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DES

AULUS PERSIUS FLACCUS

SATIREN

BERICHTIGT UND ERKLAERT

VON

CARL FRIEDERICH HEINRICH.

LEIPZIG,

DRUCK UND VERLAG VON BREITKOPF UND HAERTEL.

1844.

11-5-30 Luig

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Indem ich diese aus dem Nachlasse des Prof. Heinrich bearbeitete Ausgabe des Persius dem Publicum übergebe, habe ich mich in der Kürze über die Berechtigung wie über die Art der Bearbeitung auszusprechen.

Herr Dr. C. B. Heinrich theilte mir unter d. 22ten April 1842 mit, dass er seinen Plan, den auf Persius bezüglichen Nachlass seines Vaters herauszugeben, fürs Erste nicht werde ausführen können, und deshalb, da er in Erfahrung gebracht, dass ich denselben Schriftsteller herauszugeben beabsichtige, mir den gesammten Apparat zu überlassen bereit sei, wobei er mir hinsichtlich der Verwendung des Apparats freie Hand lassen wolle. Der fest bestimmte Plan meiner Ausgabe, welche damals schon ziemlich weit vorgerückt war, gestattete mir nicht, von diesem gütigen Anerbieten Gebrauch zu machen; indem ich es daher ablehnte, erbot ich mich zugleich zur Hülfeleistung bei der selbständigen Herausgabe der Heinrichschen Papiere, was mir allerdings durch meine Arbeiten über Persius sehr erleichtert war. Hr. Dr. Heinrich nahm dies Anerbieten an, und überbrachte mir selbst im Septem

ber v. J. den gesammten Apparat, indem er die Art der Herausgabe ganz meinem Dafürhalten überliess, gestattete mir auch, für meine Ausgabe die Collation des cod. Rom. zu benutzen, was leider nur in den Prolegomenen hat geschehen können. Bis nach Vollendung meiner Ausgabe legte ich diese Papiere ganz bei Seite und habe erst in diesem Sommer an die Bearbeitung derselben gehen können.

Mein Hauptaugenmerk musste natürlich sein, mit grösster Gewissenhaftigkeit alles, was sich von Heinrich zur Kritik und Erklärung des Persius vorfand, möglichst vollständig und getreu mitzutheilen, und ich darf versichern, dass ich, um dieses zu erreichen, keine Mühe gespart habe.

Es war möglich den Text zu geben, wie ihn Heinrich las, da nicht nur die Hefte sich auch über Einzelnes sehr bestimmt aussprechen, sondern auch ein Exemplar der Zweibrücker Ausgabe vorlag, das sehr sorgfältig, besonders auch in Hinsicht auf Orthographie und Interpunction, von ihm durchcorrigirt war, so dass mit Zuziehung des übrigen Apparats die Heinrichsche Textesrecension herzustellen war. Dies habe ich denn auch unbedenklich gethan, und mich nicht gescheut, alle Conjecturen in den Text aufzunehmen, welche Heinrich als richtig anerkannt hatte. Heinrich hat sich darüber meist mit solcher Entschiedenheit ausgesprochen, dass kein Zweifel obwalten kann über das Verfahren, welches er selbst beobachtet haben würde. Die Frage, ob dem Herausgeber diese Aenderungen alle nothwendig und richtig erscheinen, kam dabei natürlich gar nicht in Betracht. Jede Modification des Heinrichschen Textes wäre unberechtigt gewesen, und würde ihm von

seinem eigenthümlichen Interesse genommen haben. Auch die kleinen Anfangsbuchstaben der Verse sind nach Heinrichs ausdrücklichem Willen eingeführt, worüber sich folgende Notiz findet:

,,Die grossen Anfangsbuchstaben der Verse müssen endlich einmal fort! Im Griechischen hat man sie schon abgeschafft, beim Homer, den Tragikern; Brunck zuerst. Im lateinischen Druck hat es noch keiner gewagt; Persius bricht die Bahn. Die alten grossen Buchstaben stammen aus den Handschriften, wo sie herausgerückt zur Verschönerung dienten und beibehalten wurden beim Uebergang aus der Uncialschrift (litteris quadratis) in die kleinere (Longobardicae), als wollten sie sagen: Mit solchen grossen Buchstaben wurden einst die ganzen Verse geschrieben."

Ich glaubte daher mit Recht den von Heinrich selbst bestimmten Titel A. P. Fl. S. collatis libris et coniectura critica emendavit C. F. H. diesem Text vorsetzen zu können. Unter den Text sollten nach Heinrichs Plan kurze Anmerkungen gesetzt werden; diese finden sich nicht, und ich weiss nicht, ob nur critische oder auch exegetische gemeint sind. Ich habe deshalb, damit man das Verhältniss dieses neuen Textes zu den früher gangbaren leichter würdigen könne, die Varianten der Ausgaben von Pithöus, Heidelb. 1590 (p.), Casaubonus, Paris 1605 (c.) und Reiz, Leipz. 1789 (r.) hinzugefügt, ohne jedoch die Verschiedenheiten in Orthographie und Interpunction anzuführen, und angegeben, wo Conjecturen in den Text aufgenommen sind. Sodann habe ich die Lesarten der Hand

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