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desselben in der Genesis erhellt 1). Auch haben Viele, welche das Paradies in einem höhern Sinne deuten, dessen reale und historische Fassung als die primäre und richtige anerkannt, wie Ambrosius (de paradiso), Hieronymus 2), Augustin 3), Beda (in Gen. princip. 1. I.), Johannes von Damaskus (O. F. II, 11.) und Andere. Man dürfte wohl um so weniger Bedenken tragen, sich für die reale und historische Auffassung des Paradieses zu bekennen, als abgesehen davon, daß für eine andere kein hinreichender Grund vorliegt, durch die vergeistigende und allegorisirende Interpretations-Methode aller gediegene historische Gehalt aus der Schrift entlassen und die unbändigste Schwärmerei eingelassen wird, und mit dem Paradies weiter auch Adam und Sünde, Erlösung und Christus wegidealisirt und moralisirt werden.

Die hohe Vollkommenheit des ersten Menschen in seinem Paradieseszustande muß nach Schrift *) und Tradition ") anerkannt

1) Chrys. διὰ τοῦτο καὶ ὄνομα τοῦ τόπου ἐντίθησεν ἐν τοῖς γράμμασι ὁ μακάριος Μωύσης, ἵνα μὴ ἐξῇ τοῖς φλυαρεῖν μάτην βουλομένοις ἀπατᾷν τῶν ἀφελεστέρων τὰς ἀκοὰς, καὶ λέγειν μὴ εἶναι ἐν τῇ γῇ τὸν παράδεισον, ἀλλ ̓ ἐν οὐράνῳ καὶ μυθολογίας τινας τοιαύτας ὀνειροπολεῖν· εἰ γὰρ καὶ τοιαύτη χρησαμένης ἀκριβείᾳ τῆς ἁγίας γραφὴς οὐ παρητήσαντό τινες τῶν ἐπὶ εὐγλωττία μεγαλοφρονούντων καὶ τῇ σοφίᾳ τῇ ἔξωθεν ἐπεναντίας τοῖς γεγραμμένοις φθέγγεσθαι καὶ εἴπειν, μὴ ἐπὶ τῆς γῆς εἶναι τὸν παράδεισον, καὶ πολλὰ ἕτερα. In Gen. Hom. XIII. n. 3.

2) Epl. ad Pammach. de locis hebraicis. In Dan. Χ.

3) De Genes. c. Manich. II, 9. n. 12. 10. n. 13. Civ. dei XIII, 21. Genes. ad lit. VIII, 1. Non ignoro de Paradiso multos multa dixisse. Tres tamen in hac re quasi generales sunt sententiae. Una eorum, qui tantummodo corporaliter paradisum intelligi volunt; alia eorum, qui spiritualiter tantum. Tertia eorum, qui utroque modo paradisum accipiunt, alias corporaliter, alias spiritualiter. Breviter ergo ut dicam, tertiam mihi fateor placere sententiam.

4) Gen. II, 8 sq. Sap. II, 23. Sir. XVII, 1 sq. Ps. VIII.

5) Eus. καὶ τὴν πρώτην γε τοῦ δηλουμένου ἀνδρὸς διατριβὴν ἐν τρισμακαρίῳ Θεοῦ παραδείσῳ, ἀθανάτων καὶ αἰωνίων ἀγαθὼν ἔμπλεῳ γεγονέναι ἱστορεῖ (ὁ Μωϋσής). Praep. Ev. VII, 10. Greg. Nyss. ἐπειδὴ τοινυν Θεοειδή τινα χάριν τῷ πλάσματι ἡμῶν ὁ ποιήσας δεδώρηται, τῶν ἰδίων τῇ εἰκόνι τὰς ὁμοιότητας, διὰ τοῦτο τὰ μὲν λοιπὰ τῶν ἀγαθῶν ἔδωκεν ἐκ

werden. Aber der Paradieseszustand war darum kein Zustand der Vollendung 1). Dieses erhellt 1) aus dessen geistiger Unmün digkeit, wie sie besonders vor, in und nach dem Falle erscheint; 2) aus der dem Menschen gestellten Gehorsams-Aufgabe, wodurch er in das Stadium der Vollendung eingehen sollte; 3) aus den flaren Worten Pauli, wonach der Mensch des Anfangs ein irdischer und seelischer war, der Mensch der Vollendung aber ein geistiger und himmlischer seyn wird (I Cor. XV.).

