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Wollen in der Luchfabrikation schlecht ausgefallen sind, so Pf., per Pf. 79 Ropeken, wiegt 80-100 Pf.; ohne schreibt man es mehr den vermischten und nur halb veredels Hörner Nr. 5 Romney Marsh Kammwolle gibt ten Racen zu, als dem Klima, der Weide 2c. circa 8-9 Pf., per Pf. 130 Kopeken, wiegt 130

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Ein Fabrikant in Leeds, welcher einige Ballen von 140 Pf.; obne Hörner Nr. 6 Dartmoor Kammwolle den feinsten Sorten auf dem Londner Markt gekauft und gibt circa 8-9 Pf., per Pf. 100 Kopeken, wiegt 150 fabricirt hatte, behauptet: „,there exists no better one." 170 Pfund. Es wäre sehr zu wünschen, daß durch Wäsch und Die übrigen Ragen, als Dorset, Herford, Sortirungs Unstalten diese Wollen zu einer Vollkommen. South Down, Norfolk, Chevio und Herds heit hergestellt würden, daß sie in den auswärtigen, so wie wick geben bloß Wolle zu Strickgarn und ord. Tuch. in den inländischen Fabrikörtern den wahren hohen Werth Ein Bock von meiner Romney Marsh wog dies erhielten, dessen sich unsere så fischen Landwirthe und ses Jahr im Monath August nach der Schur 192 Pf. Leips Schafzüchter, so wie unsere Nachbarn zu erfreuen haben. ziger Gewicht. Welchen großen Vortheil hier die Schafzucht Durch mehrere Etablissements, wie ich schon früher dem Landwirthe gibt, sowohl in Rücksicht des Fleisches als vorgeschlagen habe, würde die Wollveredlung noch viel der Wolle, zeigte sich auf dem, Anfangs dieses Monaths schnellere Fortschritte machen, indem die Schafzüchter zu gehaltenen, Viehmarkte in Weybyllfair in Hamsted jeder Zeit ihre Wollen abfegen könnten, immer baares 12 Meilen von London. Über 150,000 Stück Safe wa Geld und den höchsten Werth dafür bekämen. ren des Morgens zum Verkauf aufgestellt, und Nachmit

Als ich voriges Jahr auf allerhöchsten Befehl die Ehre tags fast Alles zu 20, 30 bis 44 Schillinge per Stück ver. hatte, in der ökonomischen Gesellschaft in St. Peters. kauft, welches eine reine Einnahme von mehr denn 5 Mill. burg meine Kenntnisse und Erfahrungen über Schafzucht, Papiers Rubel ausmachte.

Wolle und deren Verkauf mitzutheilen, versprach ich, spå- Frankreich, welches eben so sehr, wie Rußland terhin das Resultat über meine, auf meinem Gute bey Mangel an Kammwolle leidet, hat kürzlich wieder einen Leipzig eingeführte engländische Schaf Race: Romney, bedeutenden Einkauf von 250 Stück der schönsten Thiere Marsb, u geben. Ich erlaube mir solches hier aufzuzeichnen, machen lassen, welche nach Boulogne verschifft und im Diese kleine Heerde, welche an sehr reiche fette Weide Innern des Landes vertheilt werden sollen. gewöhnt ist, selbst bey strenger Witterung etwas Heu era

hält, prosperirt sehr gut. Einige Mütter haben mir im

schen Schifffahrt.

