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Dann heißt es weiter:

a die 22. Oct. 1050 ad diem 16. Ianuarii 1051: per manus Udonis Tullensis ecclesiae primicerii, cancellarii et bibliothecarii sanctae apostolicae sedis. Es werden 9 Bullen bezeichnet, welche von diesem Udo ausgefertigt worden; und drittens heißt es:

a die 12. Martii 1051 ad diem 21. Decembris 1053: per manus Friderici diaconi et bibliothecarii ac cancellarii sanctae apostolicae sedis vice (domini) Hermanni archicancellarii et Coloniensis archiepiscopi; die Zahl dieser Bullen beläuft sich auf 28.

und endlich:

per manus archicancellarii et bibliothecarii sanctae sedis apostolicae Herimanni Coloniensis archiepiscopi. Es gibt nur zwei Bullen, welche diese Unterschrift führen.

Daß einer von diesen dreien Kardinal gewesen, wird nicht erwähnt, und was den ersten unter denselben, den P etrus Diafonus betrifft, so steht in der von Jaffé anges zogenen Stelle bei d'Achery Spicilegium tom. II. p. 475, nicht 424, Folgendes geschrieben: In hoc tempore papa Leo venit Lingonas civitatem, ubi ordinavit Frotmundum Trecorum pontificem, ibique obiit Petrus diaconus eius, sepultusque est in capitulo sancti Mammetis.

Wäre der Kanzler Petrus Diakonus Kardinal gewesen, so würde der Chronist es erwähnt haben.

Zum Schlusse gestatte man uns noch folgende Bemerkung.

Wir haben es hoffentlich nicht nöthig zu versichern, daß keine persönliche Beziehung uns bestimmt habe, die obigen Bemerkungen über Lacomblet's Urkundenbuch zu veröffentlichen. Die Vorzüge dieses Buches sind hinlänglich anerkannt. Aber so viel geht aus unsern Bemerkungen hervor, daß man sich auch auf die vorzüglichsten Werke nicht immer verlassen darf; und daß die Archivare eine weit größere Aufforderung haben, gewissenhaft und genau zu Werke zu gehen, als andere

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Gelehrte. Lausend Männer vom Fache sind im Stande diesen nachzugehen, und die Zuverläßigkeit ihrer Angaben zu prüfen, während nur eine sehr geringe Anzahl von Gelehrten im Stande ist, in die Archive einzudringen und die Archivare zu kontroliren. Ein Irrthum, eine Unrichtigkeit, kann sich so Jahrhunderte fortpflanzen und sich so lange ers halten, daß es gar nicht mehr möglich ist, bis zu ihrer Wur zel vorzubringen, und sie dort zu zerstören.

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Ausführliche Darstellung der kirchlichen Lehre von den Ehehindernissen, sowie aller für die praktische Seelsorge wichtigen Materien des Eherechts. Von Nikolaus Knopp, Doktor der Rechte. Erste bis vierte Abtheilung. S. 1-477 und S.

1-164.

Das 75. Heft dieser Zeitschrift enthält eine ausführs liche Besprechung des vorgenannten Werkes des Herrn Dr. Knopp. Dem Rezensenten wäre es willkommen gewesen, wenn er den Lesern dieser Zeitschrift einen günstigen Bericht über dieses Werk håtte abstatten können. Loben ist immer angenehmer als tadeln; aber ein Buch loben, welches kein Lob verdient, den Lesern einer Zeitschrift ein Buch empfeh len, welches feiner Empfehlung werth ist, dies darf man einem ehrlichen Manne nicht zumuthen.

Daß diese Beurtheilung dem Verfasser des beurtheilten Werkes nicht sehr angenehm sein würde, war vorauszusehen; aber sein Verhalten dieser Beurtheilung gegenüber war nicht vorauszusehen; denn er konnte den Ladel hinnehmen, er konnte die Schwäche seiner schriftstellerischen Leistungen mits telst dieser Beurtheilung erkennen, und was noch mehr war, sie anerkennen; er konnte dadurch bestimmt werden, neue gründlichere Studien zu machen, ehe er ferner als Lehrer und Wegweiser auf einem Gebiete auftrat, auf welchem im Laufe