II.

Erkenntniß Adam s.

Die Erkenntniß des ersten Menschen war groß der Potenz und Anlage nach) und sollte in der Zeit allmählig zur Entwickelung kommen. Legteres erhellt 1) aus der geistigen Unreife, wie wir dieselbe vor, in und nach dem Falle hervortreten sehen; 2) ift dieses auch von den meisten Kirchenlehrern angenommen worden3); 3) ist dieses auch dem gegenwärtig in der Erziehung des Menschen beobachteten Geseße des stätigen und allmähligen Fortgangs analog, der Natur eines mit einem Organismus bekleideten Geistes angemessen. Ersteres, daß nämlich die Erkenntniß des Menschen an sich potentiell groß war, erhellt aus der ihm übertragenen Herrschaft der Erde, der Benamung der Thiere *) und der Eva3),

φιλοτιμίας τῇ ἀνθρωπίνη φύσει. νοῦ δὲ καὶ φρονήσεως οὐκ ἔστι κυρίως εἰπεῖν, ὅτι δέδωκεν, ἀλλ' ὅτι μετέδωκε. Hom. opif. c. IX.

5.

1) S. Aug. Gen. ad lit. VI, 20. n. 3.

2) Psalm. VIII. Minuisti eum paulo minus ab angelis. Sir. XVII, Consilium et linguam . . . et cor dedit illis excogitandi, et disciplina intellectus replevit illos. 6. Creavit illis scientiam spiritus, sensu replevit cor illorum. 7-10.

3) Iren. IV, 39. n. 1. (cf. IV, 38. n. 3.) Theoph. Autol. II, 23. Clem. coh. XI. Strom. IV, 25. VI, 12. Dion. Alex. ἀτελὴς γὰρ ἦν ἔτι καὶ ὑπ' αὐτοῦ διαβόλου) πρῶτος ἀπατηθεὶς ὁ ̓Αδάμ, εἰς ψυχὴν ζῶσαν μόνον μηδέπω δὲ καὶ εἰς πνεῦμα ζωοποιοῦν γενόμενος. fragm. ap. Nicet. caten. in Job. (in Routh. reliq. sacr. II, 396.) Greg. Naz. or. XXXVIII. XLII. Joan. Dam. Orth. fid. II, 11.

4) Chrys. in Gen. Serm. VI. n. 1. 5) Chrys. in Gen, Serm. VI. n. 2.