vergangenen April ¡wen lämmer gegeben. Die Wolle bat Die Hohenau, ein Beytrag zur Geschichte der deuts ganz ihre Eigenschaften behalten, wie die in England erzeugte, und die Heerde gibt im Durchschnitt circa 6 Pf. Wolle, welche sich zu zwey Rubel ver Pf. auf 12 Rus bel per Stück berechnet. Diese Wolle habe ich dren Hands Jahr 1629, als Georg Heugle, Floßmann und Bürger Es war vor beynahe zwey Jahrhunderten, im spinnern zu spinnen gegeben, wovon aber das Gespinnst nicht so gut ausgefallen ist, wie jenes, welches von dieser von Augsburg, die Donau hinauf, und in den Lech bis an die Stadt fuhr. Er hatte ein großes Schiff, und mehs Race in England gesponnen wurde, und was wahrschein lich daher kommt, daß das meinige mit der Hand gefpon. rere kleinere, und der ganze Zug ward mittels vorgespann. nen wurde, und jenes in England durch die Spinnmaster, und an den zum Theil sehr unwegfamen Ulfern hin. fchine, welche, bey Einführung dieser Rage nach Rusland, schreitender Pferde stromaufwärts getrieben. auch dort mit einigen Spinnern eingeführt werden sollte. Heugle nannte diese Art zu schiffen. Hohenau.

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Da ich feit meinem Aufenthalte in England die mei. Bon dem großen Nugen dieses Unternehmens, wie von seir ften Graffchaften, wo die Erzeugung der Kammwolle am Augsburg ein ausschließliches Privilegium für die ner Beschwerlichkeit überzeugt, gab ihm der Rath von besten betrieben wird, besucht habe, so finde ich, daß sich Flußfrachten der großen Handelsstadt. *) Der Ausdruck: meine in Sachsen eingeführte Romney Marsh, welche durch Kreuzung aus der Disbley und New.obenauen, oder Aufwarts schiffen, kommt zwar Leicester Race entstanden ist, am besten für Ruß in den Urkunden mehrmablen vor. So gebot Kaiser L'u de land eignen, und den besten Gewinn geben würde. Hier wig im Jabre 1332, daß, zur Verhinderung des Schleich. in England wird diese Race noch besonders wegen des bandels mit Salz solches auf der Donau nicht hohenauet vortrefflichen Fleisches vorgezogen, auch läßt sie sich in fur. werden sollte. **) Indessen sind die Nachrichten über die zer Zeit viel schneller fett machen, als die übrigen Gate Fahrt zu Thal, Flußabwärts, ungleich zahlreicher, als die über die Fahrt zu Berg, Fluß aufwärts, von den frühe. Das Verhältniß der engländischen Kammwoll. Shof. ften Tagen des Mittelalters an. ***) Zwar kamen raçen in Rücksicht ihres Werthes in Wolle und Fleisch auch aus der Periode der Römer von der auf der Donau ist ungefähr: zu Laureacum, (Lorch,) stationirten Flottile, (Clas

tungen.

