten Pferden (die Herze hatte obhebin ein schwaches Gesicht. Er lenkte deswegen in gower transportiren fast alle Produkte und Waaren zu Pfere einer Weinbergshütte ein. Da er hier kein Feuer hatte, de, nicht auf Wågen), und als sie bey einem Kloster vore entweder weil es ihm an Feuerzeug fehlte bder weil er vor beg ritten, sagte der eine: treibt auch meine Pferde mit;. Kälter nicht Feuer schlagen konnte, ging er noch eine kurze ich gebe ein wenig in das Kloster, um Pricseschalo (ffatt, Zeit in der Hütte herum; und streckte sich dann von Kálte pricseschtje Communion, Abendmahl) und Navornjak ekstarrt; gleich einem Todten nieder. Am andern Morgen (ftatt navora Anaphora) zu nehmen." Als er in die Klo verbreitete sich im Dorfe der Ruf, der Greis sen gestern sterkirche eingetreten war, fing er an zu schreyen: „wo ist auf die Jagd gegangen und irgendwo erfroren. Die Dorfe der, der hier das Pricseschalo und Navornjak gibt? denn Sewohner kamen daher zusammen und gingen ihn aufzusuchen. ich habe keine Zeit zu warten; meine Pferde sind schon Als sie in die Hütte kamen und ihn erfroren, gleich einem weg!" Als ihn die Kalugier -Studenten (Klosterschüler) fa»; · Todten liegend fanden, machten sie ein Feuer an ogen hen und hörten was er sprach, erkannten sie in ihm gleich. ihm die Kleider aus und erwärmten ihn allmählig. Als er einen gemeinen Menschen, der vielleicht nie in 'seinem Le. ein wenig erwärmt zu sich gekommen war, schrie er;'„Wel. ben die Kirche gesehen und communicirt hatte, und nahmen cher von euch, Jünglings, ist jaerst bereingekommen und sich deswegen vor, mit ihm auf eine derbe Weise Kurzweil hat mir den Fuchs fortgebracht?" Wahrscheinlich hatte er zu treiben. Sie führten ihn deswegen in ein Eck und frag. geträumt, daß er den Fuchs gefangen habe. Als man ihn ten ihn, ob er heute schon etwas gegessen habe, da er das gut gewärmt und mit Branntwein gestärkt batte, legte man Pricseschalo nehmen wolle? Er gestand ihnen, daß er ihn auf eine Bahre und brachte ibn ins Dorf. Man er. heute schon etwas mit Uppetit gegessen habe. Die Studens ́zählt', 'daß det Greis als er die Bahre, die er für eine ten sagten ihm hierauf, er folle ein wenig warten, Einer Todtenbahre añsab, erblickt hätte, aufschrie: „Um Gottes. von ihnen brachte nun ein Glas voll scarfen mit Paprila willen! was wollt ihr Leute thun? ich lebe ja noch!" Von (türkischen Pfeffer) gemischten Essigs, bieß den armen Hers der Zeit an hieß man ihn Piriwatra. zegower den Mund aufmachen, und goß ihm Alles hinein, 13. Der sein, einem Monde dargebrachtes Ges mit dem Befehl es zu verschlucken, was dieser auch that. schent wieder stehlende Greis aus Bukowat. Der arme Herzegower hielt sich, als ihn der scharffe Essig

Ein Greis aus dem Dorfe Bukoway in Sirmien ver. und Pfeffer im Munde und Schlunde zu beiffen anfing, den ehrte an einem Abend einem Kalugjer oder Mönche einen Mund mit der Hand und lief wie närrisch durch die Kirche Rafe und Opanken (ferbische Stiefel) und Stahl sie ihm aus davon. Einer von den Studenten wartete aber an der Tbürs Geiz fchon wieder am andern Morgen. Dieß drückt ein mit einem derben Stocke auf ibn und sagte zu ihm: War. ferbisches Epigram fo ́ dus.

Bog da prost starsca iz Bnkovcza,

Koi pisá *) širatz i opanke, ́

Sinotj pisa, a jutroj ukrade!.