der Jahrhunderte Männer von Scharfsinn, von ausgebreiteter Gelehrsamkeit und geprüfter Erfahrung aufgetreten sind, und auf welchem daher nicht so gar leicht neue Lorbeeren zu ers werben sind; er fonnte aber auch dem Tadel sich verschlies Ben oder ihn abwehren. Den lehtern Weg ist Herr Dr. Knopp gegangen. Hätte er den Ladel mit Ruhe, mit Gründen, mit wissenschaftlicher Ueberlegenheit widerlegt, so wåre er in seinem Rechte gewesen. Aber anters hat es Herrn Knopp geschienen. Er tritt erzurnt seinem Rezensen. ten entgegen, gerade als wåre er von Haus aus davon überzeugt gewesen, sein Werk sei über allen Ladel erhaben, als habe er geglaubt, es sei unmöglich gewesen, daß Jemand, wer es auch sein möge, irgend etwas an seinem Werke auszuseßen finden könnte. Das verräth viel Liebe, aber nicht Liebe zu dem Werke, welches Herr Dr. Knopp veröffentlicht hat. Wer ein Werk herausgibt, und dem es um nichts Ans deres als um das Werk selbst, um den Nußen, den das Werk in der Welt stiften soll, zu thun ist, der freuet sich, wenn ihm gegründeter Ladel entgegentritt, er benußt gewissen. haft jeden Fingerzeig, welcher ihm Anleitung gibt, wie ein Flecken, eine dunkele Stelle, die an seinem Werke haftet, ent fernt werden könne. Wem es um Heilung zu thun ist, der tritt das scharfe blanke Schwert, mit dem ihm das faule Glied abgeschnitten worden ist, nicht mit Füßen, wenn wir es auch sehr menschlich finden, daß er es nicht umarmt! Hatte Herr Knopp Gründe, mit denen er unserer Kritik entgegentreten konnte, warum hat er sie nicht vorgebracht? Warum nimmt er seine Zuflucht zu abgenußten Verdächtiguns gen? zu Ausdrücken, die in die Kategorie von Schimpfwdr tern gehören? Herr Dr. Knopp schreibt für praktische Seels sorger, ohne selbst praktisch zu sein! Es war sehr unprak tisch von ihm, auf den Rezensenten zu schimpfen, statt ihn zu widerlegen. Denn jeder rechtdenkende Leser wird sagen, warum schimpft Herr Dr. Knopp, wenn er im Stande ist, mit Gründen in die Schranken zu treten; die Leser werden an jenen Reisenden erinnert werden, der über eine Stadt

schimpfte, die von Jedermann gelobt wurde, und der über sein seltsames Benehmen gefragt, erklärte, er haffe jene Stadt, weil er in derselben gefallen und seitdem hinkend sei!

Was kann es dem Buche des Herrn Dr. Knopp für einen Werth geben, wenn er auf diese Zeitschrift schimpft ? ihr auch das abspricht, was ihr selbst ihre Gegner einraus men? Nicht jeder, der fållt, fällt deswegen, weil das Pflafter schlecht ist, über welches er geht. Aber darin offenbart sich ein naiver Zug des Kindes, daß es das böse Messer schlägt, in welches es sich geschnitten hat; es sollte sich selbst wegen seiner eigenen Unvorsichtigkeit, wegen seines Ungehors james schlagen! Die Schriftsteller sollen Kinder werden, aber nicht so unartige, wie das bezeichnete.

Das Werk des Herrn Knopp ist in wissenschaftlicher Beziehung durchaus ordinår, in praktischer Beziehung uns brauchbar und irreleitend. Wir hatten uns deshalb zuleßt entschlossen, von einer weitern Besprechung desselben abzus stehen, in der Ueberzeugung, daß es seinem eigenen Schicksale unterliegen würde. Jeßt, nachdem Herr Dr. Knopp sich so wenig nobel, so wenig gründlich, so wenig zutreffend ges gen uns hat vernehmen lassen, kehren wir von unserm frühern Entschlusse zurück, und unterwerfen das Werk des Herrn Knopp einer fernern Besprechung.

In der erwähnten Anzeige hatten wir unter Anderm auch hervorgehoben, daß Hr. Dr. Knopp sage, bei vollkoms mener Freiheit und Selbstständigkeit der Gesetzgebung in Ehesachen von Seiten der Kirche und des Staates könne es wohl vorkommen, daß eine bürgerliche vollgültige Ehe von kirch, lichem Standpunkte als Concubinat oder Ehebruch betrachtet werden müsse, und daß anderseits eine vor der Kirche gültige Ehe von dem Staate nicht als eine solche mit bürgerlichen Wirkungen angesehen werden könne. Wir hatten dieses gerade hervorgehoben, um zu zeigen, daß, obgleich Hr. Dr. Knopp bei der Behandlung der Ehehindernisse die praktische Seelforge im Auge haben wolle, das hier Gesagte durchaus von keiner praktischen Brauchbarkeit sei. Denn der Praktiker wird

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