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sis,) von den verschiedenen Gattungen der dortigen Schiffe, te, kam aus Italien wohl auf dem Inn in die römischen Nachrichten auf uns, *) die wohl auf ihren verschiedenen Granzpläße. *) Diese Schifffahrt, zuverlässig von Gils Gebrauch im öffentlichen Dienst schließen lassen, aber rücks d'en getrieben, wie auf dem Rhein, auf der SalzTM sichtlich der Berg und Thalfahrt keine nähere Auskunft ger a de 2c. **) unterlag aber außer den Elementarzufällen wahren. Dennoch unterliegt es keinem Zweifel, daß ein auch zahlreichen Freybeutern, die sich bey der Ohns Theil dieser Flottile auch die Bestimmung der Hohenaus macht der römischen Besahungen, und bey der Nähe der fahrt hatte, um nähmlich längs der Donau und dem nordischen Völker auf den Land. Wasserstraßen gebildet Inn den lebhaften Verkehr mit den Städten, Kastellen und durch Raub und Mord furchtbar gemacht hatten. ***) und Stationen des zweyten Rhâtiens und Noris Aus der Zeit der Römer stammt unbezweifelt das cums zu unterhalten. Denn, um den Bezug der Sub Wort Naufahrt; †) eine Bewegung Flußabwärts, fiftensmittel von Italien bis Pannonien zu sichern, wozu das S¢iff (Navis) allein hinreichte. Daher auch lag die dritte Legion am Lech, am Inn, und an der im Mittelalter die Naufergen, eine differine obern Donau vertheilt, und die Denkmähler nung, welche als Gefolge der Ausfergen auf der Salzs der Abtey Atel bey Wasserburg am Inn, unstreitig eines ab und Inn von Hallein, Berchtesgaden und vielbesuchten Stapelplages der Rhaetia secunda, Reichenhall das Salz nach Passau führten, von wo haben uns den dort aufgefundenen Leichenstein des Clo es die Donau hinauf bis Regensburg ging. Der Seß, dius Marianus, Proviantmeisters der VII. Doppels thaler, das Steuer lenkend, hatte eben von der Thal. legion aufbewahrt. ** Wir werden sehen, daß der Stand fahrt den Nahmen; ††) wie der Scharler von der Be. punct dieses Armeebeamten für sein wichtiges Geschäft stimmung, die Schiffe vor Felsen und Klippen (chees trefflich gewählt war. Hieran reihen sich mehrere Beziehung ren, daher auch Schärding) zu bewahren. Der Gegens gen, welche die von Eugipius verfaßte Lebensbeschrei saß von Naufahrt, das Rücktreiben und Aufs bung des beil. Severin, des Apostels von Norie wärtsschiffen ward daher unter: Hohenau, verstans cum, zur Zeit der Neige des fünften Jahrhunderts, den, sowohl auf der Donau, als auf dem Inn, und und der römischen Herrschaft, insbesondere in den Kapiteln den da einströmenden Flüssen. III. und IV. enthält. Da wird von einer großen Hungers. Es waren auch die bayerischen Flüsse schọn in der noth in Favianis (Wien) gesprochen. Pannonien frühesten Vorzeit überhaupt mit einer Lebhaftigkeit war von fremden Völkerschaften überzogen, die Zufuhr beschifft, wovon wir in unsern herbstlichen Tagen kaum von daher und zu Land seit lange unterbrochen. Sehr viele mehr ein entsprechendes Bild aufzufassen vermögen; obgleich Stiffe, die sonst aus den Gauen des zweyten Rhâtiens die vielen Ruinen von Städten und Burgen, von Klöstern reiqlibe Fruchtvorräthe herabzuführen pflegten, waren oben, und Flecken längs denselben noch ergreifend daran erin im Inn, bereits viele Tage hindurch von dicken Eiss nern; †††) obgleich bekannt ist, daß einst, so wie viele kleis brücken festgehalten. ***) Wie es in allen Zeiten, heute, nere Flüsse in Norddeutschland, dergleichen auch im Süs wie vor tausend Jahren, zu geschehen pflegt; so vers den, z. B. die Alz, die Niederalbe, die Semt, größerte sich der wirkliche Mangel noch durch den die Sale, 20. schiffbar waren, und zum Theil noch bis gefürchteten. So hatte denn auch eine adelige Frau, Pro ins XIV. Jahrhundert wirklich auf und abwärts beschifft cula, ihre Vorráthe verborgen, daß sie verdarben; und wurden. Die Gefeße über die bayerischen Wosferzölle in Sie war darüber vom heil. Severin ernst eines beffern der Ost mark zur Zeit der Carolingert†††) bestätigen belehrt worden. Aber der heilige Mann, der so viele aber auch insbesondere den Umstand, daß mittels der Hos Menschen und Landeskunde mit so reger Menschenliebe vers henaufahrt starke Frachten von Honig, Wachs, band, verkündete nahe Hülfe, als die Noth am größe Pferden, Leibeignen, Pelzwerk, Knoppern, ten schien. Und wider alle Erwartung sah die hungernde gedörten Trauben, später auch von Wein aus den Menge eines Tages das Donauufer mit denselben schwer flavischen und ungarischen Ländern nach Bayern beladenen Fabrzeugen bedeckt, die sie noch oben im Inn Fiuß aufwärts gegangen sind.

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eingefroren glaubte. Auch das den römischen Soldas Inzwischen frägt es sich, wie weit hinauf ebea ten so unentbehrliche Speisöhl, an das sich die Pro mahls diese Hohenaufabrt statt hatte? - In der Ree vinzialbevölkerung sehr bald gewöhnt, und es noch gel bis Regensburg. Verfolgen wir in dieser Richtung bis in das XII. Jahrhundert, mit Vorliebe consumirt hat die Donau weiter; so stossen wir ob Kellheim an das

*) R. Gottofred's Einleitung in den theodosianischen Coder.