Gott verzeihe dem Greise aus Bulowak,,

Der einen Kafe und Opanken dem Mönchè verehrte
Bestern Abends, und heute früh wieder ftahl."

te, daß ich dir auch noch Navornjak gebe! und begleitete ihn, prügelnd, bis zum Kloster hinaus. Als der arme Here zegower, den besonders die Schläge schmerzten, von dem Kloster ein wenig entfernt war, begegnete er einem Manne der mehrere kleine und größere Kinder mit sich führte, und fragte ihn, wohin er gehe? der Mann sagte ihm: er führe die Kinder ins Kloster zum communiciren. Da erwiedertè

14. Pricseschalo (sprich Pritschescale) und Na- der gute mitleidige Herzegower: „Bey Gott, vielleiche

vornjak.

bleibt dir eines von den größern übrig, aber gewiß keines.

Die gemeinen Herjegower **) sind in den Gebräuchen von den übrigen kleinen; und diejenigen, die vom Pri

༑་་་།

Pisat bedeutet: 1. schreiben; 9; brefchreiben, 3. einem
Mönche oder dem Kloster verehren.

**) Einwohner der Herzégomina.

cseschalo übrig bleiben dürften, werden gewiß den Navornjak (der Arme meinte den. Stock) nicht aufhaltem tönnen!!

15. Puschtenitza. "

18. Tjor Pazar (der Handel ab invisis, ungesehen.) Einst rite durch einen dichten Wald ein Student voran Auf den serbischen Märkten handelt man öfters mit und ein Kalugjer oder Mönch hinter ihm. Der Student ges Pferden im Dunkeln, ohne sie recht anzusehen. Man ere langte an einen ihn im Reiten hindernden Zweig (pusch, zählt, daß einer auf den Pferdemarkt ein einäugiges Pferd tenicza) bog ihn vor sich zurück und sagte, ehe er ihn wie. hinführte und es in der Nacht neun Mahl vertauschte, am der ausließ, warnend zu dem Mönche: „Csuvaj so pusch- Morgen aber sah, daß er am Ende dafür ein blindes Pferd tenicze" d. þ. büte dich vor dem zurückgebogenem Zweige. bekommen habe. Ein anderer sah am Morgen, nach mehr. Der Kalugier (Mönch) verstand das Wort Puschtenicza, artigem Pferdetausch bey Nacht, wieder sein anfänglich vers im andern Sinne, von einer Geschiedenen, und sagte: tauschtes Pferd in seinen Hånden. laß sie nur herkommen, wenn sie jung ist!" Kaum batte 19. Ujam (die Müller. Gebühr). er ausgesprochen, als der Zweig (puschtenicza) in über Einer trug einst seinen Waizen in die Mühle, um ihn die Augen traf. ju mahlen. Als er zur Mühle kam und in dem Müller seis 16. Die Grasart Stidak (Caucalis grandi nen Laufpathen erkannte, dachte er bey sich: Wohl mir! bier ist mein Taufpathe, der mir ohne Müller Gebühr Die Gerben nennen die Grasart Caucalis grandi. (Ujam) mahlen wird.” Der Müller aber, der auch seinen Taufe flora (Linn) in ihrer Sprache Stidak (von stid die Scham pathen erkannte, sagte bey sich: Wohl mir, da kommt mein pudor). Dieses Gras þar eine weiße, in der Mitte ein Taufpathe: der wird mir doppelte Müller, Gebühr geben!” wenig röthliche Blüthe. Die serbische Sage berichtet, daß 20. Der vermeinte Herr Csetwetin (Don Das Röthliche in dieser Blüthe einst viel größer war, aber täglich kleiner werde, weil die Scham unter den Menschen immer mehr verschwindet.

flora Linn.)

nerstag.)

