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in sogenannte einfache Vollkommenheiten (welchen nämlich keine Unvollkommenheit beigemischt ist) und in gemischte (bei welchen nämlich eine solche Beimischung Statt findet) genau beobachtet, und als Regel aufgestellt war, daß die einfachen in Gott förmlicherweise (formaliter), die gemischten hingegen in ihm nur virtueller, und eminenterweise (eminenter, virtualiter, aequipollenter) bestehen.

§. 1. Eigenschaftliche Betrachtung des Seyns Gottes.

Gottes Seyn ist eigenschaftlich betrachtet: 1) Aseität, 2) Einfachheit, 3) Lebendigkeit. Die absolute Selbstheit ist nothwendig dieses.

I.

Afeität.

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Gott hat den Grund seines Daseyns nicht in irgend einem Andern, sondern in sich selber, er eristirt aus und gemäß seiner innern Wesenheit. Dieses Von- sich selber-seyn (aseitas) ist in dem absoluten Seyn Gottes als solchem mit Nothwendigkeit enthalten; und gewissermaaßen das Erste, was uns in der Betrachtung Gottes und bei dessen Vergleichung mit allen Dingen begegnet, so zu sagen, als sein Hauptmerkmal angesehen werden kann. Wie und weil dieses Von-sich selber-seyn, so und darum muß auch Gottes Für-sich-selber-seyn (proseitas) anerkannt werden. Dieses Von- und Für-sich-selberseyn ist in Beziehung nach Außen Gottes absolute Independenz von allen Dingen und bedingt die Dependenz aller Dinge von ihm.

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Anmerkung. Nach dem Gesagten bedarf es wohl keiner Erinnerung, daß von sich selber - seyn (aseitas) kein durch -sichselber geworden seyn bedeutet. Gott ist nicht geworden, also auch nicht durch sich geworden. Als geworden wäre er zeitlich, als durch sich geworden wäre er zugleich früher und später als er selbst, was Alles ungereimt ist.

11.

Einfachheit Gottes.

Die Einfachheit Gottes ') ist deffen vollkommenstes In-sichseyn, Abwesenheit aller quantitativen Unterschiede in ihm, Negation alles Außereinanderseyns.

-

Wenn Gott nicht einfach wäre, so wären in ihm Theile, und diese wären als außer einander, an und für sich bestehende, eben so viele Götter. Es ist aber nur Ein Gott. Als Gott wäre, nach der absurden Annahme seiner Nichteinfachheit, jeder Theil wiederum zusammengeseßt, und so in's Unendliche. Die Theile, aus oder in welchen Gott, so er nicht einfach wäre, bestände, wären entweder unendlich oder endlich. Im ersten Falle wären eben so viele Götter als Theile, und wären das Ganze und jeder einzelne Theil sich einander gleich; im zweiten Falle wäre ein Unendliches nur eine Summe von Endlichen, was ungereimt ist, da die Zahl, die selbst endlich ist, kein Endliches zum Unendlichen machen kann. - Wäre Gott nicht einfach, so wäre er theilbar, und so wären die Theile entweder Gott oder nicht; im ersten Falle wäre Gott multiplicirt, im zweiten Falle vernichtet, ungereimter als welches nichts gedacht werden fann.

In Gott ist keine Composition des Wesens und der Existenz; denn 1) so wären beide endlich, und 2) beide im Verhältniß der Priorität gegen ihn, er also nicht Gott, 3) ihre Verbindung durch ein Aeußeres und Höheres vermittelt, welches dann als dieses der wahrhaftige Gott wäre; 4) Gott so dissolubel. So ist auch in Gott keine Composition von Natur und Suppositum, Substanz und Eigenschaft, Materie und Form 2), Genus und

1) Iren. II, 13. n. 3. Athen. τὸ ὄντως ἐν, τὸ μονοφυές. leg. XXIII. Orig. Non ergo aut corpus aliquod, aut in corpore esse putandus est Deus, sed intellectualis natura simplex nihil omnino in se adjunctionis admittens, uti ne majus aliquid et inferius in se habere credatur, sed ut sit ex omni parte monas, et ut ita dicam vás. Princ. I. n. 6. Basil, Epl. VIII. n. 2 etc.

2) Thom. Summ. P. I. qu. III. art. II.

Differenz '), furz es ist an ihm keine Art physischer oder metaphysischer oder logischer Composition.

Die Einfachheit als Negation alles Anders- und Auffereinanderseyns enthält sowohl die Negation des Nebeneinanderseyns, ist also Unräumlichkeit, als des Nacheinanderseyns, ist also Unzeitlichkeit.