**Mou. Boica P. I. p. 265. D. M. CLOD. MARIANO FRVMENTARIO LEG. VII, GEM. LVLANVS LAVRENTIVS etc.

***) Cap. III. Rates plurimae de partibus Retiarum merci. bus onustae quamplurimis inspirate videntur in littore Danubii, quae multis diebus crassa Enni flum, glacie fuerunt congelatae, quae ciborum copias detulerunt etc. Rates, Block, Balcken., Floßschiffe, dick gezimmert; sollte das auf Ratisbona, auch Radasbona, auf die alte Benennung von Regensburg Einfluß gehabt ha. ben? Es möchte auch auf Raethisbona oder Rada sbona (von Rhede) gerathen werden.

*) Cap. XXVIII.

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schauerliche Klippenrevier, welches der einst die auf und da durch Gauen strömt, die hieran Überfluß haben, gestaute Donau *) in einer Länge von zwey Stun so seint uns schon dieser Umstand eine innigere Vers den unter furchtbaren Erschütterungen und Niederschlägeh bindung zwischen den untern und obern Innt hålern, durchbrochen hatte. Oben am Eingang des Schlundes, und eine bis Hall reichende, lebhaftere Hobenaus rechts, erhob sich bedeutungsvoll schon zu Ende des fahrt, als sie gewöhnlich auf der obern Donau VII. Jahrhunderts die älteste Benedictiner. Abtey statt hatte, nachzuweisen. Dieses wird auch von der GeBayerns, unter den Trümmern der römischen Valten schichte und Topographie der längs dem Jnn be burg, **) fpåter Weltenburg; eine troft und hülfe stehenden und bestandenen Ortschaften, und von den gewährende Herberge für die vielen abwärts schiffenden Pile Denkmählern des in Bayern und in Tyrol gesessenen nächst. ger und Kaufleute. Kellheim, ebenfalls ein römisches verwandten Adels durchaus bestätigt. Im spätern Mittels Kastell, zwischen der Donau und der sich in dieselbe mün alter, als Bayern den Weinbau aufgegeben, gewährten denden Altmühl, die dann Carl der Große zur Bes auch die großen Weinfrachten, welche die Städte und fichtigung der Kanalbauten zwischen Gestadt und Klöster an der Salzache und am Inn alljährlich aus Dettenheim hinauffubr. Dieses Kellheim lieferte Österreich bezogen, dieser Hohenaufahrt viel Beschäf von jeber einen großen Theil der Donauschiffe, und tigung; während die Tyrolers und Welschweine in zunächst für Regensburg, eine Königstadt zu allen Zeis Rosenheim niedergelegt, bis Rott, Gars und Au ten, und ihrer Lage nach zur Hauptstadt von Deutsch herab kamen. Diese Abteyen hatten Weinberge an der. land von der Natur bestimmt, die trefflichsten Bausteine. Etsch von ihren Stiftern her; aber auch Salzpfau Aber eben Lage und Rahmen ***) von Kellheim, die nen zu Reichenball und Hallein. Felsenschlucht bis Weltenburg, der langbewährte Vor. Den Blick auf diese Gegend gerichtet, finden wir Aug der Kellheimer (Schiffe) und noch andere Umstände zunächst dem Inn ein bedeutsames Altenbohenau. Es sprechen dafür, daß die Hohenaufahrt auf der