[ocr errors]

Ein altes Weib (Baba) welches zur Nachtszeit vor dem Donnerstag spann, ging hinaus, und da sie im Fin. 17. Der König Trojan in Serbien. stern nicht fah, seßte sie sich auf ein junges Rind, welches Auf dem Berge Czer sieht man noch heute die Trams auffprang und die Alte auf sich zu tragen anjing. Die arme mer einer Festung, Trojanovgrad genannt. Hier soll Alte glaubte, dieß sey der auf sie erzürnte Donnerstag, einst nach der Sage der fabelhafte König Trojan gehaust weil sie in der Nacht vor ihm gesponnen hatte und fing an haben, der von solcher Körperbeschaffenheit war, daß er nur zu bitten: „Herr Csetwetin (Donnerstag) laß mich! ich bey Nacht ausgeben konnte, weil er am Tage von der werde dich in Zukunft feyern." Sonne zerschmolzen wäre. En ging stets zur Nachtszeit nach 21. Treffende Antwort eines frierenden und Sirmien zu einer Geliebten. Wenn er in Sirmien angekom Hungerigen Zigeuners. *) men war, so gab man seinen Pferden Haber und wenn sie Mon fragte einen hungerigen und frierenden Bigene diesen verzehrt und die Hähne zu träben angefangen hatten, ners, ob er lieber effen oder sich wärmen wolle? „Ich möchte ging er nach Serbien zurück und kam bis Sonnenaufgang rösten, Herr! „antwortete er auf die ihm gestellte Altero in seine Festung. Einst legte aber der Mann seiner Gelieb. native. ten den Pferden Sand anstatt des Habers vor und schnitt

allen Hähnen die Zungen aus, damit sie nicht krähen könne. Materialien zur Ahnentafel des Schlikischen Hauses ten. Der König wartete immer auf das Hahnengeschrey;

von 1375 bis 1824.

Pretair und Dechant in Kopidlin.
(Fortfehung.),

fragte jedoch endlich, als ihm die Nacht ju lang währte, Bon Franz Aloysius Wacek, bifchöflichen Notar, Se. ben Knecht, ob die Pferde schon den Haber verzehrt hatten was der Knecht verneinte. Indeß brach die Morgenröthe an. Nun schwenkte sich der König auf sein Pferd, um nach Hause zu fliehen, aber auf dem Wege erreicht ihn die Sonne Um der Sonnenwärme auszuweichen, stieg er vom Pferde herab und versteckte sich in einem Heuschober, aber zu seinem Unglücke kam Rindvich herbey und zerstreute das Hea, und or zerschmolz von der Sonnenwärme.

) Gin Wortspiel. Posztenicza bedeutet 1. die Gefchiedene ober Entlassene; 2. den Zweig, den der im dichten, un. wegsamen Walde Reitende vor sich zurückbeugen muß, um nicht am Kopfe getroffen zu werden, und dann ausläßt.

II. Ellenbognische Linie. Weiskirchen, des obbenannten G. Mathaus zweyter Sohn, Hieronymus Solit, Graf zu Passaun und erhielt bey der Theilung der väterlichen Güter Elnbogen, Warmbad und Königsberg, mit welchem die gräflich Schlie tische Ellenbogner Linie beginnt.—Er wird vom Bruschiul deutscher Lebenshauptmann im Königreiche Böhmen ge *) Die Serben erzählen, so wie die Ungeru, eine Menge wigige Austdoten von Bigeunery..