A.

Un räumlichkeit Gottes.

Als unräumlich ist Gott 1) ausdehnungslos, 2) unermeßlich.

∞) Ausdehnungslosigkeit.

Gottes Ausdehnungslosigkeit ist die Negation aller quantitativen Andersheit, aller innern Abgeschiedenheit, Abgegrenztheit in seinem Seyn in der Form des Nebeneinanderseyns.

1) Die Ausdehnungslosigkeit wird von Gott in negativer Weise prädicirt, da er als der unleibliche 2), unsichtbare 3) bezeichnet wird, und in positiver Weise, da er der Geift), die Wahrheit) genannt wird.

2) Die Kirche hat die Ausdehnungslosigkeit Gottes allzeit verkündet ").

1) Thom. Summ. P. I. qu. III. art. V.

2) Deut. IV, 15 sq. Job. X, 4. Rom. I, 23.

3) Exod. XXXIII, 20. Non poteris videre faciem meam, non enim videbit me homo et vivet. 22. cumque transibit gloria, ponam te in foramine petrae, et protegam dextera mea, donec transeam, 23. tollamque manum meam, et videbis posteriora mea; faciem autem meam videre non poteris. I Tim. I, 17. Regi autem saeculorum immortali invisibili, soli Deo honor et gloria in saecula saeculorum. VI, 16. Qui solus habet immortalitatem, et lucem habitat inaccessibilem, quem nullus hominum vidit, sed nec videre potest. Rom. I, 20. Invisibilia enim ipsius a creatura mundi per ea, quae facta sunt, intellecta conspiciuntur. 4) Joan. IV, 24. Spiritus est Deus, et eos, qui adorant eum, in spiritu et veritate oportet adorare. II Cor. III, 17. Dominus autem spiritus (ὁ δὲ κύριος τὸ πνεῦμα ἐστιν.)

5) Joan. XIV. Aug. Veritas est Deus. rotunda, nec longa, ubique praesens est. Bgl. Rich, a S. Viet. Trin. II, 17. 18.

6) Just. Οὐκ ἐστιν ὀφθαλμοῖς

Veritas nec quadra est, nec
In Ps. XXX. En. II. n. 7.

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ὁρατὸν τὸ θεῖον

ἀλλὰ

3) Als ausgedehnt könnte Gott nicht das absolute Seyn und Leben, nicht die Wahrheit seyn, nicht unermeßlich, allgegenwärtig, unveränderlich, unzeitlich seyn, könnte er nicht das absolute Wissen seiner Selbst und aller Dinge, nicht das absolute Wollen Seiner und der Dinge, nicht der unendlich freie, glückselige seyn, als der in dieser Annahme nicht ganz bei und in sich Seyende. Als ausgedehnt müßte er figürlich, theilbar seyn, was ein Abgrund von Ungereimtheit ist.

Anmerkung. Gottes Unsichtbarkeit ') und überhaupt Geistigkeit 2) ist auch von den Heiden anerkannt worden.

F) unermeßlichkeit.

1) Gottes Unermeßlichkeit ist in der Schrift flar bekannt, und durch dessen Unbefaßbarkeit in der Welt als dem höchsten Maaße 3),

μόνῳ τῷ καταληπτόν. Tryph. c. III. Tatian. πνεῦμα ὁ Θεὸς. c. Graec IV. Iren. IV, 20. n. 6. Clem. Str. II, 2. V, 11. 12. VII, 6. Orig. in Gen. Hom. III. n. 1. 2. Princ. I, 1. n. 1. 6. In Joan. T. XIII. n. 21. Cels. VI, 70. De oral. n. 23. Cypr. de idol. vanit. Min. Fel. Octav. c. XIX. Athan. adv. gent. n. 22. Eus. de invisib. et incorpor. deo (Gall. IV.) Hilar. trin. 1, 6 Greg. Naz. or. XXXIV. Chrys. in Gen. VIII. n. 3. Hom XIII. n. 2. In Ps. VII. n. 11. Isid. I. III. Epl. XCV. C. Later. IV. c. I.

1) Solon. fr. 10. Hom. II. V, 127. Odyss. X. 573. Aesch. Agam. 621. ὅντινα οὐχ ὁρῶμεν. Εum. 92. Eur. frag. inc. 146. ed. Bekker. ἀ. θεὸν δὲ ποῖον εἰπέ μοι νοητέον; β'. τὸν πάνθ' ὁρῶντα, καὐτὸν οὐχ ὁρώμενον.