Donau war bis in unsere Tage ein von dem Grafen Conrad in altern Zeiten über Regensburg hinaus, nur bis davon Wasserburg und seiner Gemahlinn ́ Kunigun. bin gereicht hat. Die thurmboben prallig in den Abgrund de im Jahre 1235, *) auf ihrem Eigenthum, und auf fich fenkenden Felsenwände gewähren auf keiner Seite für jenem ihrer Hausabiey Atel gestiftetes Frauenkloster den Pferdetrieb einen Leinpfad; und es ist wahrscheins Dominikaner. Ordens, ein zahlreiches aber stilles lich erst einige hundert Jahre, daß man an diesen Wänden Convent von musterhafter Land- und Hauswirthschaft, hin eine Reihe von eisernen Ringen befestigte, mittels in dem selbst. Töchter des herzoglichen Hauses den welcher nun ganze Hohenauzüge durch die zahlreiche Schleyer nahmen. Die ganze üppige Wiesenflur Schiffsmannschaft felbit den Schlund hinauf getrieben von Altenbobenau ist augenfällig eine ehemahlige werden können. Wie doch der Zufall der Kunft überall breite Buch i **) des Inn, in welche jenseits, etwa 2000 die Hand hiethet; so auch hier. Die aufmerksamen Mönche Schritte weiter unten, die Atel mündet, und wo die von von Weltenburg hatten längs den eifernen Rin dem linken Ufer in den Fluß vortretenden Hügel der gen eine durch die Reibung der Schiffsseile bewirkte Po. Abtey Atel und der einstmahligen Lintburg litur des Gesteins wahrgenommen. So kühn als verstan. den sibersten und geräumigsten Flughafen bildeten. Der dig eröffneten sie daher die Aubrüche hinter ihren Zellen, dem Kloster, früher Grafenhof, Altenhoben au bauten Damme und Leinpface, fanden buntfärbigen Mar. gegenüber liegende Weiler Gentling ***) bestätigt das mor, und schmückten damit ihre Kirche auf eine imposan. gleichfalls. 3 un å&st bey Altenbohenau, auf dem höhern te Weise aus. ****) Aber auch diese wunderbare Werkstätte ferland, liegt Griesstätt, eine weite griefige Feld. der Natur und Kunst mußte in Folge unserer that mark, deren Korn aber sehr gesucht wird, denn es ist armen und, wortreichen Industrie verlassen werden. feinhülsig, und daher um ein Viertel mehlreicher Die Hohenaufabet des Floßmann Heugle: von als anderes. Auch Griesstätt war einst ein besonder Augsburg und bis Augsburg, stand wohl mit oben res Burggebieth der Grafen von Wasserburg, beschriebener Förderung bey Weltenburg in naher Verbin- und Filiale von Eifelfing. Vor allem muß hier der tung; mag ich aber nur zeitweise rentirt haben, da einstimmigen Sagen und Nachrichten gedacht werden, wels 4. B. während der französischen Kriege die Zufuhr aus den jufolge vor uralter Zeit eben zu Altenhohen a u Ungarn, Osterreich und Niederbayern für die die größte Getreid zufuhr und Anschütte längs dem österreichische Armee in Schwaben und am Rhein eine ganzen Inn bestanden habe. Das Altenhohenauers außerordentlich lebhafte Hohenaufahrt bis 1m verans laßte, und unterhielt.