1

10000 445 1000D

schien ihr nicht

nannt, und auch an ihm findet sich die Aussage des Georg Sebaftian Schlil Ansehen war groß, und dedeutend frine Fabricius bewährt, der das gräfliche Haus der Schlike einen Macht. Selbst Luther, der als unberuffener Kirchenres Nährstamm großer und tapferer Männer nennet. *) 216 formator damahls seine Rolle spielte, suchte bey Jbm, als Nach dem Absterben des Königs Mathias von Ungarn der er in einem Gedränge gefonnen war, nach Böhmen zu flies böhmische König Wladislaw II. im Jahre 1491 zum Kö. hen, nach Hülfe und Schuß. Auch Sebastians Ellbogner nige von Ungarn gewählt wurde, und auf die hiervon era Gebieth, liegend an der Gränze von Sachsen und Meißen, haltene Nachricht sogleich mit 10,000 Reitern und 5000 ward von Luthers Irrlehre, die sich in befagten Ländern Fußvolk, die schwarze Legion genannt, dahin eilte, sehr ausbreitete, ergriffen und Sebastian wie es um von diesem Königreiche Besiß zu nehmen, schloß sich mancher gleichzeitige Historiker aussagt, auch der Graf Hieronymus von Schlik diefer wackern Kriegers abhold zu sepn. Aus Erkenntlichkeit dedicirte ihm Luther schaar an. Tapfer vertheidigte er hier die Gerechtsame seines sein Buch wider den König von England, und benennet ihn Königs, als Maximilian der deutsche König, und Albrecht (Christianissimum Laicum) der allerchriftlichsten Layen. des pohlnischen Königs Casimir Sohn, ihm die Krone Une Der an Ihn gerichtete Brief lautet: garns einige Beit streitig machten. Er bestand hier manchen Generoso et Nobili Viro D. Sebastiano Schlik, blutigen Kampf, und opferte auch für Blaslawen in Comiti in Passaun, Domino in Ellbogen, einem beißen Gefecht zwischen Ofen und Gran, auf dem in Christo Majori Martinus Lutherus Ecclesiastes sogenannten ́Schildberg, (1491) sein Leben. **) -Er Wittenbergensis etc.

etc. suo

......

wurde in dem Karmeliterkloster in Wien beygefeßt, und hin.. Haec autem ad te scribo Heros Generose, nt terließ von seiner Gemahlinn, gebornen Frepinn von Belting mihi initium hujus fugae captem apud drey Söhne, Sebastian, Quirin und Albert. - te, qui regnas in Boemiac initio, confiniis GermaGraf Sebastian hatte als Herr von Ellbogen an. niae, ut per te tuamque ditionem procedam in tofangs einen sehr harten Stand. Schon sein Großvater G. tam Boemiam. Rex Laicus scripsit ad ................ suum Mathaus fprach nach dem Jahre 14717 bey einem Wider. Pontificem. Ego quondam miseratione Papae Cleri. stand der Bürger, den Herzog Albert von Sachfen um cus, scribere debui ad Christianissimum Laicum; Hülfe und Schuß an. Sebastian mußte in einem ähnlichen Audio enim te incredibili studio fervere in puram Drange im Jahre 1504 sich ́an Georg Herzog von Sach. Euangelii veritatem, et abominationes et scandala fen wenden. Die Stände Böhmens, damit sehr unzufries ........ undique e tuo Dominio profligari. Macte ben, daß sich die Schlike unter fremden Schuß begeben ha. virtute, clarissime Heros! sic abolebitur oppro ben, ogen mit einem Kriegsherr vor ihre Stadt Ellbogen; brium Boemici nominis etc. Hoc sit initium fugae die Truppen führten an Albert von Kolowrat und Adam von meae, haec spes optimi exempli, quod imitentur Neubaus. Durch gütliche Unterebung würde jedoch alles reliqui Boemiae Heroes et Magistratus et. *) Weil dergeftult abgethan, daß der Sächsische Schuß aufgehoben sich aber mittlerweile Luthers Lage befferte, kam es von dies wurbe, und sowohl der Grundherr als die Stadt sich wie ser vorgehabten Reise ab, er blieb 'in Deutschland zurück. der in den Schuß der Krone Böhmens begaben. (Eodem Im Jahre 1528 that Graf Sebastian, was so viele anno insigni militum, ac precipue ballistarum cur- heldenmüthige Böhmen gethan. Er folgte dem Aufrufe des rulium numero Albertus de Kolowrat, et Adamus Königs Ferdinands 1. nach Ungarn, um für seine Krone de Nowadomo, Ordinum nomine Cubitum (Ellbogen) dieses Reichs, gegen Johann von Zapolya, Fürsten von obsidione cinxerint, propterea quod Schlikii Co. Siebenbürgen, der sie ihm ftreitig machte, zu kämpfen. mites se se una cum urbecula illa Duci Saxoniae 1471 Ferdinand trieb mit seinen wackern Böhmen seinen Nebeng subjecissent, pax per colloquium facta, et Schlikii bubler bald so in die Enge, daß er zum türkischen Kaifer cum Cubito ad Coronam Bohemiae reversi."- Bal. Solyman Zuflucht nehmen und ibn um Schuß bitten mußte. bini Epitome Rerum Bohemic. Lib. V. ***) Des Grafen Aber eben in diesem harten Kampfe endete G. Sebastion *) „Schlikiorum familia nobilis et antique et virorum fortium beldenmüthig sein Leben. alumna." - Fabricil Origines Saxonicae,