aus der ihm anvertrauten Hut und Cultur des Paradieses 1). Grund und Erzieher seiner Erkenntniß war Gott 2), deren Object wiederum Gott, dann der Mensch selbst und die Welt, und Endzweck war das deutlichste Gottes-, Selbst- und Weltbewußtseyn, um als würdiger Gottes Stellvertreter und Weltrepräsentant und Priester die übrige Creatur zu beherrschen, und sein und ihr Opfer, sich und sie selbst Gott als Dank-, Lob- und Bittopfer darzubringen. Der erste Mensch mußte congruenterweise in Beziehung auf Erkenntnißkraft etwas voraus haben, wie er das Seyn und Anfang-Seyn voraus hat. Es hatte aber Adam die Erkenntniß Gottes durch Seine Gnade, wie schon gesagt, und wie daraus erhellt, daß kein Endliches den Unendlichen ohne dessen gnädige Mittheilung zu erkennen im Stande ist. Auf welchem Wege Adam die creatürlichen Dinge erkannte, ob er sie in Gott als ihrer Ursache, ihrem Urbilde, Urziele schaute, ob er sie in sich als Mikrokosmus, Mikrotheus, als dem Haupte und Herzen aller Dinge wie in einem Spiegel schaute? ob er fie per species connaturales, oder per species acquisitas hatte? Mir scheint, daß die göttliche Belehrung die Quelle seiner Erkenntniß war, als die einfachste und richtigste Antwort. Ueber den Grad der Erkennt= niß Gottes und der Dinge, und darüber, ob die Namen, welche er ihnen zulegte, die genauen Signaturen, die adäquaten Fassungen, Bilder ihrer Essenzen gewesen? darüber bescheiden wir uns, nichts mit Bestimmtheit sagen zu können, und erinnern wiederum nur, daß der irdische und im Anfange der Entwickelung stehende Paradiesesmensch nicht mit dem geistigen Menschen des Himmels und der Vollendung auf dieselbige Linie gestellt, ge= schweige daß Adam so eine Art von Allwissenschaft zugelegt werde. Daß er kein Fernseher war, wofür Manche ihn halten möchten, geht schon daraus hervor, daß er dann seinen Fall vorhergesehen, so 1) nicht als ein Verführter, sondern vorsäglicher Weise diabolisch gefallen; 2) vor dem Falle in dessen Vorsehung schon unselig gewesen wäre.

1) Cultur der Paradiesespflanzen = Cultur_himmlischer Ideen nach Greg. Naz. or. XXXVIII.

2) Theoph. Autolyc. II, 13.

III.

Heiligkeit Gottes.

Wenn Adam in das wahre, wenn gleich nicht durchaus ents wickelte Gottes-, Selbst- und Weltbewußtseyn gesezt war, so war seinem ganzen inneren Leben nicht bloß eine Reinheit von der Sünde, sondern Gerechtigkeit und Heiligkeit verliehen.

1) Das sagt die Schrift, wo sie den Menschen als nach Gottes Ebenbild und Gleichniß erschaffen darstellt 1).

2) Das lehrt die Tradition2), und dieses hat die Kirche auch gegen die anders Lehrenden feierlich als ihren Glauben verkündigt ').

Diese Heiligkeit und Gerechtigkeit, diese Geordnetheit, Gerichtetheit (rectitudo) zu Gott und Gottwohlgefälligkeit war als wahre eine innerliche, aber sie war doch eine geschenkte *), und

1) Gen. I, 26. 27. Eph. IV, 23. Renovamini spiritu mentis vestrae, 24. et induite novum hominem, qui secundum deum creatus est in justitia et sanctitate veritatis. Col. III, 10. Induentes novum eum, qui renovatur in agnitionem secundum imaginem ejus, qui creavit illum. Greg. Nyss. οἱ μὲν γὰρ τὸ ἀρχικὸν καὶ ἐξουσιαστικὸν τοῦ ἀνθρώπου τὸ κατ ̓ εἰκόνα Θεοῦ καὶ ὁμοίωσιν, ἕτεροι δὲ τὸ νοερὸν καὶ ἀόρατον τῆς ψυχῆς, ἄλλοι τὸ ἄφθαρτον καὶ ἀναμάρτητον, ὅτε γέγονεν ὁ ̓Αδάμ, ἕτεροι προφήτ τειαν αὐτὸ εἰρήκασι περὶ τοῦ βαπτίσματος. De eo quid sit ad imag. dei et similit. p. 23. T. II. Mor.