Betrachten wir das Gebieth des Inns, der aus dem an Getreid Mangel leidenden Tyrol nach Bayern,

*) Ben Staubing, Staufen, Staubersafer.
**) Valentia, Die noch sichtbaren ungeheuren römischen
Bollwerke, von A. Buchner beschrieben, schen links
der Donau westwärts fort.

***) Keλder, anlanden, in den Hafen einlaufen: vielleicht
Rell am Rhein ebenso.

****) Zur Zeit des Eisganges erreicht das Gewässer öfter den Hochaltar der Klosterkirche.

*) Altenhohen awe, auch vetus Hohenawe; ecclesia, curia, Mosheim cum suis appendiciis quaedam areae, et decimae apud Hohenawe infra ambitum et septa vallis constitutis etc, etc. M. Boica P. XVII. Der Dominikaner. Orden war 1216 entstanden. Die Gründung des Klosters Altenhohenau hatte schon 1224 statt: aber die förmliche Ausstattung erst später: datum apud Wazzirpurch. Auch die Urkunden des Kl. Rott M. B. P. I. p. 377 etc. geben über Altenhs. henau und Umgegend viele Notizen.

**) Lint-hießen solche Fluthkessel, daher der Lintwurm.. ***) Sentilinga, Santowa etc. an Flüssen bedeuten An. länden, Anschütten der Schifffahrt.

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Maß galt weit umber. Der Siß der Hallgrafen eine neue Heimath bereiten. Die hierauf ausgestellte auf der Lintburg, und das Ansehen der dortigen reis merkwürdige Urkunde datirt sich ursprünglich vom J. 1087. chen Bürgerschaft *) deuten auf Thatsachen hin, die Hier am Fuße der Burg erhod sich schnell und kräftig zu erzählen uns hier zu weit führen würde. wie alles, was sich unter guter Pflege, und sicher vor uns Fragen wir aber nun, woher zur Zeit des heil. See berufenem Eingreifen aus sich selbst entwickelt, ein verin für Favianae die fruchtbeladenen Innschiffe neues Hohenau mit Markt, Stapel und Bolle tamen; so tritt uns Altenbobenau vor allem entges ståtte 2c. in der Weise, daß die Bürger, Einwohe gen; und damit wäre auch erklärt, warum die meist hier ner und Bepfaffen, bisher noch Arel eingepfarrt, gebauten Schiffe unter den Rangschiffen der Donau in (Neu-) Hohenau selbst aus eigenen Mitteln eine und des Inn an Größe und gewährlicher Bauart den ersten große Pfarrkirche zum beil. Jacob mit einem Begräbniß. Plaß einnehmen, und warum eben ihr Nahmen noch das plaß erbauten und ausstatteten. Der Stiftungsbrief ist großartige Gewerk der Bergfahrt bezeichnet., **) vom Anfang des XIII. Jahrhunderts; ven nun an sprechen Die Donasten von Andechs und Dieffen hatten die Urkunden von den Bürgern zu Hohenau und einst auf den Trümmern der römischen Atelburg, wo Wasserburg, *) und schon im Jahre 1235 tritt uns nun der Wohnsiß des Proviantmeisters der VII. Wasserburg als Stadt (Civitas) bervor; durch Legion ganz begreiflich wird, eine Abtey aufgerichtet, difffahrt und Handel, durch die benachbarten die aber im X. Jahrhundert durch einen ihrer Nachkommen Edelleute und die Abteyen, durch die da sih kreu selbst wieder der meisten Güter beraubt worden war. En. Benden Landstraßen und den Siß der Kreis convente gelbert, aus dem nächstgestopten Zweige der inzwischen bis in das XVIII. Jahrhundert gewerbsam und wohlhabend. in der nahen Lintburg aufgetretenen Hallgrafen***) Der Typus der Hohenaufahrt muß also feit faßte zu Ende des XI. Jahrhunderts den großen Entschluß, uralter Zeit topographisch auch hier am Inn die Abtey aufs neue in Glang und Würden berzustellen, gesucht werden.

und zu dem Ende seinen geräuschvollen Wohnsit, und seine Man hat seit einigen Jahren den Hohenaufchif wohlhabende Bürgerschaft in die eine Stunde fen auf der Donau und dem Inn, in Vergleichung entfernte Wasserburg zu verlegen. Großberzig und mit den Rhein- und Mayns giffen, kücksichtlich der festen Sinnes, wie die Vorzeit der Fürsten, der Bauart ohne Mast, der Ein- und Vorrichtung, Edlen, und der Bürger uns so Viele zeigt, ließ Graf und insbesondere wegen der so werfälligen und koste Engelbert in Mitte der Landherren und Vasallen, ipieligen Bespannung im Rücktreiben 2c. den fröblichen Gemüths, die Thürme und Mauern der Vorwurf von großer Unzweckmäßigkeit gemacht, ja, weitläufigen Lintburg niederwerfen, ****) allen Grund man verirrte sich auf dieser modernen Bahn der und Boden umber, mit 8 Kirchen! den Mönchen einweis Critik über längstbesprochene und vielversuchte Einrich sen, und für sich und seine Bürger zu Wasserburg tungen so weit, daß die Verötung der heutigen Wassers straßen in Bayern lediglich den unbezwingbaren Vorur

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Die auf der Donau gebrauchten Schiffe haben das Vordertheil etwas breiter.