Sebastians Bruder Quirin war Ritter des deuts **) Die böhmischen Feldherrn, die für ihren König tapfer fchen Ordens und fiel im Jahre 1498 in einer Schlacht in gefochten, waren: Niclas von Haugwicz, Johann von Pohlen; der andere Bruder Albert war Oberstkämmerer Talmberg, Wenzel von Wratislaw, Peter von Sternberg. des Königreichs Böhmen, und Landvogt der Markgrafschaft ***) Siehe auch Dresseri Prag. p. V. et Dubravii Historiam

Bohemiae lib. 30.

"). Tom. II. Witterb, Cat, fol. 332.

Niederlausių. Im Jahre 1533 trat er seine Herrschaft Ell. Münzrecht, welches diesam, wie wir oben gesehen, der Rais dogen seinem Better Hieronymus, Graf Kaspars (des Stif. fer Siegmund ertheilt hat. Im Dorfe Konradsgrün auf ters der Schlakenwertischen Linie) Sohne gegen die Herrs seiner Herrschaft Schlafenwert entdeckte er reiche Silbera schaften Winteriß und Radenicz ab, und führte vier Jahre minen, richtete alsogleich ein Bergwerk auf, bauete da darauf als Oberst die böhmische Reiterey in dem unglückli. viele und schöne Häuser, und so ward das geringe Dorf chen sogenannten Essetischen Zuge, wo (1537) viele tau: Konradsgrún zu einer ansehnlichen Bergstadt, von deren fend Böhmen in einer Schlacht mit den Türken ihr Leben gewähltem Schußpatrone Joachimsthal genannt. Gerade in eingebüßt haben. Ursache daran war die schändliche Feigheit dem Jahre 1517, als der abtrünnige Luther in der Kirche des obersten Heerführers Johann Kocyan, eines Kroaten, die Unruhen ansing, wurden hier von der ersten Ausbeute der beyin Angriffe der Türken sammt den Ungarn und Öster, an Silberskuffen zweylöthige Münzen geschlagen, nach dem reichern die Flucht ergriff. Die Böhmen und Schlesier Nahmen der Stadt Joachimsthaler, oder nach jenem des wollten lieber sterben als fliehen, und wurden von dem grundberrlichen Besīķers Schlikenthaler, (böhmisch „dolske Feinde alle niedergemacht. *) Von den böhmischen Feldherrn groffi" spåter „tolar¡") genannt. *) Zuvor hießen blieben auf dem Plaze Wenzel von Schwamberg und Peter Münzen von solchem Sorott und Gewicht allgemein nur von Praschin. dicke Grosdan. Den Nahmen Thaler entlehnten sie, wie

Albert war mit der Elisabeth Ungnad, gebornen Gräs ersichtlich ist, von Joachimsthal, und aus ihnen sind dann, finn von Weissenwolf vermählt, mit dessen Enkel Albert II. als die deutschen Kaiser und andere Souveraine dieses Ge. gezeuger von seinem Sohne G. Andreas die Ellenbogner präge nachgeahnt haben, die Reichsthaler entstanden. Die Linie erlosch. Solikenthaler wurden des guten Schrotts und Korns we gen so sehr beliebt, daß man die Auszahlung vieler Sculo.