2) Iren. Quoniam indolem et puerilem amiserat sensum et in cogitationem pejorum venerat, fraenum continentiae sibi et uxori suae circumdedit, timens deum, et adventum ejus expectans, et velut tale quid significans; quoniam, inquit, eam, quam habui a spiritu sanctitatis stolam, amisi per inobedientiam, et nunc cognosco, quod sum dignus tali tegumento, quod delectationem quidem nullam praestat, mordet autem et pungit corpus. III, 23. n. 3. Tert. Innocens erat et deo de proximo amicus et paradisi colonus. At ubi semel succidit impatientiae, desivit deo sapere, desivit coelestia sustinere posse. Patient. c. V. Clem. coh. XI. (Pseudo) Clem. Recogn. IV, 9. Bas. Hom. quod deus non est auct. malor. n. 5. 7. Greg. Naz. Serm. XXXIII. Amb. de Isaac. et anim. c. V. Sacr. II, 6. n. 17. Aug. Civ. dei XIV, 26. Joan. Dam. O. F. II, 12. 3) Conc. Trid. Sess. V. de pecc. orig. c. I.

4) Iren. III, 23. n. 5.

sollte durch die freie Mitthätigkeit mit der Wirkung des heiligen Geistes zur eigentlichen, wahrhaft eigenen werden, der Zustand der so zu sagen kindlichen Unschuld, worin der Mensch unmittelbar gesezt war, sich in den der eigentlichen Heiligkeit des Mannes durch freie Entwickelung und Selbstsegung vermitteln 1). Daß Adam ohne Gnade kein wahrhaft Gutes (theologice bonum nicht ethice) vollbringen konnte 2), erhellt wiederum daraus, daß er als endlicher aus und für sich keiner That die unendliche Form, das göttliche Gleichniß und Leben zu geben im Stande war.

Dem Zustande der rechten Ordnung, Heiligkeit, der Herrschaft des Geistes über den Leib, der Erkenntniß über den Willen gemäß, war in dem ersten Menschen keine Concupiscenz 3), keine Leidenschaft. Sein Zustand schloß zwar nicht alle Affecte aus, wohl aber die schlechten, die falschen und blinden, von der Erkenntniß nicht bedingten und beherrschten, die seine rechte Disposition ftörenden.

IV.

Unsterblichkeit Adams.

Wenn Adam die Unsterblichkeit zugelegt wird, so wird damit gesagt, daß er dem Tode nicht verfallen, vielmehr zu ewigem Leben bestimmt war, wofern er nur dessen Bedingung durch Gehorsam gegen Gottes Gebot erfüllen wollte. Es war keine Unmöglichkeit des Todes, sondern eine Möglichkeit des Lebens, kein non posse mori, sondern ein posse non mori*), ein Zustand der Un

1) Clem. ἀκούσωνται παρ' ἡμῶν (οἱ αἱρετικοί) ὅτι τέλειος κατὰ τὴν κατασκευὴν οὐκ ἐγένετο, πρὸς δὲ τὸ ἀναδέξασθαι τὴν ἀρετὴν ἐπιτήδειος. διαφέρει γὰρ δή που ἐπὶ τὴν ἀρετὴν γεγονέναι ἐπιτήδειον πρὸς τὴν κτῆσιν αὐτῆς. ἡμᾶς δὲ ἐξ ἡμῶν αὐτῶν βούλεται σώζεσθαι. Strom. VI, 12.

2) Aug. Civ. dei XIV, 27.

3) Chrys. οὐχ ὑπὸ ἐπιθυμίας φλεγόμενοι, οὐχ ὑπὸ ἑτέρων παθῶν πολιορκούμενοι, οὐ ταῖς ἀνάγκαις τῆς φύσεως ὑποκείμενοι, ἀλλὰ δι ̓ ὅλου apJaρTOL XTIOĴÉνteg nai áJávatoi. In Gen. Hom. XV. n. 4. (cfr. de virginit. c. XIV.) Aug. de peccat. orig. XXXV. n. 40. sq. Cfr. Civ. dei XIV, 23. 24. 26.

4) Aug. Gen. lit. VI, 28. n. 36. Civ. dei XIII, 23. peccat. mer. et

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