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*) Castrum Lintpurg, quod preclara civium theilen der Schiffmeister (die doch ihre großen Capi numerositate inhabitabatur. M. B. P. I. p. 266. Italien in den kostspieligen Apparat dieses Gewerbes gesteckt **) Eine Hohenau oder Klobzille hat 136-146 Fuß haben, und davon leben müssen,) zugeschrieben wurde. Länge, ein Nebenbey 130136 Fuß, ein. Schwem. mer 124 Fuß, ein Kellheimer 120 Fuß, ein Gam. Sonderbar wäre es, wenn das allmächtige und wohlverfel go-100 Fuß, Waisen, Zillen und Mugen standene Selbst interesse durch achtzehnhundert 15-24 Fuß, eine Platte 36 40 Fuß ic. 2c. Jahre, und in Perioden, wo, wie zur Zeit der Kriege in Bayern, sogar selbst Franzosen und Engländer Zu einem vollständigen Hohenauzug gehören 6 an der Hohenaufahrt thätig Theil nahmen, wenn es 8 größere und kleinere Schiffe, 36 40 Pferde und 60 eben da die möglichen und zweck gemäßen Verbesses Mann. Soon die Ausrüstung, der fundus instructus, rungen, nicht hätte Plaß greifen lassen. Es bleibt indessen kömmt ohne die Pferde auf 6 bis 7000 fl. zu stehen. Dazu der großen Anzahl von Sachkundigen aus den Uferstädten bedarf jeder Schiffmeister, deren sonst in größeren Städ anheim gestellt, auf solche Zurechtweisungen nach den eigen ten 20 bis 30 bestanden, noch ein Betriebs, Capital thümlichen Verhältnissen der Flüsse, der Ufer, der Frachs von 3 - 4000 fl.; denn eine Fahrt von Wien bis Re. gensburg währt 6-8 Wochen. Daraus erklärt sich, ten 20. zu antworten. Wie verlautet, so hatten die neue. daß auch die Schifffahrt nur durch geregelte Junungen, sten Versuche, diesen Zweig technisch zu verbessern, keinen Meister und Genossenschaften sich aufrecht erhalten konn günstigen Erfolg. Dampfmaschinen möchten auf. te; und daß, als auch hier das Princip der freyen Cons dem Inn und der oberen Donau noch weniger anwends currenz Anwendung fand, das Institut in seinem Credit, bar seyn. Es ist eine schöne Sache um den Rationa. fervolk sich aber der Betteley preis geben mußte. Die lismus, in der Agricultur wie in der Schifffahrt Schiffergilde von Laufen hat sich nun in Banden von u. s. w., aber die Erfahrung übt auch ihr Recht. Wäre nur Comödianten aufgelöst. wieder einmahl irgendwo ein goldenes Vlies zu ho ***) M. f. die Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden len; ein tüchtiger Argonautenzug würde auch bald E. 20 2c. Die Grafen von Liebenau, ebenfalls Playen werden zu gleicher Zeit als die obersten Schiffrichter jur Hand seyn. an der Salzach kennbar.

wie in seiner Selbstständigkeit leiden, das zahlreiche Schif

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****) Castrum meum Lint purc hilari mente de. struxi, et domum meam in castrum Wasserpurc transtuli etc, etc." Nur ein Taglöhnerhaus, zum Grafen genannt, bezeichnet das merkwürdige Burgstall.

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*) Cives, habitatores, incole, seu indigene in Hohenau et
Wasserburch,
propter excrescentiam et multitudi-
nem populi ibidem P. I. 267 etc, muta nostra in
Hohenawe p. 378 etc."

Redacteur: Jolph Freyher v. Hermayr. Gedracht und im Verlage bey Franz Ludwig.

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 15, October 1827.

Ueber Jennys Reise Handbuch.

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den Werken von Ebel, Reinhard, Vallardi u. a. kühn an die Seite gefeßt werden kann.