2) Minuc. Felix. Octav. c. XIX.

3) Deut. IV, 29. Scito ergo hodie, et cogitato in corde tuo, quod Dominus ipse sit Deus in coelo sursum et in terra deorsum, et non sit alius. I Reg. VIII, 27. Si enim coelum et coeli coelorum te capere non possunt, quanto magis domus haec, quam aedificavi. (Cf. II Par. VI, 18. Jes. LXVI, 1.) Job. XI, 8. Excelsior coelo est, et quid facies? profundior inferno et unde cognosces? 9. longior terra mensura ejus, latior mari. Jerem. XXIII, 23. Putasne, Deus e vicino ego sum, et non Deus e longinquo? 24. Si occultabitur vir in absconditis, et ego non videbo eum? dicit Dominus, numquid non coelum et terram ego impleo? dicit Dominus. Bar. III, 25. Magnus est et non habet finem,

excelsus et immensus.

und durch die Befaßtheit 1) und Erfülltheit 2) aller Dinge von Gott als über alles Maaß seyenden sinnlich dargestellt.

2) Gottes Unermeßlichkeit ist von der Kirche allzeit klar bekannt worden 3).

3) Die Unendlichkeit des göttlichen Seyns ist wesentlich Unermeßlichkeit. Wäre Gott nicht unermeßlich, so wäre er figurirt und theilbar.

In Bezug auf die Dinge ist Gottes Unermeßlichkeit — Allgegenwart, von welcher in der Schrift *) und in den Kirchenschriftstellern 3) so viel Schönes gesagt ist, und von welcher zu

1) Jes. XL, 12. Quis mensus est pugillo aquas, et coelos palmo ponderavit ?

2) Jerem. XXIII, 24. Numquid non coelum et terram ego impleo? 3) Herm. Past. I. II. mand. I. Ipse capax universorum, solus immensus est. Theoph. Autolyc. II, 1. Θεός οὐ χωρεῖται, ἀλλ' αὐτὸς ἐστι τόπος τῶν ὅλων. (cf. 1, 4.) αὐτὸς ἑαυτοῦ τόπος. Πippolyt. Θεὸς

pampos de theol. et incarn. n. III. Clem. πνεῦμα δὲ ἐστὶ κυρίως ουσία ἀσώματος καὶ ἀπερίγραπτος. ἀσώματον δὲ ἐστὶν, ὁ μὴ συμπληροῦται σώμασι, ἢ οὗ τὸ εἶναι οὐκ ἐστι κατὰ τὸ πλάτος, μῆκος καὶ βάθος, ἀπερίγραπτον δέ ἐστιν οὐ τόπος. οὐδεὶς τόπος τὸ κατὰ πάντα ἐν πᾶσιν, καὶ ἐν ἑκάστῳ ὅλον, καὶ ἐφ ̓ ἑαυτοῦ τὸ αὐτό. De provid. frag. in Galland. II, 159. Str. I, 2. VI, 3. VII, 7. Ath. adv. Sabell. gregal. n. 10. Ephr. adv. scrut. Serm. IV. Macar. Hom. XVI. n. 3.

4) Jos. II, 11. Deus enim Deus vester ipse est Deus in coelo sursum et in terra deorsum. Ps. CXXXVIII, (Vulg.) 7. Quo ibo a spiritu tuo, et quo a facie tua fugiam? 8. Si ascendero in coelum, tu illic es, si descendero in infernum, ades. 9. Si sumsero pennas meas diluculo et habitavero in extremis maris; 10. etenim manus tua deducet me, et tenebit dextera tua. Sap. I, 7. 8. Amos. XI, 2. 3. Matth. V. 34. 35. Act. XVII. 27. Quaerere Deum, si forte attrectent eum, aut inveniant, quamvis non longe sit ab unoquoque nostrum. 28. In ipso enim vivimus, movemur et sumus. Eph. IV, 6. Unus Deus et pater omnium, qui est super omnes, et per omnia, et in omnibus nobis. (ὁ ἐπὶ πάντων, καὶ διὰ πάντων, καὶ ἐν πᾶσιν.)

5) Theoph. Autolyc. II, 3. Sɛo de roû úfierov xai navtoxpátopos καὶ τοῦ ὄντως θεοῦ τοῦτο ἐστί, μὴ μόνον τὸ πανταχόσε εἶναι, ἀλλὰ καὶ πάντα ἐφορᾷν, καὶ πάντων ἀκούειν. Clem. Strom. VI, 4.

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