III. latenwertische Linie.

Diese Linie beginnt mit Grafen Kasvar II. von briefe nur in dieser Münze bedungen, und es gab ihrer hlik, dem dritten Sohne des obbenannten G. Mathaus, eine so große Menge, daß sie, wie Balbin behauptet, und Neffer, des berühmten Staatskanzlers Kasvar 1. — dem ganz Deutschland erfüllten. (Certe unciales illi argentei, bey der Theilung der våterlichen Güter Schlakenwerth, Lich. quos hodiedum Thaler dicimus, primo a Schlikiis tenstadt und Mönigshof zuñiel. — Graf Kafpar II. war in in valle Joachimica cusi Germaniam olim impleve. den Jahren 1503 1505, ¡u welcher Zeit der Bayerische runt. - In tabullario bohemico genealogico. — Krieg wilden Herzog Albrecht von München und dem Diese ältesten Thaler stellen auf der Reversseite den Pfalzgrafen Rupert dauerte, der ein' und dreyßigste Schult. böhmischen Löwen dar mit der Umschrift: Ludovicus heiß zu Nürnberg. Mit seiner Gemahlinn Elisabeth, ge Primus dei Gratia Rex Boemiae - auf der Aversseite bornen Gräfinn von Guttenstein, jeugte er dreyzehn Kin aber den þ. Joachimus, zu deffen beyden Seiten die Buch. der. Vier von seinen Söhnen, die übrigen starben in jar staben S. I. bey den Füffen aber das gräflich Schlidische ter Jugend theilten diesen Ast des gräflich Schlitischen Wappen angebracht sind. Die Randschrift um diesen Heilis Stammes in eben fo viele Nebenzweige. Jbre Nah. gen lautet: Arma Dominorum Slik. Stephan. et Fra men find: Stephan, Hieronymus 11., Lorenz und trum Comitem de Bassano. Heinrich 1.

Der ritterliche Graf Stephan, der für die Emporbrin A. Ein etter Nahme in Böhmens Geschichte ist te gung seines geliebten Joachimsthales so viel geleistet, diente han Split, Graf zu Passaun und Weiskirchen; auch treu und tapfer seinem böhmischen Monarchen, so oft er ward den 24. December 1487 geboren, und erhielt eine es die Wohlfahrt des Landes erheischte. So jog er im treffliche Bildung. Durch feine Begründung des Joachims. Jahre 1526 mit dem König Ludwig nach Ungarn wider die Ihaler Bergwerkes wuchs ungemein fein Reichthum, und Türken, deren Kaiser Solyman mit einem ungeheueren fein Nahme ward in ganz Europa berühmt. (Divitiarum, Heere von 300,000 bis in die Gegend von Mobacz vorge. quas e ditionum suarum fodinis plurimas hauserat, drungen. Die Vohmen riethen dem jungen Könige, defen fama tota Europa celebratus. Balbinus.-) Rebit ans Kriegsmacht sich kaum auf 30,000 Mann belief, keine deren Rechten erbte er von seinem großen Ahnberrn, dem Schlacht zu wagen, sondern sich zurück zu ziehen, und sich Kanzler G. Kaspar, auch die Berggerechtigkeit, und das den aus Mähren, Böhmen und Schlesien anrückenden Hülfs-• völkern zu nähern. Die tollkühnen Magnaten von Ungarn, die einen Sieg mit den Ausländern nicht theilen wollten,

•) Wie wacker sich Albert Schlie benommen, zeiget Valvasor in der Beschreibung des Herzogthums Krain Lib, g. ful, 19 - 40 und Balbin in feiner Epitoms Lib. I.

[ocr errors]

*) Roch jest heißt im Italienischen ein Thaler`,Joachimiko.”

447 named

trangen auf eine Schlacht prahlend: Sie wären nie vor worden; da sich aber schon in jener Zeit eine Opposition den Türken gefloben. Die Folge davon war eine schrecks zwischen denen sub una and sub utraque oder den Kalire liche Niederlage im Ludwigsheere. Über 20,000 Mann wurs tinern zu erheben anfing hatte er in diesem Betracht. den getödtet, und die übrigen in die Flucht getrieben. Der manches zu leiden, worauf auch sein schönes Epitaph in der König Ludwig und Graf Stephan von Schlik verloren das Pfarrkirche, in der er am 9. Novemb. 1578 beygefeßt wor. bey ihr Leben. Der Schlesische Edelmann Ulrich von Bee den, deutet:

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Graf Merit, vom Brufchius (in der Beschreibung des Fichtelberges Nürnberg 1683) der Fromme' ge B. Graf Hieronymus II., Stephans Bruder, nannt, übte viel des Guten und Wohlthätigen, wozu ibn tauschte von seinem Vetter Albert, wie wir schon erwähnt ha. eine tiefe Religiosität gestimmt hat, die so viele Sproffen ben, die Stadt Ellbogen gegen seine Herrschaften Pradenicz des Schlitischen Stammes zieret und ebret. Es batte über, und Winteric¡ ein. Über Joachimsthal herrschte er, **) nach haupt jene fromme Zeit, in der er lebte, etwas, was die. Stephans Tode, mit feinem Bruder Lorenz wechselweise, jeder fer unserigen fehlet, was Frische und Saft auf das Dür, zwey Jahre, bis sie dasselbe im Jahre 1545 dem Könige refte und Lebloseste goß, und es mit Seift und Athem ber Ferdinand mit dem Vorbehalt eingeräumt haben, „daß fie feelte: fie batten einen lebendigen Glauben, eine tiefe Liebe sich, wie die Abtretungsurkunde lautet, ihres Zehends, zu Gott; die Religion war vom Kind auf in das ganze Leben, Erbkur und Hüttenwerks unverhindert vor månniglich geo and in sein Thun und Leiden geflochten; und diese höchfte brauchen mögen." Auch ward zugleich dem Könige das Öff. › Macht und Gewalt des Herzens gab dem Menschen Muth, nungsrecht am Ellbogen zugestanden, um das Joachims. Kühnheit und Geschicklichkeit zu Allem; Gott war in ihnen thal desto besser handhaben zu können, so wie denn auch und wirkte aus ihnen heraus schöne und liebliche und große jene Stadt im Jahre 1547 ter königl. böhmischen Kammer Werke. — Gr. Moriz war Katholik sub utraque, was einverleibt, und Gr. Hieronymus Herr auf Rabenstein und den Böhmen von der Basler Kirchenversammlung bewilliget Maschau geworden. —

*) Ein schöneres Epitaph liest man beym Paprocky von Glagol:

Panoniae Regis non prospera signa secutus,

Sslikoram Stephanus nobilitate potens,
Occubuit magnis generosum pectus in armis,
Atque peregrinam sanguine tinxit humum,
Aeterna feliz cum Christo vivit in aula

[ocr errors]

Das Münzrecht blieb jedoch dem gråfl. Schlickischen Hause. So ließ Graf Heinrich 1636 goldene und filberne Münzen zu Plan unter seinem Nahmen schlagen, die fatt der Abbildung des b. Joachim jene der b. Anna Schußpa troninn der Planer Bergwerke, zeigen.

Bom Hieronymus II. und feiner Gemahlinn Elifabeth, gebornen Frepinn von Schönburg, ist Joachim, Graf Quisquis pro vera sumpserit arma fide. zu Paffaun und Weißkirchen, Herr-auf Schlakenwert und Die hinterfaffenen Brüder waren ungewiß über Stephans Rabenstein entsproffen. Er war Kammerpräsident, der Kro Schidfal, da fie laut ber Sarepta im Jahre 1527 gegen ne Böhmens deutscher Lebenshauptmann, kaiserlicher Land. Conftantinopel Beute sandten, um sich über sein Schicksal zu vogt in der Oberlausig und einer der wichtigsten Staati. erkundigen, auch findet man vom Jahre 1528 noch Thaler, mit der Aufschrift: „Stephanus et fratres."

* Liegt in der Pfarrkirche zu Plan wie es ein Marmor. Aein auswelset. Eine ähnliche Inschrift findet sich auch auf der Sterbmedaille von Stephan Schlik vom J. 1552.

*) Mitgetheilt von Planer Dechant H. Unton Schmidt.
**) Unter dem G. Hieronymus war in Joachimsthal Pfarres
der berühmte Mathesius, deffen Sarepta oder Bergmannbo
sche Postil fattsam bekannt ist.

« PredošláPokračovať »