Handbuch für Reisende in dem österreichischen Kaiserstaate, Wer das Gebieth der vaterländischen Staatenkunde mit mehreren Hauptrouten der angränzenden Länder. Nach und ihrer Literatur aus Berufspflicht oder Neigung ermess den neuesten Länder. Orts und Reisebeschreibungen, vies sen hat, muß dem Herrn Verfasser das Zeugniß geben, len handschriftlichen Queden und eigenen Reisebemerkungen daß er auf die Abfaffung des vorliegenden Werkes einen verfaßt von Rudolph E. v. Jenny. Erste Ab. großen Fleiß verwendet, und die meisten gedruckten theilung, die am rechten Donau Ufer gelegenen deuts Quellenwerke beßtens benußt habe. Bey dem großen Ume schen Staaten und das lombardisch venetianische König fange der Monarchie, den dürftigen, unbestimmten oder reich (nebst einigen Hauptrouten durch Bayern, Helvetien lückenhaften Nachrichten nicht nur über viele einzelne Ges und Ober- Italien) enthaltend. Wien, 1822.-3 weyte genden, sondern selbst über ganze Provinzen des österreiAbtheilung, die am linken Donauufer gelegenen deuts hischen Kaiserreichs, und bey der großen Zerstreuung dies schen Provinzen, das Königreich Galizien nebst der Bukos ser Nachrichten in hundert Werken und eben so vielen Bro. wina und die ungarischen Erblande (nebst einigen Haupt. cüren, Zeitungen und Zeitschriften, ist es wohl nicht zu routen durch Sachsen, Preußisch. Schlesien und Pohlen) wundern, wenn sich manche, ja selbst wenn sich viele Une enthaltend. Wien 1823. — Jm Verlage bey Unton Doll. richtigkeiten eingeschlichen haben, die durchaus nicht dem (XLII. 894 und Register 39. S.) Verfasser, sondern nur den falschen Angaben der Schrift.

Obgleich das vorliegende Werk schon seit einigen Jah. steller, woraus er geschöpft hat, zur Last gelegt werden. ren im Buchhandel ist, so verdient es doch, seiner großen können, indem die Regeln der historischen Kritik im Fache Brauchbarkeit und Güte wegen, auch jezt noch dem gebile der Statistik in manchen Fällen keine Anwendung finden. deten Publicum überhaupt und allen Reisenden insbeson Da der Verfasser am Schluße der Vorrede, worin dere empfohlen zu werden, und es ist der Anzeige und auch die meisten Quellenwerke, deren er sich bey der Bears einer ausführlicheren Unalyse auch in dieser Zeitschrift in beitung dieses Werkes bedient hat, gewissenhaft angegeben mehr als einer Beziehung vollkommen würdig; denn werden, den Wunsch äußert, „daß Freunde der Vaterlandsdieses Werk ist nicht bloß für den Reisenden von großem kunde dieses Werk ihrer Aufmerksamkeit würdigen, und Nugen, sondern auch der Statistiker kann mitunter das durch berichtigende und ergänzende Anzeigen wesentlich zur vorliegende Werk, in Ermanglung mancher Quellenwerke Vervollständigung und Verläßlichkeit dieses Handbuches über einzelne Provinzen oder Gegenden des österreichischen beytragen möchten," so ist es Pflicht, jede Gelegenheit zu Kaiserthums, bey seinen Arbeiten mit Vortheil benugen. benußen, um das rühmliche Unternehmen des Verfassers Dem Verfasser gebührt das große Verdienst durch dieses dem erwünschten Ziele immer näher zu bringen. Schon has Buch einem längst gefühlten dringenden Bedürfnisse abge. ben ein durch Geburt und Wissenschaft gleich ausgezeichne= bolfen, eine Lücke in der vaterländischen Literatur ausges ter Böhme und der Freyherr von Mednyansky diesem füllt, und endlich auch über die österreichische Monarchie Wunsche des Verfassers entsprochen, und ihre, Böhmen und ein befriedigendes Reisehandbuch geliefert zu haben, das Ungarn betreffenden Ergänzungen und Berichtigungen im

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